Rosenheim

Rosenheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rosenheim
Rosenheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rosenheim hervorgehoben
47.85611111111112.128888888889447
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Höhe: 447 m ü. NN
Fläche: 37,25 km²
Einwohner:

61.299 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1646 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 83022–83028
Vorwahl: 08031
Kfz-Kennzeichen: RO
Gemeindeschlüssel: 09 1 63 000
Stadtgliederung: 18 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Königstraße 24
83022 Rosenheim
Webpräsenz: www.rosenheim.de
Oberbürgermeisterin: Gabriele Bauer (CSU)
Lage der Stadt Rosenheim in Bayern
Weiden in der Oberpfalz Straubing Würzburg Schwabach Schweinfurt Regensburg Rosenheim Nürnberg Nürnberg Passau Landshut Memmingen Kaufbeuren Kempten Ingolstadt Fürth Hof Erlangen Coburg Bayreuth Bamberg Augsburg München Aschaffenburg Amberg Ansbach Landkreis Würzburg Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Unterallgäu Landkreis Traunstein Landkreis Tirschenreuth Landkreis Straubing-Bogen Landkreis Starnberg Landkreis Schweinfurt Landkreis Schwandorf Landkreis Rottal-Inn Landkreis Roth Landkreis Rosenheim Landkreis Rhön-Grabfeld Landkreis Regensburg Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Regen Landkreis Passau Landkreis Ostallgäu Landkreis Oberallgäu Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neu-Ulm Landkreis Neustadt an der Waldnaab Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis München Landkreis Mühldorf am Inn Landkreis Miltenberg Landkreis Miesbach Landkreis Main-Spessart Landkreis Lindau (Bodensee) Landkreis Lichtenfels Landkreis Landshut Landkreis Landsberg am Lech Landkreis Kulmbach Landkreis Kronach Landkreis Kitzingen Landkreis Kelheim Landkreis Hof Landkreis Haßberge Landkreis Günzburg Landkreis Garmisch-Partenkirchen Landkreis Fürth Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Freyung-Grafenau Landkreis Freising Landkreis Forchheim Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Erding Landkreis Eichstätt Landkreis Ebersberg Landkreis Donau-Ries Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Dillingen an der Donau Landkreis Deggendorf Landkreis Dachau Landkreis Coburg Landkreis Cham Landkreis Berchtesgadener Land Landkreis Bayreuth Landkreis Bamberg Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Bad Kissingen Landkreis Augsburg Landkreis Aschaffenburg Landkreis Ansbach Landkreis Amberg-Sulzbach Landkreis Altötting Landkreis Aichach-Friedberg Bodensee Schweiz Österreich Baden-Württemberg Hessen Tschechien Sachsen ThüringenKarte
Über dieses Bild
Heilig-Geist-Straße, Blick zum Max-Josefs-Platz, links St. Nikolaus, rechts Heilig-Geist-Kirche
Panoramaansicht
Rosenheim um 1900
Karte von Rosenheim

Die kreisfreie Stadt Rosenheim liegt im Zentrum des Landkreises Rosenheim (Oberbayern), dessen Kreisstadt sie zudem ist. Der westlich des Inn gelegene Ort im bayerischen Alpenvorland ist mit über 61.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Oberbayern und eines von 23 bayerischen Oberzentren. Damit ist Rosenheim das wirtschaftliche Zentrum, sowie verkehrsreichster Ort der Region.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen München (ca. 60 km nordwestlich), Salzburg (ca. 80 km östlich) und Innsbruck (ca. 110 km südwestlich) sowie dem Brennerpass nach Italien (ca. 130 km). Durch Rosenheim führen die Eisenbahnstrecken München–Salzburg und München–Verona/Italien sowie die österreichische Eisenbahn-Transitstrecke Salzburg–Innsbruck. Nahe der Stadt liegt das Autobahndreieck Inntal, an dem die Inntal-Autobahn von der Autobahn München–Salzburg abzweigt (siehe auch Verkehr).

Rosenheim besitzt aufgrund seiner Lage einen hohen Freizeitwert; im näheren Umkreis von etwa 25 km befinden sich der Chiemsee, der Simssee und etwa ein Dutzend weiterer Badeseen sowie die Berge des nördlichen Alpenrands Wendelstein, Hochries und Kampenwand, die zum Skifahren, Wandern, Mountainbiken und Gleitschirm-/Drachenfliegen einladen.

Geomorphologie

Die Landschaft unmittelbar um Rosenheim ist in ihrer jetzigen Form in der letzten Eiszeit durch das Vorrücken des Inntalgletschers und später durch den Rosenheimer See geprägt worden. Der See erstreckte sich noch vor ca. 10.000 Jahren über das gesamte Inntal bis in die Gegend von Wasserburg am Inn, gut 25 km nördlich von Rosenheim.

Noch heute ist an vielen Stellen rings um die Stadt zu erkennen, wie der frühere flache Seegrund plötzlich in die relativ steile Uferböschung übergeht.

Nachbargemeinden

Großkarolinenfeld Schechen
Kolbermoor Nachbargemeinden Stephanskirchen
Raubling Rohrdorf

Stadtgliederung

Südlich (der Eisenbahnstrecke):

Nördlich (der Eisenbahnstrecke):

  • Egarten
  • Erlenau
  • Fürstätt
  • Langenpfunzen
  • Mitterfeld
  • Wehrfleck
  • Westerndorf St. Peter

Klima

Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Rosenheim beträgt 8,3 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 17,9 beziehungsweise 17,1 °C und die kältesten Dezember und Januar mit −0,5 beziehungsweise −1,4 °C im Mittel. Der Jahresniederschlag liegt mit 1091,2 mm deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 700 mm.


Klimadaten Rosenheims
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2 4 10 14 19 22 24 24 19 14 7 2 Ø 13,4
Min. Temperatur (°C) -4 -3 0 4 8 12 13 13 10 6 1 -2 Ø 4,8
Temperatur (°C) -0,8 0,5 4,6 8,2 13,4 16,2 18,3 17,8 13,9 9 3,5 0,5 Ø 8,8
Niederschlag (mm) 53 52 66 79 104 147 144 129 92 64 81 64 Σ 1.075
Sonnenstunden (h/d) 3,2 4,1 3,4 4,4 7,4 6,8 7,0 5,7 4,2 3,4 2,2 1,8 Ø 4,5
Wassertemperatur (°C) 4 4,9 5 6,9 13,2 17,5 20,4 19,6 15,1 12,5 6,4 4,3 Ø 10,9
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53 52 66 79 104 147 144 129 92 64 81 64
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Geschichte

Rosenheims Entwicklung liegt günstig an den wichtigen Verkehrsachsen. Bereits in frühen Zeiten war die Stadt Verkehrsschnittpunkt und Wirtschaftsstandort. Daraufhin entwickelte sie sich von einem Markt über eine Salz- und Eisenbahnerstadt zur heutigen Holz- und Fachhochschulstadt.

