Rover 400

Rover 400
Rover 400er-Serie & Rover 45
Hersteller: MG Rover Group
Produktionszeitraum: 1990-1999
Vorgänger: Rover 200 Mark I
Nachfolger: keiner
Größenklasse: untere Mittelklasse
Wettbewerber:
Rover 400 Mark I
Herstellungszeitraum: 1990-1994
Ähnliche Konstruktion: Rover 200er-Serie
Honda Concerto
Karosserien: viertürige Limousine
fünftüriger Kombi
Motoren: 1,4 l - R4
1,6 l - R4
2,0 l - R4
Rover 400 Mark II
Second-generation Rover 400
Second-generation Rover 400
Second-generation Rover 400
Herstellungszeitraum: 1995-1999
Ähnliche Konstruktion: Honda Domani
Karosserien: viertürige Limousine
fünftürige Fließhecklimousine
Motoren: 1,4 l - R4
1,6 l - R4
2,0 l - R4
Rover 45
Rover 45
Rover 45
Hersteller: MG Rover Group
Herstellungszeitraum: 1999-2005
Ähnliche Konstruktion: MG ZS
Honda Domani
Karosserien: viertürige Limousine
fünftürige Fließhecklimousine
Motoren: 1,4 l - R4
1,6 l - R4
1,8 l - R4
2,0 l - R4 (Diesel)
2,0 l - V6

Die Rover 400er-Serie bestand aus Wagen der unteren Mittelklasse, die die MG Rover Group in den 1990er Jahren einführte und schließlich unter dem Namen Rover 45 bis 2005 produzierte. Die Wagen wurden während der Zusammenarbeit mit Honda entwickelt und alle Versionen sind von Honda-Modellen abgeleitet.

Inhaltsverzeichnis

Rover 400 Mark 1 (1990–1994)

Bei der ersten 400er-Serie, die als viertürige Limousine in den frühen 1990er Jahren herausgebracht wurde, handelte es sich um die Stufenheckversion der Rover 200er-Serie. Wie die Rover 200er-Serie basierte sie auf dem Honda Concerto. Die Wagen hatten die gleiche Karosserie und die gleiche Mechanik und verfügten ebenfalls innen und außen über die gleichen Stilmerkmale. Die Dieselmaschine wurde von Citroën als 1,8 Liter mit Turbolader und als 1,9 Liter - Saugmotor beigesteuert.

Rover 400 Mark 2 (1995–1999)

Die zweite Generation der 400er-Serie kam im Sommer 1995 als Fließhecklimousine in der Modellklasse ähnlich dem Ford Mondeo heraus. Sie basierte auf dem Honda Civic-Fünftürer von 1992. Mit der 200er-Serie, die Rover in eigener Regie überarbeitete, hatte diese Version nichts mehr zu tun. Als Antrieb dienten 1,4 Liter- und 1,6 Liter-Motoren der Rover K-Serie, ein 1,6 Liter-SOHC-Motor der Honda D-Serie (nur mit Automatikgetriebe) und der 2,0 Liter-Benzinmotor der Rover T-Serie sowie wie der 2,0 Liter-Turbodiesel der größeren Rover 600er-Serie. Die Rover 400er-Serie entsprach in der Größe dem Ford Escort, aber Rover versah u. a. das Armaturenbrett mit Holzapplikationen und platzierte das Modell preislich auf dem Niveau des Ford Mondeo. Dies führte dazu, dass die Wagen trotz Anfangserfolgen die Verkaufszahlen der ersten 200er / 400er - Generation nicht mehr erreichen konnten. Diese Rover-Baureihe wurde schon in der Grundversion gut ausgestattet und konnte mit weiteren Extras wie Alarmanlage mit Ultraschall-Innenraumüberwachung, Lederausstattung, Klimaanlage, elektrischen Glasschiebe- Hubdach und vierfachen elektrischen Fensterhebern etc. aufgewertet werden, womit die 400er Baureihe durchaus gehobenen Ansprüchen genügte. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt findet man häufig diese höherwertig ausgestatteten Modellvarianten.

Rover 45 (1999–2005)

Im Herbst 1999 unterzog die MG Rover Group die 400er-Serie einem Facelift und gab ihr einen neuen Namen: Rover 45. Er war sofort als das Auto wieder zu erkennen, das in den späten 1990er Jahren den Käufern als Alternative zu Ford Mondeo und Vauxhall Vectra angeboten worden war. Aber das Rover-Management hatte die Fehler der früheren Strategie erkannt, und der Wagen wurde nun als Rivale des Ford Focus angeboten.

