Rudolf von Waldenfels

Rudolf von Waldenfels

Rudolf Freiherr von Waldenfels (* 26. April 1965 in Jülich) ist ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller (siehe auch Waldenfels). Er lebt in Berlin und im oberfränkischen Lichtenberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Aufgewachsen in Heidelberg, studierte er von 1987 bis 1990 Schauspiel an der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und wurde im Anschluss an sein Studium von Claus Peymann an das Wiener Burgtheater engagiert. Im Jahr 1992 verließ er das Engagement auf eigenen Wunsch und begab sich auf eine mehrjährige Fahrradreise durch Asien. Seine Reiseeindrücke flossen in seinen Debütroman Über die Grenze ein, der 2006 im Mitteldeutschen Verlag erschien und auf ein positives Echo bei der Kritik stieß.[1]

Werke

Sein erster Roman schildert eine Reise mit dem Rad durch mehrere Länder Asiens (Irak, Pakistan, Indien, Thailand, Laos, Kambodscha). Der Ich-Erzähler, getrieben von Erlebnishunger und der Suche nach dem Sinn des Lebens, stürzt sich von einem Abenteuer in das nächste: er beschreibt Drogenräusche, sexuelle Zufallsbekanntschaften, körperliche Grenzerfahrungen. Das Naturerlebnis nimmt einen zentralen Platz in dem Roman ein.

Sein zweites Buch, das den Titel Der schwarze Messias trägt, beginnt mit dem Wahlsieg Barack Obamas, nach dem viele Menschen auf der Welt eine radikale Änderung der US- und Weltpolitik erhoffen und setzt sich mit den möglichen Auswirkungen seiner Präsidentschaft auf den Durchschnittsamerikaner, der meistens konservativ eingestellt ist, auseinander.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

    • Süddeutsche Zeitung, 12. Mai 2006
    Der Sog von "Über die Grenze" entwickelt sich wie die Reise; auf einmal ist der Leser mittendrin, fasziniert von all dem Fremden in den Augen des Erzählers und von der wechselvollen Gefühlslandschaft, die die Fahrt durch Asien in ihm auslöst. Alles bündelt sich im Augenblick, ob der Drogenrausch, die sexuellen Abenteuer oder der letzte Kraftakt mit dem Fahrrad. Es gibt kein Später und kaum Zurückliegendes, nur das Jetzt verharrt, dehnt sich aus und ist in seiner Unmittelbarkeit bestechend.
    • taz, 18. Januar 2006
    Vor allem gibt es kein Ankommen in einem besseren Leben. Dieser Verzicht auf eine geschlossene Geschichte mit spirituellem Überbau ist einer der großen Vorzüge dieses Reiseromans. Es hätte nahe gelegen, die Reise des Europäers als den Weg eines Seelensuchers zu formulieren - doch von Waldenfels vertraut lieber der Ambivalenz seiner Hauptfigur: Sie ist hin und her gerissen zwischen der leeren Wüste und den vollen Tavernen, zwischen Rausch und Enthaltsamkeit.
    • Neues Deutschland, 20. Juli 2006
    Man ist geneigt, immer wieder zu zitieren, um für dieses Buch zu werben, das in seinem Umfang eher ein novellistischer Reisebericht, in seinen Dimensionen aber ein tiefgründiger Text ist, der aus klarer, bildreicher Sprache lebt. Alles Geschaute (...) scheint nicht in Sprache gebannt, sondern fast gebrannt zu sein. Rudolf von Waldenfels lehrt uns das Staunen im Sinne der alten Philosophen als Urgrund menschlicher Erfahrung und menschlichen Seins überhaupt.
    • Stilbruch, rbb-Kulturfernsehen Berlin, 8. März 2006
    Rudolf von Waldenfels hat mit seinem Buch eine neue literarische Reise ins 'Herz der Finsternis' angetreten. Ein expressiver Texttrip ins Nirvana, an dessen Ende er die Sinnfindung dem Leser überlässt.Wie kann der Held zu sich finden? Wie kann er sein wahres Ich spüren? Er lässt sich auf sexuelle Abenteuer ein, verliert sich in Drogenexperimenten, riskiert bei Eskapaden mit Prostituierten Infektionskrankheiten. Weil er im normalen Leben keinen Sinn findet, sucht er die Nähe des Todes, die Selbstauflösung im Orgiastischen.

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