Pons Aeni

Ausschlaggebend für die Gründung Rosenheims waren der Inn und das dazugehörige Inntal. Bereits im Jahr 15 v. Chr. kamen die Römer unter der Führung von Drusus und Tiberius an diese Stelle. Sie gründeten dort rechts des Inns die Provinz Noricum, links des Inns Rätien. Die Kolonisatoren errichteten daraufhin eine Konsularstraße vom Brenner nach Castra Regina, sowie eine in Ost-West-Richtung verlaufende Straße von Iuvavum nach Augusta Vindelicum. Die Kreuzung dieser beiden enorm wichtigen Handelswege wurde durch eine Militärstation geschützt. Deren Name war „Pons Aeni“ (dt. Innbrücke). Seltener benutzte Bezeichnungen waren „Ponte Aoni“, „Ad Enum“ oder „Statio Enensis“. [2] Die römisch-keltische Siedlung der rund 500 Jahre andauernden römischen Besatzung übernahm diesen Namen einfach. Pons Aeni lag zwischen Isinisca (Aying) und Bedaium, wie die römische Straßenkarte Tabula Peutingeriana aus dem 4. Jahrhundert zeigt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aufgrund der Sprache der Bajuwaren aus „Pons Aeni“ das heute noch geläufige „Pfunzen“, das in den Ortsteilnamen „Langenpfunzen“ und „Leonhardspfunzen“ noch immer besteht. [3]

Schloss Rosenheim um 1900, Aquarell von Michael Kotz

Ursprung des Stadtnamens

Der Ursprung des Stadtnamens ist nicht eindeutig geklärt. Im Jahre 1234 erstmals erwähnt wird die Burg Rosenheim am östlichen Innufer, auf dem heutigen Schlossberg, oberhalb einer neuen Innbrücke. Möglicherweise geht der Name Rosenheim auf das Rosenwappen der Wasserburger Hallgrafen, der Erbauer der Burg, zurück. Eine andere Theorie besagt, dass der Name ursprünglich Rossenheim war, abgeleitet von den Rössern, die im Mittelalter dazu dienten, Transportschiffe flussaufwärts zu ziehen, und für die es in Rosenheim große Stallungen gab. Noch heute verwendete Straßennamen wie Am Esbaum (der Baum, an dem die Rösser ästen) oder Am Roßacker sind ein möglicher Hinweis darauf.

Eine weitere Theorie besagt, dass auch eine Wortverwandtschaft bestehen könnte zu Roas, Roze oder Ried, was früher Sumpf- und Torfgebiete bezeichnete, die um Rosenheim herum heute noch anzutreffen sind – klar ersichtlich auch durch den Namen der Rosenheimer Nachbarstadt Kolbermoor. Ein Beispiel für eine der alten Bezeichnungen ist der nahegelegene Ort Riedering. Möglicherweise ist der Name Rosenheim aber auch vom Personennamen Roso/Hrodo abgeleitet. Die wortwörtlich schönste Theorie ist, dass früher als 'Rose' auch schöne Mädchen bezeichnet wurden. Schon die Innschiffer wussten, dass es in dieser Stadt besonders viele Schönheiten zu bewundern gibt. Die von den Schiffern gerne angesteuerte Stadt erhielt so die Bezeichnung „Heimat der Rosen“ – also Rosenheim.

Weniger gerne wird die Theorie anerkannt, dass Rosen eventuell auch käufliche Schönheiten gewesen sein könnten.

Entstehung Rosenheims

Etwa zur Zeit der Ersterwähnung der Burg im Jahre 1234 entstand Rosenheim im 13. Jahrhundert am westlichen Ufer als Ansiedlung von Schiffsleuten. Da das Gelände an der Innbrücke über lange Zeit aufgrund des sumpfigen Bodens im Zuge der Mangfallmündung nicht bebaut werden konnte, entstand die Siedlung einige hundert Meter davon entfernt. Das Stadtzentrum Rosenheims liegt somit nicht direkt am Flussufer.

Marct Rosenhaimb auf Stich von Michael Wening aus dem Jahre 1701

Markt Rosenheim

Der Ort gewann rasch an Bedeutung als Umschlagplatz für alle Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert wurden (Vieh, Getreide, Seide, Waffen, Salz) und erhielt 1328 das Marktrecht. Die Rosenheimer Schiffsmeister brachten es in dieser Epoche durch den regen Warentransport, der sich zwischen Hall in Tirol den Inn und die Donau hinab bis nach Wien und Budapest erstreckte, zu großem Reichtum. Bis etwa 1600 hatte sich die Siedlung zu einem der größten und bedeutendsten Märkte Bayerns entwickelt, auch wenn Rosenheim das Stadtrecht erst 1864 durch den bayerischen König Ludwig II. erlangen sollte.

Der wirtschaftliche Niedergang kam im Laufe des 17. Jahrhunderts im Zuge des Rückgangs der Innschifffahrt und der Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Hinzu kamen eine Pestepidemie (1634) und ein Marktbrand (1641).

Rosenheim im 19. Jh.

Im 19. Jahrhundert konnte sich Rosenheim zu einem wirtschaftlichen Zentrum im südostbayerischen Raum entwickeln: 1810 wurde der Ort nach Reichenhall und Traunstein zum Standort der dritten bayerischen Saline. Eine frühe Art der Pipeline aus Holz brachte Sole von den Salzbergwerken im Raum Reichenhall bis zur Rosenheimer Saline. Durch das Sieden von Salz wurde die Innstadt zu einem Zentrum der bayerischen Salzproduktion, bis die Saline 1958 geschlossen wurde.

Einen weiteren Aufschwung brachte der frühe Anschluss an die Eisenbahn. 1858 wurde der Rosenheimer Bahnhof eingeweiht, der sich jedoch bald als zu klein und für die weitere Stadtentwicklung hinderlich erweisen sollte; schon 1876 zog er an seinen jetzigen Platz um. Die alte Bahnlinie wurde zur schnurgeraden Durchgangsstraße (heute Rathaus- und Prinzregentenstraße, wichtigste Rosenheimer Verkehrs-Achse, vom Nordwesten zum Südosten der Stadt), der Lokschuppen des ersten Bahnhofs dient heute als Ausstellungszentrum, der alte Bahnhof direkt gegenüber ist seit 1878 das Rathaus − und dient in der ZDF-Vorabendserie „Die Rosenheim-Cops“ als Kulisse des Polizeipräsidiums.

Rosenheim um 1860.

Die wirtschaftliche Blüte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts machte den Gründerzeit- und Jugendstil (und dessen regionale Ausprägung, den Heimatstil) zum wichtigsten Baustil, der heute noch das Stadtbild bestimmt. So wurde im entstehenden Behördenviertel um das heutige Rathaus auch die evangelische Erlöserkirche im für Rosenheim seltenen neogotischen Klinker-Stil für die sich vergrößernde Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde erbaut.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts besaß Rosenheim noch neun Brauereien, die heute im Namen einiger Gaststätten erhalten sind (Duschl-, Hof-, Mail-, Pernloher-, Stern-, Weißbräu). Bis heute überlebt haben nur Auerbräu und Flötzinger Bräu, die u. a. das Märzenbier für das Rosenheimer Herbstfest liefern, sowie das B. Bierbichler Weißbräu.

Rosenheim im Dritten Reich

Antisemitismus von 1900 bis zur Zeit des Dritten Reichs

Die Zahl der in Rosenheim wohnhaften Juden war im Vergleich zu anderen bayerischen Städten hoch. Doch obgleich die jüdische Gemeinschaft zur Zeit der Jahrhundertwende ca. 50 Personen umfasste, wurde der Antrag auf Gründung eines eigenen israelitischen Kultusvereins vom Stadtmagistrat mit Hinweis auf die Bayerische Judengesetzgebung verweigert, so dass die Rosenheimer Juden weiterhin an die Landeshauptstadt angeschlossen blieben und dort auch ihre Toten begraben mussten. Selbst die Beerdigung des im ersten Weltkrieg gefallenen Sohnes eines in Rosenheim ansässigen jüdischen Kaufmanns auf dem Ehrenfriedhof der Stadt wurde „zur größten Enttäuschung und zum herbsten Schmerz“ des Vaters nicht erlaubt.

