Rolf Stolz

Rolf Stolz

Rolf Stolz (* 1. März 1949 in Mülheim an der Ruhr) ist ein deutscher Publizist, Schriftsteller und Fotograf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stolz studierte Psychologie in Köln und Tübingen und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Er war Aktivist in der Studentenbewegung und zählte zu den Mitherausgebern der deutsch-türkischen Zeitschrift Arbeiter-Tatsachen. Seit 1974 arbeitet er als Psychologe in der Industrie.

Stolz war, laut eigenen Angaben, seit 1967 aktiv im SDS und von 1969 bis 1970 in der KPD/ML. 1980 gehörte er zu den Mitbegründern der Grünen in Deutschland und wurde Mitglied des Bundesvorstandes. Auf der Bundesversammlung von 22./23. März wurde er zum Schriftführer gewählt. Seit 1984 war Stolz Sprecher des bis 1990 politisch aktiven Initiativkreises Linke Deutschlanddiskussion. Von 1990 bis 1998 war er stellvertretender Vorsitzender des von Alfred Mechtersheimer initiierten Friedenskomitees 2000 für Entmilitarisierung, Truppenabzug und Selbstbestimmung, das er 1998 aus Protest gegen die von Mechtersheimer begonnene Zusammenarbeit mit ultrarechten Parteien verließ.

Rolf Stolz ist regelmäßiger Kolumnist der Wochenzeitung Junge Freiheit. Er leitet im Verein Deutsche Sprache die Arbeitsgruppe „Bündnis 90/Die Grünen für klares Deutsch“.[1]

Politische Positionen

Stolz tritt vor allem publizistisch in Erscheinung und beschreibt seine politische Position in einem Interview mit der Jungen Freiheit so: „Als dissidentischer Linker stehe ich seit Jahren zwischen den Fronten.[2] Kritisch beschäftigt er sich mit den Themen Immigration und „Integrationsverweigerung“. So tritt er für ein „Aktionsbündnis gegen den Islamismus“ ein und fordert, den Einfluss des Islamismus in Deutschland zurückzudrängen. Dies hat ihm neben Zustimmung (so von Arnulf Baring und Ralph Giordano) auch Kritik wie Vorwürfe der Ausländerfeindlichkeit und der Islamfeindlichkeit eingetragen.

Preise und Auszeichnungen

  • Stipendium des Kultusministeriums von Nordrhein-Westfalen 1991
  • Anerkennungspreis für kurze Prosa der Stadt Wolfen 1994

Werke (Auswahl)

  • Machtbestreitung. Politische Essays I. Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-0429-3.
  • Auf Nachfrage. Kolumnen und Artikel. Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-0460-6.
  • Nur Kunst. Essays zu Kunst und Kultur. Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8391-0145-2.
  • Deutschland, deine Zuwanderer : Fakten, Analysen. Herbig Verlag, München 2002, ISBN 3-7766-2292-X.
  • mit Hartmut Koschyk MdB Herausgeber von: Alte und neue Deutsche? Staatsangehörigkeits- und Integrationspolitik auf dem Prüfstand. Hanns-Seidel-Stiftung e. V., München 2001.
  • 1967 bis heute: Blicke zurück auf einige Bewegungen. in: Hg. Claus-M. Wolfschlag Bye-bye ’68. Graz 1999, S. 209 – 220.
  • mit Hartmut Koschyk MdB Herausgeber von: 30 Jahre Zuwanderung: Eine kritische Bilanz. Olzog Verlag Landsberg am Lech 1998.
  • Kommt der Islam? Die Fundamentalisten vor den Toren Europas. Herbig Verlag, München 1997 und 2001, ISBN 3-7766-1997-X.
  • Die Mullahs am Rhein. Der Vormarsch des Islam in Europa. Herbig Verlag, München 1994 und 2005 (Taschenbuchausgabe 1996 unter dem Titel Die Mullahs in Deutschland), ISBN 3-7766-2423-X.
  • Der deutsche Komplex. Alternativen zur Selbstverleugnung. Straube Verlag, Erlangen, Bonn, Wien 1990, ISBN 3-927491-24-1.
  • Herausgeber von: Ein anderes Deutschland. Grün-alternative Bewegung und neue Antworten auf die Deutsche Frage. Edition Ahrens im Verlag C. Zerling, Berlin 1985.

Kinder- und Jugendliteratur

Belletristik

  • Das Blutmeer, die Treppe aus Glas. Mit Illustrationen von Michael Sagenhorn. Edition Bärenklau, Bärenklau 2011, ISBN 3-931164-53-5.
  • Das Haus auf der anderen Seite. Eine phantastische Kindheitsgeschichte. Mit einem Essay über Claus Sommerhage (1950-2003). Edition Bärenklau, Bärenklau 2008, ISBN 3-931164-29-2, ISBN 978-3-931164-28-7 (neu).
  • Begrüßung eines Endes. Fragmente und Aphorismen. Freiburger Echo-Verlag, Freiburg 2003, Umschlag von Said Kahla, ISBN 3-86028-859-8.
  • Der Abschiednehmer. Freiburger Echo-Verlag, Freiburg 2002, Umschlag von Said Kahla, ISBN 3-86028-854-7.
  • Der Gast des Gouverneurs in der Wand des Kraters. Alkyon-Verlag, Weissach im Tale 2001, ISBN 3-933292-45-X.
  • Der unverminderte Schrecken. Dipa-Verlag, Frankfurt a. M. 1991, ISBN 3-7638-0157-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arbeitsgruppen des Vereins Deutsche Sprache
  2. "Junge Freiheit", 19. Juni 2008, S. 2



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