Restricted Environmental Stimulation Technique

Restricted Environmental Stimulation Technique

Floating (engl. schweben, treiben) ist eine Entspannungstechnik, bei der Personen mit Hilfe von konzentriertem Salzwasser in einem speziellen Floating-Tank quasi schwerelos an der Wasseroberfläche treiben, abgeschottet von Außenreizen. Im Wellnessbereich wird das sich tragen lassen auf dem Salzwasser auch in offenen Becken mit Licht- und Toneffekten angeboten. Angestrebt wird eine Tiefenentspannung, vergleichbar einer leichten Trance.

Inhaltsverzeichnis

Methode

Vom Aufbau her gleicht der Floating-Tank (Synonyme: Entspannungs-Tank, Isolations-Tank, Samadhi-Tank, Samadhi-Schwebebad) einer Art Badewanne in einer dunklen und schalldichten Kabine. Sie sind etwa zwei Meter lang und 1,50 Meter breit. Die Dichte des Wassers wird durch Zugabe von Salzen (teilweise Magnesiumsulfat) soweit erhöht, dass der menschliche Körper in der Lösung schwebt. Das Wasser ist mit etwa 34,8°C auf die Haut-Außentemperatur eingestellt, so dass der Nutzer weder starke Wärme noch Kälte empfindet. Teilweise wird aber auch 37°C als Wassertemperatur angegeben, was der natürlichen Körpertemperatur entspricht. Aufgrund der Wassertemperatur soll das Gefühl für die eigene Körpergrenze verschwinden. Bei auftretenden Ängsten, die durch die Isolation von äußeren Wahrnehmungen ausgelöst werden können, macht die geringe Wassertiefe im Tank es leicht, sich aufzurichten und den Tankdeckel zu öffnen. Bei Klaustrophobie ist diese Methode jedoch ungeeignet.

Der freiwillige Entzug von visuellen, akustischen, olfaktorischen und taktilen Reizen kann zu einer tiefen Entspannung führen, bis hin zu meditativen Bewusstseinszuständen. Dagegen wirkt eine erzwungene sensorische Deprivation traumatisch und wird als Foltermethode benutzt.

Im Wellnessbereich werden auch Floating-Areas angeboten, die auf völlige Abschottung von der Umwelt verzichten. Mehrere Personen können gleichzeitig diesen Bereich nutzen. Eine abgewandelte Methode ist Liquid Sound, wobei hier in jedem Fall Töne und Lichteffekte eingesetzt werden, was ebenfalls die Entspannung fördern soll. Diese Variante wurde in den 1990er Jahren in Deutschland eingeführt.[1]

Geschichte

Die Floating-Tanks wurden 1954 von dem amerikanischen Wissenschaftler John C. Lilly in Zusammenarbeit mit der NASA ursprünglich nur für die Forschung entwickelt. Sein Anliegen war, die Aktivität des Gehirns zu untersuchen, wenn es völlig von Außenreizen abgeschirmt ist. Lilly fand heraus, dass es dann in einen besonderen Entspannungszustand gerät, der zwischen Wachen und Schlafen angesiedelt ist, vergleichbar einer Trance. Das Salzwasser simulierte den Zustand der Schwerelosigkeit im Weltall. Dieser Isolationstank wurde in der Folgezeit in den USA zunächst von Anhängern der Esoterik genutzt und Samadhi-Tank genannt nach dem Sanskrit-Begriff Samadhi für einen besonderen Bewusstseinszustand. John Lennon gehörte zu den Anhängern des Floating.[2]. Im Bereich der Esoterik versprechen sich die Anwender vom Floaten eine Bewusstseinserweiterung.[3]. Heute hat das Floating als Entspannungs- und Stressmanagementtechnik Bedeutung gewonnen.

Therapeutische Wirkung

Floating wird in Deutschland vereinzelt in der Physiotherapie eingesetzt. Lilly gab nach seinen Versuchen an, es lockere nicht nur die Muskulatur, sondern normalisiere außerdem den Blutdruck, stärke das Immunsystem und lindere die Beschwerden bei Rheuma.[4] Die Autoren einer Metaanalyse über 27 Studien mit der Flotation-REST (Restricted Environmental Stimulation Technique) kommen zu dem Schluss, dass das Floating anderen Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelrelaxation, dem autogenen Training oder der Atementspannung überlegen sein könnte [5]. Eine Studie aus dem Jahr 2005 kommt zu dem Ergebnis, dass der Aufenthalt in einem wassergefüllten Isolationstank den Blutdruck absinken lasse, die Schmerzempfindung vermindere und sich positiv auf das Empfinden von Stress und Anspannung sowie bei Depressionen auswirke [6].

Quellen

  1. Infos zu Liquid Sound
  2. Planet Wissen zum Samadhi-Tank
  3. BR-Beitrag (2006)
  4. Tagesspiegel-Artikel: Schwerelos im Salztank
  5. Van Dierendonck D, Te Nijenhuis J: "Flotation restricted environmental stimulation therapy (REST) as a stress-management tool: A meta-analysis"". Psychology and Health 20 / 2005: pp.405–12 PDF doi:10.1080/08870440412331337093
  6. Bood SA, et al.: "Effects of flotation-restricted environmental stimulation technique on stress-related muscle pain: what makes the difference in therapy--attention-placebo or the relaxation response?" Pain Res Manag. 2005 (10):201-9 PMID 16341307

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