Republik Uganda

Republik Uganda
Republic of Uganda (englisch)

Jamhuri ya Uganda (Swahili)
Republik Uganda

Flagge Ugandas
Wappen Ugandas
Flagge Wappen
Wahlspruch: For God and My Country

(englisch für „Für Gott und mein Land“)

Amtssprache Englisch, Swahili
Hauptstadt Kampala
Staatsform Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt Präsident Yoweri Kaguta Museveni
Regierungschef Apolo Nsibambi
Fläche 241.040[1] km²
Einwohnerzahl 31.367.972 [2]
Bevölkerungsdichte 113 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[3] 11.227 Mio. US$ (108.)
BIP/Einwohner 939 US$ (167.)
HDI 0,505 (154.)
Währung Uganda-Schilling
Unabhängigkeit 9. Oktober 1962
Nationalhymne Oh Uganda, Land of Beauty
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen EAU
Internet-TLD .ug
Telefonvorwahl +256

Uganda (deutsch: [uˈganda]; englisch: [jʊˈgændə]) liegt in Ostafrika und grenzt im Norden an den Sudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania, im Südwesten an Ruanda und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenzen zu Kenia und Tansania verlaufen zum Teil durch den Viktoriasee.

Das – im Vergleich zu anderen ostafrikanischen Staaten – an fruchtbaren Böden reiche Land wurde von Winston Churchill als „Perle Afrikas“ bezeichnet. Aufgrund der langen Zeit der Herrschaft von Diktaturen und Bürgerkrieg von 1966 bis 1986 und der Unterstützung von Bürgerkriegsgruppen in Nachbarländern tritt dies jedoch oft in den Hintergrund. Der Süden des Landes wird inzwischen wieder gern von Touristen besucht, in den nördlichen Grenzprovinzen gelten noch immer Reisewarnungen der ausländischen Vertretungen, auch wenn es seit 1999 keine Übergriffe auf Ausländer mehr gegeben hat.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name Uganda stammt von dem Königreich Buganda, das den südöstlichen Teil des Landes umfasst. Buganda ist von Bantu bewohnt, deren Bantusprachen einem Grundwort (hier Ganda) ein Nominalklassenpräfix voranstellen, das den Typ des gemeinten Begriffes bezeichnet. So ist Buganda das Land der Baganda, die die Sprache Luganda sprechen. Da der erste Kontakt der Europäer mit den Völkern Ugandas über die Küste Tansanias erfolgte, wurde der Name Uganda geprägt, der der Sprache Swahili entstammt, die statt des Präfixes Bu- für ein Land das Präfix U- kennt.

Geographie

Fischer am Kazinga-Kanal, Lake Edward

Uganda ist von Seen, dem Weißen Nil (hier: Viktoria-Nil und Albert-Nil), Urwäldern und Savannen geprägt. Im Süden des Landes verläuft der Äquator. Der tiefste Punkt Ugandas ist der Unterlauf des Albert-Nils auf etwa 610 m über dem Meeresspiegel (Albertsee 621 m über dem Meeresspiegel). Der Margherita Peak (auch: Mount Stanley) im Ruwenzori-Gebirge als höchster Punkt ist 5.110 m hoch. Beide Extrempunkte liegen relativ nahe beieinander. Die Gesamtfläche des Landes umfasst 241.038 Quadratkilometer, davon entfallen 199.710 Quadratkilometer auf die Landfläche und 36.330 Quadratkilometer auf Wasserflächen. Der Nordosten Ugandas ist semiarid.

Wichtige Rohstoffe des Landes sind Kupfer, Kobalt, Kalkstein, Nickel und Steinsalz. Wasserkraft und landwirtschaftlich gut zu nutzender Boden stellen weitere Ressourcen dar.

Klima

Auf das tropische Klima im Süden und in der Mitte des Landes wirkt sich aus, dass Uganda größtenteils auf einem Plateau um 1.000 m über dem Meeresspiegel liegt. Das Klima ist tropisch-warm, jedoch durch die Höhenlage deutlich abgekühlt. Deshalb ist es weder übermäßig heiß noch besonders kalt. Die Temperaturen schwanken zwischen 25 und 30 °C tagsüber, nachts sind es meist um 17 °C. Die Extremwerte liegen zwischen 10 und 35 °C. Die Niederschläge (1000–1500 mm) sind auf das ganze Jahr verteilt, es gibt nur zwei trockenere Perioden (Dezember bis Februar und Juni bis August).

