Riaucour

Riaucour
Wappen der Grafen von Riaucour

Andreas von Riaucour (* 1721; † 1794) war ein Diplomat im Dienste des Kurfürsten von Sachsen.

Andreas von Riaucour wurde 1721 als einziger Sohn des Peter von Riaucour und dessen Gemahlin Franziska von Riaucour geboren. Er wurde im Jesuitenkolleg in Lyon erzogen und ergriff darauf die Diplomatenlaufbahn. 1748 wurde er Geschäftsträger des Kurfürsten von Sachsen am Pfälzischen Hof in Mannheim, 1750 Minister und 1752 Geheimer Rat und außerordentlicher Gesandter. Er wurde einer der angesehensten und einflussreichsten Diplomaten am Hof Karl Theodors. 30 Jahre lang verweilte Andreas von Riaucour auf seinem Mannheimer Posten und machte 1778 die Übersiedelung des Hofes nach München mit. Seine an den kurfürstlich sächsischen Hof nach Dresden geschickten Gesandtschaftsberichte, eine wichtige Quelle zur Geschichte von Karl Theodor von der Pfalz, wurden 1912 veröffentlicht.

Am 1. Oktober 1754 erfolgte die Erhebung in den Reichsgrafenstand und im gleichen Jahr vermählte er sich mit Henriette Luise von Wrede. Dieser Ehe entstammten neben drei Töchtern auch ein Sohn Namens Adam Heinrich Peter Christian (geb. 1761, gest. 1762).

1772 erwarb er in Mannheim das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Palais N2,4 (Palais Riaucour - später Palais Waldkirch), in dem er seine berühmte Gemäldesammlung aufbewahrte. Diese beinhaltete u.a. Werke von Kranach, Holbein, Rubens, Van Dyck, Rembrandt van Rijn, Tischbein).

Das Geschlecht der Grafen von Riaucour erlosch 1794 mit seinem Tod. Seine Tochter Marianne, die mit dem Grafen Clemens August von Waldkirch verheiratet war, erhielt den Süddeutschen Besitz (u.a. das Palais Riaucour und die Orte Binau, Eicholsheim, Sindolsheim und Hillesheim (Rheinhessen)).

Ihre ältere Schwester Henriette war mit dem Freiherrn Carl Theodor von Schall zu Bell verheiratet, der durch eine testamentarische Verordnung des Grafen Riaucour fortan den Namen "Graf von Schall-Riaucour" führte. Henriette erbte von ihrem Vater neben der Gemäldesammlung den in Sachsen und in der Oberlausitz gelegen Besitz. Dies waren u.a. die Orte Gaußig, Crostau, Putzkau, Diehmen, Golenz, Medewitz, Drauschkowitz, Guttau, Malschwitz, Brösang, welche ihr Vater im Jahr 1765 zu einem Fideikommiss zusammengefügt hatte.

Das Wappen der Grafen von Riaucour zeigt im zweigeteilten Schild oben drei Rosen auf goldenem Grund und unten zwei silberne Querströme auf blauem Grund.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Andreas von Riaucour — Wappen der Grafen von Riaucour Riauco …   Deutsch Wikipedia

  • Schall-Riaucour — Wappen der Grafen Schall Riaucour Schall Riaucour ist der Name einer gräflichen Familie aus dem Rheinland, einem Kölner Uradelsgeschlecht, das sich ursprünglich Schall, dann Schall von Horbell bzw. Schall von Bell nannte. Im 18. Jahrhundert… …   Deutsch Wikipedia

  • Schall-Riaucour — Schall Riaucour, eine der Katholischen Confession folgende, seit 1745 reichsgräfliche Familie im Königreich Sachsen, welche ursprünglich aus den Rheinlanden stammt u. sich im 16. Jahrh. auch nach Livland verzweigte; den Zunamen Riaucour nahm sie… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schall von Bell — Die Grafen von Schall zu Bell sind eine Adelsfamilie aus dem Rheinland, ein Kölner Uradelsgeschlecht . Ursprünglich aus Köln, hatten sie später auch im Kölner Umland Grundbesitz und hatten von einem ihrer Güter den Beinamen von Bell angenommen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Schall zu Bell — Die Grafen von Schall zu Bell sind eine Adelsfamilie aus dem Rheinland, ein Kölner Uradelsgeschlecht . Ursprünglich aus Köln, hatten sie später auch im Kölner Umland Grundbesitz und hatten von einem ihrer Güter den Beinamen von Bell angenommen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Gaußig — Schloss Gaußig, Blick vom Park Das Schloss Gaußig befindet sich in der Gemeinde Doberschau Gaußig im Landkreis Bautzen. Inmitten einer reizvollen Landschaft, südlich durch den Großen Picho begrenzt, liegt mit fast 30 ha der größte… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter N–Z — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Ahlen-Vorhelm — Vorhelm Stadt Ahlen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Dauchstein — p3 Burg Dauchstein Wohnturm der Burg Dauchstein Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Gaußig — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”