Roland Pröll

Roland Pröll
Roland Pröll (2006)

Roland Pröll (* 11. Juni 1949 in Unna) ist ein deutscher Pianist, Komponist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Musikprofessor.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Roland Pröll erhielt seinen ersten Klavierunterricht mit 5 Jahren. Es zeigte sich bald sein großes Talent, sodass er bereits im Alter von 11 Jahren sein Studium an der Dortmunder Musikhochschule, in der Klasse von Prof. Dieter Wollert begann. Dort legte er auch sein Diplom mit Auszeichnung ab. Danach wechselte er nach Paris an das Conservatoire National Supérieur de Musique, wo er unter anderem bei Messiaen, Loriod, Pierre Sancan, Dubois und weiteren bedeutenden Persönlichkeiten studierte. Er beschäftigte sich neben dem Klavierspiel auch mit anderen Fachbereichen der Musik wie etwa Komposition und Dirigat. Besonders hat ihn auch die in Frankreich unterrichtete Methode des Solfège geprägt, für deren Verbreitung in Deutschland er sich immer eingesetzt hat. Er absolvierte außerdem an der Sorbonne in Paris ein Studium der Musikwissenschaften, das er mit dem Doktorgrad (Doctorat d’Université) abschloss. Weitere künstlerische Studien folgten bei Arthur Rubinstein, Géza Anda, Swjatoslaw Richter und anderen. Er erlangte zahlreiche erste Preise bei internationalen Wettbewerben, vor allem als Pianist, außerdem jedoch auch als Dirigent, Komponist und Kammermusiker.

Musik

Roland Pröll gibt Konzerte auf der ganzen Welt, sowohl solistisch, wie auch mit Orchester. So ist er beispielsweise Gast der Oper Sydney, der Berliner Philharmonie, dem Salle Gaveau in Paris, der Shanghai Concerthall, und weiteren. Vor allem seine Arbeit in Japan, Korea und China, sowie in Spanien machten ihn dort zu einem populären Musiker. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Roland Pröll ist die Kammermusik.

Seine über 30 Schallplatten und CD-Aufnahmen erschienen in den 80er Jahren vor allem bei Aris/Ariola Polyphonia, die neueren bei verschiedenen Plattenlabels. Roland Pröll nimmt auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland sowie für Funk und Fernsehen in anderen Länder auf.

Pädagogik

Roland Pröll ist nicht nur als Musiker sondern auch als Musikpädagoge bekannt. Bis 1996 unterrichtete Roland Pröll 20 Jahre lang als Professor an der Dortmunder Musikhochschule als Abteilung der Hochschule für Musik Detmold, die er von 1988 bis 1990 als Dekan leitete. Während seiner Tätigkeit dort erlangte die Dortmunder Musikhochschule internationalen Ruf. Einer seiner bekanntesten Schüler dort war der inzwischen in England lebende Pianist Florian Uhlig.

Danach arbeitete er vor allem im Ausland. Besonders stark engagierte er sich in Südkorea und Japan, sowie in Spanien. Viele seiner Studenten dort kamen nach Deutschland um hier bei ihm weiter zu studieren. Von 1999 bis 2002 leitete Roland Pröll die Ibach-Akademie in Schwelm, eine Initiative des gleichnamigen Klavierbauers, die in Zusammenarbeit mit Pröll aufgebaut wurde. Von Anfang 2006 bis Mitte 2007 betätigte sich Roland Pröll außerdem als musikalischer Leiter bei dem inzwischen aufgelösten Verein Viva la Musica e. V. in Bad Oeynhausen.

1987 gründete er den inzwischen renommierten internationalen Schubert Wettbewerb in Dortmund, (die Leitung hat inzwischen Arnulf von Arnim übernommen). Auch als Juror bei anderen Wettbewerben (u.a. Robert-Schumann-Preis, Rovere d’Oro) ist er regelmäßig tätig.

Ein weiterer wichtiger Teil seiner Arbeit sind Meisterkurse und Gesprächskonzerte, die er regelmäßig weltweit, häufig im Auftrag von offiziellen Organisationen (u.a. Goethe-Institut) hält, wobei er sich vor allem auch für die ärmeren Regionen der Erde engagiert. Außerdem ist er Autor verschiedener Musiklehrbücher(siehe unten) .

Roland Pröll hat heute Professuren für Klavier und Kammermusik an der Atsugi Showa Musikhochschule in Tokio, Japan, am Conservatorio Superior de Musica in Murcia, Spanien sowie am Institut für Musik der Fachhochschule Osnabrück, an der er den Studienbereich Klassik leitet. An der Technischen Universität Dortmund ist er Lehrbeauftragter.

Diskographie (Auszug)

  • Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte KV 413 und KV 414 a quattro (mit Arnsberger Streichtrio)
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Kammermusik aus 3 Generationen Mozart ( Vater, W.A., Sohn) (mit Manfred Hörr, Violine, Christiane Hörr, Viola und Peter Hörr, Cello)
  • Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten op. 110 und op. 111
  • Franz Schubert: Die Winterreise (mit Berthold Schmidt, Tenor)
  • Franz Schubert, C. Debussy, J. Brahms und G. Fauré: Cellosonaten (mit Peter Hörr, Cello)
  • Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 (d-Moll, op. 15) (mit den Jungen Symphonikern unter Werner Seiss)
  • Johannes Brahms: Violinsonaten Nr. 1 (op. 78), Nr. 2 (op. 100), Nr. 3 (op. 108) und Scherzo c-Moll (oop.) (mit Ismene Then-Berg, Violine)
  • Johannes Brahms: Horn-Trio Es-Dur (op. 40), Violinsonate Nr. 2 (op. 100)und Scherzo c-Moll (oop.) (mit Gerhard Reich, Violine)
  • Johannes Brahms: Variationen und Fugen über ein Thema von Händel (op. 24) und Vier Balladen (op. 10)
  • Robert Schumann: Fantasie C-Dur (op. 17), M. Ravel: Miroirs Spiegelbilder
  • Maurice Ravel: Pavane pour une infante Défunte, P.I. Tschaikowski: Scherzo aus Symphonie Nr. 1 (op. 13) in g-Moll, George Gershwin: Rhapsody in Blue (mit LJOrchester RP unter Michel Luig)

Bücher

  • L’Effet Psychologique du Triton dans la Musique d’Alexandre Scriabine
  • Fantasy and artistical Production, is it possible to learn Creativity?
  • Solfège (Musiktheoretisch-praktisches Übungswerk)
  • Wie übt man effektiv?

Weblinks


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