Rossschinder

Rossschinder

Ein Roßschinder ist eine Stangenwaffe des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit.

Die Bezeichnung stammt aus dem Althochdeutschen und trägt der Verwendung im Gefecht Rechnung. Roßschinder waren als Waffe gegen Kavallerie vorgesehen, sowohl um den Reiter vom Pferd zu holen, als auch um das Pferd selbst zu verletzen. Der Roßschinder bestand aus einem ca. 2 Meter langen Holzschaft und einer 40 bis 50 Zentimeter langen Klinge. Die ein- oder zweischneidige Klinge war breiter als bei den vergleichbar eingesetzten Kusen und Glefen. Sie bog sich an der Spitze herum, sodass sie einen Widerhaken bildete. Zusätzlich besaß die Waffe noch einen spitzen Dorn, der meist auf der gegenüberliegenden Seite auf der Klinge saß. Bei manchen Modellen waren Widerhaken und Dorn auch auf derselben Seite. Einige Roßschinder hatten auch eine lange dolchartige Spitze, an die sich dann seitlich der Widerhaken anschloss. Hier ist die Verwandtschaft zur Hellebarde deutlich erkennbar. Am Schaftende waren kleine Parierstangen üblich.

Literatur

  • Jan Sach: Illustriertes Lexikon der Hieb- und Stichwaffen, Erlangen 1999

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