Spätestens mit Gründung der ersten NSDAP-Ortsgruppe außerhalb Münchens im Jahre 1920 sahen sich die Rosenheimer Juden zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. Zentrum der Hetzkampagnen war das Rosenheimer Gymnasium. So kam es im Juni 1920 zu einem Eklat, nachdem der Schreiber eines Leserbriefs den Rosenheimer Juden in der Lokalpresse vorwarf, sie wollten die gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages am Rosenheimer Gymnasium stattfindenden Militärübungen der Entente verraten. Sieben Mitglieder des Gymnasiums und ein Mitglied des „Chiemgau“ überfielen daraufhin eine von Juden bewohnte Villa in der Herbststrasse, konnten diese jedoch nicht stürmen. Das Collegium der Stadt Rosenheim kam am 29. Juli 1920 zu dem Entschluss, „… es sei bedauerlich, dass die Bewegung zur Bekämpfung eines volksausbeuterischen Judentums […], die in ihrem Wesen gewiß berechtigt sei, durch solche Auswüchse in Mißkredit komme.“ Proteste des Bayerischen Israelitischen Zentralvereins blieben ohne Erfolg, erst eine unmissverständliche Mitteilung des Bayerischen Innenministeriums vom September 1920 konnte wieder für Ruhe sorgen.

Am 1. April 1933, kurz nach der Machtergreifung der NSDAP, wurden Wachen vor jüdischen Geschäften aufgestellt, die die Aufgabe hatten, vor dem Kauf in diesen Läden zu warnen, allerdings mit der Maßgabe, von Übergriffen und Sachbeschädigung Abstand zu nehmen. Ein großer Teil der Bevölkerung kümmerte sich jedoch nicht um diese Aufrufe. Die Geschäfte waren somit weiterhin frequentiert, sehr zum Ärger der NS-Aktivisten, die mit Rückendeckung des damaligen Bürgermeisters Gmelchs agierten. Trotz der Unterstützung durch die Bevölkerung gaben sechs der elf jüdischen Geschäftsinhaber in der Innenstadt bis zum Jahr 1937 ihr Geschäft auf.

Die Ermordung des Deutschen Diplomaten vom Rath durch den Juden Herschel Grynszpan am 7. November 1938 in Paris wurde schließlich zum Anlass genommen, gegen die Juden loszuschlagen. Die SA drang am 10. November zwischen 3 und 4 Uhr morgens mit 8 bis 10 Mann in die letzten beiden jüdischen Läden ein und zerstörte Inventar und Waren.

Das Schicksal zahlreicher Rosenheimer Juden ist dokumentiert. Wer konnte, emigrierte – meist in die USA. Jedoch scheiterten viele Aus- und Einreiseanträge, und viele wurden in Konzentrationslagern ermordet.[4]

Bombardement während des Zweiten Weltkriegs

Von den ab dem Frühjahr 1942 beginnenden Bombenangriffen auf deutsche Städte blieb auch Rosenheim nicht verschont. Für die damalige Stadtbevölkerung von ca. 22.000 Personen waren noch im November 1943 lediglich Luftschutzräume für 650 Personen vorhanden. Im Februar 1944 standen jedoch schon Luftschutzräume für ca. 6400 Menschen zur Verfügung; in Verbindung mit anderen Schutzräumen konnten insgesamt 10.525 Personen geschützt werden.

Durch 14 Bombenangriffe wurden 201 Personen getötet und 179 verletzt. Im Fokus der Luftangriffe stand der Bahnhof sowie die Gleisanlagen, da Rosenheim ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt nach München, Salzburg und Innsbruck war. Es wurden auch die angrenzenden Gemeinden Ziegelberg, Stephanskirchen, Westerndorf St. Peter und Pfaffenhofen am Inn getroffen. Der erste Luftangriff erfolgte am 20. Oktober 1944 in der Mittagszeit von 12:47 Uhr bis 13:17 Uhr mit über hundert Flugzeugen, die rund 1000 Sprengbomben abwarfen. Es wurden 27 Tote und 59 Verwundete gezählt. Der schwerste Luftangriff erfolgte am 18. April 1945. Von 14:40 bis 14:55 fielen aus rund 200 Flugzeugen ca. 1300 Bomben in das Gebiet um den Bahnhof. Es gab 53 Tote und 36 Verletzte; darüber hinaus machte dieser Angriff auch 800 Personen obdachlos. Das Bahnhofsgebäude wurde fast vollständig zerstört, Gleisanlagen wurden auf einer Länge von 20 Kilometern vernichtet. Die letzten Luftangriffe erfolgten am 19. und 21. April 1945. Noch während des Krieges wurde ein Großteil der mindestens 173 Blindgänger geborgen. Im Jahr 1964 meldete das Oberbayerische Volksblatt, dass der ungefähre Ort von 38 unentdeckten Blindgängern bekannt sei.[4]

Geschichtstafel

15 Vorläufer von Rosenheim: Römische Militärstation Pons Aeni (Brücke, Gräberfeld, Töpfereien)
1234 Erste Nachricht vom „Schloss Rosenheim“
1276 Erste Nachricht von der Brücke über den Inn und den Salztransport
1328 Rosenheim wird „Gefreiter Markt“
1602 Erste Marktordnung
1641 Der große Brand von 1641
1700 Gründung eines Bades
1810 In der Königlichen Saline wird Salz gesotten
1811 Erste Bogenbrücke über den Inn
1864 Markt Rosenheim wird Stadt
1870 Rosenheim wird unmittelbare Stadt
1925 Gründung Holztechnikum Rosenheim
1971 Gründung der Fachhochschule
1982 Eröffnung der Stadthalle (jetzt Kultur + Kongress Zentrum KU’KO)
1984 Errichtung der Fußgängerzone
1988 Eröffnung des Ausstellungszentrums Lokschuppen
2006 Renovierung der Nikolauskirche
2007 Umbau des Ludwigplatzes
2010 Landesgartenschau in Rosenheim

Eingemeindungen

Im Jahr 1978 wurde das Stadtgebiet im Zuge der Gemeindereform um wesentliche Teile der Gemeinden Aising, Pang und Westerndorf St. Peter erweitert. Happing ist bereits seit 1967 Teil der Stadt.

Einwohnerentwicklung in Rosenheim

Einwohnerentwicklung

Das Bevölkerungswachstum betrug in den letzten 10 Jahren ca. 3 Prozent.

Datum Einwohner
1815 2.240 [5]  
1861 4.140 [6]  
1880 8.355 [6]  
1900 14.247 [7]  
1905 15.403 [8]  
1925 17.998 [9]  
1. September 1939 21.210 [10]  
Juni 1946 27.979 [11]  
1949 30.510  
1950 36.193 ¹
Datum Einwohner
1961 39.760 ¹
1970 46.018 ¹
31. Dezember 1980 51.604  
31. Dezember 1990 56.340  
31. Dezember 2000 58.908  
30. Juni 2003 59.820  
30. September 2005 60.137  
30. September 2006 60.295  
30. September 2007 60.640  
31. Dezember 2010 61.299  

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat mit insgesamt 44 Sitzen setzt sich wie folgt zusammen:

  

Ergebnisse der Stadtratswahlen von 2008
Partei Stimmen Prozent Sitze
CSU 332549 44,8 20
SPD 140214 18,9 8
GRÜNE 88623 11,9 5
FW/UP 58570 7,9 4
REP 48808 6,6 3
WIR 32917 4,4 2
FDP 24008 3,2 1
ödp 16598 2,2 1

42.311 Bürger waren wahlberechtigt und die Wahlbeteiligung lag bei 50,11 %. Es gab 76 Stimmbezirke. Stand: 2. März 2008, 08:58:03 Uhr. [12]

Rathaus
Logo von Rosenheim

Bürgermeister

Oberbürgermeisterin: Gabriele Bauer (CSU)
2. Bürgermeister: Anton Heindl (CSU)
3. Bürgermeister: Prof. Dr. Anton Kathrein (Freie Wähler/UP)

Wappen

Das Wappen der Stadt Rosenheim zeigt eine weiße Rose auf rotem Untergrund. Dies kann auf das ehemalige Wappen von Wasserburg am Inn zurückgeführt werden, da Wasserburg Rosenheim bis 1247 regierte. Das älteste bekannte Siegel der Stadt Rosenheim stammt aus dem Jahr 1374 und zeigt bereits die Rose, die bis heute nicht verändert wurde. Einzige Ausnahme ist ein Bild von Apian, welches um das Jahr 1568 entstanden ist und eine Bordüre um die Rose zeigt. [13]

Zudem gibt es seit geraumer Zeit ein Logo der Stadt Rosenheim. Darauf ist wiederum die Rose, welche auch auf dem Wappen vorhanden ist, zu finden.

