Reinhard Kamitz

Reinhard Kamitz

Reinhard Kamitz (* 18. Juni 1907 in Halbstadt, Böhmen; † 9. August 1993 in Wien) war ein österreichischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Reinhard Kamitz studierte an der Hochschule für Welthandel und promovierte 1933. 1938 wurde er Leiter des Österreichischen Instituts für Konjunkturforschung, 1939 wechselte er in die Wiener Handelskammer. Er trat 1940 der NSDAP bei und bewarb sich auch um Aufnahme bei der SS, vor 1938 war er Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der NSDAP Wien[1]

Als parteiloser Finanzminister gehörte er der Regierung Julius Raab in der Zeit von 1952 bis 1960 an. In den letzten Jahren der Besatzungszeit und nach Unterzeichnung des Staatsvertrages verfolgte er den sogenannten Raab-Kamitz-Kurs. Wesentliche Elemente dieser Politik waren Liberalisierung, die Hartwährungspolitik und auch die Reduzierung der Einzelbesteuerung. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders auch in Österreich.

Von 1960 bis 1968 war er Präsident der Oesterreichischen Nationalbank.

Literatur

  • Fritz Diwok, Hildegard Koller: Reinhard Kamitz. Wegbereiter des Wohlstands. Mit Geleitw. von Heinrich Treichl und Alois Brusatti. Molden, Wien u. a. 1977, ISBN 3-217-00840-5.
  • Ernest F. Enzelsberger: Reinhard Kamitz, der „echte“ und der sogenannte „Austrokeynesianismus“. In: Österreichisches Jahrbuch für Politik 17, 1993, ISSN 0170-0847, S. 599–616.
  • Festschrift des Österreichischen Wirtschaftsbundes zum 80. Geburtstag von R. Kamitz. Österreichischer Wirtschaftsbund, Wien 1987.
  • Christian Terink: Die österreichische Währungspolitik in der Ära Julius Raab und Reinhard Kamitz vor dem Hintergrund wesentlicher politischer und wirtschaftspolitischer Aspekte. Linz 1996, (Linz, Universität, Diplomarbeit, 1996).

Weblinks

Quellen

  1. Der Standard, vom 24. Januar 2005; Falter 27/2005 vom 6. Juli 2005.

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