Reinhard Fissler

Reinhard Fissler
Reinhard Fißler bei seinem letzten Konzert am 17. April 2005 im Neu Helgoland in Berlin

Reinhard Fißler (* 6. Februar 1949 in Güstrow, auch Reinhard Fissler) ist ein deutscher Rockmusiker.

Leben

Fißler wuchs bei seinen Großeltern in Tangermünde auf, weil seine Eltern in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt waren. Als 14-Jähriger zog er zu seinem Onkel nach Dresden. Von 1969 bis 1973 studierte er an der TU Dresden Chemie.

Seine musikalische Laufbahn begann 1965 im Schulchor und später in der Schülerband Intercombo aus Dresden. Neben seinem Studium spielte er bei der Gruppe LUNAS, einer Hochschulband mit internationaler Besetzung. 1972 holte ihn Martin Schreier zur Stern-Combo Meißen. Ursprünglich sollte er Soul singen, aber innerhalb kurzer Zeit verschwanden die Bläser und die Gitarre aus der Besetzungsliste. So wurde er dank seines expressiven Gesangsstils zum „Seelensänger“.

Fißler studierte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Als Gesangslehrer fungierte Hans-Herbert Schulz. Am 18. Juni 1976 erhielt er einen Berufsausweis als Instrumentalist. In den Folgejahren war die Stimme Fißlers einer der Faktoren für den Erfolg der Band. Unter anderem wurden zwei Langspielplatten bei Amiga veröffentlicht.

1981 änderte Martin Schreier die musikalische Ausrichtung der Band. Fißler musste die Band verlassen. Zwischen 1981 und 1989 trat er mit FWH (Fißler, Werneburg, Hempel - oder Funk-Welle-Heiß mit Volker Simon) und Reggae Play auf, tourte mit eigener Besetzung als Fißler Gang und betätigte sich solistisch. Von 1989 bis 1996 tourte er mit seinem Programm „Reinhard Fißler im Konzert“.

Ab 1996 trat Reinhard Fißler wieder mit der Stern-Combo Meißen auf. Man erlebte ihn beim „Sachsendreier“, einer Gemeinschaftsaktion der Gruppen Stern-Combo Meißen, electra und Lift, im literarisch-musikalischen Programm „Geschichten vom Sachsendreier“ mit Stephan Trepte (electra), Werther Lohse (Lift) sowie mit anderen Projekten, etwa mit Dirk Zöllner und Christiane Ufholz.

Ab 1997 arbeitete Reinhard Fißler mit dem Musiker und Produzenten Andreas Ernstberger an seinem ersten Soloalbum ...und immer wieder unterwegs, das 1999 bei „Secret Word Records“ erschien. Zur Veröffentlichung gab Reinhard Fißler ein großes Konzert vor dem Plauener Rathaus. Reinhard Fißler: „Mich verbinden sehr viele gute Gedanken und Momente mit dieser Stadt. Ich habe hier viele gute Freunde“. Noch im selben Jahr plante er ein weiteres neues Album.

Mitte des Jahres 2000 wurde bei Reinhard Fißler ALS diagnostiziert. Der Zustand verschlechterte sich Ende des Jahres, so dass er die Gitarre nicht mehr halten und sein neues Album vorerst nicht beenden konnte.

Ab Ende 2000 arbeitete Reinhard Fißler weiter an seiner Musik. Sein Produzent und das Plattenlabel „Secret Word Records“ unterstützen ihn dabei. Thomas Kurzhals, der musikalische Kopf der Stern-Combo Meißen, arrangierte für Reinhard Fißlers zweites Soloalbum „was bleibt“ alte Werke in neuen Versionen. Reinhard Fißler: „Wenn ich schon nicht selber spielen kann, dann möchte ich wenigstens eine CD auf Tournee schicken“. Trotzdem trat er seit 2003 weiterhin selbst im Rollstuhl auf, zuletzt am 17. April 2005 mit Stephan Trepte und Werther Lohse mit den „Geschichten vom Sachsendreier“ in der Gaststätte Neu Helgoland am Berliner Müggelsee.

Am 20. April 2005 gab er sein letztes Live-Konzert anlässlich der Release-Party seiner zweite Solo-CD was bleibt in der Wabe in Berlin-Prenzlauer Berg. Mit dabei waren Dirk Zöllner, Andreas Ernie Ernstberger & The Secret Word Family. Danach verschlechterte sich Fißlers Gesundheitszustand dramatisch: Er bekam eine Lungenentzündung und wurde in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. Fißler erholte sich davon, kann aber nicht mehr auftreten, weil seine Erkrankung zu einer Lähmung der Stimmbänder geführt hat.

Literatur

  • Jürgen Balitzki: Geschichten vom Sachsendreier. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-323-3
  • Axel Reitel: Seelenbrennen Ein Leben für die Musik. 3DVerlag Dietrich Kessler, Berlin 2006, ISBN 3-935478-49-6

Weblinks


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