Flora

Lobelien-Art aus dem Bergregenwald des Ruwenzori-Gebirges

Uganda hat eine überaus artenreiche Pflanzenwelt. Die Savanne Ostafrikas geht in den Regenwald Westafrikas über, was sich positiv auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere auswirkt. Zudem bieten die Höhenschichtungen mannigfaltige Lebensräume.

Neben Akazien und Kandelaber-Wolfsmilch in den Savannen kommen vor allem im Ruwenzori-Gebirge und am Mount Elgon sowie in den Urwäldern faszinierende Pflanzengesellschaften vor.

Fauna

Die ursprüngliche Fauna ist in den Nationalparks noch am ehesten erhalten, dort jedoch auch durch die Bürgerkriegsentwicklungen beeinträchtigt. In den beiden bedeutendsten Naturschutzgebieten, dem Murchison Falls National Park und dem Queen Elizabeth National Park, können Safaris mit Pirschfahrten zur Wildbeobachtung durchgeführt werden. Nur in Uganda heimisch ist die Ugandan Kob genannte Antilopenart. Das Wappentier, der Kronenkranich, ist besonders rund um den Viktoriasee noch häufig zu sehen.

Städte

Hauptartikel: Liste der Städte in Uganda

Uganda ist, abgesehen von der Haupt- und Millionenstadt Kampala, eher von kleineren Städten geprägt. Lediglich Gulu und Lira überschreiten noch die Grenze von 100.000 Einwohnern zur Großstadt.

Bevölkerung

Hauptartikel: Demografie Ugandas

Uganda gibt eine Einwohnerzahl von mehr als 26 Millionen an. Es war eines der ersten Länder Afrikas, das zugegeben hat, von AIDS betroffen zu sein. Früh setzten Aufklärungskampagnen ein und Aids wird im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten sehr offen diskutiert. Da Uganda als Vorzeigeland in der Aidsbekämpfung unter hohem internationalen Erfolgsdruck steht, sollten alle Angaben zur Bevölkerung deshalb unter diesen Gesichtspunkten kritisch hinterfragt werden. (Daten u.A. nach FWA2007, Erhebungszeitpunkt 2004)

Siehe auch: AIDS in Afrika
Demographische Daten[4]
Lebenserwartung 47,5 Jahre
Lebenserwartung (Männer) 47 Jahre
Lebenserwartung (Frauen) 48 Jahre[5]
Säuglingssterblichkeit 8,0 %
Kindersterblichkeit 13,8 % (2001)
Müttersterblichkeit je 100.000 Geburten 550[6]
Ärzte 0,08 / 1.000 Einw.
Krankenhausbetten  ? / 1.000 Einw.
Zugang zu sauberem Trinkwasser 56 %
Zugang zu Sanitäreinrichtungen 41 %
Geburtenrate 50 / 1.000 Einw.
Sterberate 15 / 1.000 Einw.
Bevölkerungswachstum 3,3 % (1994–2004)
Fruchtbarkeit 7,1 Kinder / Frau
Altersstruktur 0–14 Jahre: 50,4 %
15–64 Jahre: 47,1 %
65 Jahre und älter: 2,5 %
Altersdurchschnitt 15 Jahre
HIV-Infektionsrate 5–15 %
HIV-Infizierte 600.000
HIV-Tote 84.000 (2001)
Lese- und Schreibfähigkeit nach Erreichen des 15. Lebensjahres 68 %
Öffentliche Ausgaben für Gesundheit 7,3 % des BIP
Öffentliche Ausgaben für Altersversorgung  ? % des BIP
Öffentliche Ausgaben für Bildung und Erziehung 0,08 % des BIP
Schulpflicht UPE (Universal Primary Education, seit 1997)
Einschulungsquote (primär) 98 % (seit Abschaffung des Schulgeldes 1996)
Einschulungsquote (sekundär) 16 % (männlich), 14 % (weiblich)
Armutsquote 35 % (nach Landeskriterien)
Aufgenommene Flüchtlinge 320.000 insgesamt (2004), davon
184.731 aus dem Sudan,
18.000 aus Ruanda,
7.459 aus dem Kongo,
dazu Flüchtlinge aus weiteren Ländern
Inlandsflüchtlinge 1,4 Millionen
Human Development Index (HDI) 154. Stelle von 177 Ländern
Gender-related Development Index (GDI) 132. Stelle von 157 Ländern

