Ranstädter Steinweg

Ranstädter Steinweg
Ranstädter Steinweg
Coat of arms of Leipzig.svg
Straße in Leipzig
Ranstädter Steinweg
Ranstädter Steinweg
Basisdaten
Ort Leipzig
Ortsteil Zentrum-Nordwest
Angelegt 1252
Neugestaltet 2006
Hist. Namen Stalinallee, Straße der III. Weltfestspiele, Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee
Anschlussstraßen Jahnallee, Tröndlinring
Querstraßen Leibnizstraße, Thomasiusstraße
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 0,67 km

Der Ranstädter Steinweg ist eine Hauptverkehrsstraße in Leipzig. Als Teil der Bundesstraße 87 ist die Straße in beide Fahrtrichtungen zweispurig ausgebaut und hat ein separates Gleisbett der Leipziger Straßenbahn. Dadurch, dass die Linien 3, 4, 7, 13 und 15 auf der Strecke verkehren, ergibt sich eine sehr hohe Taktrate. Auf beiden Seiten befindet sich ein Fahrrad- oder ein kombinierter Fuß- und Radweg.

Der Ranstädter Steinweg vor 1881, Blick Richtung Westen.

Der 673 Meter lange Ranstädter Steinweg folgt dem historischen Verlauf der Via regia, einer alten West-Ost-Handelsstraße, die in Leipzig die Via Imperii kreuzte. An seinem östlichen Ende befand sich das Ranstädter Tor als westliches Stadttor an der Straße nach Ranstädt (heute Altranstädt). Außerhalb der Stadtmauer entstand auf der südlichen Seite des Ranstädter Steinwegs neben der Jacobskapelle die Jacobsparochie, auf der nördlichen Seite die Mühlgrabensiedlung, von der mehrere Stege über den entlang der Straße verlaufenden Elstermühlgraben zum Steinweg führten. Beide Siedlungen wurden später als Ranstädter Vorstadt bezeichnet, innerhalb Leipzig hieß das angrenzende Viertel das Ransche Viertel.

Der Name Steinweg bezeichnet im Gegensatz zu den meisten anderen Straßen und Gassen Leipzigs eine Straße mit Steinpflaster. Zunächst existierten mit dem Ranstädter Steinweg, dem Peterssteinweg und dem Grimmaischen Steinweg drei solche steingepflasterte Ausfallstraßen.

Der Ranstädter Steinweg war von 1950 bis 2006 Teil einer mehrfach umbenannten Straße: Stalinallee (1950), Straße der III. Weltfestspiele (1951), Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee (1956) und zuletzt Jahnallee (1992).[1] 2005 beschloss die Leipziger Ratsversammlung die Rückbenennung in Ranstädter Steinweg,[2] die am 15. Mai 2006 wirksam wurde.[3]

Am westlichen Ende der Straße stand von 1850 bis 2005 das spätklassizistische Wohnhaus Kleine Funkenburg, es wurde aufgrund der Lage nahe dem etwas weiter stadtauswärts gelegenen Vorwerk Funkenburg so genannt. Es war das letzte aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erhaltene Gebäude auf der südlichen Seite und markierte vormals den Endpunkt der Ranstädter Vorstadt vor der Brücke über den Elstermühlgraben. Es wurde trotz zahlreicher Proteste im Jahr 2005 abgerissen, um die Fertigstellung des Umbaus des Ranstädter Steinwegs bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 nicht zu gefährden.[4]

Die mit der Offenlegung des Elstermühlgrabens neu entstandenen Brücken erhielten die Namen Angermühlbrücke, Lautensteg, Carusbrücke und Fischersteg.[2]

Weblinks

 Commons: Ranstädter Steinweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gina Klank; Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 110 f.
  2. a b Rückbenennung des vorderen Teils der Jahnallee, Neu- und Umbenennung von Brücken. Leipziger Amtsblatt Nr. 22 vom 29. Oktober 2005
  3. Mitteilung über das Wirksamwerden von Umbenennungen einer Straße und einer Brücke. Leipziger Amtsblatt Nr. 8 vom 22. April 2006
  4. Stadtforum Leipzig: Für den Erhalt der Kleinen Funkenburg.

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