Rhein-Neckar-Verkehr

Rhein-Neckar-Verkehr
Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
Logo der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Mannheim
Webpräsenz http://www.rnv-online.de/
Bezugsjahr 2006
Eigentümer 27,83 % Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG
35,13 % MVV Verkehr AG
16,26 % MVV OEG AG
2,42 % Rhein-Haardtbahn GmbH
18,36 % Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH
Geschäftsführung Andreas Kerber,
Martin in der Beek
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Rhein-Neckar
Beschäftigte ca. 1.800
Linien
Spurweite 1000 mm (Meterspur)
Anzahl Fahrzeuge
Straßenbahn 190
Omnibus 197
Statistik
Fahrgäste 161,7 Mio. pro Jahr
Länge Liniennetz
Straßenbahnlinien 301,8 km
Buslinien 560,6 km
Sonstige Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 7
Einer der ersten Busse in neuer Farbgebung
OEG-Wagen in neuen RNV-Farben
Ein in RNV-Farben lackierter 6MGT
OEG-Wagen am Heidelberger Hauptbahnhof
Drei Straßenbahnen aus verschiedenen Jahrgängen an der Burgstraße in Heidelberg

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) ist ein Verkehrsunternehmen, das im Rhein-Neckar-Raum mit den Städten Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen am Rhein öffentlichen Personennahverkehr betreibt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gesellschaft entstand zum 1. Oktober 2004 durch Bildung eines gemeinsamen Tochterunternehmens der fünf bisher in der Region tätigen Verkehrsunternehmen Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), MVV Verkehr AG, MVV OEG AG, Rhein-Haardtbahn GmbH (RHB) und Verkehrsbetriebe Ludwigshafen GmbH (VBL). Seit dem 1. März 2005 erbringt die RNV im Auftrag der Mutterunternehmen die Verkehrsleistungen im Rahmen des Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Sie verfügt über rund 210 Schienenfahrzeuge und 200 Busse[1], die mit rund 1.700 Mitarbeitern betrieben werden.

Die Gründung der RNV war nötig, da die einzelnen Unternehmen allein in einem liberalisierten Verkehrsmarkt nicht wettbewerbsfähig sind. Durch einen optimierten Personaleinsatz – die gleiche Leistung wird mit weniger Personal erbracht – und einem neuen Haustarifvertrag mit im Vergleich zu den Mutterunternehmen niedrigeren Löhnen und Gehältern werden die Personalkosten gesenkt. Auch durch den gemeinsamen Einkauf für Waren und Dienstleistungen sollen Synergieeffekte realisiert werden.

Die bisher bei den Mutterunternehmen beschäftigten Mitarbeiter verbleiben dort und werden im Wege der Arbeitnehmerüberlassung der RNV zur Verfügung gestellt. Die RNV zahlt jedoch nur die Lohnkosten nach dem neuen Haustarifvertrag. Der Restbetrag verbleibt bei den Mutterunternehmen als Restrukturierungskosten. Neueinstellungen werden nur noch bei der RNV zu den dort geltenden Tarifen vorgenommen.

Die Infrastruktur verbleibt bei den Mutterunternehmen, wird jedoch von der RNV instandgehalten.

Der Fahrzeugpark der Mutterunternehmen wird in die RNV eingebracht. Eine Ausnahme bilden die 1994/95 von der MVG (Mannheimer Verkehrs-Gesellschaft) beschafften 50 Niederflurwagen, die im Rahmen des Cross-Border-Leasings an die heutige MVV Verkehr AG gebunden sind. Daher können diese nicht als Sachleistung eingebracht werden. Zukünftig sollen die bisher unterschiedlich lackierten Busse und Bahnen im Zuge eines Corporate Designs nach und nach eine Lackierung in den Grundfarben Orange und Weiss erhalten.