Ethnien

Die Anteile der in dem Land lebenden Ethnien an der Gesamtbevölkerung stellen sich wie folgt dar:

Sprachen

Englisch ist die offizielle Amtssprache. Daneben ist Swahili seit der Verfassungsänderung vom September 2005 zweite Amtssprache. Im Alltag werden dagegen die indigenen Sprachen benutzt, zum Beispiel Luganda (die Sprache der Baganda) in Zentral-Uganda und andere Sprachen des Niger-Kongo-Sprachgebietes, sowie nilo-saharanische Sprachen, Swahili und in geringem Maße Arabisch.

Religion

Moschee in Uganda

Rund 85 % der Gesamtbevölkerung Ugandas sind Christen. Davon bekennt sich die überwiegende Anzahl entweder zur römisch-katholischen (45 %) oder zur anglikanischen Kirche (35 %). Über 12 % der Ugander sind meist sunnitische Muslime. Etwa 1 % der Bevölkerung sind Anhänger von traditionellen afrikanischen Religionen. Zudem gibt es eine kleine Gemeinde schwarzafrikanischer Juden, die Abayudaya bei Mbale, die etwa 750 Mitglieder umfasst. Seit einiger Zeit bauen die Evangelikalen Christen (Pfingstbewegung) ihren Einfluss insbesondere unter Jugendlichen stark aus. Die Neuapostolische Kirche betreute 2005 in diesem Land 266.722 Gläubige.[7]

Die Zugehörigkeit der ugandischen Bevölkerung zu den unterschiedlichen Religionen sieht laut der Volkszählung 2002 folgendermaßen aus:[8]

Religion Anzahl 1991 Prozent 1991 Anzahl 2002 Prozent 2002
Römisch-katholische Kirche 7.426.511 44,5 10.242.594 41,9
Anglikanische Kirche 6.541.830 39,2 8.782.821 35,9
Islam 1.758.101 10,5 2.956.121 12,1
Pfingstbewegung --- -- 1.129.647 4,6
Siebenten-Tags-Adventisten 179.624 1,1 367.972 1,5
Orthodoxe Kirche 4.738 0,0 35.505 0,1
andere christl. Konfessionen 101.914 0,6 286.581 1,2
Bahai --- -- 18.614 0,1
andere nichtchristl. Religionen 658.987 4,0 159.259 0,7
traditionelle Religionen --- -- 241.630 1,0
konfessionslos --- -- 212.388 0,9
Insgesamt 16.671.705 100,0 24.433.132 100,0

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Ugandas

Vorgeschichte

Uganda gehört zur „Wiege der Menschheit“. Die Twa (früher: Pygmäen) stellen wohl die ältesten heute lebenden Ethnien Ugandas dar. Vor ungefähr 2000 Jahren wanderten ackerbebauende Bantu ein, die die Pygmäen zurückdrängten und ihrerseits von Niloten des Nordens nach Süden gedrängt wurden. Zwischen nilotischen Ethnien und Bantu-Ethnien gab es immer wieder Konflikte, die mittlerweile aber über bloßen Tribalismus hinaus gehen.

Zeit der Königreiche

Seit dem 15. Jahrhundert bildeten sich vor allem im Süden Ugandas bei den Bantu die heutigen Aristokratien, vor allem Königreiche. Unter ihnen hatte das Königreich Buganda eine führende Rolle. Weitere Königreiche waren Ankole, Bunyoro und Toro.

Die nilotischen Stämme des Nordens waren Nomaden und Hirtenvölker, die sich in kleineren Einheiten organisierten.

Im 19. Jahrhundert unterhielten arabische Händler von der Ostküste Afrikas im Gebiet der großen Seen ein durchorganisiertes Handelsnetz. Ihr Anreiz war der Handel mit Elfenbein und der Sklavenhandel. In einigen Gebieten etablierte sich der Islam, in vielen Regionen blieben jedoch die Naturreligionen vorherrschend.

