Richenthal

Richenthal
Richenthal
Wappen von Richenthal
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Luzern
Amt: Willisauw
Gemeinde: Reideni2
Postleitzahl: 6263
Koordinaten: (638272 / 229741)47.2174927.943889506Koordinaten: 47° 13′ 3″ N, 7° 56′ 38″ O; CH1903: (638272 / 229741)
Höhe: 506 m ü. M.
Fläche: 7.22 km²
Einwohner: 708 (31. Dezember 2004)
Website: www.richenthal.ch
Karte
Richenthal (Schweiz)
Richenthal
www

Richenthal war bis am 31. Dezember 2005 eine politische Gemeinde im Amt Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.

Am 1. Januar 2006 hat sich Richenthal mit den Gemeinden Langnau bei Reiden und Reiden zur neuen Gemeinde Reiden zusammengeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ridu, wie die ehemalige Gemeinde von den Einheimischen genannt wird, ist ein Bauerndorf in einer linksseitigen Verzweigung des Wiggertals im Nordwesten des Kantons Luzern. Das gesamte frühere Gemeindegebiet ist hügelig. Östlich des Dorfs erhebt sich der teilweise bewaldete Schallberg (auf Gemeindegebiet bis maximal 614 m.ü.M.).

Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Richenthal

Der Weiler Kreuzstrasse (516 m.ü.M.) liegt 500m südlich des Dorfs. Weitere 1,3 km südlich liegt der vom Huebbach durchflossene Ortsteil Hueb (524-537 m.ü.M.) mit einem Kurhaus. Beim Kurhaus mündet der Ränzligenbach in den Huebbach. Weiter im Westen liegt Inner Fronhofen (653 m.ü.M.; 2,7 km südwestlich des Dorfs) südlich des Klempenwalds. Die Westgrenze bei Klempen führt zum höchsten Punkt der Gemeinde auf 716 m.ü.M. Die Weiler Reckenberg (westlich vom Kurhaus Hueb) und Ränzligen 1 km westlich vom Dorf (611 m.ü.M.) sowie der Weiler Gugger (1 km nordwestlich des Dorfs) mit der Guggerhöhe (704 m.ü.M.) sind von den restlichen Siedlungen am bedeutendsten. Vom gesamten Gemeindeareal von 722 ha sind 67,0% landwirtschaftliche Nutzfläche; ein Viertel (25,2%) ist von Wald bedeckt und 7,3% Siedlungsfläche.

Richenthal grenzte an Altishofen, Ebersecken, Grossdietwil, Langnau bei Reiden und Pfaffnau.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Gemeinde wuchs ununterbrochen bis ins Jahr 1888. Bis 1900 erfolgte eine Massenabwanderung in die Industriezentren (1888-1900:-15,1%). Die nächsten beiden Jahrzehnte brachten ein bedeutendes Bevölkerungswachstum mit sich (1900-1920:+20,0%). In den 1920er Jahren setzte ein erneuter Bevölkerungsrückgang ein, dem dann allerdings ein Bevölkerungswachstum bis 1950 folgte - so dass die Einwohnerzahl von 1950 exakt der von 1920 entspricht. Die zwei nächsten Jahrzehnte brachten einen leichten Bevölkerungsschwund. Seit 1970 wächst die Zahl der Bewohner stetig und hat nun die Höchstmarke von über 700 Einwohnern erreicht (1970-2004:+34,9%).

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 513
1888 570
1900 484
1920 581
1930 526
1950 581
1970 525
1990 613
2000 662
2004 708

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 91,24% Deutsch, 5,74% Albanisch und 0,45% Portugiesisch als Hauptsprache an.

Religionen - Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung wie folgt aus. Es gibt 68,28% römisch-katholische- und 12,99% evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 8,76% Muslime und 4,38% Konfessionslose. 4,98% der Einwohnerschaft weigerten sich, die Angaben zur Konfession auszufüllen. Die Muslime sind bis auf einige wenige Ausnahmen albanischer Herkunft.

Herkunft - Nationalität

Von den 708 Einwohnern Ende 2004 waren 614 Schweizer und 94 (=13,3%) Ausländer. Anlässlich der letzten Volkszählung waren 84,29% (einschliesslich Doppelbürger 86,25%) Schweizer Staatsangehörige. Die grösste Einwanderergruppe kommt aus Serbien-Montenegro (fast alles Albaner). Diese Gruppe stellte im Jahr 2000 74% (ohne Doppelbürger 84,6%) aller Nichtschweizer. Daneben finden sich einzelne Ausländer aus sieben weiteren Staaten.

Verkehr

Richenthal ist durch die SZR-Buslinie Zofingen–Reiden–Richenthal ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. In Reiden gibt es eine Bahnstation an der Linie Luzern-Olten. Der Ort liegt an der Strasse Reiden-Richenthal-Ebersecken(-Fischbach LU). Die nächsten Autobahnanschlüsse an der A2 sind nicht weit weg. Der von Dagmersellen ist 4 km, der von Reiden 5 km entfernt, ein wesentlicher Faktor für das anhaltende Bevölkerungswachstum.

Geschichte

Richentale wird im Jahr 1036 erstmals erwähnt, als Graf Ulrich I. von Lenzburg dem Chorherrenstift Beromünster die örtliche Kirche schenkt. Die Gemeinde muss also eigentlich schon vorher existiert haben. Die Oberherrschaft geht von den Lenzburgern an die Habsburger über. Diese verlieren sie faktisch nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 an die expandierende Stadt Luzern. Dennoch übernimmt Luzern erst 1415 offiziell die Regentschaft. Zusammen mit Langnau bei Reiden bildet Richenthal bis 1478 das Amt Richenthal, in welchem der Chorherrenstift Beromünster die niedere Gerichtsbarkeit hat. Von da an bis 1798 gehört der Ort zur Landvogtei Willisau. Von 1798 bis 1803 gehört Richenthal zum Distrikt Altishofen, seither zum neu gegründeten Amt Willisau.

1846 trennte sich Langnau bei Reiden ab und wurde eine eigenständige Gemeinde. Am 1. Januar 2006 wurden beide Gemeinden mit Reiden fusioniert.

Weblinks


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