Rudolf Dutschke

Rudolf Dutschke
Rudi Dutschke

Alfred Willi Rudi Dutschke, Rufname Rudi (* 7. März 1940 in Schönefeld bei Luckenwalde; † 24. Dezember 1979 in Århus, Dänemark), war ein deutscher marxistischer Soziologe. Er gilt als bekanntester Wortführer der westdeutschen und West-Berliner Studentenbewegung der 1960er Jahre.

Dutschke war mit Gretchen Dutschke-Klotz verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Er starb an den Spätfolgen eines Attentats, bei dem er schwere Hirnverletzungen davongetragen hatte.


Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Studium

Rudi Dutschke, vierter Sohn eines Postbeamten, verbrachte seine Jugendjahre in der DDR. Er war in der evangelischen Jungen Gemeinde von Luckenwalde aktiv, wo er seine „religiös sozialistische“ Grundprägung erhielt. Als Leistungssportler (Zehnkampf) wollte er zunächst Sportreporter werden und trat deshalb 1956 in die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ein.[1]

Gedenktafel vor dem Luckenwalder Gymnasium

Durch den Ungarischen Volksaufstand im selben Jahr wurde Dutschke politisiert. Er ergriff Partei für einen Demokratischen Sozialismus, der sich gleichermaßen von den USA und der Sowjetunion distanzierte. Der SED stand er ebenfalls ablehnend gegenüber. Im Gegensatz zum antifaschistischen Anspruch ihrer Staatsideologie sah er die alten Strukturen und Mentalitäten im Osten ebenso fortdauern wie im Westen.[2]

1957 trat er öffentlich gegen die Militarisierung der DDR-Gesellschaft und für Reisefreiheit ein. Er verweigerte den (damals freiwilligen) Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee und rief andere dazu auf, es ihm gleich zu tun. Nach seinem Abitur 1958 und nochmals nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann in einem Luckenwalder Volkseigenen Betrieb verwehrten die DDR-Behörden ihm daher das gewünschte Sportstudium.[3]

Daraufhin pendelte Dutschke regelmäßig nach West-Berlin und wiederholte dort zunächst sein Abitur am Askanischen Gymnasium Berlin, da ein DDR-Abitur im Westen nicht als Hochschulreife anerkannt wurde. Nebenher schrieb er Sportreportagen, unter anderem für die B.Z. aus dem Axel-Springer-Verlag. 1961, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer, siedelte er nach West-Berlin über, um Soziologie, Ethnologie, Philosophie und Geschichtswissenschaft an der Freien Universität (FU) zu studieren. Ihr blieb er bis zu seiner Promotion 1973 verbunden.

Zunächst studierte Dutschke den Existentialismus Martin Heideggers und Jean-Paul Sartres, bald aber auch Marxismus und die Geschichte der Arbeiterbewegung: Er las die Frühschriften von Karl Marx, Werke der marxistischen Geschichtsphilosophen Georg Lukács und Ernst Bloch sowie der Kritischen Theorie (Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse). Angeregt durch die Begegnung mit der US-amerikanischen Theologiestudentin Gretchen Klotz – seiner späteren Frau – las er auch Werke von Theologen wie Karl Barth und Paul Tillich. Aus seinem christlich geprägten wurde nun ein marxistisch fundierter Sozialismus. Dabei betonte er jedoch immer die Entscheidungsfreiheit des Individuums gegenüber den gesellschaftlichen Verhältnissen.[4]

Studentenbewegung

Dutschke verband sein Studium schon früh mit praktischem Engagement. So gab er etwa die Zeitschrift Anschlag heraus, in der Kritik am Kapitalismus, die Probleme der Dritten Welt und neue politische Organisationsformen thematisiert wurden. Das Blatt galt wegen seiner „aktionistischen“ Ausrichtung im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) damals als „anarchistisch“.[5]

1962 gründete Dutschke mit Bernd Rabehl eine Berliner Gruppe der Münchner „Subversiven Aktion“, die sich als Teil der Situationistischen Internationale verstand. Im Dezember 1964 organisierte er mit einem Dritte-Welt-Kreis eine Demonstration gegen den Staatsbesuch des kongolesischen Diktators Moïse Tschombé, an der auch der Berliner SDS teilnahm. Im Januar 1965 nahm dieser Dutschke und seine Gruppe auf. Im Februar 1965 wählte er Dutschke in seinen politischen Beirat, so dass dieser die politische Richtung fortan mitbestimmte.[6]

Ab 1966 organisierte Dutschke mit dem SDS zahlreiche Demonstrationen für Hochschulreformen, gegen die Große Koalition, die Notstandsgesetze und den Vietnamkrieg. Die wachsende Studentenbewegung verknüpfte diese Themen und die Kritik an der mangelnden Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit miteinander und verstand sich nun als Teil einer Außerparlamentarischen Opposition (APO).

Am 23. März 1966 heiratete Dutschke Gretchen Klotz. Im Mai bereitete er den bundesweiten Vietnamkongress in Frankfurt am Main mit vor. Hauptreferate dort hielten bekannte Professoren der Neuen Linken (u.a. Herbert Marcuse, Oskar Negt) und der eher „traditionalistischen“ Linken außerhalb der SPD (Frank Deppe, Wolfgang Abendroth).[7]

In jenem Jahr wollte Dutschke mit einer Arbeit über Lukács bei Professor Hans-Joachim Lieber, dem damaligen Rektor der FU, promovieren. Nach Auseinandersetzungen um das politische Mandat des Berliner AStA und die Nutzung von Universitätsräumen für Aktionen gegen den Vietnamkrieg verlängerte Lieber Dutschkes Assistentenvertrag an der FU Berlin nicht. Damit schied eine akademische Laufbahn für ihn vorerst aus.[8]

Nachdem ein Polizist am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien erschossen hatte, riefen Dutschke und der SDS bundesweit zu Sitzblockaden auf, um die Aufklärung der Todesumstände zu erzwingen. Zudem forderten sie den Rücktritt der Verantwortlichen für den Polizeieinsatz und die Enteignung des Verlegers Axel Springer. Die Studenten machten die kampagnenartige Berichterstattung der Zeitungen seines Verlags für Ohnesorgs Tod mitverantwortlich. Ihre Sicht wurde nun auch erstmals von etablierten Medien – dem Spiegel, der Frankfurter Rundschau und der Zeit – aufgegriffen. Jedoch solidarisierten sich nur wenige Professoren, darunter Dutschkes Freund Helmut Gollwitzer, mit den protestierenden Studenten.[9]

Podiumsdiskussionen und Interviews, u.a. mit Rudolf Augstein, Ralf Dahrendorf und Günter Gaus, machten Dutschke nun auch bundesweit bekannt.[10] Wichtiger war ihm jedoch der Kontakt zu jungen Arbeitern. Dies zeigte er z. B. bei einem im Februar 1968 von Jungsozialisten im Ruhrgebiet organisierten Streitgespräch mit Johannes Rau zum Thema: „Sind wir Demokraten?“ Auf für ihn typische antiautoritäre Art zeigte sich Dutschke unangepasst und respektlos, redete Rau als „Genosse“ an, kritisierte parlamentarische Rituale und Institutionen und forderte eine „Einheitsfront von Arbeitern und Studenten“. Dieses Ziel behinderte er jedoch häufig selbst durch seine akademisch-soziologische Ausdrucksweise.

Sein Auftreten polarisierte die Öffentlichkeit; er erfuhr zunehmend auch Ablehnung und Hass. Die Zeitungen des Springerverlags und viele Regionalzeitungen setzten ihn – wie die 68er insgesamt, als deren Symbolfigur er nun galt – u.a. mit Hinweisen auf sein „ungepflegtes Äußeres“ und seine DDR-Herkunft herab. Als er bei einem „Go-in“ im Weihnachtsgottesdienst 1967 der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche versuchte, eine Diskussion über den Vietnamkrieg herbeizuführen, schlug ein wütender Gottesdienstbesucher ihn nieder und verletzte ihn.[11]

Im Zusammenhang vieler damaliger Bildungsreformanläufe hatte Dutschke eine „Kritische Universität“ an der FU West-Berlins mit vorbereitet. Im Wintersemester 1967/68 führten etwa 400 West-Berliner Studenten in Eigenregie 33 Arbeitskreise durch. Sie befassten sich überwiegend mit Fragen der Hochschulreform und mit Berufschancen für Akademiker in der arbeitsteiligen Gesellschaft; zwei Arbeitskreise thematisierten „Wirtschaftskrise und Sozialpolitik in Westberlin“ oder „Rechtsstaat und Demokratie in Deutschland“. Sie sollten nach dem Vorbild ähnlicher Versuche an den Universitäten von Berkeley und Paris eigene Vorstellungen basisdemokratischen Lernens umsetzen und mit dem Aufbau einer für Schüler und Arbeiter offenen „Gegenuniversität“ beginnen.[12]

Nach Ablehnung durch den Akademischen Senat der FU fand am 17. und 18. Februar 1968 an der Berliner TU der Vietnamkongress mit einigen tausend Studenten statt. Dutschke bereitete ihn im Internationalen Nachrichten- und Forschungs-Institut maßgeblich mit vor. An der Abschlussdemonstration nahmen über 12.000 Menschen teil.[13] Dabei rief Dutschke zur massenhaften Desertion amerikanischer Soldaten und zur „Zerschlagung der NATO“ auf.

Bei einer vom Berliner Senat organisierten „Pro-Amerika-Demonstration“ am 21. Februar 1968 trugen Teilnehmer Plakate mit der Aufschrift „Volksfeind Nr. 1: Rudi Dutschke“. Ein Passant wurde mit Dutschke verwechselt, Demonstrationsteilnehmer drohten ihn totzuschlagen.[14]

Ende März 1968 reiste das Ehepaar Dutschke nach Prag, wo er den Prager Frühling begrüßte.