Kolonialzeit

Um 1860 entdeckten als erste Europäer die beiden britischen Forscher John Hanning Speke und James Augustus Grant die Quelle des Nils. Um diese Zeit begann die europäische Kolonialisierung Ostafrikas. Zu den ersten Europäern, die sich in diesem Gebiet niederließen, gehörten sowohl katholische als auch protestantische Missionare. In erstaunlich kurzer Zeit setzten sie in zahlreichen Volksgruppen ihren Glauben durch.

Uganda wurde 1893 britisches Protektorat. Die koloniale Wirtschaft förderte den Baumwoll- und Kaffeeanbau. Dazu wurde die Eisenbahnlinie der Ugandabahn von Mombasa über Nairobi bis nach Kampala gebaut.

Unabhängigkeit

In den 1950er Jahren kam ein gelenkter Demokratisierungsprozess in Gang, es entstanden Parteien und ein Kongress. Am 9. Oktober 1962 wurde Uganda unabhängig (siehe Nationalfeiertag), Milton Obote wurde der erste Premierminister des unabhängigen Landes. Allerdings begann er die alten Königreiche aufzulösen, teilweise in blutigen Massakern. Dadurch entfremdete Obote sich von der Bevölkerung. Das nutzte der zum Kommandeur (Generalmajor) aufgestiegene Idi Amin, ebenfalls ein Nilote, aus: Während einer Abwesenheit Obotes übernahm er durch einen Militärputsch 1971 die Macht.

Diktaturen und Massaker

Die Diktatur Idi Amins von 1971 bis 1979 war für die Ermordung von über 300.000 Oppositionellen verantwortlich. Angehörige anderer Volksstämme wurden getötet, asiatische Zuwanderer, vor allem Inder, die im Handel bestimmend waren, des Landes verwiesen. Amin wütete bis 1979, die Bevölkerung lebte unter ständiger Furcht vor brutalen Gewaltakten. In diese Zeit fällt auch die Operation Entebbe, die Befreiung der Geiseln eines auf dem Flug von Tel Aviv nach Paris durch arabische Terroristen entführten Flugzeuges der Air France nach Entebbe durch ein israelisches Kommandounternehmen.

Nach dem plötzlichen Angriff ugandischer Truppen auf Tansania 1978, bei dem Idi Amin die Annexion des Kagera-Gebietes im Nordwesten Tansanias beabsichtigte, wurde nach dem tansanischen Gegenangriff im April 1979 die Hauptstadt Kampala unter der Mitwirkung von ugandischen Rebellenverbänden befreit, unter denen auch der heutige Staatschef Yoweri Museveni war. Doch in den Wahlen im September 1980 kam Milton Obote wieder an die Macht, wobei ihm allerdings Wahlmanipulationen vorgeworfen wurden. Daraufhin ging Museveni mit einer Rebellenarmee gegen ihn vor. Obote ließ in seiner 2. Amtszeit wieder politische Gegner ermorden, es kam wieder zur Verfolgung ganzer Volksgruppen, Folter und Terror herrschten schlimmer als je zuvor im Land.

Siehe auch: Uganda-Tansania-Krieg

Gegenwärtige Regierung

Museveni begann mit wenigen Getreuen einen erfolgreichen Guerillakrieg, im Januar 1986 eroberte seine National Resistance Army (NRA) die Hauptstadt Kampala. Museveni wurde zunächst ohne Wahl als ugandischer Präsident vereidigt. Erste Wahlen zu einem provisorischen Parlament fanden im Februar 1989 statt. Im Mai 1996 fanden erstmals demokratische Präsidentschaftswahlen statt, in denen Museveni mit 75% der Stimmen im Amt bestätigt wurde, wie auch im März 2001 (69%). Fanden diese Wahlen noch unter dem oftmals kritisiertem Verbot der Tätigkeit von politischen Parteien statt, wurden diese 2005 zugelassen. Auch in den darauf folgenden Wahlen 2006 erfolgte Musevenis Wiederwahl (59%), obwohl seine Kandidatur nach mehr als zwei Amtsperioden erst nach einer Verfassungsänderung möglich war.