Die Fahrzeuginstandhaltung wird auch von der RNV erledigt. Dafür wurde die auch schon bisher den Gesellschaftern der RNV gehörende Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel (ZWM) in das neue Unternehmen eingebracht.

Die wettbewerbsfähigen Strukturen sollen auch dazu genutzt werden, die in den kommenden Jahren auslaufenden Konzessionen für Linien im Rhein-Neckar-Kreis zu gewinnen, die bisher von der HSB und der MVV OEG AG bedient werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass sich die RNV bei weiteren Linienausschreibungen im Rhein-Neckar-Raum beteiligt.

Mit dem Stand Mai 2008 unterhält die RNV ein Streckennetz von 306,9 km.

Übernahmen

Als erste Tochtergesellschaft der RNV entstand Ende 2005 die V-Bus GmbH durch Übernahme des Reisedienst Oskar Mühlhäuser in Viernheim, an der die RNV 99 Prozent der Anteile hält. Im März 2006 folgte die Übernahme der Omnibusbetriebe Beth GmbH aus Lampertheim.

Liniennummern

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde begonnen, die Liniennummern im gesamten Bereich der RNV in Zusammenarbeit mit dem VRN zu vereinheitlichen. So wurden den Buslinien in Mannheim und allen Heidelberger Linien neue Nummern zugewiesen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 wurde im Rahmen einer kompletten Umgestaltung des Busnetzes in Ludwigshafen dieser Prozess abgeschlossen.

Vorher überschnitten sich die Straßenbahnlinien in Mannheim und Heidelberg, während die Mannheimer und Heidelberger Busse nicht in das vom VRN angedachte Schema mit dreistelligen Liniennummern passten (Mannheim mit Buchstaben, Heidelberg mit zweistelligen Nummern). Als Kompromiss zwischen RNV und VRN wird nun der Bereich zwischen 1 und 99 mit ein- und zweistelligen Nummern von allen Verkehrsmitteln der drei RNV-Städte sowie von der Rheinfähre Altrip genutzt.

Die Aufteilung des Bereichs erfolgt folgendermaßen:

1–10 Mannheimer und Ludwigshafener Straßenbahnen, OEG und RHB
11–20 Heidelberger Sonderverkehre (Nachtbusse, Schnellbusse und Bergbahn)
21–26 Heidelberger Straßenbahnen
27–39 Heidelberger Stadtbusse
40–69 Mannheimer Stadtbusse
70–89 Ludwigshafener Stadtbusse
90–97 Ludwigshafener Nachtbusse
98–99 Angebote der Rheinfähre Altrip (Bus und Fähre)

Buslinien mit regionalem Charakter, die sich bisher teilweise im Nummernbereich der Städte befanden, wurden im Rahmen der Liniennetzumgestaltungen in die 500er-, 600er- und 700er-Nummernbereiche verlegt, die vom VRN für das Umland der Städte vorgesehen sind. Die 100er- und 200er-Bereiche, in die zuvor vom VRN die Linien der drei Städte teilweise entgegen der tatsächlichen Verwendung einsortiert waren, werden seit einer parallel zu der in Mannheim und Heidelberg durchgeführten Liniennummernumstellung für die Buslinien der Westpfalz verwendet.

Fahrgastinformationen

An vielen Haltestellen der RNV gibt es Anzeigen, die die nächsten Abfahrten wiedergeben, wobei links die Linie, in der Mitte das Ziel und rechts die voraussichtliche Abfahrtszeit oder die Wartezeit bis zur Abfahrt in Minuten angezeigt wird. Die Anzeigen, die sogenannte Dynamische Fahrgastinformation (DFI) zeigt in der Regel die tatsächliche Zeit bis zur Abfahrt (Ist-Zeit) an. Die Anzeige der Ist-Zeit erfolgt über das Rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL) der RNV. Dabei werden die Fahrzeuge fortlaufend über GPS geortet, womit die Fahrtzeit bis zur Haltestelle errechnet werden kann. Die Anzeige der Fahrplanzeit (Soll-Zeit) ist technisch ebenfalls möglich und kann bei fehlender Ausrüstung des Fahrzeugs mit RBL eingesetzt werden. Auf den DFI können von der Leitstelle zudem auch Textinformationen, etwa über Betriebsstörungen oder Umleitungen, eingespielt werden. An allen Haltestellen können Abfahrtszeiten in Echt-Zeit auch mit dem Programm „Handy-DFI“ abgerufen werden.

