Rechlin

Rechlin
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Rechlin
Rechlin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rechlin hervorgehoben
53.33333333333312.71666666666767
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Röbel-Müritz
Höhe: 67 m ü. NN
Fläche: 77,28 km²
Einwohner:

2.180 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17248
Vorwahl: 039823
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 122
Adresse der Amtsverwaltung: Marktplatz 1
17207 Röbel/Müritz
Webpräsenz: www.amt-roebel-mueritz.de
Bürgermeister: Olaf Bauer
Lage der Gemeinde Rechlin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Brandenburg Landkreis Rostock Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Vorpommern-Greifswald Landkreis Ludwigslust-Parchim Beggerow Borrentin Hohenbollentin Hohenmocker Kentzlin Kletzin Lindenberg (Vorpommern) Meesiger Nossendorf Sarow Schönfeld (bei Demmin) Siedenbrünzow Sommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Utzedel Verchen Warrenzin Datzetal Eichhorst (Mecklenburg) Friedland (Mecklenburg) Galenbeck Genzkow Glienke Basedow (Mecklenburg) Basedow (Mecklenburg) Duckow Faulenrost Gielow Kummerow (am See) Malchin Neukalen Alt Schwerin Fünfseen Göhren-Lebbin Malchow (Mecklenburg) Nossentiner Hütte Penkow Silz (Mecklenburg) Walow Zislow Mirow Priepert Roggentin (bei Neustrelitz) Wesenberg (Mecklenburg) Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte) Blankensee (Mecklenburg) Blumenholz Carpin Godendorf Grünow (Mecklenburg) Hohenzieritz Klein Vielen Kratzeburg Möllenbeck (bei Neustrelitz) Userin Wokuhl-Dabelow Beseritz Blankenhof Brunn (Mecklenburg) Neddemin Neuenkirchen (bei Neubrandenburg) Neverin Sponholz Staven Trollenhagen Woggersin Wulkenzin Zirzow Ankershagen Krukow (Amt Penzliner Land) Lapitz Mallin Möllenhagen Penzlin Puchow Altenhof (Mecklenburg) Bollewick Buchholz (bei Röbel) Bütow Fincken Gotthun Grabow-Below Groß Kelle Kieve Lärz Leizen Ludorf Massow Melz Priborn Rechlin Röbel/Müritz Schwarz (Mecklenburg) Sietow Stuer Vipperow Wredenhagen Zepkow Grabowhöfe Groß Dratow Groß Gievitz Groß Plasten Hinrichshagen (Mecklenburg) Hohen Wangelin Jabel Kargow Klink Klocksin Lansen-Schönau Moltzow Neu Gaarz Schloen Schwinkendorf Torgelow am See Varchentin Vielist Vollrathsruhe Burg Stargard Cammin (bei Neubrandenburg) Cölpin Groß Nemerow Holldorf Lindetal Pragsdorf Bredenfelde Briggow Grammentin Gülzow (bei Stavenhagen) Ivenack Jürgenstorf Kittendorf Knorrendorf Mölln (Mecklenburg) Ritzerow Rosenow Stavenhagen Zettemin Altenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Altentreptow Bartow (Vorpommern) Breesen Breest Burow Gnevkow Golchen Grapzow Grischow Groß Teetzleben Gültz Kriesow Pripsleben Röckwitz Siedenbollentin Tützpatz Werder (bei Altentreptow) Wildberg (Vorpommern) Wolde Groß Miltzow Helpt Kublank Mildenitz Neetzka Petersdorf (bei Woldegk) Schönbeck Schönhausen (Mecklenburg) Voigtsdorf Voigtsdorf Woldegk Dargun Demmin Feldberger Seenlandschaft Neubrandenburg Neustrelitz Waren (Müritz)Karte
Über dieses Bild

Rechlin ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Röbel-Müritz mit Sitz in der Stadt Röbel/Müritz verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die größte Gemeinde im Amt Röbel-Müritz liegt an der Kleinen Müritz, einem mit dem Südteil der Müritz verbundenen Seearm. Über Kanäle und Seen ist Rechlin an die Havel sowie über die Müritz-Elde-Wasserstraße an die Elbe angebunden. Zum Gemeindegebiet zählen neben dem zwölf Kilometer langen Südostufer der Müritz zahlreiche weitere Seen (Woterfitzsee, Leppinsee, Großer Kotzower See). Der Norden des Gemeindegebietes hat einen Anteil am Müritz-Nationalpark.

Zu Rechlin gehören die Ortsteile Amalienhof, Boek, Boeker Mühle, Kotzow, Rechlin Nord, Retzow, Vietzen und Zartwitz.

Geschichte

Im Jahr 1256 wurde ein Ritter Johann von Havelberg als Besitzer des Gutes Boek erwähnt. Seit 1841 war es bis zur Entziehung des Eigentums 1920 aufgrund der Ereignisse während des Kapp-Putsches in Waren (Müritz) im Besitz der Familie Le Fort.

Rechlin wurde 1374 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1916 entstand hier die Flieger-Versuchs- und Lehranstalt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden die bestehenden Anlagen demontiert.

In der Mitte der 1930er Jahre im Zuge der Wiederaufrüstung wurde das Gelände zur Erprobungsstelle der Deutschen Luftwaffe. Hier wurden Prototypen und auch Flugzeugzubehör getestet.