Der Norden ist bis heute noch nicht befriedet. Die Lord’s Resistance Army (LRA) operiert vom Sudan aus und terrorisiert die Bevölkerung. Im August 2006 wurde eine Waffenruhe vereinbart, welche jedoch am 4. Oktober 2006 durch die Regierung Musevenis beendet wurde.

Tutsi, Hutu, Lendu, Hema (Hima), und andere ethnische Gruppen, assoziierte Rebellen, bewaffnete Banden und verschiedene Regierungsstreitkräfte operieren in der Region der Großen Seen zwischen Uganda, Kongo, Ruanda und Burundi, um Kontrolle über bevölkerungsreiche Gebiete und wirtschaftliche Ressourcen zu erlangen. Eine Gefahr dabei ist, dass einzelne Ethnien die Machtverhältnisse dominieren, was wiederum zur Rebellion der Benachteiligten führt. An dieser Auseinandersetzung ist Ugandas Regierung auch mit Geld, Militärhilfe, Ausbildern, und teilweise auch offenen Militäreinsätzen beteiligt. Diese finden derzeit vor allem in der Demokratischen Republik Kongo (Kongokrieg), aber auch im Süden des Sudans statt.

Politik

Die ugandische Regierung bedient sich autoritärer und demokratischer Elemente. Politisch wirksam ist derzeit nur Musevenis Regierungspartei, die National Resistance Movement Organization (NRM-O), kurz „Movement“. Daneben hat de facto das Militär eine tragende Rolle.

Das Movement war bis zur Verfassungsänderung im Jahr 2006 der Meinung, dass es in Uganda keine Grundlage für ein Mehrparteiensystem gibt und dass die bestehenden Altparteien Ursache für Ugandas Probleme sind. Zwar wurden sie nicht verboten, doch die meisten Aktivitäten, die eine Partei ausmachen, blieben ihnen versagt.

Die jetzige Regierung stellt sich zwar als positiv gesinnt gegenüber Menschenrechten dar und hat tatsächlich alle wichtigen internationalen Verträge und Konventionen unterzeichnet und ratifiziert, doch sind Defizite beim Umgang mit politischen Parteien und Regimegegnern wie auch die Rekrutierung von Kindersoldaten nach wie vor offenkundig.

Verfassung

Parteien

  • Forum for Democratic Change
  • National Progressive Movement (NPM; Vorsitz: Dr. Venansius Baryamureeba, Partei seit 7. April 2004)
  • National Resistance Movement Organization (NRM-O; Partei seit 2003)
  • Uganda Green Party
  • Uganda Libertarian Action (ULA)
  • G7 (Oppositionelles Listenbündnis bei der Wahl 2006)
    • Uganda People's Congress (UPC; Vorsitz: Miria Obote)
    • Democratic Party (DP; Vorsitz: Paul Kawanga Ssemogerere)
    • Conservative Party (CP; Vorsitz: Ken Lukyamuzi)
    • Justice Forum (JF) (Vorsitz: Muhammad Kibiringe Mayanja)
    • Reform Agenda
    • National Democratic Forum (NDF; Vorsitz: Chapaa Karuhanga, Partei seit August 1995)
    • Free Movement
  • Second Group of Seven (Zweites oppositionelles Listenbündnis bei der Wahl 2006)
    • Action Party
    • People's Independent Party
    • Movement for Democratic Change
    • National Peasant Party

Regierung

Präsident Yoweri Museveni, Juli 2003
Amt Amtsinhaber seit
Präsident Yoweri Kaguta Museveni 26. Januar 1986
Vizepräsident Dr. Gilbert Balibaseka Bukenya Mai 2003
Premierminister Apolo Nsibambi 5. April 1999
Präsidialamtsministerin Beatrice Wabudeya 13. Januar 2005
Außenminister Sam Kutesa 13. Januar 2005
Innenminister Kirunda Kivejinja
Minister für Justiz und Verfassungsangelegenheiten Edward Kiddu Makubuya
Minister für den öffentlichen Dienst Sezi Mbaguta
Finanzminister Fred Omach
Ministerin für Erziehung und Sport Geraldine Namirembe Bitamazire 13. Januar 2005
Minister für Kommunalverwaltung Perez Ahabwe
Gesundheitsminister Dr. Stephen Mallinga
Minister für Planungsangelegenheiten Ephrahim Kamuntu
Ministerin für Wasser und Umwelt Maria Mutagamba
Minister für Geschlechterangelegenheiten, Arbeit und soziale Entwicklung Gabriel Opio
Ministerin für Energie und Bergbau Hillary Onek
Verteidigungsminister Crispus Kiyonga
Minister für Landwirtschaft, Tierindustrie und Fischerei Hope Mwesigye
Minister für Handel und Industrie Kahinda Otafiire
Minister für Katastrophenprävention und Flüchtlinge Tarsis Kabwegyere
Minister für Wirtschaftsbeobachtung Mbeiza Kisira
Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie Sam Kuteesa
Sicherheitsminister Amama Mbabazi
Minister für Tourismus Serapio Rukundo
Ministerin für Mikrofinanz Ruth Nankabirwa
Ministerin ohne Geschäftsbereich Dorothy Hyuha

