Rathenower Refraktor

Rathenower Refraktor
Der Rathenower Refraktor auf dem Gelände der Bruno-H.-Bürgel-Schule in Rathenow-Ost
Der Rathenower Refraktor im Optikpark Rathenow

Der Rolfsche Refraktor in Rathenow ist ein Schupmann-Medial-Fernrohr, das von dem Ingenieur und Hobbyastronomen Edwin Rolf (* 1899; † 1991) nach den Konzepten von Ludwig Schupmann (* 1851; † 1920) gebaut wurde. Bis zum Bau der Schwedischen Sonnensternwarte 2002 auf La Palma war es das weltweit größte Instrument dieser Bauart.

Der optikinteressierte Ingenieur Edwin Rolf errichtete das Fernrohr von 1949 bis 1953 in seinem Garten. Er erhielt 1953 eine Unterstützung durch die Akademie der Wissenschaften der DDR. Kurz vor seinem Tod wurde das Fernrohr von der Stadt Rathenow 1990 unter Denkmalschutz gestellt. Dennoch wurde es nach Ableben des Konstrukteurs verkauft und von der Stadt zurückgekauft. 1994 bis 1996 wurde es restauriert und stand bis 2008 auf dem Schulhof der heutigen Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule am Ostrand der Stadt. Seit dem 6. Dezember 2008 befindet sich der Rathenower Refraktor im Optikpark Rathenow (Gelände der ehemaligen Landesgartenschau).

Das Fernrohr ist ein Brachymedialrefraktor. Das heißt es besteht aus einem nicht achromatischen Kronglaslinse, einem elliptischen Spiegel am unteren Tubusende, Umlenkprismen und einem Okular. Der Einblick in das Rohr erfolgt von einer kleinen überdachten Plattform in der Mitte des zigarrenförmigen Tubus. Beim Schupmann-Medial wird der chromatische Farbfehler der nicht achromatischen Objektivlinse erst durch die anderen Elemente im Strahlengang ausgeglichen.

Technische Daten

  • Öffnung: 70 cm (Platz 9 unter den TopTen der großen Öffnungen der Refraktoren weltweit)
  • Brennweite: 20,6 m (Platz 2 unter den Refraktoren, nach dem "Riesenfernrohr" in Berlin-Treptow)
  • Tubuslänge: 10,15 m
  • Höhe insgesamt: 11,5 m

Weblinks

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