Richard Oertel

Richard Oertel
Richard Oertel

Richard Oertel (* 14. September 1860 in Horn; † 14. Februar 1932 in Simmern) war ein deutscher protestantischer Pfarrer und Politiker (NLP; DVP).

Leben und Wirken

Richard Oertel stammte aus einer Pfarrersfamilie. Sein Vater Georg Friedrich Hugo war von 1883 bis 1907 Superintendent des Kirchenkreises Simmern und Direktor der Schmiedelanstalten sowie sein Großvater Friedrich Wilhelm Philipp Oertel waren ebenso Pfarrer wie auch der Urgroßvater Friedrich Peter Paul Oertel und dessen Vater Johann Paul Oertel.

Nach dem Besuch der Volksschule und der höheren Bürgerschule in Simmern sowie des Gymnasiums in Kreuznach (in dieser Zeit war er in Pension bei Robert Cauer dem Älteren aus der Künstlerfamilie Cauer) studierte Oertel in Tübingen, Leipzig und Bonn evangelische Theologie. Das erste theologische Examen legte er 1893 ab, nach dem Vikariat in Kappel folgte das zweite 1895 vor dem Konsistorium in Koblenz. Dann war er von 1895 bis 1896 als Hauslehrer der Familie Cauer in Rom tätig, zuletzt seit 1896 als Pfarrer in Neuerkirch.

Seit 1892 bis 1921 war Oertel Vorsitzender des von ihm gegründeten Hunsrücker Bauernvereins und Aufsichtsratsmitglied der Landwirtschaftlichen Zentral-Darlehnskasse für Deutschland.

Politisch betätigte Oertel sich im Kaiserreich in der Nationalliberalen Partei, für die er von 1912 bis 1918 im preußischen Abgeordnetenhaus saß. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP), für die er vom Januar 1919 bis Juni 1920 Abgeordneter für den Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier) in der Weimarer Nationalversammlung und von Juni 1920 bis Mai 1924 Mitglied des ersten Reichstags der Weimarer Republik war.

Durch seine Heirat mit Elise Cauer am 5. November 1886 blieb Oertel mit der Künstlerfamilie Cauer verbunden.

Literatur

  • Andreas Nikolay: Pfarrer Richard Oertel (1860–1932) und der Hunsrücker Bauernverein. Eine sozialgeschichtlich-biographische Studie; Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins, 32; Mengerschied: Hunsrücker Geschichtsverein, 2001; ISBN 3-9804416-9-5; zugleich: Mainz, Universitäts-Dissertation, 2001 (Besprechung durch Achim R. Baumgarten mit Vita online in den MRKG 2001 [1] Zugriff Mai 2010)

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