Randecker Maar

Randecker Maar
Das Randecker Maar mit Blick auf das Albvorland. Im Hintergrund links die Limburg, rechts der Turmberg

Das Randecker Maar ist ein ehemaliger Vulkanschlot am Trauf der Schwäbischen Alb auf der Gemarkung Ochsenwang von Bissingen an der Teck, der durch Vulkanismus (Schwäbischer Vulkan) vor rund 17 Millionen Jahren entstand. Das Maar ist ein Nationaler Geotop.

In der Zeit nach der Vulkanaktivität stand in der Senke ein Maarsee. Aus den Seeablagerungen sind zahlreiche Fossilfunde bekannt, die diese Entstehung im Unteren bis Mittleren Miozän belegen.[1] Heute wird das Randecker Maar vom Zipfelbach entwässert, den 20 Quellen speisen. Das Trockenmaar hat einen Durchmesser von circa 1,2 km.

Das Randecker Maar ist ein beliebtes touristisches Ziel am südöstlichen Ortsrand von Ochsenwang. Die von Hepsisau nach Schopfloch führende Straße quert das Gebiet, das 1971 als Naturschutzgebiet mit einer Fläche von ca. 110 ha ausgewiesen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Vogelzug

Das Randecker Maar hat überregionale Bedeutung für den Vogelzug. Der nordöstliche Teil des einst kreisrunden Einschnitts ist abgetragen und öffnet sich zum Albvorland. Von diesem aus gesehen vollzieht sich der Albaufstieg nicht stufenförmig wie am Großteil des Albtraufs, sondern kontinuierlich von etwa 350 bis auf etwa 800 m ü. NN.

Solche talartige Einschnitte wie das Randecker Maar werden von Zugvögeln gesucht und genutzt, um die bis zu 500 Meter Höhenunterschied zwischen Vorland und Albhochfläche leichter zu überwinden. Die geographische Konstellation am und um das Maar hat eine Trichterwirkung, so dass die Zugvögel konzentriert und gebündelt an der Oberkante des Maars auftreten. Die Zugvögel kommen teilweise auf Augenhöhe an, was die Vogelbeobachtung im Randecker Maar sehr erleichtert; dadurch können für die Artbestimmung wesentliche visuelle Merkmale erfasst werden.

Die Forschungsstation Randecker Maar besteht seit 1970; damals wurden zum ersten Mal Zugvögel planmäßig erfasst. Seit dem Jahr 1988 wird von Mitte August bis Anfang November beobachtet, genaue Untersuchungen der bisher ausgewerteten Daten legten nämlich nahe, dass sich in diesem Zeitraum etwa 90 % des Vogelzugs abspielen.[2]

Quellen

  1. Geologische Schulkarte von Baden-Württemberg 1:1.000.000. Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Freiburg im Breisgau 1998.
  2. Gatter 2000, Kapitel 1.

Literatur

Wulf Gatter: Vogelzug und Vogelbestände in Mitteleuropa. 30 Jahre Beobachtung des Tagzugs am Randecker Maar. Aula Verlag, Wiebelsheim 2000, ISBN 3-89104-645-6.

Weblinks

 Commons: Randecker Maar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.57499.5256

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Randecker Maar — Rạndecker Maar,   Krater in der mittleren Schwäbischen Alb, südsüdöstlich von Kirchheim unter Teck, Baden Württemberg, 1,2 km Durchmesser, Rand 750 m, tiefste Stelle 656 m über dem Meeresspiegel. Das Randecker Maar ist im Tertiär durch eine… …   Universal-Lexikon

  • Forschungsstation Randecker Maar — Das Randecker Maar mit Blick auf das Albvorland. Im Hintergrund links die Limburg, rechts der Turmberg. Die Station befindet sich in dem ehemaligen Vulkanschlot. Die Forschungsstation Randecker Maar ist eine wissenschaftliche Station zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Maar — Die Ukinrek Maare in Alaska (letzter Ausbruch 1977) …   Deutsch Wikipedia

  • Maarsee — Die Ukinrek Maare in Alaska (letzter Ausbruch 1977) Ein Maar (von lateinisch mare n. „die See“, „das Meer“) ist ein schüssel oder trichterförmiger Vulkan, der in die vorvulkanische Landoberfläche eingesenkt ist und durch Gasexplosionen beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Trockenmaar — Die Ukinrek Maare in Alaska (letzter Ausbruch 1977) Ein Maar (von lateinisch mare n. „die See“, „das Meer“) ist ein schüssel oder trichterförmiger Vulkan, der in die vorvulkanische Landoberfläche eingesenkt ist und durch Gasexplosionen beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Uracher Vulkangebiet — Tuff vom Jusi Der so genannte Schwäbische Vulkan (auch Uracher Vulkangebiet genannt) umfasst 355 Ausbruchstellen (Diatreme) in einem Umkreis von etwa 25 km um die Stadt Bad Urach im nördlichen Vorland der Schwäbischen Alb in zentraler Lage des… …   Deutsch Wikipedia

  • Vulkanalb — Tuff vom Jusi Der so genannte Schwäbische Vulkan (auch Uracher Vulkangebiet genannt) umfasst 355 Ausbruchstellen (Diatreme) in einem Umkreis von etwa 25 km um die Stadt Bad Urach im nördlichen Vorland der Schwäbischen Alb in zentraler Lage des… …   Deutsch Wikipedia

  • Dendrocopos minor — Kleinspecht Kleinspecht ♂ (Dendrocopos minor) Systematik Klasse: Vögel (Aves) …   Deutsch Wikipedia

  • HW 1 — Der Schwäbische Alb Nordrand Weg (Hauptwanderweg 1, HW 1) ist ein Fernwanderweg des Schwäbischen Albvereins entlang der Nordseite der Schwäbischen Alb. Er führt in 15 Tagesetappen über insgesamt 318 Kilometer von Tuttlingen nach Donauwörth. Als… …   Deutsch Wikipedia

  • Hauptwanderweg 1 — Der Schwäbische Alb Nordrand Weg (Hauptwanderweg 1, HW 1) ist ein Fernwanderweg des Schwäbischen Albvereins entlang der Nordseite der Schwäbischen Alb. Er führt in 15 Tagesetappen über insgesamt 318 Kilometer von Tuttlingen nach Donauwörth. Als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”