Avellino

Avellino
Avellino
Wappen
Avellino (Italien)
Avellino
Staat: Italien
Region: Kampanien
Provinz: Avellino (AV)
Lokale Bezeichnung: Avellino
Koordinaten: 40° 55′ N, 14° 47′ O40.91666666666714.783333333333348Koordinaten: 40° 55′ 0″ N, 14° 47′ 0″ O
Höhe: 348 m s.l.m.
Fläche: 30 km²
Einwohner: 56.339 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.878 Einw./km²
Postleitzahl: 83100
Vorwahl: 0825
ISTAT-Nummer: 064008
Demonym: Avellinesi
Schutzpatron: San Modestino
Website: Avellino

Avellino ist eine italienische Provinzstadt mit 56.339 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010). Sie liegt im Süden des Landes in der Region Kampanien, ist Hauptstadt der Provinz Avellino.

Die Nachbargemeinden sind: Aiello del Sabato, Atripalda, Caposele, Capriglia Irpina, Contrada, Grottolella, Manocalzati, Mercogliano, Monteforte Irpino, Montefredane, Ospedaletto d’Alpinolo und Summonte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Altstadt von Avellino

Vor der römischen Eroberung war das antike Abellinum vermutlich ein samnitisches Zentrum. Es war ein bedeutender Wegpunkt an der historischen Verbindungsstraße von Salerno nach Benevent.

Nach den gotischen und vandalischen Invasionen des 5. Jahrhunderts nach Christus kam Avellino unter langobardische Herrschaft, eine Burg wurde auf dem "Terra"-Hügel östlich der Stadt erbaut. Im frühen Mittelalter war Avellino dann Teil des Herzogtumes Benevent und später Teil des Fürstentumes Salerno.

Um 1100, während der normannischen Herrschaft erlangte Riccardo dell'Aquila die Herrschaft der Stadt. Später wies König Karl von Anjou die Stadt der Familie Montfort zu, auf die noch weitere Familien folgten.

1581 erwarb der neapolitanische Patrizier Don Marino I. Caracciolo, Herzog von Atripalda, Feudalrechte an der Stadt und wurde 1589 Prinz von Avellino. Avellino wurde zum Familiensitz der Caracciolos. Die Söhne und Enkel Don Marin wurden regierende Kanzler der Königreiches Neapel und Ritter des Ordens des Goldenen Vlieses. Der Enkel Don Marino II (1587-1630) war Förderer von Giambattista Basile.

1820 wurde Avellino zu einem Zentrum revolutionärer Aufstände. Die Einigung Italiens etwa fünfzig Jahre später brachte jedoch ebenfalls nicht die erhofften positiven Reformen für Avellino. Immerhin erhielt Avellino einen Bahnanschluss, der fast im nahe gelegenen Atripalda gelegene Bahnhof konnte jedoch nicht die Küstenferne kompensieren.

1943 bombardierten Alliierte Flugzeuge die Stadt, die auf einen deutschen Panzerverband zielten.

Auch Avellino wurde während des heftigen Erdbebens vom 23. November 1980 stark zerstört. Allerdings setzte recht bald ein moderner Wiederaufbau ein.

Stadtbild

Corso Vittorio Emmanuele

Avellino weist einen erstaunlich hohen Anteil an Parks und Alleen auf. Das Stadtbild wirkt gepflegt und ist im Wesentlichen durch wenige Baudenkmäler, einige Ruinen des Erdbebens und zahlreiche Neubauten nach 1980 geprägt. Stadtzentrum ist die Piazza Libertá, an der die Provinzverwaltung und die Gerichte sitzen. Nördlich und östlich des Platzes liegen die vom Erdbeben übriggebliebenen oder wiederaufgebauten Teile der Altstadt. Nördlich liegt die Piazza Kennedy, die parkartig gestaltet ist. Östlich liegt der Dom. Nach Westen führt von der Piazza Libertá der teilweise als Allee ausgeführte Corso Vittorio Emmanuele, der das Zentrum der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert darstellt. Hier liegen die meisten Geschäfte und die Villa Communale in einem von hohen alten Bäumen bestandenen Park.

Östlich der Altstadt liegt die Ruine des Kastells. Gegenüber dieser Ruine wurde in den 90er Jahren das neue Theater eingeweiht. Es soll das bisher vernachlässigte östliche Viertel der Stadt aufwerten. Weiter im Osten folgt der Bahnhof. Hier geht die Stadt in die Nachbarstadt Atripalda über.

Die Hänge nördlich der Innenstadt Avellinos sind mit modernen Wohnbauten besetzt, dahinter liegt die Autobahn A16 Neapel - Bari.

Sehenswürdigkeiten

Dom von Avellino
  • Kastell, östlich der Innenstadt gelegen. Das Kastell wurde von den Langobarden erbaut, im 18. Jahrhundert durch einen barocken Palast ergänzt und während des Erdbebens 1980 fast vollständig zerstört. Eine Rekonstruktion ist im Gange.
  • Der Dom stammt aus dem 12. Jahrhundert. Auch er wurde 1980 fast vollständig zerstört und rekonstruiert. Seine heutige Gestalt lehnt sich an die klassizistischen Umbauten an. Den Zugang zum Dom bildet ein Bronzeportal von Giovanni Sica.
  • Museo Provinciale Irpino - das Museum enthält u.a. eine archäologische Abteilung mit Fundstücken aus der Irpinia.
  • Kloster Montevergine - das Kloster liegt auf einem 1270m hohen Berggipfel westlich von Avellino. Die heute barockisierten Bauten wurden ab dem 12. Jahrhundert über einem antiken Kybele-Tempel errichtet.

Sport

US Avellino spielte von 1978 bis 1988 in der höchsten Fußballliga Italiens, der Serie A. Der Basketballverein Felice Scandone Avellino ist seit 2000 in der höchsten italienischen Spielklasse vertreten. Größter Vereinserfolg war der Pokalsieg 2008.

Weblinks

 Commons: Avellino – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.

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