Im Februar 2009 wurden im Kabinett insgesamt 75 Ministerinnen und Minister gezählt, deren Kompetenzen sich zum Teil überschnitten. Für die vollständige Liste der Präsidenten von Uganda, siehe Präsident von Uganda.

Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Distrikte von Uganda

Uganda ist in 80 Distrikte gegliedert.

Wirtschaft

Markt in einer ländlichen Region

Allgemeines

Die Wirtschaft im Süden und in der Mitte des Landes prosperiert. Hauptausfuhrgut ist - wie zur Protektoratszeit - Kaffee (erbringt 55 % der Exporterlöse), in kleinerem Umfang auch Gold. Auch Tee (5 %), Fisch (7,5 %) aus dem Viktoriasee und Tabak (4 %) werden exportiert. Der Anteil des Bananenanbaus an der Weltproduktion liegt bei 11% (1998). Die Kakaoernte erreichte in der Saison 2004/2005 lediglich eine Größenordnung von 500 Tonnen, die Saison 2007/2008 schloss dagegen bereits mit 13000 Tonnen.

Alle Exporte zusammen hatten im Jahr 2006 einen Gesamtwert von 961,7 Millionen US-Dollar gegenüber Importen von 1,945 Milliarden US-Dollar. Ölfunde am Albertsee deuten auf wachsende Exporteinnahmen hin, setzen aber einen Ölpreis von 80 Dollar pro Barrel voraus, um rentabel erschlossen werden zu können. Nachdem die Wirren der Zeit Amins und Obotes beendet waren und Uganda sich unter Museveni stabilisierte, setzte ein beständiges Wirtschaftswachstum mit Wachstumsraten von etwa 5-6 % jährlich ein. Dennoch zählt Uganda weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag auf 82%.

Uganda ist wie die meisten Staaten der Welt vom Klimawandel betroffen. Experten gehen davon aus, dass durch die neue Klimasituation bspw. in wenigen Jahren kein Kaffeeanbau in Uganda mehr möglich sein wird.

Kenndaten

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 6,5 Milliarden oder 248 US-Dollar je Einwohner. Die Landwirtschaft, in der etwa 82 % der Einwohner beschäftigt sind, erwirtschaftet 35,8 % des BIP. Diese Zahl ist im Verhältnis zur Beschäftigtenzahl so gering, da viele Bauern noch in Subsistenzwirtschaft produzieren. Die Industrie hat einen BIP-Anteil von 20,8 % (5 % der Beschäftigten), der Dienstleistungssektor von 43,6 % (13 % der Beschäftigten). Die Inflationsrate beträgt 3,5 %.

Staatsausgaben

Im Staatshaushalt stehen Einnahmen in Höhe von 1,491 Milliarden US-Dollar Ausgaben in Höhe von 1,727 Milliarden US-Dollar gegenüber. Der Staat hat Auslandsschulden von 3,865 Milliarden US-Dollar, was 73,9 % des BIP entspricht. Uganda erhält 690 Millionen US-Dollar an internationalen Hilfszahlungen. (Alle Zahlen Stand 2004)

Zwischen 1990 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Siehe auch: Uganda National Bureau of Standards, Uganda Cowries

Kultur

Bildung

Die Universitäten des Landes sind:

Schriftsteller

Siehe hierzu die Liste afrikanischer Schriftsteller (nach Ländern).