Attentat

Gedenktafel für Rudi Dutschke am Tatort vor dem Haus Kurfürstendamm 141

Am 11. April 1968 schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann vor dem SDS-Büro am Kurfürstendamm dreimal auf Dutschke. Er traf ihn zweimal in den Kopf, einmal in die linke Schulter. Dutschke erlitt lebensgefährliche Gehirnverletzungen und überlebte nur knapp nach einer mehrstündigen Operation.[15]

Bachmann hatte Ausschnitte aus der National-Zeitung bei sich, darunter die Titelzeile „Stoppt den roten Rudi jetzt“ und Fotos von Dutschke. In seiner Wohnung fand sich ein selbstgemaltes Porträt Adolf Hitlers.[16] Man vermutet daher rechtsextreme Motive.[17]

Viele Studenten machten die Springerpresse für das Attentat verantwortlich, da diese zuvor monatelang gegen Dutschke und die demonstrierenden Studenten agitiert hatte. Die Bild schrieb z. B. am 7. Februar 1968: Man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen. Sie rief Tage vor dem Attentat zum „Ergreifen“ der „Rädelsführer“ auf.[18] Bei den folgenden bis dahin schwersten Ausschreitungen wurden auch das Gebäude des Springerverlags angegriffen und Auslieferungsfahrzeuge für seine Zeitungen angezündet.[19]

Dutschke eignete sich Sprache und Gedächtnis in monatelanger Sprachtherapie mühsam wieder an. Zur Genesung hielt er sich ab 1969 in der Schweiz, Italien und Großbritannien auf. Nach vorübergehender Ausweisung von dort durfte er 1970 ein Studium an der Universität Cambridge anfangen. Nach dem Regierungswechsel 1970 wurde seine Aufenthaltserlaubnis jedoch aufgehoben. Daraufhin zog er nach Dänemark, wo ihn die Universität von Århus als Soziologiedozenten anstellte.[20]

Bachmann wurde wegen versuchten Mordes zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dutschke nahm brieflich Kontakt mit ihm auf, erklärte ihm, er habe keinen persönlichen Groll gegen ihn und versuchte, ihm ein sozialistisches Engagement nahezubringen. Bachmann beging jedoch am 24. Februar 1970 im Gefängnis Selbstmord. Dutschke bereute, ihm nicht öfter geschrieben zu haben:[21] … der Kampf für die Befreiung hat gerade erst begonnen; leider kann Bachmann daran nun nicht mehr teilnehmen …

Spätzeit

Rudi Dutschke (vorn links) auf der Anti-AKW-Demonstration am 14. Oktober 1979 in Bonn

Ab Mai 1972 bereiste Dutschke wieder die Bundesrepublik. Er suchte Gespräche mit Gewerkschaftern und Sozialdemokraten, darunter Gustav Heinemann, dessen Vision eines blockfreien, entmilitarisierten Gesamtdeutschlands er teilte.[22] Im Juli 1972 besuchte er mehrmals Ost-Berlin und traf dort Wolf Biermann, mit dem er fortan befreundet blieb. Auch mit anderen SED-Dissidenten wie Robert Havemann und Rudolf Bahro nahm er später Kontakt auf.[23] Am 14. Januar 1973 redete er auf einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg in Bonn erstmals nach dem Attentat wieder öffentlich.

1974 veröffentlichte er seine Dissertation und erhielt ein Jahr darauf ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der FU Berlin.[24] Im Februar leitete er eine Podiumsdiskussion über „Solschenizyn und die Linke“, in der er für Menschenrechte in der Sowjetunion und im Ostblock eintrat.[25] Seit 1976 war er Mitglied im Sozialistischen Büro, einer „undogmatischen“ linken Gruppe, die im Zerfall des SDS entstanden war. Hier engagierte er sich für den Aufbau einer Partei, die grün-alternative und linke Initiativen ohne die K-Gruppen vereinen sollte.[26]

Ab Januar 1976 nahm Dutschke Kontakt zu Atomkraftgegnern auf, besuchte Walter Moßmann und nahm an Großdemonstrationen gegen Atomkraftwerke in Wyhl am Kaiserstuhl, Bonn und Brokdorf teil.[27] 1977 wurde er freier Mitarbeiter verschiedener linksgerichteter Zeitungen und Gastdozent an der Universität Groningen in den Niederlanden.[28] Er unternahm Vortragsreisen über die Studentenbewegung und nahm am „Internationalen Russell-Tribunal“ gegen Berufsverbote teil. Er begann einen Briefwechsel mit Peter Paul Zahl, besuchte ihn am 24. Oktober 1977 in dessen Haft und verabredete ein gemeinsames Buchprojekt mit ihm.[29]

Nachdem Rudolf Bahro in der DDR zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, organisierte und leitete Dutschke im November 1978 den Bahro-Solidaritätskongress in West-Berlin.[30] 1979 wurde er Mitglied der Bremer Grünen Liste und beteiligte sich an ihrem Wahlkampf. Nach ihrem Einzug in das Stadtparlament wurde er zum Delegierten für den Gründungskongress der Partei Die Grünen gewählt.[31]

Dutschke starb knapp drei Wochen vor dem Gründungskongress. Am 24. Dezember 1979 ertrank er in der heimischen Badewanne infolge eines epileptischen Anfalls, einer Spätfolge des Attentats. Am 3. Januar 1980 wurde er auf dem St.-Annen-Friedhof in Berlin-Dahlem feierlich beigesetzt. Der Theologe Martin Niemöller hatte ihm sein Grab überlassen, nachdem dort zunächst kein Grabplatz frei war.[32] Etwa 6000 Gäste begleiteten den Trauerzug, Helmut Gollwitzer hielt die Traueransprache.[33]

Dutschkes zweiter Sohn Rudi-Marek wurde im April 1980 in Dänemark geboren. Sein erster Sohn war Hosea Ché, geboren 1968, seine Tochter Polly Nicole wurde 1969 geboren.[34]

Denken

Grundposition

Dutschke verstand sich seit seiner Jugendzeit als demokratischer Sozialist. In seiner Studienzeit entwickelte er sich zu einem überzeugten revolutionären Marxisten, der sich in die weithin vergessenen libertären Traditionen der Arbeiterbewegung stellte und sich sowohl vom Reformismus wie vom Stalinismus abgrenzte.[35]

Dutschkes Ziel war die „Abschaffung von Hunger, Krieg und Herrschaft“[36] durch eine „Weltrevolution“. Damit knüpfte er an den christlichen Sozialismus seiner Jugend an:[37]

Christentum habe ich insofern bis zu meinem Abhauen aus der DDR nie als Staatskirche, nie als Herrschafts-Opium kennengelernt. Es ging immer darum, die Liebe und Hoffnung auf bessere Zeiten nicht untergehen zu lassen.“

1964 zum Karfreitag schrieb er in sein Tagebuch über „der Welt größten Revolutionär“:[38]

Jesus Christus zeigt allen Menschen einen Weg zum Selbst – diese Gewinnung der inneren Freiheit ist für mich allerdings nicht zu trennen von der Gewinnung eines Höchstmaßes an äußerer Freiheit, die gleichermaßen und vielleicht noch mehr erkämpft sein will.“

1978 erklärte er bei einem Treffen mit Martin Niemöller:[39]

„Ich bin ein Sozialist, der in der christlichen Tradition steht. Ich bin stolz auf diese Tradition. Ich sehe Christentum als spezifischen Ausdruck der Hoffnungen und Träume der Menschheit.“

Ausdruck dafür waren die lebenslange Freundschaft zu Helmut Gollwitzer und der Doppelname seines ersten Sohnes „Hosea-Ché“, der auf den biblischen Propheten Hosea und den argentinischen Guerilla-Kämpfer Che Guevara anspielte.

Ökonomische Analyse

Dutschke versuchte, die marxsche „Kritik der politischen Ökonomie“ auf die Gegenwart anzuwenden und weiterzuentwickeln.[40] Er sah das Wirtschafts- und Sozialsystem der Bundesrepublik als Teil eines weltweiten komplexen Kapitalismus, der alle Lebensbereiche durchdringe und die lohnabhängige Bevölkerung unterdrücke. Die soziale Marktwirtschaft beteilige das Proletariat zwar am relativen Wohlstand der fortgeschrittenen Industrieländer, binde es dadurch aber in den Kapitalismus ein und täusche es über die tatsächlichen Machtverhältnisse hinweg.

Repräsentative Demokratie und Parlamentarismus waren daher für Dutschke Ausdruck einer „repressiven Toleranz“ (Herbert Marcuse), die die Ausbeutung der Arbeiter verschleiere und die Privilegien der Besitzenden schütze. Diese Strukturen sah er als nicht reformierbar an; sie müssten vielmehr in einem langwierigen, international differenzierten Revolutionsprozess umgewälzt werden, den er als „langen Marsch durch die Institutionen“ bezeichnete.

In der Bundesrepublik erwartete Dutschke nach dem Wirtschaftswunder eine Periode der Stagnation: Die Subventionierung unproduktiver Sektoren wie Landwirtschaft und Bergbau werde künftig nicht mehr finanzierbar sein. Der dadurch absehbare massive Abbau von Arbeitsplätzen im Spätkapitalismus werde eine Strukturkrise erzeugen, die den Staat zu immer tieferen Eingriffen in die Wirtschaft veranlassen und in einen „integralen Etatismus“ münden werde: Der Staat werde die Wirtschaft lenken, aber das Privateigentum formal beibehalten. Dieser Zustand sei nur mit Gewalt gegen die aufbegehrenden Opfer der Strukturkrise zu stabilisieren.

Im technischen Fortschritt sah Dutschke Ansatzpunkte für eine grundlegende Gesellschaftsveränderung: Automatisierung, Computerisierung und Nutzung der Atomkraft zu friedlichen Zwecken ließen die Notwendigkeit der Lohnarbeit zunehmend wegfallen.[41] Damit werde Arbeitszeit freigesetzt, die gegen das „System“ aktiviert werden könne. Für den nötigen Umsturz fehle der Bundesrepublik jedoch ein „revolutionäres Subjekt“. Gestützt auf Marcuses Der eindimensionale Mensch glaubte Dutschke, ein „gigantisches System von Manipulation“ stelle „eine neue Qualität von Leiden der Massen her, die nicht mehr aus sich heraus fähig sind, sich zu empören.“ Die deutschen Proletarier lebten verblendet in einem „falschen Bewusstsein“ und könnten die strukturelle Gewalt des kapitalistischen Staates daher nicht mehr unmittelbar wahrnehmen. Eine „Selbstorganisation ihrer Interessen, Bedürfnisse, Wünsche“ sei damit „geschichtlich unmöglich geworden“.[42]

Verhältnis zum Parlamentarismus

Dutschke lehnte die repräsentative Demokratie in den 1960er Jahren ab, weil er das Parlament nicht als Volksvertretung ansah. In einem Fernsehinterview erklärte er am 3. Dezember 1967:[43]

„Ich halte das bestehende parlamentarische System für unbrauchbar. Das heißt, wir haben in unserem Parlament keine Repräsentanten, die die Interessen unserer Bevölkerung – die wirklichen Interessen unserer Bevölkerung – ausdrücken. Sie können jetzt fragen: Welche wirklichen Interessen? Aber da sind Ansprüche da. Sogar im Parlament. Wiedervereinigungsanspruch, Sicherung der Arbeitsplätze, Sicherung der Staatsfinanzen, in Ordnung zu bringende Ökonomie, all das sind Ansprüche, die muss aber das Parlament verwirklichen. Aber das kann es nur verwirklichen, wenn es einen kritischen Dialog herstellt mit der Bevölkerung. Nun gibt es aber eine totale Trennung zwischen den Repräsentanten im Parlament und dem in Unmündigkeit gehaltenen Volk.“

Um diese Entfremdung zwischen Regierenden und Regierten zu überwinden, strebte Dutschke eine Räterepublik an.[44] In einem „Gespräch über die Zukunft“ im Oktober 1967 im Kursbuch entwarf er „das Modell einer Räterepublik in Westberlin“. Wie in der Pariser Kommune sollten sich auf der Basis selbstverwalteter Betriebe Kollektive von höchstens dreitausend Menschen bilden, um ihre Angelegenheiten im herrschaftsfreien Diskurs, mit Rotationsprinzip und imperativem Mandat ganzheitlich selbst zu regeln. Polizei, Justiz und Gefängnisse würden dann überflüssig. Auch werde man nur fünf Stunden täglich arbeiten müssen:[45]

„Früher war der Betrieb die Ebene, wo das Leben totgeschlagen wurde. Indem die Fabrik unter eigene Kontrolle genommen wird, kann sich in ihr Leben entfalten. Arbeit kann dann Selbsterzeugung des Individuums bedeuten statt Entfremdung.“

Als Keimzellen solcher Kollektive schlug er politische „Aktionszentren“ vor, die das studentische Milieu mit der Lebenswelt der Arbeiter vermitteln und andere Formen des Zusammenlebens ausprobieren sollten. Dies fand er später in den Bürgerinitiativen, der Alternativ- und Ökologiebewegung teilweise realisiert.