Städtepartnerschaften

Rosenheim unterhält folgende Städtepartnerschaften:
Flag of Italy.svg Lazise am italienischen Gardasee, seit 1974
Flag of France.svg Briançon (Frankreich), seit 1979
Flag of Germany.svg Greiz (Thüringen), seit 1991
Flag of Japan.svg Ichikawa (Japan), seit 2004
Rosenheim ist befreundet mit:
Flag of Austria.svg Kufstein (Österreich)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kultur- und Kongress-Zentrum

Theater

Das Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim (KU'KO) entstand auf dem Areal, auf dem 1967 die Salinengebäude abgetragen wurden. Die am 2. Oktober 1982 eingeweihte Stadthalle, das heutige Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim, hat sich über die Jahre hinweg zu einem überregionalen Veranstaltungszentrum entwickelt. In dem heute 3.000 Quadratmeter große Mehrzweckgebäude finden jährlich rund 400 Veranstaltungen statt.

Museen

Seit 1885 beherbergt das Mittertor das Städtische Museum mit seiner umfangreichen Sammlung (ca. 5000 Exponate) zur Kulturgeschichte der Stadt und des Landkreises Rosenheim von der Vor- und Frühgeschichte und Römerzeit bis in die jüngste Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert. Es ist eine der bedeutendsten regionalgeschichtlichen Sammlungen Südostoberbayerns.

Das Inn-Museum beherbergt die wasserbau- und schifffahrtstechnische Sammlung des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim und befindet sich im historischen Flussmeister-Bruckbaustadel an der Innbrücke. Mit vielen Originalobjekten zeigt das Museum die Innschifffahrt, der Quelle von Rosenheims Wohlstand im Mittelalter, in den vergangenen Jahrhunderten. Darüber hinaus vermittelt das Museum Wissenswertes über Flusslandschaft und Flussbau, Geologie, Besiedlungsgeschichte, Schiffbautechnik, Brückenbau und die Entwicklung von Wasserwegen.

Das Holztechnische Museum wurde im Jahr 1990 im denkmalgeschützten Ellmaierhaus eingerichtet. Es ist im ersten Stockwerk untergebracht, zu dem man über die sogenannte Himmelsleiter gelangt. Auf mehr als 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt dieses einmalige Museum, das in engem Zusammenhang mit der Holzstadt Rosenheim und ihren Ausbildungsstätten für Holzberufe steht, Holz als Werkstoff, seine Bedeutung und Verarbeitung einst und heute. Gezeigt werden nicht nur die Endprodukte, sondern auch ihre Herstellung und die dazu erforderlichen Werkzeuge. Regelmäßige Sonderausstellungen runden das Angebot des Holztechnischen Museums ab.

Die Städtische Galerie wurde von 1935–1937 von German Bestelmeyer erbaut. Jährlich finden hier sechs Kunstausstellungen statt. Neben zeitgenössischer Kunst werden auch Ausstellungen mit Werken aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt. Ein thematischer Schwerpunkt ist dabei die Kunst aus der Region und die Münchner Schule.

Der Lokschuppen ist ein international renommiertes Ausstellungszentrum mit jährlich wechselnden Ausstellungen.

Das Solepumpenhaus ist eines der wenigen Baudenkmäler in der Stadt, die an die Rosenheimer Salinenzeit von 1810 bis 1958 erinnern.[14] Im Rahmen der Landesausstellung Salz Macht Geschichte ließ die Stadt das unter Denkmalschutz stehende Gebäude renovieren und richtete einen Ausstellungsraum zur Rosenheimer Salinengeschichte ein. Zutritt ist nur im Rahmen von Stadtführungen bzw. nach Vereinbarung mit dem Städtischen Museum möglich.

Das Klepper-Museum beherbergt verschiedene Exponate, die einerseits die Geschichte der Klepper-Boote, -Mäntel und -Zelte zeigen. Andererseits widmet es sich auch dem Werdegang der Firma Klepper, die einst der größte Arbeitgeber der Stadt war.

Fußgängerzone mit Mittertor
Fußgängerzone Münchener Str. mit Gillitzerblock

Bauwerke

Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Rosenheim

Das Mittertor (das einzige erhalten gebliebene von früher fünf Markttoren) war vor 1350 das Osttor des Marktes, der damals mit einem doppelten Graben geschützt wurde. Seit dem 15. Jahrhundert trennte es den Inneren Markt vom Äußeren Markt und diente als Zollstelle. Außerdem enthielt es bis zum 19. Jahrhundert mehrere städtische Einrichtungen wie das Stadtschreiberzimmer. Nach dem großen Rosenheimer Stadtbrand 1641 wurde der Zwiebelturm angebracht, später der Langbau verlängert. Im Kern ist das Mittertor das älteste Gebäude der Stadt. An der Fassade zur Seite des Ludwigsplatz befindet sich das Wappen von Rosenheim, die weiße Rose auf rotem Grund. Daneben ist das bayerische Wappen zu sehen.

Entlang des Gillitzerblocks führt die Münchener Straße, auch „kleine Fußgängerzone“ genannt. Sofort ersichtlich sind die prachtvoll restaurierten Gründerzeitfassaden. Den Namen Gillitzerblock verdankt das Ensemble seinem Erbauer Thomas Gillitzer. Er ließ Ende des 19. Jahrhunderts auf einem für damalige Verhältnisse riesigen Areal 15 Häuser errichten, darunter das Hotel Deutscher Kaiser. Ab den 1960er-Jahren wurde das einst in sich geschlossene Gründerzeitensemble durch Neu- und Umbauten verändert. Lediglich die Fassaden in der Münchener Straße blieben erhalten und wurden in den letzten Jahren originalgetreu restauriert.

Die Quest-Kunstmühle entstand von 1855 bis 1916 in mehreren Bauabschnitten als Industriekomplex. Sie wurde in den 1990er-Jahren renoviert und dient heute als Gastronomie- bzw. Büroraum. Das Kraftwerk zur Quest-Kunstmühle liegt am Mangfallkanal.

Die Kunstmühle beherbergt die Ausstellungsräume des Kunstvereins Rosenheim. Im oberen Stockwerk der ehemaligen Kunstmühle finden auf ca. 200 m² Ausstellungsfläche wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, Austausch-Ausstellungen mit anderen Kunstvereinen sowie ausstellungsbegleitende Aktionen statt.

Das Ballhaus Rosenheim entstand im ehemaligen Gebäudekomplex des Hofbräus Rosenheim. Der Saalbau mit Festsaal und Gewölbekeller entstand 1878. Es wurde ab 1994 renoviert und steht seit 2001 wieder als Veranstaltungsraum zur Verfügung und bildet mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ein Zentrum der östlichen Altstadt Rosenheims.

Skulpturen des Salingartens
Name Künstler
Wasserrad Josef Hamberger
Stehende Rolf Märkl
Liegende Marianne Lüdicke
Mensch und Pferd Prof. Heinrich Kirchner
Norne Louise Stomps
Passantengruppe Erika Maria Lankes
Stele Alfred Regnat

Parks

Riedergarten

Auf der Kunstwiese sind ganzjährig zeitgenössische dreidimensionale Kunstwerke der Künstlergemeinschaft Rosenheim zu sehen.

Der Riedergarten entstand 1729 als privater Kräutergarten des Rosenheimer Stadtapothekers Johann Rieder. Er wurde 1925 vom Mediziner Dr. Hermann Rieder der Stadt als Sommergarten verkauft. 2002 wurde der Riedergarten neu gestaltet und erhielt durch die Öffnung des vormals unterirdisch gelegenen Stadtbaches ein modernes Gepräge.