An folgenden Haltestellen stehen solche Anzeiger:

Mannheim Ludwigshafen Heidelberg
Paradeplatz Tattersall Neckarau West Berliner Platz Bismarckplatz
Hauptbahnhof Nationaltheater OEG-Bahnhof Seckenheim Hauptbahnhof Hauptbahnhof
Marktplatz Universitätsklinikum OEG-Bahnhof Käfertal Rathaus
Abendakademie Neuostheim Neuer Meßplatz Rohrlachstraße
Alte Feuerwache Maimarkt Waldhof Bahnhof Hans-Warsch-Platz
Schloss SAP-Arena Schönau Oggersheim
Kunsthalle Rheinau Karlsplatz Sandhofen Oppau
Universität Wasserturm

Service und Sicherheit

Seit Oktober 2009 begleiten 15 externe Mitarbeiter der RNV im Rahmen des Projekts "Service und Sicherheit" in kleineren Teams die Busse und Bahnen der RNV. Diese Mitarbeiter sind in Sicherheit, Tarifkunde, Streckenkunde, Technik und Erste Hilfe geschult. Die Konzeption dieses Projektes ist deutschlandweit einmalig.

Modernisierung des Funknetzes

Im Jahr 2007 wurde das bestehende analoge Funksystem der RNV durch ein einheitliches digitales Funknetz nach TETRA-Standard ersetzt. Hierzu wurde ein Vertrag mit einem Volumen von rund 7,5 Millionen Euro abgeschlossen. Motorola wurde dazu vom Generalunternehmer Siemens VDO Automotive mit der Lieferung, Installation und Inbetriebnahme eines TETRA-Dimetra-IP-Funksystems beauftragt. Die Hinweistafeln an wichtigen Haltestellen, wie etwa Mannheim Hauptbahnhof oder Heidelberg Bismarckplatz, werden nun zentral von der Betriebsleitstelle aus gesteuert. Das Funknetz besteht aus insgesamt 7 Funkzellen, 3 davon sind unterirdisch. Durch das neue Funknetz können die 470 Fahrzeuge und 330 Funkgeräte nun, anders als zuvor, im gesamten Geschäftsbereich der RNV untereinander kommunizieren.[2][3]

Überregionale Bahnen

Über die innerstädtischen meterspurigen Straßenbahnstrecken hinaus betreibt die RNV auch vier auf gleicher Gleisbreite verkehrende, integrierte Eisenbahnstreckenabschnitte, die von den RNV-Linien 4 und 5 befahren werden:

  • von MA-Käfertal über Viernheim – Weinheim – Schriesheim bis HD-Handschuhsheim-Nord (ehemals OEG)
  • von MA-Collinicenter über Seckenheim – Edingen bis Heidelberg-Hauptbahnhof (ehemals OEG)
  • von MA-Käfertal über Wallstadt nach Heddesheim (ehemals OEG)
  • von LU-Oggersheim-West über Maxdorf nach Bad Dürkheim (ehemals RHB)

Für die Entwicklung und den Betrieb des Nahverkehrs in den einzelnen Städten bzw. bei den beiden Eisenbahnen siehe die jeweiligen Artikel:

Einzelnachweise

  1. RNV: Über uns. Abgerufen am 1. November 2009.
  2. Informationen zum TETRA-Funknetz der RNV
  3. Weitere Informationen zum TETRA-Funknetz der RNV

Weblinks


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