Vor wie nach dem Attentat grenzte er sich von fast allen bestehenden Parteien ab und suchte ständig nach neuen, unmittelbar wirksamen Aktionsformen. Zugleich fand er im italienischen Eurokommunismus Geistesverwandte und erwog schon früh die Gründung einer neuen Linkspartei. Doch seine Skepsis gegen eine verselbständigte „revisionistische“ Partei-Elite überwog.

Seit 1976 engagierte Dutschke sich für den Aufbau einer ökosozialistischen Partei, die die neuen außerparlamentarischen Bewegungen bündeln und parlamentarisch wirksam werden lassen sollte. Ab 1978 setzte er sich mit anderen für eine grünalternative Liste ein, die an den kommenden Europawahlen teilnehmen sollte. Im Juni 1979 gewann Joseph Beuys ihn für gemeinsame Wahlkampfauftritte. Mit seinem Eintritt in die Bremer Grüne Liste, die als erster grüner Landesverband die Fünf-Prozent-Hürde übersprang, hatte er sich schließlich dem Parlamentarismus zugewandt.

Auf dem Programmkongress der Grünen in Offenbach am Main trat Dutschke in Verbindung mit der „Deutschen Frage“ für das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und damit für ein Widerstandsrecht gegen die Militärblöcke in West wie Ost ein. Dieses Thema warf sonst niemand auf, da es der strikten Gewaltfreiheit widersprach, auf die sich die Mehrheit dann festlegte: Die Grünen verstanden sich damals als streng pazifistische Antiparteienpartei.[46]

Antiimperialistische Gewalt und antiautoritäre Provokation

Dutschke glaubte wie viele seiner Mitstreiter im SDS, der Vietnamkrieg der USA, die Notstandsgesetze in der Bundesrepublik und die stalinistischen Bürokratien im Ostblock seien Teilaspekte der weltweiten autoritären Kapitalherrschaft über die entmündigten Völker.[47] Jedoch seien die Bedingungen für die Überwindung des weltweiten Kapitalismus in den reichen Industriestaaten und der „Dritten Welt“ verschieden. Anders als Marx es erwartete, werde die Revolution nicht im hochindustrialisierten Mitteleuropa beginnen, sondern von den verarmten und unterdrückten Völkern der „Peripherie“ des Weltmarkts ausgehen.

Im Vietnamkrieg sah Dutschke den Beginn dieser revolutionären Entwicklung, die auch auf andere Dritte-Welt-Länder übergreifen könne. Er bejahte die Militärgewalt des Vietcong:[48]

„Dieser revolutionäre Krieg ist furchtbar, aber furchtbarer würden die Leiden der Völker sein, wenn nicht durch den bewaffneten Kampf der Krieg überhaupt von den Menschen abgeschafft wird.“

Dutschke teilte hier die antiimperialistische Theorie von Frantz Fanon im Anschluss an Lenin, wonach der von „revolutionärem Hass“ geleitete Befreiungskampf der Völker zuerst die „schwächsten Glieder“ in der Kette des Imperialismus zerreißen werde und dies unterstützt werden müsse: Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnams! Er unterschied also „befreiende“ von „unterdrückender“ Gewalt und rechtfertigte erstere im Kontext nationaler Befreiungskämpfe in der Dritten Welt.[49] Die Solidarität mit diesen Kämpfen hielt er auch deshalb für notwendig, um wirksame Widerstandsformen in den „Metropolen“ zu finden:[50]

„Die volle Identifikation mit der Notwendigkeit des revolutionären Terrorismus und des revolutionären Kampfes in der Dritten Welt ist unerläßliche Bedingung für [...] die Entwicklung der Formen des Widerstands bei uns.“

Auch für die Bundesrepublik lehnte er gewaltsamen Guerillakampf nicht prinzipiell, aber in der gegebenen Situation ab. Sein Aktionskonzept war seit 1965 auf „subversive“, „antiautoritäre“, auch illegale Regelverletzung ausgerichtet:[51]

„Genehmigte Demonstrationen müssen in die Illegalität überführt werden. Die Konfrontation mit der Staatsgewalt ist zu suchen und unbedingt erforderlich.“

Die Protestformen der APO – Sitzstreiks, „Go-Ins“, Tomatenwürfe und „Pudding-Attacken“ auf Staatsbesucher und Herrschaftssymbole, Unterlaufen von Demonstrationsverboten, Verlassen vorgeschriebener Demonstrationsorte und -routen usw. – sollten die repräsentative 'Demokratie' [...] zwingen, offen ihren Klassencharakter, ihren Herrschaftscharakter zu zeigen, sie [...] zwingen, sich als 'Diktatur der Gewalt' zu entlarven.[52] Die Regelverstöße des antiautoritären Protests sollten also die Gewalt, auf der die bürgerliche Gesellschaft Dutschkes Ansicht nach beruhte, sinnlich erfahrbar machen und so breitenwirksam über sie aufklären.[53]

Benno Ohnesorgs Erschießung verstärkte bundesweite Proteste und damit die Plausibilität von Dutschkes Aktionskonzept. Er wollte die zugespitzte Lage nutzen, um eine erfolgreiche Revolution herbeizuführen, deren objektive Bedingungen seines Erachtens bereits vorlagen:[54]

„Die Entwicklungen der Produktivkräfte haben einen Prozeßpunkt erreicht, wo die Abschaffung von Hunger, Krieg und Herrschaft materiell möglich geworden ist. Alles hängt vom bewußten Willen der Menschen ab, ihre schon immer von ihnen gemachte Geschichte endlich bewußt zu machen, sie zu kontrollieren, sie sich zu unterwerfen […].“

Zuvor hatte Jürgen Habermas gemahnt:

„Diese Welt ist von Gewalt besessen, wie wir wissen. Aber die Befriedigung daran, durch Herausforderung die sublime Gewalt in manifeste Gewalt umzuwandeln, ist masochistisch, keine Befriedigung also, sondern Unterwerfung unter eben diese Gewalt.“

Nun ergänzte er: Die Revolution nur von der Entschlossenheit der Revolutionäre abhängig zu machen, statt wie Marx auf die Eigenentwicklung der Produktionsverhältnisse zu setzen, sei eine „voluntaristische Ideologie“, die er „linken Faschismus“ nenne. Dutschkes Vorhaben werde faschistische Tendenzen in Staat und Volk wecken, statt sie zu verringern.[55] Dieser glaubte dagegen:[56]

„H[abermas] will nicht begreifen, dass allein sorgfältige Aktionen Tote, sowohl für die Gegenwart als auch noch mehr für die Zukunft 'vermeiden' können. Organisierte Gegengewalt unsererseits ist der größte Schutz, nicht 'organisierte Abwiegelei' a la H[abermas]. Der Vorwurf der 'voluntaristischen Ideologie' ehrt mich.“

Habermas relativierte seinen Vorwurf des „linken Faschismus“ seit Juli 1967 und nahm ihn im Mai 1968 zurück.[57]

Im Juli 1967 nannte Dutschke in einem Spiegelinterview Beispiele für die geforderte „direkte Aktion“: Unterstützen streikender Arbeiter durch Solidaritätsstreiks und Information über ihre objektive Rolle etwa in Rüstungsbetrieben, die die US-Armee belieferten, Verhindern der Auslieferung von Springerzeitungen, verbunden mit einer Enteignungskampagne, Gründen einer Gegen-Universität zur umfassenden Aufklärung der Bevölkerung: über Konflikte in der Dritten Welt und ihren Zusammenhang mit innerdeutschen Problemen ebenso wie über Rechtsfragen, Medizin, Sexualität usw. Das Werfen von Eiern, Tomaten und Steinen hielt er nicht für wirksamen Protest, lehnte es aber auch nicht generell ab. Er bezog sich dabei auf Mario Savio, den Anführer der Studentenproteste in Berkeley.[58]

In seinem mit Hans-Jürgen Krahl verfassten „Organisationsreferat“ beim Bundeskongress des SDS am 5. September 1967 rückte Dutschke die Organisation der Proteste in den Mittelpunkt seiner Überlegungen und bezog sich auf Begriffe aus der Fokustheorie Che Guevaras:[59]

„Die ‚Propaganda der Schüsse‘ (Che Guevara) in der ‚Dritten Welt‘ muss durch die ‚Propaganda der Tat‘ in den Metropolen vervollständigt werden, welche eine Urbanisierung ruraler Guerillatätigkeit geschichtlich möglich macht. Der städtische Guerillero ist der Organisator schlechthinniger Irregularität als Destruktion des Systems der repressiven Institutionen.“

Die „sinnliche Erfahrung“ dieser sonst „latenten“ staatlichen Gewalt und Aufklärung darüber sollten gemeinsam das „falsche Bewusstsein“ aufheben und die tatsächliche Unfreiheit zunächst bei den Akteuren, dann auch bei deklassierten Arbeitern und Arbeitslosen transparent machen. Der Revolutionär revolutioniere sich damit gleichsam selbst: Dies sei die „entscheidende Voraussetzung für die Revolutionierung der Massen“.