Der Salingarten ist seit 1987 vor dem Kultur- und Kongresszentrum Ku'Ko zu einem Skulpturenpark geworden, in dem Großplastiken bedeutender Bildhauer aus Rosenheim und Umgebung zu sehen sind.

Plätze

Der Max-Josefs-Platz – früher der Innere Markt und Schranne – wurde 1984 zur Fußgängerzone. Der historische Marktplatz ist umgeben von Bürgerhäusern im typischen Inn-Salzach-Stil (hochgezogene, horizontal abgeschlossene Fassaden; Arkadengänge; Erker). Die Häuser entstanden nach dem großen Brand von 1641. Im Kern stammen sie teilweise aus dem 14. Jahrhundert. Vormals schmale Holzhäuser wurden zu stattlichen Patrizierhäusern zusammengefasst. Das Wirtshausschild am Haus Stockhammer zeigt einen Schiffszug. Das Weinhaus Fortner „Zum Santa“ wurde 1642 gotisch umgestaltet und 1745 mit einer Frührokoko-Stuckatur versehen. In der Weinstube ist eine gotisches Gewölbe enthalten. Das Haus Nr. 22 war von 1641 bis 1878 das Rathaus von Rosenheim. Vor dem Bergmeister-Haus, mit einer sehenswerten Rokoko-Eingangstür, befindet sich ein Brunnen mit der Spätrokoko-Statue des Hl. Nepomuk, Schutzpatron der Schiffsleute.

Ludwigsplatz 2010

Der Ludwigsplatz wird vom Max-Josefs-Platz durch das Mittertor getrennt. Er war Teil des sogenannten äußeren Marktes, der infolge der Erweiterung Rosenheims nach 1500 entstand. Gesäumt wird der Platz von Bürgerhäusern im Inn-Salzach-Stil. Der Fischbrunnen, ein Werk von Georg Albertshofer aus dem Jahr 1928, erinnert daran, dass hier früher lebende Fische verkauft wurde. Am Schuhhaus Reindl legt eine Kugel aus napoleonischer Zeit Zeugnis von einem kriegerischen Ereignis im Jahr 1810 ab. Auf einem Teilbereich des Platzes findet regelmäßig der Grüne Markt mit einem reichen Angebot an frischem Obst, Gemüse und Blumen. Der Ludwigsplatz wurde im Zuge der Landesgartenschau 2010 erneuert.

Die Loretowiese dient die meiste Zeit des Jahres als kostenloser, innenstadtnaher Großparkplatz (P5). Alle zwei Jahre (gerade Zahl) findet dort die überregionale Handels- und Warenschau SOM (Südostmesse) statt. Jeweils am letzten Samstag im August beginnt auf der Loretowiese die sogenannte „Fünfte Jahreszeit“, das Rosenheimer Herbstfest.

Auf dem Salzstadel standen seit 1559 die Salzstadel, die zur Lagerung des von Säumern herantransportierten Salzes dienten. Sie wurden von einem Brand 1889 vernichtet.

Jüngeren Datums ist der Salinplatz. Nach dem Abbruch der Saline in den 1960er-Jahren entstand ein ganz neues Wohn- und Geschäftsviertel mit Wohnblöcken und Hochhäusern unweit des neuen Bahnhofs. In den 1980er-Jahren wurde auf dem Gelände u.a. auch die heutige Stadthalle (KUKO) errichtet. Mit einer Planungszeit von acht Jahren entstand von 1985 und 1987 in nur 18 Monaten der Salinplatz auf einer Fläche von 12.000 m² mit seinen Wohn- und Geschäftshäusern sowie einem großen unterirdischen Parkhaus (P6). Der Salinplatz ist Fußgängerzone und lockt mit seinen vielen Geschäften und auch dank der Nähe zum Bahnhof immer viele Besucher an. Zur Weihnachtszeit findet dort auch ein kleiner Christkindlmarkt statt.

Kirchen

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus entstand 1450 als spätgotischer Bau mit Spitzhelmturm. Nach dem Stadtbrand von 1641 erfolgte der Neubau mit Zwiebelturm (65 m) – dem heutigen Wahrzeichen von Rosenheim. Die Inneneinrichtung wurde dem Zeitgeschmack entsprechend mehrmals verändert, d.h. die Kirche hat eine barocke bzw. neugotische Einrichtung. 1880 wurde das Kirchenschiff um drei Joch in Richtung Ludwigsplatz verlängert. Ab 1960 erhielt das Kircheninnere sein heutiges Aussehen. Ältestes Kunstwerk ist das Schutzmantelmadonnenbild eines unbekannten Meisters aus dem Jahr 1514. Die Kirche wurde am 10. Dezember 2006 mit einer Altarweihe nach mehrjähriger Renovierung wiedereröffnet.

Die Hl.-Geist-Kirche wurde gegen 1449 vom Bürger und Brauereibesitzer Hans Stier erbaut (Spitalstiftung). Der gotische Bau wurde ab 1684 barockisiert und der Turm, der ursprünglich einen gotischen Spitzhelm trug, erhielt eine barocke Zwiebel. Innerhalb der Wolfgangskapelle befindet sich das Lucca-Bild, eine Seccomalerei aus dem 15. Jahrhundert.

Die Filialkirche St. Johann Baptist und Heiligkreuz in Westerndorf wurde 1668 vermutlich nach Plänen des Münchener Baumeisters Konstantin Bader erbaut. Ein weithin sichtbares Zwiebeldach sitzt auf dem kreisrunden Kirchenbau. Im Inneren wird der vierpassförmige Grundriss von einem griechischen Kreuz mit gleich langen Kreuzarmen gebildet. Wände und Decken sind verziert mit frühbarokem Stuck Miesbacher Herkunft.

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Blut, die am südlichen Stadtrand von Rosenheim liegt, entstand in der jetzigen Form gegen Ende des 17. Jahrhunderts, der spätgotische Chor um 1508. 1686/87 wurde die Kirche durch Hanns Mayr aus Hausstatt barock umgebaut. Im Chor findet sich üppige Hochbarockstuckatur, die Stuckatur im Langhaus ist wesentlich sparsamer. Kernstück der Kirche ist die spätgotische Schnitzgruppe des himmlischen Gnadenstuhls, ein Hauptwerk des Meisters von Rabenden aus der Zeit um 1510. Neben der Kirche befindet sich die Brunnenkapelle, die Ende des 17. Jahrhunderts anstelle der älteren von Hanns Mayr errichtet wurde.

Die Kapelle am Roßacker ließ der Rosenheimer Bierbrauer Martin Schmetterer 1737 unter dem Namen Zu den sieben Zufluchten auf Grund eines Gelübdes unmittelbar neben seinem Bierkeller errichten. Er stiftete dazu ein Eremitenbenefizium mit einem an die Kapelle anschließenden Haus. Baumeister war Abraham Millauer aus Hausstatt. Der Meister des Naturstein-Hochaltars ist unbekannt, das Altarbild stammt von Johann Zick und stellt die Heiligen sieben Zufluchten dar. Das kirchliche Kleinod ist der einzige in sich geschlossene barocke Kirchenbau Rosenheims. Der Ortsteil „Roßacker“ ist älter als Rosenheim. Der Name reicht bis ins Jahr 1160 zurück.

Erlöserkirche

Die Evangelische Erlöserkirche wurde 1886 neben dem Rathaus im neogotischen Klinkerstil erbaut. Die Ausstattung ist zum Teil neogotisch und wurde in den 1970er-Jahren umgestaltet. Die Kreuzwegbilder sind von Petra Winterkamp.

