Rene Fülöp Miller

Rene Fülöp Miller

René Fülöp Miller (* 17. März 1891 in Karansebesch (Kgr. Ungarn) (heute: Caransebes, Rumänien); † 7. Mai 1963 in Hanover, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Soziologe österreichisch-rumänischer Herkunft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mit 17 Jahren kam Fülöp Miller 1908 an die Universität Wien, um dort Chemie zu studieren. Bei seinen ersten literarischen Versuchen, lernte er Stefan Zweig kennen, der ihn nach allen Kräften förderte. Sein Studium führte Fülöp Miller über die Universitäten Berlin und Paris nach Lausanne, wo er sein Studium beendete. Anschließend unternahm er eine längere Studienreise durch Russland, die Vereinigten Staaten und Kleinasien. Der Erfolg, seine Berichte darüber in verschiedenen Feuilletons veröffentlichen zu können, brachten ihn dazu, seinen Lebensunterhalt weniger als Wissenschaftler denn als Journalist zu suchen.

1939 emigrierte Fülöp Miller von Österreich nach Frankreich und von dort 1939 in die USA. Zwischen 1950 und 1954 lehrte er am Dartmouth College in Hanover, New Hampshire russische Kultur und Soziologie. 1954 wechselte er in gleicher Position an das Hunter College in New York City und kehrte im Herbst 1962 als Dozent wieder an das Dartmouth College zurück. Als seine letzte große Veröffentlichung gilt sein Roman The silver bacchanal von 1960.

Während seines Exils zur Zeit der Nazi-Herrschaft arbeitete er auch mit den Pseudonymen Philipp Jakob Müller oder René Miller.

Zitate

„Das Happy End, das allein der seelischen Hygiene Amerikas zu entsprechen scheint, ist somit bis heute sakrosankt, es dient in Demut der amerikanischen Religion des Optimismus und wirkt mit an dem erhabenen Werk der allgemeinen Massenbeglückung.“

Werke

  • Das amerikanische Theater und Kino. Zwei kulturgeschichtliche Abhandlungen. Amalthea-Verlag, Leipzig 1931 (zusammen mit Joseph Gregor)
  • The silver bacchanal. Novel. Athenaeum Publishers, New York 1960.
  • Die die Welt bewegten. Antonius, Augustinus, Franziskus, Ignatius, Therese. Müller Verlag, Salzburg 1952
  • Dostojewski am Roulette. Piper, München 1925 (zusammen mit Friedrich Eckstein)
  • Endre. Novellentrilogie. Rabenstein, Salzburg 1952.
  • Fantasie und Alltag in Sowjet-Russland. Ein Augenzeugenbericht. Elefanten-Press-Verlag, Berlin 1978 (früher unter dem Titel "Geist und Gesicht des Bolschewismus")
  • Führer, Schwärmer und Rebellen. Die großen Wuschträume der Menschheit. Buckmann, München 1934.
  • Der heilige Teufel. Die Wahrheit über Rasputin. Edition LKG, Leipzig 1994, ISBN 3-376-05011-2.
  • Kampf gegen Schmerz und Tod. Kulturgeschichte der Heilkunde. Süd-Ost-Verlag, Berlin 1938 (früher unter dem Titel "Kulturgeschichte der Heilkunde")
  • Katzenmusik. Weidle, Bonn 1998, ISBN 3-931135-35-7.
  • Lenin und Gandhi. Amalthea-Verlag, Leipzig 1927.
  • Leo XIII. und unsere Zeit. Macht der Kirche, Gewalten der Welt. Verlag Rascher, Leipzig 1935
  • Macht und Geheimnis der Jesuiten. Eine Kultur- und Geistesgeschichte. Fourier Verlag, Wiesbaden 1996, ISBN 3-925037-79-9.
  • Die Phantasiemaschine. eine Saga der Gewinnsucht. Zsolnay, Wien 1931.
  • Das russische Theater. Sein Wesen und seine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Revolutionsperiode. Amalthea-Verlag, Leipzig 1928 (zusammen mit Joseph Gregor)
  • Sankt Franziskus, der Heilige der Liebe. Eine Botschaft des Trostes und der Zuversicht. Verlag das Goldene Vließ, Frankfurt/M. 1955
  • Unter drei Zaren. Die Memoiren der Hofmarschallin Elisabeth Narischkin-Kurakin. Amalthea-Verlag, Leipzig 1930.

Herausgeberschaft

  • Anna Dostoevskaja: Erinnerungen. Das Leben Dostojewskis in den Aufzeichnungen seiner Frau. Hrsg. von René Fülöp-Miller u. Friedrich Eckstein. Piper, München 1980, ISBN 3-492-02569-2.

Literatur

  • Fritz Bulang: Eine biographische Skizze von René Fülöp-Miller. In: René Fülöp Miller: Katzenmusik. Weidel, Bonn 1998, ISBN 3-931135-35-7, S. 158-196.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • René Fülöp Miller — (eigentlicher Name Philipp Müller[1]); * 17. März 1891 in Karansebesch, Österreich Ungarn, heute Rumänien; † 7. Mai 1963 in Hanover, New Hampshire) war ein US amerikanischer Schriftsteller und Soziologe österreichisch ungarischer Herkunft.… …   Deutsch Wikipedia

  • Miller (Familienname) — Miller ist ein Familienname, der im englischsprachigen Raum selten auch als Vorname vorkommt. Herkunft und Bedeutung Miller ist die englische Variante des deutschen Familiennamens „Müller“ oder „Müllner“ und eine häufige regionale (bayrischer und …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Rasputin — Maria Rasputina, geb. Matrjona Grigorjewna Rasputina[1] (russisch Матрёна Григорьевна Распутина; * 15. Märzjul./ 27. März 1898greg.; † 27. September 1977) war die Tochter des russischen Mystikers Grigori Rasputin und seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • The Great Moment (1944 film) — Infobox Film name = The Great Moment (1944) image size = 215px caption = theatrical poster director = Preston Sturges producer = Buddy G. DeSylva Preston Sturges (uncredited) writer = René Fülöp Miller (book) Preston Sturges Ernst Laemmle… …   Wikipedia

  • Henry Jakob — Heinrich Eduard Jacob (* 7. Oktober 1889 als Henry Edward Jacob in Berlin Friedrichstadt; † 25. Oktober 1967 in Salzburg) war ein deutscher und amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Henry E. Jacob und …   Deutsch Wikipedia

  • Caransebes — Caransebeş Karansebesch Karánsebes Karanšebeš …   Deutsch Wikipedia

  • Karansebesch — Caransebeş Karansebesch Karánsebes Karanšebeš …   Deutsch Wikipedia

  • Karánsebes — Caransebeş Karansebesch Karánsebes Karanšebeš …   Deutsch Wikipedia

  • Machterhalt — Nach einem weitverbreiteten Verständnis des Wortes bezeichnet Macht die Fähigkeit von Individuen und Gruppen, auf das Verhalten und Denken sozialer Gruppen oder Personen in ihrem Sinn und Interesse einzuwirken. Es handelt sich um einen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”