Am 21. Oktober 1967 nannte Dutschke weitere Aktionsziele:[60]

„Die Durchbrechung der Spielregeln der herrschenden kap[italistischen] Ordnung führt nur dann zur manifesten Entlarvung des Systems als ‚Diktatur der Gewalt‘, wenn wir zentrale Nervenpunkte des Systems in mannigfaltiger Form (von gewaltlosen offenen Demonstrationen bis zu konspirativen Aktionsformen) angreifen (Parlament, Steuerämter, Gerichtsgebäude, Manipulationszentren wie Springer-Hochhaus oder SFB, Amerika-Haus, Botschaften der unterdrückten Nationen, Armeezentren, Polizeistationen u.a.m.).“

Er lehnte bewaffnete Gegengewalt in Westeuropa und den USA aber weiterhin ab:[61]

„Wir haben eine prinzipielle Differenz in der Anwendung der Methoden in der Dritten Welt und in den Metropolen.“

Doch er hielt auch in Deutschland eine Situation für möglich, die bewaffnete Gegengewalt erfordere: so im Fall einer Beteiligung der Bundeswehr an NATO-Einsätzen gegen Dritte-Welt-Revolutionen. In einem Fernsehinterview im Dezember 1967 antwortete er in auf die Frage, ob er notfalls selbst mit der Waffe in der Hand kämpfen würde:[62]

„Wäre ich in Lateinamerika, würde ich mit der Waffe in der Hand kämpfen. Ich bin nicht in Lateinamerika, ich bin in der Bundesrepublik. Wir kämpfen dafür, daß es nie dazu kommt, daß Waffen in die Hand genommen werden müssen. Aber das liegt nicht bei uns. Wir sind nicht an der Macht. Die Menschen sind nicht bewußt sich ihres eigenen Schicksals, und so, wenn 1969 der NATO-Austritt nicht vollzogen wird, wenn wir reinkommen in den Prozeß der internationalen Auseinandersetzung – es ist sicher, daß wir dann Waffen benutzen werden, wenn bundesrepublikanische Truppen in Vietnam oder in Bolivien oder anderswo kämpfen – daß wir dann im eigenen Lande auch kämpfen werden.“

In weiteren Interviews um die Jahreswende 1967/68 bekräftigte Dutschke:[63]

„Wir dürfen […] von vornherein nicht auf eigene Gewalt verzichten, denn das würde nur einen Freibrief für die organisierte Gewalt des Systems bedeuten. […] Aber die Höhe unserer Gegengewalt bestimmt sich durch das Maß der repressiven Gewalt der Herrschenden. Wir sagen ja zu den Aktionen der Antiautoritären, weil sie einen permanenten Lernprozeß der an der Aktion Beteiligten darstellen.“

In diesem reziproken Sinn verlangte er beim Vietnamkongress im Februar 1968 damals verstärkte, zielgerichtete und auch illegale Aktionen, um den Vietcong indirekt zu unterstützen:[64]

„Wenn sich dem Viet-Cong nicht ein amerikanischer, europäischer und asiatischer Cong zugesellt, wird die vietnamesische Revolution ebenso scheitern wie andere zuvor. [...] Wir wagen es schon, den amerikanischen Imperialismus politisch anzugreifen, aber wir haben noch nicht den Willen mit unserem eigenen Herrschaftsapparat zu brechen, militante Aktionen gegen Manipulationszentren, z.b. gegen die unmenschliche Maschinerie des Springer-Konzerns durchzuführen, ...“

Dabei wies er auf die Gefahr solcher Aktionen hin:[65]

„Das Problem revolutionärer Gewalt [ist] der Umschlag von revolutionärer Gewalt in eine Gewalt, die die Ziele der Gewalt - die Emanzipation des Menschen, die Schaffung des neuen Menschen - vergißt.“

Er selbst rief in der Bundesrepublik stationierte US-Soldaten öffentlich und mit Flugblättern, die nachts über die Kasernenzäune katapultiert wurden, zur massenhaften Desertion auf; diese Aufrufe hatte er 1967 vorgeschlagen. Sie wurden seit Januar 1968 vom SDS, später auch von der Gewerkschaftsjugend und einigen Universitätsdozenten übernommen.[66] Im Rückblick sah Dutschke die damaligen Aktionen als wirksam an:[67]

„Nach dem Vietnam-Kongress war der Höhepunkt der faschistoiden Tendenz bald beseitigt.“

Nach dem Attentat auf ihn hielt er diese Position durch, betonte nun aber stärker das ihm zugeschriebene Konzept vom „Marsch durch die Institutionen“, das er als „Kulturrevolution“ verstanden wissen wollte. 1971 erklärte er selbstkritisch:[68]

„Einige von uns hatten die Illusion, daß es [1968] eine revolutionäre Situation war.“

Verhältnis zum Realsozialismus

Für Dutschke waren Demokratie und Sozialismus seit seiner Jugendzeit untrennbar. Deshalb solidarisierte er sich mit dem Aufstand des 17. Juni 1953 und dem Ungarischen Volksaufstand 1956:[69]

„Die Arbeiterräte spiegelten die Untrennbarkeit von Demokratie und Sozialismus wider.“

Seither grenzte er sich bewusst vom Marxismus-Leninismus der Sowjetunion und der von ihr beherrschten Staaten ab. Wie Rosa Luxemburg kritisierte er Lenins Diskussions- und Fraktionsverbote innerhalb der Bolschewiki und wollte mit der Verfügung der Arbeiter über die Produktionsmittel die Bürgerrechte bewahren:[70]

„Rosa Luxemburg bestand auf der Erbschaft der bürgerlichen Revolution, um proletarische Demokratie ermöglichen zu können.“

Er sah die Ideologie der Kommunistischen Internationale als doktrinären „Legitimationsmarxismus“, den jeder kritische Marxist als Ausdruck alter und neuer Klassenverhältnisse kritisieren müsse. Darum fragte er beim Moskaubesuch des SDS im Sommer 1965 nach dem Kronstädter Matrosenaufstand 1921. Dessen gewaltsame Niederschlagung sah er als Abkehr Lenins vom echten Marxismus zu einer neuen „bürokratischen“ Herrschaftsform an.[71]

Im SDS setzte er sich seit 1965 intensiv mit den DDR-Sympathisanten und „Traditionalisten“ und ihrem an Lenins Konzept einer Kaderpartei angelehnten Revolutionsverständnis auseinander. Ein Spitzel im SDS meldete daraufhin dem Ost-Berliner Ministerium für Staatssicherheit, Dutschke vertrete „eine völlig anarchistische Position“; ein anderer IM meldete: „Dutschke spricht ausschließlich vom Scheißsozialismus in der DDR.“

1966 begrüßte Dutschke Mao Zedongs Kulturrevolution als Beitrag zur erhofften Entbürokratisierung des Staatskommunismus und zur Überwindung der „Asiatischen Produktionsweise“. Doch schon im Dezember 1966 übernahm er Ernest Mandels Kritik am Maoismus:[72]

„'Echte Selbsttätigkeit der Massen ist bei Mao nicht gestattet' - eine verdammt kritische Bemerkung.“

Seit dem 17. Juni 1967 forderte und erwartete Dutschke auch im Ostblock eine durchgreifende Revolution zu einem selbstbestimmten Sozialismus. Den von der Bevölkerung getragenen reformkommunistischen Kurs Alexander Dubčeks im Prager Frühling begrüßte er vorbehaltlos. Bei seinem Pragbesuch verlangte er am 4. April 1968 trotz Redeverbots bei einer Veranstaltung der Christlichen Friedenskonferenz eine „internationale Opposition [...] gegen alle Formen autoritärer Strukturen“ und fuhr fort:[73]

„Ich denke, daß es in der Tschechoslowakei eine große Aufgabe gibt: neue Wege zu finden, um Sozialismus, wirkliche individuelle Freiheit und Demokratie miteinander zu verbinden, nicht im bürgerlichen Sinn, sondern in einem wirklichen sozialrevolutionären Sinn. Wir wollen die bürgerliche Demokratie nicht abschaffen, aber wir wollen sie sehr ernsthaft mit einem neuen Inhalt füllen.“

Dies konkretisierte er am Folgetag bei einer Vorlesung in der Karls-Universität als „Produzentendemokratie der Betroffenen in allen Lebensbereichen“.

Nach dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei im August 1968 übte Dutschke Selbstkritik, weil der SDS mit der FDJ gegen den Vietnamkrieg zusammengearbeitet hatte:[74]

„Sind wir gar einem riesigen Fremd- und Eigenbetrug anheimgefallen? […] Warum geht eine SU (ohne Sowjets), die sozialrevolutionäre Bewegungen in der Dritten Welt unterstützt, imperialistisch gegen ein Volk vor, welches selbständig unter Führung der kommunistischen Partei die demokratisch-sozialistische Initiative ergriff? […] Ohne Klarheit an dieser Ecke ist ein sozialistischer Standpunkt der konkreten Wahrheit, Glaubwürdigkeit und Echtheit unmöglich, werden gerade die Unterdrückten, Ausgebeuteten und Beleidigten in der BRD und der DDR im besonderen nicht bereit sein, über Lohnkämpfe hinaus in den politischen Klassenkampf einzusteigen.“

Von den 1968 entstehenden K-Gruppen, die sich kritiklos an die Volksrepublik China oder Albanien anlehnten, distanzierte sich Dutschke ebenfalls. Im Vorfeld der Parteigründung der Grünen versuchte er, den Einfluss von K-Gruppen-Vertretern zurückzudrängen.[75]

Dutschkes 1974 veröffentlichte Dissertation „Versuch, Lenin auf die Füße zu stellen“ erklärte die Ursachen der sowjetisch-chinesischen Fehlentwicklung im Gefolge Karl August Wittfogels mit der marxistischen Gesellschaftsanalyse. Er vertrat hier die Ansicht, dass die Voraussetzungen für eine sozialistische Revolution in Russland nie bestanden hätten, und nahm stattdessen eine ungebrochene Kontinuität der „asiatischen Despotie“ von Dschingis Khan bis zu Josef Stalins Zwangskollektivierung und Zwangsindustrialisierung an. Während Lenin 1905 noch für die Entfaltung des Kapitalismus in Russland plädiert habe, damit dort eine echte Arbeiterklasse heranwachsen könne, sei schon sein „Oktoberputsch“ von 1917 als Rückfall in die „allgemeine Staatssklaverei“ anzusehen. Die Entwicklung zu Stalin sei logische Folge von Lenins Parteien- und Fraktionsverbot gewesen. Stalins Versuch, die Produktivität der Sowjetunion durch brutale Zwangsindustrialisierung zu steigern, habe ihre Abhängigkeit vom kapitalistischen Weltmarkt nie beseitigen können. Er habe nur einen neuen Imperialismus hervorgebracht, so dass militärische Unterstützung von Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und Unterdrückung von selbstbestimmten Sozialismusversuchen im Ostblock eine logische Einheit darstellten.

Der Stalinismus sei manifester „Anti-Kommunismus“, der eine „Monopolbürokratie“ geschaffen habe, die nicht minder aggressiv sei als die „Monopolbourgeoisie“, die Stalin für den deutschen Faschismus verantwortlich machte. Somit sei es kein Zufall, dass seine Gulags und Konzentrationslager nach 1945 aufrecht erhalten worden seien. Diesen systembedingten, nicht als „Entartung“ der Politik Lenins zu begreifenden Charakter der Sowjetunion hätten auch Leo Trotzki, Bucharin, Karl Korsch, Rudolf Bahro, Jürgen Habermas und andere marxistische Kritiker und Analytiker nicht voll erkannt.

Der isolierte „Sozialismus in einem Land“ sei eine „antidynamische Sackgassenformation“, die sich nur noch durch Kredite und Importe aus dem Westen am Leben erhalten könne. Alle ihre scheinbaren inneren Reformanläufe seit Chrustschow und dem 20. Parteitag der KPdSU von 1956 seien nur Mittel zum Überleben der ZK-Bürokratie gewesen:[76]

„Von pseudo-linker, gutgemeinter moralisch-romantischer Position kann man es gutheißen, Produktionsweisen zu 'überspringen', mit einem sozialistischen Standpunkt hatte (und hat) die Moskauer Position desgleichen wie die Pekinger nie etwas zutun.“

Aufgrund dieser eindeutigen Haltung galt Dutschke für die DDR-Staatssicherheit bis 1990 als Autor jenes „Manifests des Bundes Demokratischer Kommunisten“, das „Der Spiegel“ im Januar 1978 veröffentlichte. Es forderte wie seine Dissertation den Übergang von der asiatischen Produktionsweise des bürokratischen „Staatskapitalismus“ zur sozialistischen Volkswirtschaft, von der Einparteiendiktatur zu Parteienpluralismus und Gewaltenteilung. Erst 1998 stellte sich Hermann von Berg, ein Leipziger SED-Dissident, als Autor heraus.[77]

Verhältnis zum Terrorismus

Dutschke grenzte sich als antiautoritärer Marxist stets von allen „Kader“-Konzepten ab, die sich von der Bevölkerung isolierten und deren Bewusstwerdung verhinderten. Ebenso ablehnend stand er auch dem „Individualterror“ gegenüber, den verschiedene linksradikale Gruppen wie die „Tupamaros Westberlin“ oder die Rote Armee Fraktion nach dem Zerfall des SDS seit 1970 verübten.

