Roux-en-Y-Magenbypass

Roux-en-Y-Magenbypass
Operationsprinzip

Der Roux-en-Y-Magenbypass ist eine chirurgische Operationstechnik im Rahmen der Adipositaschirurgie. Bei extrem adipösen Personen kann mit ihrer Hilfe eine Gewichtsreduktion erzielt werden, weil sie den natürlichen Weg der Nahrung durch den Magendarmtrakt verändert und so zu einer gewollten Malabsorption führt und gleichzeitig bewirkt, dass die Patienten geringere Mengen an fester und flüssiger Nahrung aufnehmen.[1] Der Eingriff ist das letzte Mittel der Wahl, wenn konservative Methoden zur Gewichtsreduktion versagt haben.

Technik

Wesentliches Merkmal der Technik, die in verschiedenen Varianten durchgeführt wird ist, dass ein Magenpouch („künstlich miniaturisierter Magen“) angelegt und dann mit einer Dünndarmschlinge verbunden (anastomosiert) wird (alimentäre Schlinge). Ein zweiter Abschnitt des Dünndarms wird anschließend dazu benutzt, die Verdauungssäfte aufzufangen (biliodigestive Schlinge) um sie etwa 100–150 cm distal der alimentären Schlinge über eine weitere Verbindung zuzuführen. Erst ab diesem Bereich finden sich dann Verdauungssäfte und Nahrung wieder gemeinsam im Dünndarm (Common Channel).[2] Da der Magenpouch ein wesentlich kleineres Volumen hat, als der Magen selbst, nimmt der Patient anschließend nur wesentlich kleinere Nahrungsmengen auf.

Auswirkungen

Die operierten Patienten können bereits nach vier Wochen beginnen, wieder feste Nahrung zu sich zu nehmen. Relativ gefürchtet beim R/Y-Magenbypass ist das so genannte Dumping-Syndrom. Die Gewichtsreduktion ist wohl bei vielen Patienten schneller und größer als bei den sogenannten restriktiven Techniken (wie etwa durch eine Verkleinerung des Magens, welche eine Mengenbeschränkung (Restriktion) der Nahrungsaufnahme erzeugt). Allerdings gibt es auch Berichte über Patienten, die nach mehreren Jahren etwa wieder fünf bis zehn Prozent des verlorenen Gewichtes zunehmen. Wie bei allen adipositaschirurgischen Maßnahmen müssen lebenslang Vitamine (insbesondere Vitamin B12), Spurenelemente und Eiweiß zugeführt werden. Es gibt Hinweise auf eine erhöhtes Risiko für Nierensteine.[3][4]

Quellen

  1. W. Piper: Innere Medizin, Springer, 2006, S.450, ISBN 3540337253, hier online
  2. R. A. Weiner et al.: Adipositaschirurgie: Operationstechnik- Komplikationsmanagement- Nachsorge, Urban&FischerVerlag, 2009, S.79 ff., ISBN 3437230255, hier online
  3. Ärzte Zeitung, 2. Juli 2008, S. 5, zitiert nach: JACS 206, 2008, 1145
  4. R. A. Weiner et al.: Adipositaschirurgie: Operationstechnik- Komplikationsmanagement- Nachsorge, Urban&FischerVerlag, 2009, S.95 ff., ISBN 3437230255, hier online
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