Von 1943-1945 wurde in Retzow ein Barackenlager des Reichsarbeitsdienstes zu einem Konzentrationslager umgebaut, das zunächst als Auffanglager für das überbelegte KZ Oranienburg diente. Die 1000 bis 1500 männlichen Häftlinge wurden beim Ausbau des Flugplatzes Lärz eingesetzt. Ab Mitte oder Ende 1943 wurde das KZ Retzow als Außenlager des KZ Ravensbrück genutzt und bis Kriegsende mit durchschnittlich 2000 bis 3000 Frauen belegt. Das Lager wurde am 1. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit.[2]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren die meisten Leute aus Rechlin geflüchtet. Auf dem Gelände der Luftwaffenerprobungsstelle Rechlin wurden sowjetische Truppen stationiert und das Gebiet mit einer Mauer umgeben. Offiziell durften Rechliner diesen Teil nicht betreten. Nach dem Abrücken der Truppen wurde ein Teil des Geländes zur Waldsiedlung. Aus den ehemaligen Offiziershäusern der Erprobungsstelle wurden Einfamilien- und Doppelhäuser.

Kirche in Rechlin Nord

Die Kirche Rechlin in Rechlin Nord wurde durch das Engagement des damaligen Standortkommandanten, Olaf Bauer, vom Bundeswehrbesitz wieder in den Besitz der Kirche überführt. Sie ist renoviert worden und neben Gottesdiensten finden dort auch Veranstaltungen statt. Besonders an der Kirche ist, dass ihr Chor nach Westen zeigt, nicht nach Osten, wie sonst im Kirchenbau üblich.

Seit 1991 wurde der historische Ortskern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Ortsbild hat sich stark verbessert.

Seit dem Sommer 2010 sind Rechlin sowie der Ortsteil Boek als staatliche Erholungsorte anerkannt.[3]

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 5. November 1990 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 1 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Rot vier schräglinks endende silberne Seitenkeile und drei schräglinks gestellte blaue Pfeilspitzen.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Luftfahrttechnisches Museum in Rechlin Nord
Dorfkirche in Boek

Museen

  • Luftfahrttechnisches Museum Rechlin
  • Rechlin-Lärz-Luftfahrtmuseum
  • Zinnfigurenmuseum Gutshaus Boek

Bauwerke

Kirche in Boek

Die neugotische St. Johanniskirche wurde 1847 von Peter von le Fort gebaut. Dieser war der Großvater der Schriftstellerin Gertrud von le Fort. In der Boeker Kirche steht die älteste erhaltene Orgel des Orgelbaumeisters Wilhelm Sauer von 1853. Durch eine private Spende konnte die Orgel renoviert werden. Seit 2003 kann sie wieder erklingen. Alle notwendigen Sanierungsarbeiten an der Kirche werden durch einen Förderverein finanziert. Im Sommer finden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Die größten Arbeitgeber des Ortes befinden sich im Ortsteil Rechlin Nord: Ein Folienhersteller, ein Bundeswehrdepot und als größter privater Arbeitgeber der Gemeinde ein Charterunternehmen mit angeschlossenener Werft. Im Gewerbegebiet im Süden Rechlins haben sich Firmen angesiedelt, die hauptsächlich im Bereich der Marinetechnik tätig sind. In Rechlin und der Umgebung ist der Tourismus ein wichtiger Erwerbszweig, es gibt einige Ferienanlagen, Gästehäuser, Campingplätze, Hotels und andere touristische Einrichtungen. Viele Rechliner vermieten Ferienwohnungen in ihren Häusern oder Bootshäusern.

Zu DDR-Zeiten gab es in Rechlin eine Schiffswerft, in der Rettungsboote produziert wurden. Nach missglückter Privatisierung der Firma wurde das Gelände versteigert. Im Anschluss wurden viele der alten Produktionshallen abgerissen und Altlasten entsorgt. Seit 1998 wurde die Feriensiedlung „Hafendorf Müritz“ errichtet. Im April 2010 standen 99 Ferienhäuser zur Verfügung, weitere sind im Bau.

Ein Teil des Werftgeländes wird weiter für den Schiffbau genutzt. Hier werden Hausboote gebaut. Inzwischen sind hier etwa 90 neue Arbeitsplätze entstanden.

Verkehr

Über die Bundesstraße 198 ist Rechlin mit der Bundesautobahn 19 (Berlin - Rostock) sowie den in der Nähe gelegenen Städten Röbel/Müritz, Waren (Müritz) und Neustrelitz verbunden. Der Regionalflugplatz und zwei Yachthäfen komplettieren die gut ausgebaute Infrastruktur Rechlins. Rechlin liegt an der Verbindung von Müritz-Elde-Wasserstraße und Müritz-Havel-Wasserstraße und kann auf dem Wasserweg sowohl von Hamburg, als auch von Berlin und der südlichen Ostsee (Stettiner Haff) angelaufen werden.

Im Süden des Gemeindegebietes befindet sich Teile des Flugplatzes Rechlin-Lärz.

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Vgl. Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4, München 2006, S. 592-593
  3. Meldung auf www.mueritzportal.de

Weblinks

 Commons: Rechlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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