Die Spitalkirche St. Josef besitzt eine Rokoko-Kanzel mit üppigem Schnitzdekor. Das Altarbild, sowie die übrigen Gemälde, die das Leben des Hl. Josef darstellen, stammen von dem Rosenheimer Maler Joseph Anton Höttinger. Sehenswert ist das große Votivgemälde, das den Pandureneinfall und die Beschießung Rosenheims im Oktober 1744 zeigt.

Die Loretokapelle auf der Loretowiese hat die Casa santa in Loreto in Italien als architektonisches sowie namentliches Vorbild. Sie wurde 1636 eingeweiht. Loretokapellen wurden im deutschen Sprachraum ab dem 16. Jahrhundert erbaut – oft als Stiftungen adeliger Pilger nach ihrer Rückkehr von einer Loretowallfahrt.

Die Pfarrkirche Christkönig wurde am 12. Juni 1928 aufgrund der damals schlechten seelsorgerischen Situation vom erzbischöflichen Ordinariat genehmigt, der erste Spatenstich geschah dann bereits fünf Tage später. Am 27. Oktober 1929 erfolgte die feierliche Kirchenweihe. Durch die Zerstörungen großer Teile der Kirche während des Zweiten Weltkrieges erhielt diese 1962 ein neues Glasfenster von Roland Peter Litzenburger, 1984 wurde der Altarraum mit Werken des Rosenheimer Künstlers Ludwig Hamberger neu gestaltet.

Neben der Sebastianikapelle befindet sich das bereits 1606 gegründete und 1856 neu besiedelte Kapuzinerkloster Rosenheim.

Einrichtungen

Die Stadtbibliothek Rosenheim (am Salzstadel) wurde 1996 im Gebäude einer ehemaligen Mälzerei eröffnet. Auf ca. 1200 m² findet der Besucher ein modernes und umfassendes Angebot an Büchern, Zeitschriften, CDs, CD-ROMs und vieles mehr. In der Kategorie Mittelstadtbibliotheken (50.000 – 100.000 Einwohner) erreichte die Stadtbibliothek Rosenheim – wie auch in den Vorjahren – den ersten Platz des Bibliotheksindexes.

Das Stadtarchiv befindet sich seit 1937 in einem Seitenbau der Städtischen Galerie. Nach umfassender Aktualisierung beherbergt es derzeit ca. 2500 Regalmeter Akten, Pläne, Urkunden, Landkarten und vieles mehr. Das Archivgut und die wissenschaftliche Regionalbibliothek kann von jedermann kostenfrei benutzt werden. Als bayerisches Pilotprojekt Archivpädagogik bietet das Stadtarchiv neben Sonderausstellungen, Vorträgen, Lesungen, Führungen für Schulklassen und interessierte Gruppen auch Betreuung von Facharbeiten an. Ein modern gestalteter Leseraum bietet Platz für 30 Personen sowie PC-Arbeitsplätze mit Internetanschluss.

Logo der Landesgartenschau 2010 in Rosenheim

Landesgartenschau 2010

Die Stadt Rosenheim war Ausrichter der Landesgartenschau Rosenheim 2010. Im Zuge dieser Veranstaltung haben große Renovierungen der Innenstadt sowie an Mangfall und Inn das Stadtbild neu geprägt. Auch der Bahnhof wurde barrierefrei umgebaut und bekam mehr Läden und Einrichtungen.

Sport

Rosenheim hat eine lange Eishockeytradition. Die Anfänge des Eishockey-Sports reichen zurück bis ins Jahr 1928. Somit gehört Rosenheim zusammen mit Füssen, Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz zu den ältesten Eishockey-Standorten in Bayern. Der Sportbund DJK Rosenheim (SBR) wurde 1982, 1985 und 1989 deutscher Meister und erreichte 1988, 1990 und 1992 das Finale um die deutsche Meisterschaft. 1993 folgte der freiwillige Abstieg in die zweite Bundesliga. Mit einer aus dem eigenen Nachwuchs gebildeten Mannschaft gelang der sofortige Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. 1994 wurde die erste Bundesliga in die DEL umgewandelt, zu deren Gründungsmitgliedern der SBR zählt. Die Eishockeyabteilung wurde vom Stammverein Sportbund DJK Rosenheim abgespaltet und in die Starbulls Rosenheim GmbH umgewandelt. Nach mehreren Jahren in der DEL wurde die Lizenz nach Iserlohn verkauft. Der Verein musste als Starbulls Rosenheim e. V. in der untersten bayerischen Liga wieder von vorne anfangen, schaffte aber in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Liga) und in der Saison 2009/2010 den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Großer Wert wird bei den Starbulls Rosenheim auf die Eishockey-Nachwuchsarbeit gelegt. Aushängeschild ist hierbei die DNL-Mannschaft, die in der Saison 2005/2006 die Deutsche Vizemeisterschaft errang.

Rosenheims größter von insgesamt acht Fußballvereinen ist der TSV 1860 Rosenheim. Die erste Mannschaft wurde 2009 Meister der Landesliga Süd und spielt seit der Saison 2009/10 in der Bayernliga. Mit insgesamt 11 Mannschaften wird beim TSV 1860 Rosenheim eine sehr intensive Jugendarbeit betrieben. In der Saison 2006/2007 schaffte der Sportbund DJK Rosenheim den Aufstieg in die Landesliga Süd und folgte 2011 durch den Sieg in der Landesliga Süd dem TSV 1860 Rosenheim in die Bayernliga.

Die Mitglieder des Kajak-Klubs Rosenheim (KKR) erzielten internationale Erfolge. Sogar Welt- und Europameister (zum Beispiel Claudia Brokof) gingen aus den Reihen dieses Vereins hervor und auch aktuell gehören Athleten des KKR der internationalen Spitze an.

Zur deutschen und teilweise internationalen Spitze gehören auch Sportlerinnen und Sportler in den Disziplinen Badminton (PTSV Rosenheim), Boxen (ASV Happing), Leichtathletik (TSV 1860 Rosenheim), Faustball (MTV Rosenheim), Rock'n'-Roll-Tanzsport (Rock'n'-Roll-Club Rosenheim) sowie Ski-/Snowboardfahrer und Kampfsportler mehrerer Vereine.

Die vier mitgliedstärksten Breitensportvereine Rosenheims sind die Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins, SB/DJK Rosenheim, der Skiclub Aising-Pang sowie der TSV 1860 Rosenheim.

Die größten Sportstätten Rosenheims sind das städtische Eisstadion (Kathrein-Stadion), das für 6300 Zuschauer Platz bietet, die Gabor-Halle (1200 Plätze) sowie das Jahnstadion des TSV 1860 Rosenheim und der Campus des SB/DJK Rosenheim.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rosenheimer Starkbierfest (Mitte März)
  • Rosenheimer Stadtfest (zwischen Juni und August; alle zwei Jahre)
  • Rosenheimer Herbstfest (Beginn: Letzter Samstag im August, Dauer: 16 Tage) Es ist das größte Volksfest in Südostoberbayern. Mit jährlich über einer Million Besuchern ist es nach dem Münchner Oktoberfest, dem Straubinger Gäubodenfest und der Bergkirchweih in Erlangen das viertgrößte Volksfest in Bayern.
  • Neue Messe Rosenheim (im 2-Jahres-Turnus):

Seit 1949 fand die Süd-Ost-Messe in Rosenheim statt, im Jahre 2008 wurde diese abgelöst durch die Neue Messe Rosenheim

  • City-Lauf (Mitte Juni)
  • Christkindlmarkt Fußgängerzone (ab Freitag vor dem 1. Advent bis 24. 12.)
  • Faschingstreiben (jeden Faschingsdienstag)
  • Rosenheim in Bewegung (Mai), mit großem Autosalon, Themenpark Freizeit, Fun & Fitness, Shopping-Sonntag u. v. m.
  • Critical Mass (Radtour durch die Stadt, jeden letzten Samstag im Monat, Abfahrt 11.55 Uhr am Ludwigsplatz)
  • Lange Nacht der Kunst, Kultur und Unterhaltung (alle zwei Jahre im Herbst, abwechselnd mit dem Stadtfest)
  • Kleinkunsttage (Mitte Oktober)

Wirtschaft und Infrastruktur

Innenstadt mit Stadtcenter, Raiffeisenbank, Sparkasse und Karstadt im Hintergrund

Rosenheim ist als Zentrum eines Ballungsraums von etwa 150.000 Einwohnern die wichtigste Einkaufsstadt im südostoberbayerischen Raum. Sie bietet ein umfassendes Angebot in den Bereichen Bekleidung, Einrichtung (drei große Möbelhäuser), Unterhaltungselektronik, Schmuck, Dienstleistungen und Gastronomie.

