Raudnitz an der Elbe

Raudnitz an der Elbe
Roudnice nad Labem
Wappen von Roudnice nad Labem
Roudnice nad Labem (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Litoměřice
Fläche: 1667 ha
Geographische Lage: 50° 25′ N, 14° 15′ O50.42361111111114.253888888889195Koordinaten: 50° 25′ 25″ N, 14° 15′ 14″ O
Höhe: 195 m n.m.
Einwohner: 13.263 (2. Juli 2006)
Postleitzahl: 413 01
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Zdeněk Kubínek
Adresse: Karlovo náměstí 21
413 01 Roudnice nad Labem
Website: www.roudnicenl.cz

Roudnice nad Labem (deutsch Raudnitz an der Elbe) ist eine Stadt in der nordböhmischen Region Ústecký kraj in Tschechien mit 13.084 Einwohnern (1. Januar 2004). Sie liegt auf 195 m ü. M. am linken Ufer der Elbe in der Nähe des 456 m hohen Říp (Sankt Georgsberg), um den sich die Legende vom Urvater Tschech rankt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Roudnice wurde 1167 erstmals erwähnt. Die Stadt war im Mittelalter eine Residenz der Prager Erzbischöfe und besitzt zahlreiche Baudenkmäler, wie das Augustinerkloster und den freistehenden Glockenturm in der denkmalgeschützten Innenstadt. Im Nordwesten der Stadt ist ein alter jüdischer Friedhof erhalten.

Die erste steinerne Elbbrücke wurde zwischen 1333 und 1338 unter Wilhelm von Avignon erbaut.

1577 verkaufte das Bistum Roudnice an Wilhelm von Rosenberg. Als dieser 1592 starb, gelangte der Raudnitzer Besitz der Rosenberger über die Witwe Polyxenia von Pernstein an Zdeněk Adalbert Popel von Lobkowicz. Das 400-jährige Eigentum der Familie Lobkowicz wurde durch die Zeit der Enteignung während der NS-Zeit 1939–1945 und während der kommunistischen Herrschaft 1948–1989 unterbrochen. Ab 1991 ermöglichten Restitutionsgesetze die Rückübertragung an die Familie.

Ein Wahrzeichen der Stadt ist das im 17. Jahrhundert nach Plänen von Antonio della Porta gestaltete Schloss, das sich wieder im Besitz der Adelsfamilie Lobkowicz befindet. Im Keller des Schlosses befindet sich die Lobkowiczsche Weinkellerei. Unterhalb des Schlossberges am Bahnhof befand sich die traditionsreiche Brauerei Roudnice, seit ihrer Stilllegung während der kommunistischen Herrschaft verfiel der Gebäudekomplex und ist stark einsturzgefährdet. Im Schloss werden einige Räume für Ausstellungszwecke genutzt, das Bauwerk ist jedoch sanierungsbedürftig.

Unterhalb des Marktplatzes befindet sich die zwischen 1906 und 1910 im Auftrag des Fürsten Zdenek von Lobkowitz erbaute steinerne Elbbrücke nach Vědomice (Wiedomitz), unter der eine Staustufe der Elbe angelegt wurde. Im Fluter am rechten Elbufer wurde von einem Sportverein eine Wildwasserstrecke für Kanuten errichtet.

Südwestlich der Stadt an der Europastraße 55 befindet sich ein Flugplatz.

Roudnice liegt an der Eisenbahnmagistrale DresdenPrag.

Ortsteile

  • Podlusky (Podlusk)

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere

Weblinks


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