Reinholds Ragwurz

Reinholds Ragwurz
Reinholds Ragwurz
Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii)

Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii)

Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Orchideae
Untertribus: Orchidinae
Gattung: Ragwurzen (Ophrys)
Art: Reinholds Ragwurz
Wissenschaftlicher Name
Ophrys reinholdii
Spruner ex H.Fleischm.

Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ragwurzen (Ophrys) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Diese mehrjährige krautige Pflanze besitzt zwei ellipsoide bis kugelige Knollen als Überdauerungsorgane. Sie erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter. Am Grund des Stängels befinden sich ein bis zwei Schuppenblätter. Drei bis sechs Laubblätter sind in einer Grundrosette zusammengefasst, und ein bis zwei scheidige Blätter findet man weiter oben am Stängel. Der etwa 25 cm lange, lockere Blütenstand enthält zwei bis zehn Blüten. Die eiförmigen bis lanzettlichen Kelchblätter erscheinen rosa bis rot, selten auch weißlich oder grün. Die behaarten Kronblätter sind (bräunlich-)rosa bis dunkelgrün, selten auch grünlich gefärbt. Die tief dreilappige Lippe erscheint hingegen schwarz- bis dunkelbraunpurpurn. Davon scharf abgesetzt ist eine helle Zeichnung auf dem mittleren Lappen, die nicht bis zur Basis der Lippe reicht. Die Seitenlappen der Lippe sind dicht mit hellen Haaren besetzt. Die Säule verjüngt sich zur Basis hin nicht, sie besitzt an der Basis keine augenähnlichen Verdickungen. [1][2]

Verbreitung

Ophrys reinholdii ist vom südwestlichen Balkan über Griechenland und die Ägäischen Inseln bis in die Türkei, den Irak und Iran verbreitet. Sie findet sich auf Magerrasen, Garriguen, lichten Wäldern und Macchien mit mäßig trockenen kalk- oder sandsteinhaltigen Böden. Die Standorte reichen von vollsonnig bis halbschattig.[1][2]

Bestäubung

Als Bestäuber wurden bei Ophrys reinholdii Bienen aus der Gattung Eupalovskia beobachtet.[2]

Systematik und botanische Geschichte

Als Erstbeschreibung der Art wird vielfach die Publikation H. Fleischmanns von 1908 angegeben[1][2][3], während der IPNI eine frühere, auf 1882 datierende Publikation Pierre Edmond Boissiers, angibt.[4] Die Art ist sehr vielgestaltig und wird teilweise in verschiedene Unterarten oder sogar selbstständige Arten unterteilt. Buttler sowie Pedersen und Faurholdt unterscheiden neben Ophrys reinholdii subsp. reinholdii noch Ophrys reinholdii subsp. straussii, Govaerts listet als dritte Unterart Ophrys reinholdii subsp. antiochiana. [1][2][3]

Ophrys reinholdii subsp. reinholdii

Der Stängel dieser Unterart wächst 15 bis 30, selten auch 50 cm hoch. Der Blütenstand umfasst 2 bis 10 Blüten. Diese von März bis Mai mit einem Höhepunkt im April blühende Unterart findet man bis zu einer Höhe von 1300 Meter. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Süden Albaniens über fast ganz Griechenland, die Ionischen und Ägäischen Inseln bis in den Südwesten der Türkei. Ein vereinzeltes Vorkommen soll im Südosten Bulgariens existieren. [1][2]

Ophrys reinholdii subsp. straussii

Der Stängel dieser Unterart wächst 30 bis 60 cm hoch, und der Blütenstand umfasst 5 bis 8 Blüten, diese sind kleiner als bei der vorigen Unterart und blühen etwas später auf. Sie kommt in einer Höhe zwischen 200 und 1500 Meter vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den Süden Anatoliens, Zypern, den Irak und den Iran. Pflanzen von Rhodos und Chios gehören nach Pedersen und Faurholdt zur subsp. reinholdii. [1][2]

Ophrys reinholdii subsp. antiochiana

Von Baumann und Künkele 1986 als Ophrys antiochiana beschrieben und 2005 von Baumann und Lorenz als Unterart zu Ophrys reinholdii gestellt, stammen diese Pflanzen aus Syrien und der angrenzenden türkischen Provinz Hatay.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Karl-Peter Buttler: Orchideen. Mosaik Verlag, 1986, ISBN 3-570-04403-3, S. 188.
  2. a b c d e f g Henrik Ærenlund Pedersen, Niels Faurholdt: Ophrys. The Bee Orchids of Europe. Kew Publishing, 2007, ISBN 978-1-84246-152-5, S. 1939.
  3. a b c World Checklist of Ophrys%20reinholdii. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
  4. ipni.org

Weblinks

 Commons: Reinholds Ragwurz (Ophrys reinholdii) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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