Robert Ibertsberger

Robert Ibertsberger

Robert „Ibi“ Ibertsberger (* 20. Jänner 1977 in Neumarkt am Wallersee) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und Nationalspieler.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Aufstieg

Robert Ibertsberger begann seine Karriere, wie auch seine Brüder Matthias und Andreas als Jugendspieler beim SV Seekirchen 1945. Über das Bundesnachwuchszentrum Salzburg kam er 1994 zum Zweitligaverein ASVÖ FC Puch. Unter dem damaligen Trainer Heribert Weber zeigte der 1,79 m große Mittelfeldspieler sofort sein Können und empfahl sich für höhere Aufgaben. 1996 wechselte Ibertsberger zu Austria Salzburg. Dort feierte er am 17. August 1996 als Einwechselspieler sein Debüt in der österreichischen Fußball-Bundesliga und kam in der Saison 1996/97 auf 19 Meisterschaftseinsätze und drei Torerfolge. Innerhalb kurzer Zeit avancierte er zum Stammspieler und Publikumsliebling der Salzburger und galt aufgrund seiner Technik und seines kometenhaften Aufstiegs bald als die größte Hoffnung des österreichischen Fußballs. „Ibi“ stand auf der Beobachtungsliste ausländischer Trainer wie auch des damaligen Nationaltrainers Herbert Prohaska und viele Fußballexperten sagten ihm eine große Zukunft voraus. Die italienische La Gazzetta dello Sport nannte den jungen Österreicher sogar das größte Talent nach Ronaldo. Doch mit einem Schlag wurde seine Karriere abrupt gestoppt.

Verletzung und Comeback

Am 31. Mai 1997 erfolgte ein tiefer Einschnitt in das Leben des jungen Mittelfeldspielers. Im Spiel gegen Austria Wien wurde Ibertsberger von seinem Gegenpart Rene Glatzer nach zwei Minuten schwer gefoult und sein rechtes Knie praktisch zerstört. Ibertsberger erlitt einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des äußeren Seitenbandes, einen Einriss des hinteren Kreuzbandes, eine Lädierung des äußeren Muskels und dazu einen Kapsel- und Muskeleinriss. Er wurde von Primarius Herbert Resch, dem Salzburger Klubarzt Peter Lechenauer und Helmut Klampfer drei Stunden lang operiert. Zu diesem Zeitpunkt deutete aufgrund der Schwere der Verletzung alles auf ein Ende der Karriere hin.

Anstelle der Meisterfeiern mit seinem Verein und eines möglichen Transfers nach Italien folgten für Robert Ibertsberger sechs Wochen Liegegips und danach täglich Physiotherapie in der Physikalischen Medizin im Landeskrankenhaus Salzburg. Begleitet von ersten schmerzhaften Versuchen, das Knie Grad für Grad abzubiegen und wieder normal gehen zu lernen verlief der Heilungsprozess ohne Komplikationen. Erst Mitte November 1997 folgten die ersten Laufversuche und daran anschließend der langsame Wiederaufbau der Muskeln mittels Krafttraining und einfachen Übungen am Ball. Eine wertvolle Hilfe war Ibertsberger nach seiner Rekonvaleszenz das gemeinsame Training im ULSZ Rif mit seinem Mannschaftskollegen Gerhard Struber der sich ebenfalls einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Obwohl ihm – bei voller Beugung – Schmerzen im Knie geblieben waren, gab Ibertsberger im Herbst 1998, also anderthalb Jahre nach dem schweren Foul, sein Comeback in der Mannschaft des SV Austria Salzburg.

Über seinen damaligen Gegenspieler Rene Glatzer, meinte Ibertsberger, dass er trotz des bösen Fouls und der Verletzung keine Hassgefühle kenne, auch deswegen, weil auch Glatzer wenig später nach einem schweren Foul dasselbe Schicksal erlitt.

Ibis zweite Karriere

Allen negativen Vorhersagen zum Trotz kämpfte sich Ibertsberger wieder zurück, spielte sich in die Stammmannschaft seines Vereins und absolvierte acht Länderspiele für die österreichische Nationalmannschaft. Im Jänner 2000 ging für ihn mit dem Wechsel zum AC Venezia ein langgehegter Traum in Erfüllung. In Venedig konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und wurde von den Italienern zuerst an Sturm Graz und daran anschließend an den FC Tirol Innsbruck verliehen. Mit den Grazern spielte Ibi unter Trainer Ivica Osim im Spieljahr 2000/2001 nur in der Meisterschaft, da er für die Champions League nicht spielberechtigt war; bei den Tirolern kam er unter Trainer Kurt Jara im Herbst 2001 auf 14 Einsätze und feierte den Gewinn des österreichischen Meistertitels.

Im Jänner 2002 erfolgte mit der Diagnose eines schweren Knorpelschadens im Knie der zweite Schicksalsschlag für Ibertsberger. Mit einer Transplantation wurde versucht, seine Karriere zu retten, es folgten allerdings wieder 15 Monate Pause und Rekonvaleszenz. Ibertsberger schaffte es auch diesmal, sich zurückzukämpfen, doch er erreichte nicht mehr die Leistungsfähigkeit, die er vor seiner zweiten Verletzung hatte; bei Venezia kam er kaum noch zum Einsatz. Im Sommer 2003 wechselte Robert Ibertsberger zurück nach Österreich in die Erste Liga zum SC Untersiebenbrunn. Unter Trainer Heri Weber, den Robert seit seiner gemeinsamen Zeit beim ASVÖ FC Puch als „großen Bruder“ bezeichnete, wollte es „Ibi“ noch einmal schaffen, sich für einen großen Verein zu empfehlen.

Karriereende

Im Sommer 2004 beendete Robert Ibertsberger schließlich seine Karriere als Fußballspieler. Ausschlaggebend war vor allem, dass der Knorpelschaden im Knie dem 27-Jährigen weiterhin Probleme bereitete. Nachdem er bereits zwei komplizierte Operationen hinter sich hatte, sah Ibertsberger die Zeit gekommen, sich vom aktiven Sport zurückzuziehen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Ibertsberger dazu: „Mir war ohnehin klar, dass ich sicherlich nicht bis 34 oder 35 spielen kann. Jetzt kommt das Ende halt etwas früher, aber damit muss ich jetzt einfach leben.“ Beim Training mit dem SC Untersiebenbrunn kam gegen Saisonende, nachdem er von einem scharfen Ball getroffen worden war, noch eine schwere Augenprellung und ein Bluterguss hinter dem Augapfel dazu.

Trainerkarriere

Zunächst trainierte Robert Ibertsberger die U15-Mannschaft des FC Red Bull Salzburg. Im Sommer 2010 wechselte er als U18-Trainer und Leiter des Grundlagenbereichs in die Fußballakademie der SV Ried.

Privates

Der gelernte Installateur und Landwirt absolvierte nach Beendigung seiner Fußballerlaufbahn eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Mit seiner Frau und seinen zwei Kindern bewohnt er ein Haus in Seekirchen, in unmittelbarer Nähe zu seinen Brüdern und dem Seekirchener Sportplatz.

Stationen

Erfolge


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