Medien

Die Medien in Uganda können kritisch über die Regierung berichten, obwohl die Regierung bei Berichten über sensible Themen wie dem Rebellenkrieg im Norden und der Verwicklung des Landes in den Bürgerkrieg im Kongo in der Vergangenheit wie auch beim Thema Kindersoldaten mitunter scharf reagierte. Seit dem Machtantritt von Präsident Museveni wurde die Medienlandschaft liberalisiert. Es sind über 100 Radiosender registriert.

Zeitungen

Feiertage

Der Nationalfeiertag wird am 9. Oktober gefeiert. Weitere Feiertage des Landes sind:

Umwelt

Neun Nationalparks und sechs Wildreservate zeugen von der Naturschönheit des Landes und dem Willen, diese zu schützen. Sie sind über das Land verteilt und liegen meist in der Nähe der Grenzen und weniger im Zentrum des Landes. Dadurch werden unterschiedliche Landschaften und Lebensgemeinschaften geschützt.

Drei der Parks sollen hier kurz hervor gehoben werden: Der Queen-Elizabeth-Nationalpark ist durch seine Lage am Fuße des Ruwenzori-Gebirges und am Edwardsee und Georgsee geprägt. Flusspferde und Pelikane fallen ins Auge, daneben weist das Vorkommen Afrikanischer Büffel, von Elefanten, Löwen, diverser Antilopen und über 600 Vogelarten auf die ökologischen Vielfalt des Gebietes hin.

Einzigartige Pflanzengesellschaft am Ruwenzori

Der Rwenzori-Mountains-Nationalpark soll die Berg- und Gletscherregionen des Ruwenzori-Gebirges, eine der Quellen des Nils, mit seiner einzigartigen Flora schützen.

Die größte geschützte Fläche des Landes erstreckt sich über den Murchison Falls National Park. Ein spektakulärer Wasserfall des Nils war für diesen Park namensgebend, an dem Nilkrokodile und Flusspferde leben. Eine Seltenheit dieses Schutzgebietes stellt die Rothschild-Giraffe dar.

Schädlich für Natur und Umwelt wirken sich die Entwässerung von Feuchtgebieten, Abholzung, Überweidung und andere negative Nutzungen aus. Im Viktoriasee wuchern gebietsfremde Wasserhyazinthen. Die Einsetzung des Nilbarsches im Viktoriasee, um die Fischereierträge zu steigern, führte zur Ausrottung zahlreicher endemischer Fischarten, insbesondere der Buntbarsche, andere Arten sind bedroht. Dies ist eine ökologische Katastrophe und ein Beispiel für falsche „Entwicklungshilfe“, deren Schaden den Nutzen überwiegt.

Uganda hat das Kyoto-Klimaschutzprotokoll und zahlreiche andere Umwelt- und Naturschutzabkommen unterzeichnet.

Siehe auch: Nationalparks in Uganda

Literatur

  • Rolf Hofmeier, Andreas Mehler: Kleines Afrika-Lexikon. Politik - Wirtschaft - Kultur. Beck, München 2004, ISBN 978-3-406-51071-7. 
  • Klaus Schlichte: Was kommt nach dem Staatszerfall? Gewaltordnungen in Uganda. In: Afrika-Spektrum. Nr. 1, Hamburg 2005, S. 83–113. 
  • Anouk Batard: Reich und heilig in Uganda. Evangelikale Kirchen missionieren in die eigene Tasche. In: Le Monde diplomatique. Nr. 8476, Berlin 11. Januar 2008, S. 16f. 
  • China Keitetsi, Bruni Prasske: Tränen zwischen Himmel und Erde. Mein Weg zurück ins Leben. Marion von Schröder, Berlin 2007, ISBN 978-3-547-71129-5. 

Weblinks

Portal
 Portal: Uganda – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Uganda
Allgemein
Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Weltbank: World Development Indicators (WDI) database, April 2007
  2. Quelle: CIA World Factbook 2008
  3. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  4. UNDP: Human Development Report 2007/2008
  5. Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung
  6. Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung
  7. Unsere Familie. Kalender der Neuapostolischen Kirche 2005. Friedrich Bischoff, Frankfurt, S. 82. 
  8. Uganda Bureau of Statistics: 2002 Uganda Population and Housing Census Report

1.066666666666731.8833333333337Koordinaten: 1° N, 32° O


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