Der überwiegend von mittelständischer Wirtschaft geprägten Stadt ist es gelungen, vor allem im traditionellen Rosenheimer Bereich Holz ein eigenes Profil zu entwickeln. Rosenheim ist der Sitz mehrerer, teilweise international agierender holzverarbeitender Unternehmen. Die Bandbreite reicht von der Herstellung von Parkettböden bis zur Fenstertechnik. Den Betrieben der Holzbranche steht dabei das Wissen mehrerer Ausbildungsstätten vor Ort zur Verfügung (siehe „Schule und Bildung“). Die Stadt Rosenheim fördert die Holztechnik durch den Ausbau des Holz-, Informations- und Technologiezentrums (HIT).

Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Informations- und Kommunikationstechnik. Rosenheimer Unternehmen sind auch international vor allem in den Bereichen Antennen-, Funk- und Telekommunikationstechnik, Softwareentwicklung, IT-Dienstleistungen und Consulting tätig.

Weltweit bekannte Unternehmen aus Rosenheim sind Gabor Shoes, die Hamberger Industriewerke (Parkettmarke HARO), Kathrein (Antennen, Elektronik), Schattdecor (Dekordruck) oder Klepper (Faltboote).

Arbeitsmarkt

Zum 30. Juni 2005 hatte die Stadt Rosenheim 27.600 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.

Beschäftigungsverteilung (1. Quartal 2006) [15]
Branche Anteil (in %)
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 0,3
Produzierendes Gewerbe 28,4
Handel, Gastgewerbe und Verkehr 25,0
Sonstige Dienstleistungen 46,3
Pendlerstrukturen

Pendler

Innerhalb des grenzüberschreitenden Raumes Rosenheim–Kufstein–Salzburg gibt es enge Beziehungen. Viele Arbeiter, aber auch Schüler und Studenten pendeln zwischen Österreich und Bayern, und einige Unternehmen haben Standorte in den drei Zentren.

Pendlerstruktur (06/2005)
Art Anzahl
Einpendler 17.691
Auspendler 9.170
Arbeitslosenquoten Rosenheims im Vergleich (AQ aller Erwerbspersonen)

Arbeitslosenquote

Die rechte Statistik zeigt, dass die Arbeitslosenquote des Arbeitsamtbezirk Rosenheim in den Jahren 2002–2006 permanent unter dem Bundes- und dem Landesdurchschnitt lag. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Rosenheim in der „Super-Region-Alpin-Arc“ liegt. Die Europäische Kommission beurteilt diesen Raum, der das gesamte deutsche, österreichische und italienische Alpengebiet umfasst, als wirtschaftlich stärkste Super-Region der EU.

Erfassungsraum Arbeitslosenquote (in %)
Stadt Rosenheim 6,6 (Oktober 2007)
Arbeitsamtbezirk Rosenheim 3,4[16]
Bayern 3,9[17]
Deutschland 7,6[18]

(Stand: August 2008)

Verkehr

Straßenverkehr

An das überregionale Straßennetz ist Rosenheim über die Autobahnen A8 München–Salzburg und A93 Rosenheim–Kufstein sowie die Bundesstraße 15 angebunden. Die B 15 wurde im Sommer 2005 zwischen Autobahn und „Panorama-Kreuzung“ auf vier Spuren ausgebaut. Langfristig ist ein autobahnähnlicher Neubau der Bundesstraße 15, die B 15neu, zwischen Regensburg, Landshut und Rosenheim geplant.

Seit Jahren wird auch über eine Reihe von Umgehungsstraßen nachgedacht, um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten. Nach langer Planung wurde 2005 mit dem Bau der südlichen Umgehung Panorama-Schwaig begonnen. Das Vorhaben war umstritten, da diese Straße die Kaltenauen, ein Landschaftsschutzgebiet, durchquert. Ein Volksentscheid im Jahr 2003 ging jedoch zugunsten der Straße aus. Sie wurde im Mai 2007 fertiggestellt. Weitere Projekte sind die Westtangente Rosenheim, für die 2006 der Planfeststellungsbeschluss erfolgte, und die dritte Innbrücke, die den Inn beim Ortsteil Langenpfunzen überqueren soll.

Schienenverkehr

Bahnhof Rosenheim 2010

Mit einem Aufkommen von täglich rund 20.000 Fahrgästen ist der Bahnhof Rosenheim der siebtgrößte Bahnhof in Bayern.

Rosenheim ist ein Eisenbahnknotenpunkt und wird von den Bahnstrecken München–Kufstein (Kursbuchstrecke 950), München–Rosenheim (Kursbuchstrecke 951), Rosenheim–Salzburg (Kursbuchstrecke 951), Rosenheim–Mühldorf (Kursbuchstrecke 944) und Rosenheim–Holzkirchen (Mangfalltalbahn, Kursbuchstrecke 958) berührt.

Die Österreichischen Bundesbahnen befahren die Verbindung Salzburg–Landl/Rosenheim (– Kufstein) im Zweistundentakt ohne Halt mit Fernzügen der Relation Wien–Salzburg–Innsbruck–Vorarlberg über die Rosenheimer Kurve.

In Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2010 wurde der Bahnhof barrierefrei ausgebaut und mit einem Tunnel eine Verbindung zwischen Zentrum und dem südlichen Stadtgebiet hergestellt. Unter Auswertung alliierter Luftaufnahmen wurden Munitionsreste gesucht, um Tunnel zwischen dem Hammerbach (der den Bahnhof unterfließt) und dem Empfangsgebäude zu bauen.

Öffentlicher Nahverkehr

Der Regionalverkehr Oberbayern bietet Anbindungen der Gemeinden des Landkreises mit der Stadt Rosenheim und den benachbarten Landkreisen.

Der Stadtbusverkehr wird von dem privaten Busunternehmen Verkehrsunternehmen Ludwig Kroiss KG eigenwirtschaftlich betrieben. Das Unternehmen betreibt zwölf Linien, welche montags und dienstags von 5 bis 21 Uhr, mittwochs und donnerstags von 5 bis 23 Uhr, freitags von 5 bis 2 Uhr und samstags von 8 bis 2 Uhr verkehren. Die kleineren Siedlungen am Stadtrand (Westerndorf am Wasen, Unterfürstätt, Langenpfunzen, Happing, Kastenau) werden stündlich bedient, die wichtigsten Wohngebiete und Einrichtungen (Pang, Aising, Aisingerwies, Aicherpark, Fachhochschule, Traberhof) im 15-Minuten-Takt. Die Linien 8 und 9 binden die Nachbarstadt Kolbermoor im 30-Minuten-Takt an.

Die vier Nachtbus-Ringlinien fahren fast alle Stadtteile an, ausgenommen Egarten, Unterfürstätt und Oberwöhr. Die zentrale Bushaltestelle Stadtmitte dient als Verknüpfungspunkt mit Info-Center im Ticketzentrum. 2006 nutzten über vier Millionen Fahrgäste den Rosenheimer Stadtbus. An Sonn- und Feiertagen findet kein Verkehr statt.

