Ryokufūkai

Ryokufūkai

Das Ryokufūkai (jap. 緑風会, dt. etwa: „Sommerwind-Versammlung“) war eine Fraktion im Sangiin, dem japanischen Oberhaus. Es gehörte in den ersten Jahren nach der Einrichtung des Sangiin unter der Nachkriegsverfassung von 1947 zu den stärksten Gruppierungen.

Das Ryokufūkai entstand durch den Zusammenschluss von Teilen der Unabhängigen, die nach der ersten Wahl 111 der insgesamt 250 Abgeordneten ausmachten. Zu den Gründern gehörten ein Reihe von ehemaligen Angehörigen des Kizokuin, des Herrenhauses, um Yamamoto Yūzō, ebenso wie einige gemäßigte Sozialisten wie Wada Hiroo. Auch wenn eher konservative Politiker dominierten, hatte das Ryokufūkai ein zentristisches, unparteiliches Selbstverständnis und versuchte schon durch die Namensgebung ideologische Zuspitzungen zu vermeiden. Zunächst war es mit zeitweise über 90 Mandaten stärkste Fraktion und stellte mit Matsudaira Tsuneo den ersten Präsidenten des Sangiin, fiel aber bei den folgenden Wahlen hinter die übrigen Fraktionen zurück. Nachdem sich ab 1955 das Parteiensystem in der Polarisierung auf die Liberaldemokratische Partei und die Sozialistische Partei Japans stabilisierte, bestand das Ryokufūkai nur noch aus wenigen Abgeordneten und löste sich nach der Sangiin-Wahl 1965 auf.

Einige spätere Zusammenschlüsse von parteilosen Abgeordneten nannten sich ebenfalls Ryokufūkai; auch das 1994 gegründete Shinryokufūkai knüpft an die Namensgebung an.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ryokufukai — Das Ryokufūkai (jap. 緑風会, dt. etwa: „Sommerwind Versammlung“) war eine Fraktion im Sangiin, dem japanischen Oberhaus. Es gehörte in den ersten Jahren nach der Einrichtung des Sangiin unter der Nachkriegsverfassung von 1947 zu den stärksten… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz gegen subversive Aktivitäten — Das japanische Gesetz gegen subversive Aktivitäten (jap. 破壊活動防止法, hakai katsudō bōshi hō, abgekürzt 破防法, ha bō hō) vom 21. Juli 1952 beschreibt die Kompetenzen des Staates bei der Abwehr von Gruppen, die mit Gewalt gegen die öffentliche Ordnung… …   Deutsch Wikipedia

  • Ministerium für Post und Telekommunikation — Das Postministerium in Chiyoda, Tokio war von 2001 bis 2003 Sitz der Postaufsichtsbehörde zur Umwandlung der Staatspost in die Japan Post. Das Ministerium für Post und Telekommunikation (jap. 郵政省, yūsei shō, dt. „Ministerium für das Postsystem“,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Präsidenten des japanischen Oberhauses — Dies ist eine Liste der Präsidenten des Sangiin (jap. 参議院議長, sangiin gichō) bis 2007. # Präsident Fraktion (Faktion) Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit 1 Matsudaira Tsuneo Ryokufūkai 20. Mai 1947 14. November 1949 (Tod) 2 Satō Naotake… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Katayama — Das Kabinett Katayama am 1. Juni 1947. Das Kabinett Katayama (jap. 片山内閣, Katayama naikaku) regierte Japan vom 24. Mai 1947 bis zum 10. März 1948. Die Sozialistische Partei Japans (SPJ) war aus der Shūgiin Wahl 1947 am 25. April als stärkste… …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Yoshida III — Das 3. Kabinett Yoshida regierte Japan vom 16. Februar 1949 bis zur Kabinettsumbildung am 28. Juni 1950. Es wurde nach der Unterhauswahl vom 23. Januar 1949 von Yoshida Shigeru gebildet, nachdem er am 11. Februar als Premierminister wiedergewählt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Präsidenten des Sangiin — Dies ist eine Liste der Präsidenten des Sangiin (jap. 参議院議長, sangiin gichō). # Präsident Fraktion (Faktion) Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit 01 Matsudaira Tsuneo Ryokufūkai 20. Mai 1947 14. November 1949 (Tod) 02 Satō Naotake Ryokufūkai …   Deutsch Wikipedia

  • Sangiin-Wahl 1947 — Die Sangiin Wahl 1947 fand am 20. April 1947 statt. Sie war die 1. reguläre Wahl zum Sangiin, dem japanischen Oberhaus. Fünf Tage später, am 25. April, wurde auch das Shūgiin, das Unterhaus, neu gewählt. Die von den alliierten Besatzungebehörden… …   Deutsch Wikipedia

  • Sangiin-Wahl 1956 — Die Sangiin Wahl 1956 war die 4. reguläre Wahl zum Sangiin, dem japanischen Oberhaus, und fand am 8. Juli 1956 statt. Durch einfache nicht übertragbare Stimme wurde die Hälfte der Kammer für sechs Jahre neu gewählt: 75 Abgeordnete in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Bummei Ibuki — Bunmei Ibuki (jap. 伊吹 文明, Ibuki Bunmei; * 9. Januar 1938 in Kyōto) ist ein japanischer Politiker, ehemaliger Generalsekretär der Liberaldemokratischen Partei und mehrfacher Minister. Innerhalb der Partei führt er die Ibuki Faktion (offiziell:… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”