Am 9. November 1974 starb das RAF-Mitglied Holger Meins an einem Hungerstreik im Gefängnis. Bei seiner Beerdigung rief Dutschke mit erhobener Faust: „Holger, der Kampf geht weiter!“ Auf die heftige Kritik antwortete er nach dem Mord an Günter von Drenkmann in einem Leserbrief:[78]

„‚Holger, der Kampf geht weiter‘ – das heißt für mich, dass der Kampf der Ausgebeuteten und Beleidigten um ihre soziale Befreiung die alleinige Grundlage unseres politischen Handelns als revolutionäre Sozialisten und Kommunisten ausmacht. […] Die Ermordung eines antifaschistischen und sozialdemokratischen Kammer-Präsidenten ist aber als Mord in der reaktionären deutschen Tradition zu begreifen. Der Klassenkampf ist ein Lernprozess. Der Terror aber behindert jeden Lernprozess der Unterdrückten und Beleidigten.“

In einem Privatbrief an den späteren SPD-Bundestagsabgeordneten Freimut Duve vom 1. Februar 1975 erklärte Dutschke sein Auftreten an Meins’ Grab für zwar „psychologisch verständlich“, politisch aber „nicht angemessen reflektiert“.

Am 7. April 1977 wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback ermordet. Dutschke notierte in sein Tagebuch:[79]

„Der Bruch der linken Kontinuität im SDS, die verhängnisvollen Auswirkungen werden erkennbar. Was tun? Die sozialistische Partei wird immer unerlässlicher!“

Er sah nun eine Parteigründung links von der SPD auch als notwendige Prävention gegen Terrorismus an.

Im Deutschen Herbst 1977 wurde vielen Linksintellektuellen vorgeworfen, sie hätten den „geistigen Nährboden“ der RAF geschaffen. In der „Zeit“ vom 16. September gab Dutschke diesen Vorwurf an die „herrschenden Parteien“ zurück und distanzierte sich vom RAF-Terrorismus:[80]

„Der individuelle Terror ist der Terror, der später in die individuelle despotische Herrschaft führt, aber nicht in den Sozialismus. Das war nicht unser Ziel und wird es nie sein. Wir wissen nur zu gut, was die Despotie des Kapitals ist, wir wollen sie nicht ersetzen durch Terrordespotie.“

Dennoch griff ihn z. B. die Stuttgarter Zeitung vom 24. September des Jahres persönlich als Wegbereiter der RAF an:

„Es ist Rudi Dutschke gewesen, der […] gefordert hatte, das Konzept Stadtguerilla müsse hierzulande entwickelt und der Krieg in den imperialistischen Metropolen entfesselt werden.“

Dagegen meinte Dutschke, das Attentat auf ihn habe ein „geistiges, politisches und sozialpsychologisches Klima der Unmenschlichkeit“ hervorgerufen[81] und betonte in einem Rückblick auf seine Entwicklung im Dezember 1978 nochmals:[82]

„Individueller Terror aber ist massenfeindlich und antihumanistisch. Jede kleine Bürgerinitiative, jede politisch-soziale Jugend-, Frauen-, Arbeitslosen-, Rentner- und Klassenkampfbewegung in der sozialen Bewegung ist hundertmal mehr wert und qualitativ anders als die spektakulärste Aktion des individuellen Terrors.“

Verhältnis zur deutschen Nation

Die Teilung Deutschlands war für Dutschke schon seit seiner DDR-Jugend ein Anachronismus:[83]

„Der Faschismus ist weg, warum wird Deutschland nun auch noch gespalten?“

Seine Weigerung, Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee zu leisten, begründete er 1957 auch damit, dass er nicht auf Landsleute schießen wollte.[84] In einem nach 1990 in seiner Staatssicherheitsakte entdeckten Brief an seinen Schuldirektor schrieb er:[85]

„Was uns dieser Führer und dieses Reich gebracht haben, sehen wir erst heute, da an eine Einheit Deutschlands noch nicht wieder zu denken ist. Es soll nicht noch einmal heißen: 'Gefallen.' Meine Mutter hat uns vier Söhne nicht für den Krieg geboren. Wir hassen den Krieg und wollen den Frieden. Wenn ich auch an Gott glaube und nicht zur Volksarmee gehe, so glaube ich dennoch, ein guter Sozialist zu sein.“

1968 erklärte er dazu:[86]

„Ich bekannte mich zur Wiedervereinigung, bekannte mich zum Sozialismus, wie er betrieben wurde, und sprach mich gegen den Eintritt in die Nationale Volksarmee aus. Ich war nicht bereit in einer Armee zu dienen, die die Pflicht haben könnte, auf eine andere deutsche Armee zu schießen, in einer Bürgerkriegsarmee, und zwar in zwei deutschen Staaten, ohne wirkliche Selbständigkeit auf beiden Seiten, das lehnte ich ab.“

Am 14. August 1961 versuchte er ein Teilstück der Berliner Mauer einzureißen und wurde dafür in West-Berlin inhaftiert.[87]

Nach der Forderung einer sozialistischen Revolution im Ostblock am 17. Juni 1967 trug Dutschke am 24. Juni zunächst im engsten Freundeskreis, ab Juli im „Oberbaumblatt“ in einer Auflage von 30.000 Stück seinen Plan zu einer Räte-Revolution in West-Berlin vor, die auf die DDR ausstrahlen und so langfristig die Spaltung Deutschlands beenden sollte:[88]

„Ein von unten durch direkte Rätedemokratie getragenes West-Berlin [...] könnte ein strategischer Transmissionsriemen für eine zukünftige Wiedervereinigung Deutschlands sein.“

Im Oktober 1967 vertiefte er diese Idee einer Wiedervereinigung unter sozialistischen Vorzeichen in einem Gespräch:[89]

„Wenn sich Westberlin zu einem neuen Gemeinwesen entwickeln sollte, würde das die DDR vor eine Entscheidung stellen: entweder Verhärtung oder wirkliche Befreiung der sozialistischen Tendenzen in der DDR. Ich nehme eher das letztere an.“

Danach trat dieses Thema in seinen Äußerungen zurück. Erst 1977 griff er es mit einer Artikelserie wieder auf und fragte:[90]

„Warum denken deutsche Linke nicht national? Die sozialistische Opposition in der DDR und in der Bundesrepublik müssen zusammenarbeiten. Die DDR ist zwar nicht das bessere Deutschland. Aber sie ist ein Teil Deutschlands.“

Um die westdeutsche Linke für die von ihr vernachlässigte „nationale Frage“ zu interessieren und die Behandlung dieses Themas nicht den Nationalisten zu überlassen, verwies er auf den von Karl Marx selbst betonten dialektischen Zusammenhang mit der sozialen Frage:[91]

„Unter solchen Bedingungen fängt der linke Deutsche an, sich mit allem möglichen zu identifizieren, aber einen Grundzug des kommunistischen Manifestes zu ignorieren: Der Klassenkampf ist international, in seiner Form aber national.“

Diese Ansichten stießen jedoch damals auf fast einhellige Ablehnung und manchmal Empörung.[92]

Rezeption

Nachrufe

Nach Dutschkes Tod erschien ein große Zahl positiver Nachrufe.[93] Helmut Gollwitzer erinnerte in seiner Trauerrede an das letzte Telefonat Dutschkes an seinem Todesabend. Der Anrufer Heiner Brandt habe ihn an seine Anfänge bei der christlichen Gemeinde in Luckenwalde erinnert: Rudi, du hast nie verlassen, wovon du ausgegangen bist... Dem habe Dutschke zugestimmt. Er habe nicht „Führer, Chefideologe, Autorität“ sein wollen, aber zu den Revolutionären gehört, die „auf dieser Erde nicht alt geworden sind“.[94]

Jürgen Habermas bezeichnete Dutschke als „wahrhaften Sozialisten“. Er sei „...Charismatiker einer Intellektuellenbewegung, der unermüdliche Inspirator, ein hinreißender Rhetor, der mit der Kraft zum Visionären durchaus den Sinn fürs Konkrete, für das, was eine Situation hergab, verbunden hat.“[95]

Wolf Biermann sang in seinem Trauerlied am 3. Januar 1980 mit Bezug auf persönliche Begegnungen:[96]

„Mein Freund ist tot, und ich bin zu traurig, um große Gemälde zu malen — sanft war er, sanft, ein bißchen zu sanft wie alle echten Radikalen.“

Dieses Bild bestimmte fortan die Wahrnehmung Dutschkes bei vielen Zeitgenossen. So meinte Walter Jens 1981:[97]

„Dutschke war ein friedliebender, zutiefst jesuanischer Mensch.“

Für Ulrich Chaussy begann die „Konstruktion eines Mythos“ schon zu Dutschkes Lebzeiten. Dieser habe seiner Idolisierung zu widerstehen versucht und nur Tage vor dem Attentat auf ihn für einen geplanten Fernsehfilm von Wolfgang Venohr seinen Rückzug aus der Studentenbewegung angekündigt, um der Personalisierung gesellschaftlicher Konflikte entgegenzuwirken. Chaussy erklärt das Misslingen dieser Absicht wie folgt:[98]

„Fast alle ehemaligen Genossen hatten Schuldgefühle, weil Rudis Tod, weil die Kugeln im Kopf soviel Stellvertretendes hatten, weil jede und jeder spürte: alle, die in dieser Revolte aufbegehrten, waren gemeint. [...] Das passiert den frühen Toten eben, den Popstars wie den Revolutionären und so auch Rudi Dutschke. Sie selbst können sich nicht mehr einmischen.“

Diskurs um die Gewaltfrage

Seit den 1970er Jahren wird besonders Dutschkes Verhältnis zu revolutionärer Gewalt und dessen möglicher Einfluss auf den Terrorismus der RAF intensiv diskutiert.

