Robert Fürbringer

Robert Fürbringer

Robert Fürbringer (* 3. Dezember 1806; † 5. November 1865 in Gera) war Bürgermeister der Stadt Gera von 1849 bis 1865 (dabei ab 1852 mit der Amtsbezeichnung Oberbürgermeister).

Werdegang

Robert Fürbringer entstammte einer alten Geraer Familie, die bereits zwei Bürgermeister der Stadt gestellt hatte (Karl Gottlob Fürbringer von 1762 bis 1782; Johann Christian Karl Fürbringer von 1795 bis 1824). Er wurde nach einer juristischen Ausbildung Stadtsyndikus von Gera und am 19. Oktober 1849 nach dem Rücktritt von Bürgermeister Oscar Hennig mit der kommissarischen Führung von dessen Amt betraut. Am 2. April 1851 wurde er in einer Urwahl der städtischen Bevölkerung als Bürgermeister bestätigt; diese Wahl erhielt am 10. Dezember 1851 ihre Bestätigung durch die Landesherrliche Regierung des Fürstentums Reuß jüngerer Linie, dessen Haupt- und Residenzstadt Gera seit 1848 war. Am 15. März 1852 verlieh ihm die Regierung das Amtsprädikat eines Oberbürgermeisters.

1852 wurde in Gera das erste städtische Krankenhaus eröffnet. Am 19. März 1859 erhielt die Stadt mit der Strecke über Zeitz nach Weißenfels und damit zur Thüringer Bahn ihren ersten Eisenbahnanschluss. 1861 erfolgte eine grundlegende Umgestaltung des städtischen Volks- und Bürgerschulwesens, die 1864 in der Eröffnung der Gesamtstadtschule auf dem Nicolaiberg gipfelte.

Robert Fürbringer betätigte sich auch als Ortschronist und Heimatforscher und verfasste unter anderem Annalen der Stadt Gera von 1813 bis 1845, eine Geschichte der Schützenkompanie zu Gera sowie volkskundliche Arbeiten für den Vogtländischen Altertumsforschenden Verein. Er wurde 1857 zum Oberbürgermeister auf Lebenszeit gewählt, jedoch im Juni 1865 aus Krankheitsgründen pensioniert und starb nur wenige Monate später.

Am 3. Mai 1945 erhielt eine zuvor nach Hans Maikowski benannte Straße im Stadtteil Zwötzen den Namen Robert-Fürbringer-Straße[1].

Literatur

Einzelnachweise

  1. Siegfried Mues: Die Straßennamen der Stadt Gera von A bis Z. Ihre Geschichte und Geschichten. Verlag Dr. Frank, Gera 2006, ISBN 3-934805-23-X, S. 241.

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