Rhoden (Diemelstadt)

Rhoden (Diemelstadt)
Rhoden
Gemeinde Diemelstadt
Koordinaten: 51° 29′ N, 9° 1′ O51.4753277777789.0100472222222Koordinaten: 51° 28′ 31″ N, 9° 0′ 36″ O
Fläche: 28,03 km²
Einwohner: 2.107 (18. Jan. 2009)
Eingemeindung: 1. Nov. 1970
Postleitzahl: 34474
Vorwahl: 05694

Rhoden ist seit 1970 ein Ortsteil und Verwaltungssitz der Stadt Diemelstadt. Er hat rund 2000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ruine Alt-Rhoden

Die frühere Siedlung Alt-Rhoden entstand wohl um 850 als karolingischer/fränkischer Hof. Um 1000 wurde dort eine Pfarrkirche erbaut, deren Ruine noch besteht.[1] 1020 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt.

1228 bis 1230 wurde auf dem Hagenberg eine Burg errichtet. Am Burgberg entstand die befestigte Stadt Rhoden. 1237 wurde sie erstmals urkundlich von Graf Adolf I. von Waldeck als Rothem in Castro benannt. 1244 bezeichnete der Graf Rhoden als oppidum meum (= meine Stadt). Die Siedlung Alt-Rhoden fiel bis 1330 wüst. Die Bewohner siedelten um in die heutige Stadt.

Im 13. Jahrhundert wurde die erste Stadtkirche erbaut, die 1540 dem großen Stadtbrand zum Opfer fiel. Zwischen 1560 und 1566 wurde sie neu aufgebaut.

Schloss

Hauptartikel: Schloss Rhoden

Nach 1648, während der Regierungszeit des Grafen und späteren Fürsten Georg Friedrich, war Rhoden die Residenzstadt Waldecks. Zwischen 1647 und 1654 ließ Georg Friedrich auf den Grundmauern der Burg das heutige Schloss errichten. Um 1650 ließ er Neustadt anlegen. 1664 zog er um nach Arolsen.

Bei den Stadtbränden 1735, 1753 und 1873 wurden 149, 10 bzw. 98 Häuser vernichtet.

Mit der Gebietsreform in Hessen wurde Rhoden am 1. November 1970 ein Stadtteil der neu gegründeten Stadt Diemelstadt.

Jüdischer Friedhof

Der Friedhof hat eine Fläche von 33,50 ar. Es sind noch 88 Mazewot ((Grabsteine)) (Stand 2010) vorhanden. Der Friedhof wurde bis 1942 und letztmals 1966 belegt. Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es nur zu relativ geringen Beschädigungen. 15 Grabsteine mussten 1946/1947 wieder aufgestellt werden. Nach einem Bericht der Verwaltung der Stadt Rhoden aus dem Jahre 1946 sollen nur zwei gewaltsam umgeworfen worden sein. Der Rhodener Bürgermeister A. F. Runte veranlasste 1961 die Aufstellung eines Gedenksteines mit der Aufschrift „Den Opfern des Faschismus 1933-1945“. Dieser enthält die Namen der 28 aus Rhoden und Wrexen umgekommenen jüdischen Einwohner. (In der linken Spalte die aus Rhoden, rechts die aus Wrexen)

1981 setzten Rhodenener Jugendliche den Friedhof instand. Der Friedhof befindet sich am Ortsrand.(Zufahrt vom Warburger Weg). Der neue städtische Friedhof grenzt seit 1987 an. Vom neu angelegten Friedhofsparkplatz führt seit 1997 ein zusätzliches Eingangstor zum jüdischen Friedhof.[2]

Ansichten des Stadtteils Rhoden

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss (jetzt Altenheim) mit ehemaligem Schlossgarten: Das Schloss ist ein typischer Übergangsbau von einer Burganlage zum Schloss. Vor dem Tor wurde die niedere Gerichtsbarkeit ausgeübt. In den romanischen Kellergewölben befindet sich als architektonische Sehenswürdigkeit ein steinerner Kamin, über dem die Jagdbeute gebraten wurde. Zur Wasserversorgung diente ein rund 100 Meter tiefer Schlossbrunnen. Der Garten ist terrassenförmig angelegt. Ein Bestand von alten Wallnussbäumen und einigen exotischen Baumarten ist nicht mehr vorhanden. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Garten agrarmäßig genutzt. Heute ist er wieder Ziergarten.
  • Judenfriedhof aus der Zeit 1800 bis 1966
  • Felsformation Geotop Flüburg

Verkehr

Die Autobahnabfahrt Diemelstadt der A 44 liegt am Nordrand von Rhoden. Die B 252 führt von dieser Abfahrt als Umgehungsstraße östlich an Rhoden vorbei nach Korbach.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sehenswürdigkeiten auf www.diemelstadt.de
  2. Jüdischer Friedhof Rhoden

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