1986 stellte Jürgen Miermeister Dutschkes politische Entwicklung anhand von Selbstzeugnissen dar. Er zeigte, dass Dutschke jede Aktionsform reflektierte und mit einer politischen Situationsanalyse verknüpfte. Dieser habe theoretisch auch Attentate auf Tyrannen für legitim gehalten, aber nur als unmittelbaren Auslöser für eine Volksrevolution. Wegen dieser fehlenden Voraussetzung habe er Anschlagspläne auf Diktatoren ebenso wie Terror für die Bundesrepublik abgelehnt. Im Ergebnis urteilte Miermeister:[99]

„Vor Gewalt gegen Menschen schreckt er - zwar kein Pazifist, aber in letzter Konsequenz weder Anarchist noch putschistischer Marxist-Leninist, sondern Christ - zurück.“

1987 dokumentierte der Hamburger Sozialwissenschaftler Wolfgang Kraushaar in seiner dreibändigen Chronik der westdeutschen Studentenbewegung auch Dutschkes und Krahls „Organisationsreferat“ von 1967. Er betonte:[100]

„Dennoch wäre es verfehlt, hier im nachhinein von einer intellektuellen Vorwegnahme der Roten Armee Fraktion (RAF) zu sprechen. Nicht nur weil es in einem konkret historischen Sinn falsch wäre, sondern auch weil es zwischen dem Aufruf vom Herbst 1967 und der Praxis der RAF eine unübersehbare qualitative Differenz gibt. Stadtguerilla wird von Dutschke und Krahl noch als Element einer Bewusstseinsstrategie definiert. Der Stellenwert der Militanz ergibt sich aus ihrer propagandistischen Funktion, nicht umgekehrt.“

In ihrer 1996 erschienenen Biografie stellte Gretchen Dutschke-Klotz auch Dutschkes widersprüchliche Haltung zu bewaffneter Gewalt dar:[101]

„Anfang 1969 war auch Rudi bereit, in den Untergrund zu gehen, falls die Bedingungen dafür gegeben waren. [...] Die Illegalität schien Rudi notwendig, wenn es überhaupt gelingen sollte, neue Strukturen im herrschenden System aufzubauen. Doch es war eine ungelöste Frage, wie diese Illegalität aussehen sollte. Rudi gelang es nicht, legitime Formen der Gewalt sauber von illegitimen zu trennen.“

Er habe Angriffsplänen mit Molotowcocktails auf eine britische Fluggesellschaft damals nicht widersprochen, nur eigene Teilnahme abgelehnt. Klar sei für ihn gewesen, dass auch illegaler Widerstand nicht von der Bevölkerung isolieren und keine Menschen gefährden sollte.

In seiner 2001 erschienenen Studie Mythos ’68. Die Gewaltphilosophie des Rudi Dutschke meinte Gerd Langguth, Dutschke habe sowohl theoretisch als auch praktisch zur „Enttabuisierung“ von Gewalt in der Bundesrepublik in den 1970er und 1980er Jahren beigetragen.[102]

2003 gab Gretchen Dutschke-Klotz die Tagebücher Dutschkes heraus, die neue Einblicke in seine politische Entwicklung ermöglichten. Im selben Jahr veröffentlichte Michaela Karl die Monographie Rudi Dutschke. Revolutionär ohne Revolution. Stationen seines Denkens, in der sie sein gewandeltes Verhältnis zu revolutionärer Gewalt in verschiedenen Lebensphasen nachzeichnete und aus dem jeweiligen historischen Kontext erklärte.[103]

Rudolf Sievers gab 2004 Primärtexte von „68ern“ heraus: darunter den kaum bekannten Aufsatz Dutschkes Die geschichtlichen Bedingungen für den internationalen Emanzipationskampf, in dem dieser auch die Rolle von revolutionärer Gegengewalt erörterte.[104]

Wolfgang Kraushaar spitzte Langguths These 2005 in seinem Aufsatz Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf zu. Er kritisierte, Zeitgenossen hätten Dutschke als „Ikone“ und „grün angehauchten, christlichen Pazifisten“ dargestellt. Dies sei im Blick auf zuvor unveröffentlichte Aussagen Dutschkes in seinem Nachlass unhaltbar. Er sei der „Erfinder des Konzepts Stadtguerilla in Deutschland“ gewesen, habe dieses konsequent bis 1969 vertreten und Sprengstoffanschläge mit vorbereitet, obwohl diese unausgeführt blieben und er sich vom späteren RAF-Terrorismus distanzierte.[105]

Dies löste eine erneute breite Diskussion aus. Thomas Medicus folgerte aus Kraushaars Beispielen, „dass Dutschke propagierte, was Baader und die RAF praktizierten“.[106] Lorenz Jäger begrüßte Kraushaars Aufsatz als Infragestellung einer „Dutschke-Legende“. Vor allem Erich Fried habe das Bild eines „pazifistischen Revolutionärs“ aufgebracht, der Ulrike Meinhof vom Weg in die Illegalität abgehalten hätte, wenn sie länger Kontakt gehabt hätten. Doch Dutschke habe „mehrere Gesichter“ gehabt: Er sei schon vor Beginn der Studentenbewegung gewaltbereit gewesen. Seine „Sprengstoff-Episoden“ seien Ausdruck und Folge seines Aktionskonzepts gewesen.[107]

Jürgen Treulieb zufolge wurde Dutschke weder bei seiner Beerdigung noch bei der Gedenkveranstaltung in der Freien Universität Berlin am 3. Januar 1980 als Ikone und Pazifist dargestellt. Diese Sicht sei vielmehr ausdrücklich auch von denen abgelehnt worden, die an Dutschkes frühen christlichen Pazifismus erinnert hätten. Diese Nachrufe übergehe Kraushaar.[108]

Rainer Stephan warf Kraushaar vor, Begriffe wie antiautoritär, außerparlamentarisch, Bewegung, Revolte, direkte Aktion, Stadtguerilla usw. nicht zu definieren, so dass mögliche Bedeutungsunterschiede nicht sichtbar würden. Es sei nicht plausibel, dass schon der frühe Dutschke die Theorie für den Terror geliefert haben solle, von dem er sich später scharf abgrenzte:[109]

„Kraushaars eigene, höchst unsystematisch vorgeführte Zitate demonstrieren, dass Welten zwischen Dutschkes Überlegungen zu einer „Stadtguerilla“ und der vollkommen apolitischen Terrorpraxis der RAF liegen.“

Klaus Meschkat erinnerte an Kraushaars frühere Unterscheidung zwischen Dutschkes und Baaders Verständnis von Stadtguerilla und kritisierte:[110]

„Wenn in den nachgelassenen Dokumenten ein Wort wie „Stadtguerilla“ auftaucht, so fragt er heute nicht mehr nach dessen Bedeutung im jeweiligen Zusammenhang, ihn interessiert nur das Indiz für eine angenommene Bereitschaft zum bewaffneten Kampf à la RAF. Ansonsten werden bekannte Anekdoten detailreich nacherzählt, mit denen sich Rudi Dutschke mindestens als potentieller Terrorist zu erkennen geben soll...“

Kraushaars „kriminalistische Enthüllungsübungen“ hätten mit keinem Wort die historische Situation berücksichtigt, aus der Dutschkes Haltung sich erkläre. Diesen Kontext zu erklären sei aber eigentlich „die Pflicht eines gewissenhaften Zeithistorikers“. Gewalt seitens der Studenten zu verurteilen, ohne an den Vietnamkrieg zu erinnern, habe Oskar Negt schon 1972 als Heuchelei erklärt.[111]

Claus Leggewie stellte eine veränderte Forschungslage fest:[112]

„Die Erkenntnisse, die Kraushaar aus dem Dutschke-Nachlass und anderen, längst publizierten Quellen [...] ausgebreitet hat, gebieten, den Mythos des ökopazifistischen, geradezu jesusartigen SDS-Führers endgültig zu verabschieden. Diese Idolisierung zum „sanften Radikalen“ war für Zeitgenossen, die Dutschke in den 1960er-Jahren, aber auch später aus der Nähe erlebt haben, ohnehin unglaubwürdig.“

Susanne Kailitz zufolge hatte Dutschke kein in sich schlüssiges Gewaltkonzept. Zum einen habe er antiautoritäre Gewalt als Präventionsmittel verstanden, um einen vermeintlich gewaltsamen Charakter des Staates aufzudecken, zum anderen als Reaktion auf erwartete staatliche Unterdrückung. Einerseits habe er vertreten, diese Repression werde die Revolution beinahe naturgesetzlich herbeiführen, andererseits, diese sei vom Willen der revolutionären Avantgarde, nämlich der demonstrierenden Studenten, abhängig. Kailitz folgert aus dieser Ambivalenz, Dutschke habe Terror und bewaffneten Kampf in den Metropolen nur „aus strategischen Gründen“ abgelehnt.[113]

Diskurs um die nationale Frage

Dutschkes Aussagen zur deutschen Nation werden heute verschieden bewertet. Sein ehemaliger Mitstreiter Bernd Rabehl stellt ihn seit 1998 im Sinne seiner eigenen Hinwendung zur Neuen Rechten als „Nationalrevolutionär“ dar[114] und bekräftigte diese Deutung in seiner fachlich einhellig abgelehnten Dutschkebiografie 2002.[115] Kraushaar dagegen nannte Dutschke 2000 einen „nationalen Linken“, der diese Haltung aus Rücksicht auf eine Tabuisierung alles Nationalen in der westdeutschen Linken öffentlich meist zurückgehalten habe.[116]

Gretchen Dutschke-Klotz betonte 2003 gegen beide:[117]

„Rudi wollte die Unterwürfigkeit als Persönlichkeitsmerkmal der deutschen Identität abschaffen. […] Er war kein „Nationalrevolutionär“, sondern ein internationalistischer Sozialist, der im Gegensatz zu anderen begriffen hatte, dass es politisch falsch war, die nationale Frage zu ignorieren. […] Er suchte etwas ganz Neues, das nicht anschloss an die autoritäre, nationalchauvinistische deutsche Vergangenheit.“

Aktualität

Klaus Meschkat wies 2005 auf die bleibende Bedeutung von Dutschkes Suche nach wirksamen Widerstandsformen hin:[118]

„Wenn Millionen friedlicher Demonstranten in ganz Europa einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nicht verhindern konnten - sollten wir nicht erst einmal mit Interesse und Sympathie auf die Versuche Rudi Dutschkes und seiner Freunde zurückblicken, die amerikanische Kriegsmaschine zum Halten zu bringen?“

2006 erschien der Band Dutschke und Du mit gesammelten Aufsätzen aus der taz. Darin blickte Stefan Reinecke auch auf die Gewaltdebatte des Vorjahres zurück: Warum Dutschke nicht Vordenker der RAF war.[119]

Für Ralf Dahrendorf haben Dutschkes theoretische Entwürfe und gesellschaftswissenschaftliche Forschungen 2008 keine öffentliche Bedeutung mehr:[120]

„Er war ein konfuser Kopf, der keine bleibenden Gedanken hinterlassen hat. Worauf man zurückblickt, ist die Person: ein anständiger, ehrlicher und vertrauenswürdiger Mann. Aber ich wüsste niemand, der sagen würde: Das war Dutschkes Idee, die müssen wir jetzt verfolgen.“

Straßenumbenennungen

Am 30. April 2008 wurde ein Teil der Kochstraße in Berlin offiziell zur Rudi-Dutschke-Straße umbenannt. Sie grenzt direkt an die Axel-Springer-Straße.[121] Der Umbenennungsvorschlag von 2005 löste einen jahrelangen öffentlichen Konflikt aus. Mehrere Klagen von Anwohnern sowie vom in der Kochstraße ansässigen Axel Springer Verlag wurden abgewiesen.[122]

An Dutschkes 68. Geburtstag, dem 7. März 2008, wurde der Vorplatz des stillgelegten Bahnhofs in seinem Geburtsort Schönefeld (Nuthe-Urstrom-Tal) in Rudi-Dutschke-Platz umbenannt.[123]

Filme

Mit Rudi Dutschke beschäftigten sich mehrere Dokumentarfilme, so etwa die Arbeit der Regisseurin Helga Reidemeister aus dem Jahr 1988 „Aufrecht gehen, Rudi Dutschke - Spuren“ oder der Film „Dutschke, Rudi, Rebell“ seines Biographen Jürgen Miermeister, der im April 1998 im ZDF ausgestrahlt wurde. Das ZDF produziert seit April 2008 einen weiteren Fernsehfilm über das Leben des Studentenführers ab 1964. Die Hauptrolle spielt Christoph Bach, Regisseur ist Stefan Krohmer, Drehbuchautor Daniel Nocke. Der Film soll dokumentarische Elemente, Originalaufnahmen und Interviewpassagen von Dutschke enthalten und im Herbst 2008 gezeigt werden.[124]

Der Spielfilm Die dritte Generation von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1979 verwendet Archivaufnahmen Dutschkes. In dem Spielfilm Der Baader Meinhof Komplex des Regisseurs Uli Edel aus dem Jahr 2008 wird Dutschke von Sebastian Blomberg dargestellt.