Medien

Seit 1988/89 gibt es in Rosenheim die Lokalradiosender Charivari und Radio Regenbogen (Bayern) sowie seit 2001 den Jugendsender Radio Galaxy. Bereits 1987 ging das Regionalfernsehen Rosenheim (RFR) im Kabelnetz an den Start. Anfang 2004 wurde das Sendegebiet um die Landkreise Mühldorf, Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land erweitert und das RFR in RFO (Regionalfernsehen Oberbayern) umbenannt; es erreicht inzwischen etwa eine halbe Million potenzieller Zuschauer. Die Verbreitung erfolgt über diverse Kabelnetze in Südostbayern, über DVB-T, über Antenne sowie digital über Satellit (DVB-S) auf Astra 19,2° Ost.

Das Oberbayerische Volksblatt (OVB) ist die Regionalzeitung in Stadt und Landkreis Rosenheim und im Landkreis Mühldorf sowie im westlichen Teil des Landkreises Traunstein. Sie erreicht mit ihren Regionalausgaben eine Druckauflage von knapp 80.000 Exemplaren und rund 220.000 Leser in der Region.


Außerdem decken den Landkreis Rosenheim folgende Wochenzeitungen ab:

Das kostenlose Anzeigenblatt Rosenheimer Nachrichten wird herausgegeben von der INNdependent Media GmbH, einer Tochter der österreichischen Verlagsgruppe Salzburger Nachrichten. Das Blatt erreicht etwa 175.000 Haushalte in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgaden und ist somit die auflagenstärkste Wochenzeitung zwischen München und Salzburg. Die Rosenheimer Nachrichten erscheinen seit dem 9.8 2007 im kompakten Halbberliner Format.

Seit 1986 erscheint in der Stadt Rosenheim, Chiemgau, Mangfalltal sowie Wasserburg das Anzeigenblatt blick, und wird von der Blickpunkt Verlags-GmbH & Co. KG herausgegeben. Die kostenlose Wochenzeitung erscheint im halbrheinischen Format und berichtet über lokale Veranstaltungen und regionale Nachrichten. Seit November 2008 hat der Verlag mit dem InnSalzach-blick sein Erscheinungsgebiet in den Landkreis Mühldorf und Altötting ausgedehnt. Die Auflage beläuft sich derzeit auf etwa 128.000 wöchentliche Exemplare.

Das echo erscheint ebenso wöchentlich und wird von der Pons Aeni Verlag GmbH in Rosenheim herausgegebenen. Das kostenlose Anzeigenblatt erreicht im Landkreis Rosenheim etwa 78.000 Haushalte. .

blick und echo sind Mitglied in der Anzeigenblattgruppe Südbayern.

Seit Beginn 2007 erscheint die pressewoche neu auf dem Rosenheimer Zeitungsmarkt. Das kostenpflichtige Anzeigenblatt wird in Rosenheim verlegt.


Bildung

In Rosenheim bestehen 15 Schulen mit 8500 Schülern unter der Trägerschaft der Stadt Rosenheim. Darunter sind zehn Grund- und Hauptschulen, ein Sonderpädagogischen Förderzentrum, zwei Realschulen und drei Gymnasien: Das Finsterwalder-Gymnasium, das Ignaz-Günther-Gymnasium und das Karolinengymnasium.

Zudem gibt es eine private Wirtschaftsschule, eine Fachoberschule sowie eine damit verbundene Berufsoberschule, zwei Berufsschulen, fünf Berufsfachschulen für verschiedene Ausbildungsberufe und die Hochschule Rosenheim.

Durch den Fachbereich Holztechnik der Fachhochschule mit seinem Lehrinstitut der Holzwirtschaft und Kunststofftechnik sowie die Staatliche Fachschule für Holztechnik, die in Rosenheim Holzingenieure, -wirte und -techniker ausbilden, knüpft Rosenheim an seine jahrhundertelange Tradition als Zentrum des oberbayerischen Holzhandels, der Holzgewinnung und -bearbeitung an.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Rosenheim

Rosenheim hat seit 1905 13 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Darunter waren Persönlichkeiten wie Paul von Hindenburg oder Johann Klepper, welcher als Begründer der Klepperwerke zeitweise einer der Hauptarbeitgeber der Stadt war. Ausgezeichnet wurde unter anderem auch der in Rosenheim geborene Hans Ritter von Lex, einstiger Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Der einzige noch lebende Ehrenbürger ist der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Michael Stöcker. Dieses Amt hatte er vom 1. Oktober 1977 bis 30. April 2002 inne. Die Verleihung des Titels fand an seinem letzten Arbeitstag statt.[19]

Söhne und Töchter der Stadt und andere Persönlichkeiten mit Bezug zu Rosenheim

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Rosenheim

Literatur

  • Hans Heyn: Rosenheim, Stadt und Land am Inn. Rosenheimer Verlagshaus, 1985.
  • Karl Mair, Michael Pilz: Rosenheimer Stadtbilder: Ansichten aus fünf Jahrhunderten. Historischer Verlag Rosenheim, 2001.
  • Carl O. Renner: Rosenheim. Rosenheimer Verlagshaus, 1998.
  • Carl O. Renner: Der Rosenheimer Salzkrieg. Rosenheimer Verlagshaus, 1995.
  • Gabriele und Sol de Sully: Zum Beispiel Rosenheim; in: Norbert Kühne: Wir arbeiten mit Jugendlichen, Andreas Achenbach Verlag, Gießen, 1975; Seite 56-70, ISBN 3-87958-126-6
  • Stefan Trux, Franz Hilger: Rosenheim – Tor zum Inntal. Medien-Verlag Schubert, Hamburg 1997, ISBN 3-929229-45-5.
  • Ludwig Gassner: Rosenheim und dessen Umgebung. Für Fremde und Einheimische unter besonderer Berücksichtigung des Heilbades Rosenheim. Rosenheim 1865 (online).
  • Otto Titan von Hefner: Die Chronik von Rosenheim. Rosenheim 1860 (online).

Weblinks

 Commons: Rosenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. „Der Via-Julia-Radweg durch das ehemalige Pons Aeni“ bei www.jakobus-weg.de
  3. Stefan Trux, Franz Hilger: Rosenheim – Tor zum Inntal. S. 12.
  4. a b Rosenheim im Dritten Reich; Beiträge zur Stadtgeschichte, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Rosenheim 1989
  5. Joseph von Klöckel: Rosenheim mit seiner Heilquelle und Umgegend im Jahre 1815 beschrieben, 1. Bd.: Rosenheim mit seiner Heilquelle, München 1815, hier: S. 19
  6. a b Stempfle: Chronik der Stadt Rosenheim 1860–1890, in: Das bayerische Inn-Oberland 43 (1981), S. 73–148
  7. Das bayerische Oberland am Inn 6 (1907), S. 69
  8. Brockhaus Kleines Konversations-Lexikon. Band 2. 5. Auflage. Leipzig 1911, S. 557.
  9. Sachkartei im Stadtarchiv Rosenheim
  10. Wendelstein Nr. 64 (1950)
  11. Oberbayerisches Volksblatt 26. Juli 1946
  12. Endgültige Ergebnisse der Stadtratswahlen 2002 und 1996: http://www.rosenheim.de/aemter/dez_3/III_33/wahl/stdrat2002/stdrat_gesamt.htm
  13. Wappenverzeichnis: http://www.ngw.nl/int/dld/r/rosenhei.htm
  14. Ludwig Gassner: Rosenheim und dessen Umgebung. Für Fremde und Einheimische unter besonderer Berücksichtigung des Heilbades Rosenheim. Rosenheim 1865 (online).
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 1. Quartal 2006 (Genesis-Online 03/07)
  16. arbeitsagentur.de: Schnellübersicht Rosenheim
  17. arbeitsagentur.de: Schnellübersicht Bayern
  18. arbeitsagentur.de: Schnellübersicht Deutschland
  19. „Die Ehrenbürger der Stadt Rosenheim“ bei www.stadtarchiv.de

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