Die Benzinmotoren mit 1,4 l, 1,6 l und 1,8 l und der 2,0 l - Diesel wurden von der 400er-Serie übernommen, der 2,0 l - Vierzylinder-Benziner wurde durch den 2,0 l - V6 des größeren Rover 75 ersetzt, letzterer nur als Stufenheckvariante erhältlich. Das Modell 45 bekam die besseren Sitze aus dem Modell 75 und - obwohl die 400er-Serie über ein recht gutes Handling verfügte - wurden die Radaufhängungen nochmals verbessert, um ein ausgewogenes Fahrverhalten und eine größere Kurvenwilligkeit zu erzielen. Dadurch erreichte und übertraf der Rover 45 - insbesondere in der Version ab 2003, als er die Fahrwerkskomponenten mit den MG-Modellen teilte - die meisten seiner Konkurrenten in den Fahreigenschaften. Den Rover 45 gab es auch mit einem CVT-Getriebe, das vom deutschen Zulieferer ZF Friedrichshafen geliefert wurde und vorher schon im MG F/TF Verwendung fand. Die besondere Konstruktion des CVT-Getriebes hatte einen ölgekühlten, laminierten Stahlgurt (mit externem Ölkühler), der auf verschiebbaren Konen lief. Das führte zu viele Reklamationsfällen, die die MG Rover Group an den deutschen Zulieferer verwies. Da BMW die MG-Rover-Fertigungsstätte für handgeschaltete Getriebe betrieb, musste Rover die Getriebe von BMW kaufen, die aber die Preise so stark erhöhten, dass Rover sich schließlich nach anderen Quellen umsah. Die fand man bei Ford, so dass spätere Rover 25 / 45 - Modelle mit bis zu 1,6 Litern Hubraum mit Ford-Getrieben ausgestattet waren. Betrachtet man alle Veränderungen, die die MG Rover Group diesem Modell angedeihen ließ, erkennt man bei den späten Modellen außer der Karosserieform nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit den ursprünglichen Honda-Typen.

Anfangs verkaufte sich der Rover 45 dank seiner guten Ausstattung, seinem komfortablen Innenraum und den verringerten Preisen relativ gut. Die verlangten Preise blieben moderat, aber der Rover 45 verlor an Popularität gegenüber den besser ausgestatteten und moderneren Konkurrenten, wie z. B. Peugeot 307 und Renault Mégane. Gegenüber seinen Konkurrenten wirkte das Styling des 45, der noch auf dem Honda Domani von 1992 basierte, altbacken, selbst wenn aus Fahrersicht die Fahrdynamik ebenbürtig oder besser war als die der Mitbewerber. Ein Facelift im Frühjahr 2004 war der letzte Versuch, die Verkaufszahlen des Rover 45 zu verbessern. Er erhielt eine neue Front und ein neues Heck, ein überarbeitetes Armaturenbrett, ein neu abgestimmtes Fahrwerk, eine verbesserte Ausstattung und wurde außerdem mit Preisnachlass verkauft, was durch das Produktionsende des Honda Domani in Japan nötig wurde. Die Herstellung wurde 2005 mit dem Ende der MG Rover Group eingestellt.

Ab Sommer 2001 wurde der Rover 45 auch als sportlicher und eleganterer MG ZS verkauft.

Die Entwicklung des Rover 45 lag bei Honda. Es wird daher vermutet, dass sich die Firma seinerzeit Pläne und Werkzeuge für die Fertigung der Modelle 45 und ZS gesichert hat, bevor die MG Rover Group an die Nanjing Automobile Group verkauft wurde.

Der RDX60

Ab 2001 versuchte die MG Rover Group, den 45 durch ein ganz neues Modell, basierend auf einer verkürzten Rover 75-Plattform, zu ersetzen. Dieses Fahrzeug hatte den Codenamen „RDX60“ und wurde zuerst als „Rover TCV“ präsentiert. Es wäre größer als seine Wettbewerber gewesen und hätte über ähnlich luxuriöse Fahreigenschaften wie der Rover 75 verfügt.

Aber noch während der Konstruktionsphase musste der Designpartner von MG Rover, die Tom Walkinshaw Racing (TWR) Vergleich anmelden, da sie für ihr Formel 1-Team Arrows einstehen musste. MG Rover verlor so die meisten der CAD-Zeichnungen für den neuen Wagen und erlangte dadurch einen Verlust von 100 Millionen GBP. Schließlich musste MG Rover noch weitere Millionen an den Sequestor von TWR bezahlen, um wieder in den Besitz der CAD-Zeichnungen zu gelangen. Durch diesen Rückschlag verlor die MG Rover Group viele Designer, Modellentwürfe und Quellen und war nicht mehr in der Lage zu einem Neuanfang. Obwohl die Idee nicht vollständig aufgegeben wurde, sagen die Konstrukteure der Firma, dass das Projekt bis zum Ende der Firma 2005 nicht mehr sehr viel weiter gedieh.

Eine Rettung schien zunächst möglich, nachdem ein Joint-Venture zwischen MG Rover und der chinesischen SAIC erwogen wurde. Allerdings benötigte die SAIC über ein Jahr, um dem Vorschlag zuzustimmen, aber nach Ablauf dieser entscheidenden Zeit verfügte MG Rover über keine finanziellen Mittel mehr, da sich die überarbeiteten Modelle 25, 45 und 75 nicht gut mehr verkauften und schließlich der 75 V8 herausgebracht wurde.

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