Werke

  • Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben – Die Tagebücher 1963–1979. Hrsg. v. Gretchen Dutschke. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-03224-0
  • Rudi Dutschke: Geschichte ist machbar. Texte über das herrschende Falsche und die Radikalität des Friedens. Hrsg. von Jürgen Miermeister. Klaus Wagenbach, Berlin 1991, ISBN 3-8031-2198-1
  • Rudi Dutschke: Lieber Genosse Bloch … – Briefe Rudi Dutschkes an Karola und Ernst Bloch. Hrsg. von Karola Bloch und Welf Schröter. Talheimer Verlag, Mössingen 1988, ISBN 3-89376-001-6
  • Rudi Dutschke: Aufrecht gehen – Eine fragmentarische Autobiographie. Herausgegeben von Ulf Wolter, eingeleitet von Gretchen Dutschke-Klotz, Bibliographie: Jürgen Miermeister, Olle und Wolter, Berlin 1981, ISBN 3-88395-427-6, Lizenzausgabe Büchergilde Gutenberg, auszugsweise über das „Spiegel“ Archiv erhältlich. [1] Schwedische Ausgabe bei Symposion, 1983, ISBN 91-7696-025-0
  • Rudi Dutschke: Mein langer Marsch. Reden, Schriften und Tagebücher aus zwanzig Jahren. Hrsg. von Gretchen Dutschke-Klotz, Helmut Gollwitzer und Jürgen Miermeister. Rowohlt, Reinbek 1980, ISBN 3-499-14718-1
  • Fritz J. Raddatz (Hrsg.): Warum ich Marxist bin. Kindler, München 1978, S. 95–135, ISBN 3-463-00718-5
  • Rudi Dutschke: Gekrümmt vor dem Herrn, aufrecht im politischen Klassenkampf: Helmut Gollwitzer und andere Christen. In: Andreas Baudis u.a. (Hrsg.): Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Für Helmut Gollwitzer zum 70. Geburtstag. Christian Kaiser, München 1978, S. 544–577, ISBN 3-459-01186-6
  • Rudi Dutschke / Manfred Wilke (Hrsg.):Die Sowjetunion, Solschenizyn und die westliche Linke, Rowohlt, Reinbek 1975
  • Frank Böckelmann, Herbert Nagel (Hrsg.): Subversive Aktion. Der Sinn der Organisation ist ihr Scheitern. Neue Kritik, Frankfurt am Main 1976, 2002, ISBN 3-8015-0142-6
  • Rudi Dutschke: Versuch, Lenin auf die Füße zu stellen. Über den halbasiatischen und den westeuropäischen Weg zum Sozialismus. Klaus Wagenbach, Berlin 1974, 1984, ISBN 3-8031-3518-4
  • Rudi Dutschke: Zur Literatur des revolutionären Sozialismus von K. Marx bis in die Gegenwart. sds-korrespondenz sondernummer. Berlin 1966, Paco Press, Amsterdam 1970 (diverse Reprints), ISBN 3-929008-93-9
  • Uwe Bergmann, Rudi Dutschke, Wolfgang Lefèvre, Bernd Rabehl: Rebellion der Studenten oder die neue Opposition. Eine Analyse. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1968.
  • Rudi Dutschke: Wider die Päpste. Über die Schwierigkeiten, das Buch von Bahro zu diskutieren. Ein offener Brief an den Stasi Chef. In: Ulf Wolter (Hrsg.): Antworten auf Bahros Herausforderung des realen Sozialismus. Olle & Wolter, Berlin 1978, ISBN 3-921241-51-0

Literatur

  • Ulrich Chaussy: Die drei Leben des Rudi Dutschke. Eine Biographie; Zürich: Pendo, 1999 (19831), ISBN 3-85842-532-X.
  • Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke – Wir hatten ein barbarisches, schönes Leben. Eine Biographie; Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1996, ISBN 3-462-02573-2.
  • Michaela Karl: Rudi Dutschke – Revolutionär ohne Revolution; Frankfurt a. M.: Verlag Neue Kritik, 2003, ISBN 3-8015-0364-X.
  • Wolfgang Kraushaar: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf; in: Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma (Hrsg.): Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF; Hamburg: Hamburger Edition, 2005, ISBN 3-936096-54-6.
  • Gerd Langguth: Mythos ‘68 – Die Gewaltphilosophie von Rudi Dutschke – Ursachen und Folgen der Studentenbewegung; München: Olzog, 2001, ISBN 3-7892-8065-8.
  • Gerd Langguth: Propaganda der Tat – Wer war Rudi Dutschke; in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. November 2006, Nr. 265, S. 7. Online auf www.gerd-langguth.de
  • Jürgen Miermeister: Ernst Bloch. Rudi Dutschke; Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1998, ISBN 3-434-50207-6.
  • Jürgen Miermeister: Rudi Dutschke; Rororo Bildmonographien; Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1986 (und weitere Auflagen), ISBN 3-499-50349-2.
  • Bernd Rabehl: Rudi Dutschke – Revolutionär im geteilten Deutschland, Edition Antaios, Dresden 2002, ISBN 3-935063-06-7.
  • Rainer Rappmann (Hrsg.): Denker, Künstler, Revolutionäre – Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt – Vier Leben für Freiheit, Demokratie u. Sozialismus, FIU-Verlag, Wangen 1996, ISBN 3-928780-13-1

Weblinks

Kurzbiografien
Texte, Vorträge und Interviews Dutschkes
Tagebuch-Rezensionen 2003
Gewaltdebatte 2005
Nationaldebatte

