Ramazotti

Ramazotti

Ramazzotti ist ein italienischer Kräuterlikör (Amaro) mit einem Alkoholgehalt von 30 % Vol. Der Handelsname lautet Amaro Felsina Ramazzotti. „Amaro“ steht für das Spirituosensegment der italienischen Halbbitter-Liköre, die aus einem Basisalkohol mit Aromen, Zucker oder natürlichen Süßstoffen hergestellt werden. Im Unterschied zu den Vollbittern ist ihr Zuckergehalt höher, sie sind somit gefälliger im Geschmack.

Seit 1985 gehört das Unternehmen zur französischen Pernod-Ricard-Gruppe. In Deutschland wird Ramazzotti seit 1989 von der deutschen Tochtergesellschaft Pernod Ricard Deutschland GmbH vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Die geheime Rezeptur von Ramazzotti umfasst 33 verschiedene Kräuter und Pflanzen aus aller Welt. Nach strengen Kontrollen und Analysen werden sie je nach Eigenschaft dosiert, extrahiert und pulverisiert. Den daraus gewonnenen Extrakten werden Zucker, Alkohol und weitere Zutaten hinzugefügt. Das Produkt, das dabei entsteht, wird filtriert und abgefüllt.

In Ramazzotti enthalten sind unter anderem süße und bittere Orangenschalen, Chinarinde, Engelwurz, Kaiserwurz, Rosenblüten, Vanille und Sternanis. Abgesehen davon, dass die heutige Produktion technischen und wissenschaftlichen Verfahren unterliegt, ist das Herstellungsverfahren immer noch das gleiche, wie 1815. Ramazzotti enthält keine künstlichen Farb- oder Aromastoffe.

Geschichte

1815, im Jahr des „Wiener Kongresses“ erfindet der Apotheker Ausano Ramazzotti den Amaro Ramazzotti. Er besitzt ein kleines Laborgeschäft in der Nähe der Mailänder Arena, wo er sein großes Wissen über Kräuter und seine Erfahrungen im Wein- und Likörhandel einsetzt, um einen eigenen, besonders milden Kräuterlikör zu entwickeln. Dies gelingt ihm mit dem Amaro Ramazzotti, in dem 33 verschiedene Kräuter und Wurzeln mit Alkohol harmonisch gemischt sind.

Der Erfolg von Amaro Ramazzotti stellt sich unmittelbar ein. Er wird unter anderem durch die Eröffnung der ersten Kaffeehäuser im Zentrum von Mailand begünstigt, wo sich die Mailänder immer häufiger zum geselligen Beisammensein treffen. Ausano hat ein gutes Gespür, und so beschließt er 1848 selbst ein Lokal in der Nähe der Mailander Scala zu eröffnen, wo anstatt Kaffee Amaro Ramazzotti serviert wird.

1866 stirbt der Begründer der heutigen Ramazzotti-Dynastie, dem es innerhalb von nur 50 Jahren gelang, ein leistungsfähiges Unternehmen aufzubauen: 1872 wird das alte Laborgeschäft von Ausano aufgegeben und die Produktion in die Via Canonica verlegt. Die Amaro-Ramazzotti-Flaschen mit ihrem charakteristischen blau-roten Etikett, welches bis heute fast unverändert geblieben ist, verlassen in immer größeren Mengen das Werk in der Via Canonica. Amaro Ramazzotti tritt seinen Siegeszug auf dem italienischen Markt an und wird zum festen Bestandteil italienischer Lebenskultur.

1985 übernimmt Pernod Ricard das Unternehmen Ramazzotti. Vier Jahre später, 1989, geht auch der Vertrieb der Marke in Deutschland an Pernod Ricard Deutschland über. Seitdem hat sich der italienische Kräuterlikör als bundesweit meist getrunkener Amaro etabliert.

1995 wurde der Standort von Amaro Ramazzotti nach über 80 Jahren in die Provinz Asti verlegt. Die Zentrale von Ramazzotti befindet sich aber nach wie vor im Herzen Mailands: auf dem berühmten „Corso Buenos Aires“.

Varianten

Klassisch genießt man Ramazzotti pur, auf Eis oder mit Zitrone. Aber auch als Longdrink- oder Cocktailzugabe eignet sich der milde Kräuterlikör.

Bekannte Longdrinks sind etwa Ramazzotti Ginger (mit Ginger Ale) und Ramazzotti Lemonade (mit Zitronenlimonade). Beliebte Cocktails sind auch Ramazzotti Sour (mit Zitronen- und Orangensaft), Ramazzotti White Crush (mit Ananassaft, Sahne, Vanillesirup, Zimtpulver, Crushed Ice) sowie Ramazzotti Red Sun (mit Apfelsaft, Grenadine, Zitronensaft)

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