Einzelnachweise

  1. Gretchen Dutschke-Klotz: Wir hatten ein barbarisches, schönes Leben. Rudi Dutschke. Eine Biographie, Kiepenheuer und Witsch, 4. Auflage 1996, S. 25
  2. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: „Ich bin kein Marxist“. In: Fritz Raddatz (Hrsg.): Warum ich Marxist bin, Kindler, München 1978, S. 98
  3. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 26ff
  4. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 38ff; S. 53ff
  5. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 54
  6. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 58–63
  7. Gerhard Bauß: Die Studentenbewegung der sechziger Jahre, Pahl-Rugenstein, Köln 1977, S. 183
  8. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 101
  9. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 132-136
  10. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 168ff
  11. Eckhard Siepmann: Drei Kugeln auf Dutschke, in: Freitag 15, 11. April 2008
  12. Gerhard Bauß: Die Studentenbewegung der sechziger Jahre, a.a.O. S. 253-265
  13. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 184ff
  14. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 188ff
  15. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 197ff
  16. Marcus Heumann: Anschlag auf die "Permanente Revolution". Vor 40 Jahren: Das Attentat auf Rudi Dutschke (Deutschlandradio 11. April 2008)
  17. Jürgen Elsässer: Drei Kugeln auf Rudi Dutschke (Neues Deutschland, 11. April 2008)
  18. Der Spiegel 19, 6. Mai 1968: Eine ‚Bild‘-Schlagzeile ist mehr Gewalt als ein Stein am Polizisten-Kopf. Eine Dokumentation über die Oster-Unruhen und ihre Ursachen: die Rolle des Verlagshauses Axel Springer
  19. Gerhard Bauß: Die Studentenbewegung der sechziger Jahre, a.a.O. S. 96ff
  20. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 200-210; 214-218; 245f; 256
  21. Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963-1979, btb-Verlag, Köln 2005, S. 122
  22. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 278f
  23. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 283; 380; 471f
  24. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 327; 334ff
  25. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 342ff
  26. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 372f; 434; 449f
  27. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 384-389
  28. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 409
  29. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 430-433
  30. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 435-439
  31. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 467-470
  32. Kerstin Hack: Radikalleben in Berlin
  33. Grab von Rudi Dutschke (1940–1979), St. Annen Kirchhof, Dahlem-Dorf
  34. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke, a.a.O., S. 172f., 227, 459 u.ö.
  35. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: „Ich bin kein Marxist“, a.a.O. S. 101; Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 39ff; 426f
  36. Rudi Dutschke beim Ohnesorg-Kongress 9. Juni 1967, zitiert nach Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 135
  37. Rudi Dutschke: Gekrümmt vo dem Herrn, aufrecht im politischen Klassenkampf: Helmut Gollwitzer und andere Christen. In: Festschrift zum 70. Geburtstag Helmut Gollwitzers, Christian Kaiser Verlag, München 1978, S. 551f
  38. Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu Leben, Tagebücher 1963–1979, 27. März 1964, S. 20
  39. zitiert nach Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 429
  40. Auch zum Folgenden s. Rudi Dutschke: Die Widersprüche des Spätkapitalismus, die antiautoritären Studenten und ihr Verhältnis zur Dritten Welt, in: Rudi Dutschke, Uwe Bergmann, Wolfgang Lefévre, Bernd Rabehl: Rebellion der Studenten oder Die neue Opposition, rororo aktuell, Reinbek bei Hamburg 1968, S. 33 - 94
  41. Hans-Christian Ströbele auf taz.de; zur Wertschätzung des Computers durch den SDS Hans-Magnus Enzensberger: Ein Gespräch über die Zukunft mit Rudi Dutschke, Bernd Rabehl und Christian Semler, in: Kursbuch 14: Kritik der Zukunft, August 1968, S. 146-174 (online)
  42. Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl, Das Sich-Verweigern erfordert Guerilla-Mentalität. Organisationsreferat auf der 22. Delegiertenkonferenz des SDS, September 1967
  43. Günter Gaus im Fernsehinterview mit Rudi Dutschke (gesendet am 3. Dezember 1967 in der Sendereihe der ARD „Zu Protokoll“)
  44. Meike Vogel: „Außerparlamentarisch“ oder „antiparlamentarisch“? Mediale Deutungen und Bennennungskämpfe um die APO, in: Ute Frevert und Heinz-Gerhardt Haupt (Hrsg.): Neue Politikgeschichte. Perspektiven einer historischen Politikforschung, Campus Verlag 2005, S. 148
  45. Hans-Magnus Enzensberger: Ein Gespräch über die Zukunft mit Rudi Dutschke, Bernd Rabehl und Christian Semler, in: Kursbuch 14: Kritik der Zukunft, August 1968, S. 146-174 (online)
  46. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O., S. 472f
  47. Kai Hermann: Die Revolte der Studenten, Wegner Verlag, 1967, S. 69
  48. Ernesto Che Guevara: Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam, hrsg. und übersetzt von Gaston Salvatore & Rudi Dutschke, Oberbaumpresse, Berlin 1967, ISBN 3-926409-21-5 (Vorwort; siehe Einleitung zu CHE GUEVARA)
  49. Susanne Kalitz: Von den Worten zu den Waffen? - Frankfurter Schule, Studentenbewegung, RAF und die Gewaltfrage, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007, S. 139
  50. Wolfgang Kraushaar: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf, in: Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland und Jan Philipp Reemtsma (Hrsg.): Rudi Dutschke, Andreas Baader und die RAF, Hamburger Edition, Hamburg 2005, S. 45
  51. zitiert nach Michael Frey: Der 2. Juni 1967 – Beginn der Studentenrevolte. Wie es zum Ausbruch kommen konnte (Magisterarbeit an der Ruhruniversität Bochum, 7. Januar 2002)
  52. Rudi Dutschke: Die Widersprüche des Spätkapitalismus, die antiautoritären Studenten und ihr Verhältnis zur Dritten Welt, in: Rudi Dutschke, Uwe Bergmann, Wolfgang Lefévre, Bernd Rabehl: Rebellion der Studenten oder Die neue Opposition, rororo aktuell, Reinbek bei Hamburg 1968, S. 82
  53. Wolfgang Kraushaar: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf, a.a.O., S. 39
  54. zitiert nach Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O., S. 135f
  55. Gerhard Bauß, Die Studentenbewegung der sechziger Jahre, Pahl-Rugenstein, Köln 1977, ISBN 3-7609-0320-7, S. 64
  56. Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben, 10. Juni 1967, S. 45
  57. Gerhard Bauß: Die Studentenbewegung der sechziger Jahre, Pahl-Rugenstein, Köln 1980, S. 64, Anmerkungen 108 und 109
  58. Spiegelinterview mit Rudi Dutschke zum Thema „Direkte Aktion“, Juli 1967
  59. Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl, Das Sich-Verweigern erfordert Guerilla-Mentalität. Organisationsreferat auf der 22. Delegiertenkonferenz des SDS, September 1967
  60. Der Spiegel Nr. 20, 13. Mai 1968: Da man sie schlagen wird, kennen sie das Risiko (Dokumentation über Studenten-Unruhen: Die Eskalation der Gewalt)
  61. zitiert nach Herbert Marcuse: Das Ende der Utopie, Berlin 1967, S. 148
  62. Günter Gaus im Fernsehinterview mit Rudi Dutschke, gesendet im Ersten Deutschen Fernsehen am 3. Dezember 1967 in der Sendereihe „Zu Protokoll“)
  63. zitiert nach Gerd Langguth: Rudi Dutschke stand für Gewalt (Tagesspiegel, 26. Januar 2005)
  64. zitiert nach Gerd Langguth: Mythos `68 - Die Gewaltphilosophie von Rudi Dutschke - Ursachen und Folgen der Studentenbewegung. Olzog, 2001, S. 61
  65. SDS Westberlin, INFI: Der Kampf des vietnamesischen Volkes und die Globalstrategie des Imperialismus, Internationaler Vietnam-Kongreß, 17./18. Februar 1968, S. 38; zitiert bei Freia Anders und Ingrid Gilcher-Holtey: Herausforderungen des staatlichen Gewaltmonopols - Recht und politisch motivierte Gewalt am Ende des 20. Jahrhunderts, Campus, 2006, S. 215
  66. Niels Seibert: Vergessene Proteste, Unrast Verlag, ISBN 978-3-89771-032-0, S. 127
  67. Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963–1979, btb, 1. Auflage 2005, S. 189 (Tagebucheintrag 4. März 1974)
  68. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke, a.a.O., S. 177; 241f
  69. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: Ich bin kein Marxist, in: Fritz J. Raddatz (Hrsg.): Warum ich Marxist bin, a.a.O. S. 102
  70. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: Ich bin kein Marxist, a.a.O. S. 109
  71. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: Ich bin kein Marxist, a.a.O. S. 104
  72. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 108f
  73. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 192
  74. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin – doch Marx sagte: „Ich bin kein Marxist“, a.a.O. S. 105
  75. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 448f
  76. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin, S. 130
  77. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke; S. 424f
  78. zitiert nach Jürgen Treulieb: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf. Einspruch gegen eine unseriöse Legendenbildung. (Kommune, Forum für Politik, Ökonomie, Kultur 5/2007)
  79. Rudi Dutschke: Jeder hat sein Leben ganz zu leben… Die Tagebücher 1963–1979, a.a.O., S. 285
  80. zitiert nach Jürgen Treulieb: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf. Einspruch gegen eine unseriöse Legendenbildung a.a.O.
  81. Nachlass, 2. August 1978
  82. Rudi Dutschke: Gekrümmt vor dem Herrn, aufrecht im politischen Klassenkampf. In: Richte unsre Füße auf den Weg des Friedens, Festschrift für Helmut Gollwitzer zum 70. Geburtstag, Christian Kaiser Verlag, München 1978, S. 575f
  83. Rudi Dutschke: Warum ich Marxist bin - doch Marx sagte: „Ich bin kein Marxist“, in: Fritz Raddatz (Hrsg.): Warum ich Marxist bin, a.a.O. S. 97
  84. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 27
  85. zitiert nach Ulrich Chaussy: Rudi Dutschke - Ein kurzes und doch nachhaltiges Leben oder: Der kurze Marsch zum langen Mythos (aus: Kalaschnikow - Das Politmagazin, Ausgabe 10, Heft 1/98)
  86. zitiert nach Wolfgang Kraushaar: 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur, Hamburger Edition, 2000, S. 93
  87. Ulrich Chaussy: Die drei Leben des Rudi Dutschke, Darmstadt 1983, S. 30
  88. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S.142
  89. Hans-Magnus Enzensberger, Ein Gespräch über die Zukunft mit Rudi Dutschke, Bernd Rabehl und Christian Semler, in: Kursbuch 14: Kritik der Zukunft, August 1968, S. 146-174), online verfügbar bei infopartisan.net
  90. Rudi Dutschke, Die Deutschen und der Sozialismus, das da/avanti, Nr. 6, 1977
  91. Allgemeines Deutsches Sonntagsblatt vom 5. Juni 1977
  92. Wolfgang Kraushaar: 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur, Hamburger Edition, 2000, S. 90
  93. gesammelt bei Peter Bernhardi (Hrsg.): Rudi Dutschke, Arbeitskreis Karl Liebknecht, Frankfurt am Main 1987
  94. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 482
  95. Jürgen Habermas: Zum Tode von Rudi Dutschke: Ein wahrhafter Sozialist (Die Zeit 4. Januar 1980)
  96. zitiert nach Knut Nevermann (Die Zeit, Juni 1982): Rudi Dutschke. Ein sanfter Radikaler. Der Heros der Studentenrevolte in Aufzeichnungen und Schriften
  97. zitiert nach Walter Jens: Dutschke und die „68er“-Bewegung in Deutschland (Goethe-Institut online)
  98. Ulrich Chaussy: Rudi Dutschke - Ein kurzes und doch nachhaltiges Leben oder: Der kurze Marsch zum langen Mythos, a.a.O. 1998
  99. Jürgen Miermeister: Rudi Dutschke, Rowohlt, Hamburg 1986, S. 83
  100. Wolfgang Kraushaar: Autoritärer Staat und Antiautoritäre Bewegung, in: Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung Band 3, Hamburg 1998, S. 23
  101. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi Dutschke. Eine Biographie, a.a.O. S. 237ff
  102. Gerd Langguth: Mythos ´68 – Die Gewaltphilosophie von Rudi Dutschke – Ursachen und Folgen der Studentenbewegung. Olzog, 2001, S. 58
  103. Michaela Karl: Rudi Dutschke. Revolutionär ohne Revolution. Stationen seines Denkens, Verlag Neue Kritik, 2003, ISBN 380150364X
  104. Rudolf Sievers (Hrsg.): 1968. Eine Enzyklopädie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, 490 S., ISBN 3-518-12241-x
  105. Wolfgang Kraushaar: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf, a.a.O., S. 13 – 50; gekürzte Fassung bei Bundeszentrale für politische Bildung, 20. August 2007)
  106. Thomas Medicus (Frankfurter Rundschau, 28. Januar 2005): Machterfahrung Gewalt. Der tödliche Wunsch der RAF nach dem nicht entfremdeten Leben
  107. Lorenz Jäger: Rudi Dutschkes Freunde und Helfer (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Januar 2005)
  108. Jürgen Treulieb: Rudi Dutschke und der bewaffnete Kampf. Einspruch gegen eine unseriöse Legendenbildung. Nachdruck aus Kommune, Forum für Politik, Ökonomie, Kultur 5/2007
  109. Rainer Stephan: Die RAF oder der Versuch einer Aufklärung (Süddeutsche Zeitung, 4. April 2005)
  110. Klaus Meschkat: Rudi Dutschke und die Gewalt, 5. März 2005
  111. Klaus Meschkat, Deutschlandradio, 14. März 2005
  112. Claus Leggewie: Entmystifiziert euch! Über Voraussetzungen und Chancen einer konsequenten Historisierung der 68er-Bewegung (taz 3. Mai 2005)
  113. Susanne Kailitz: Von den Worten zu den Waffen? Frankfurter Schule, Studentenbewegung, RAF und die Gewaltfrage, VS Verlag, Berlin 2007, S. 138ff
  114. Bernd Rabehl: Ein Volk ohne Kultur kann zu allem verleitet werden (Junge Freiheit Nr. 52-53, 18. Dezember 1998)
  115. Bernd Rabehl: Rudi Dutschke. Revolutionär im geteilten Deutschland, Edition Antaios, Dresden 2002, ISBN 3935063067
  116. Wolfgang Kraushaar: 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur, Hamburger Edition, 2000, S. 95 und S. 182ff
  117. Gretchen Dutschke-Klotz: Rudi und die deutsche Frage, in: Rudi Dutschke, Tagebücher 1963–1979, Nachwort, S. 400
  118. Klaus Meschkat: Rudi Dutschke und die Gewalt, 5. März 2005
  119. Thilo Knott, Peter Unfried: Dutschke und Du. Verändern, kämpfen, leben: Was wir von Rudi Dutschke lernen können. TAZ Journal 2006/01, taz Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-937683-04-6
  120. Interview mit Ralf Lord Dahrendorf in der taz vom 5./6. April 2008, tazmag, S. II: Der Minirock wurde nicht 1968 erfunden
  121. Berliner Zeitung, 22. April 2008: Heute: Kreuzberg bekommt endgültig Dutschke-Straße
  122. Der Spiegel 30. April 2008: Hinterbliebene weihen Rudi-Dutschke-Straße ein
  123. Die Tageszeitung 10. März 2008: Rudi Dutschke gibt Halt
  124. Der Spiegel, 20. Februar 2008: 68er Film: Christoph Bach spielt Rudi Dutschke
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