Räumliche Relation

Räumliche Relation

Eine räumliche Relation (auch Spatial Relation) gibt an, an welcher Position sich ein Objekt bezüglich eines Referenzobjektes im Raum befindet.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Arten von räumlichen Relationen sind

  • topologische Relationen (in der Nähe von, bei, auf),
  • Richtungsrelationen (im Norden, Süden, Osten, Westen, vor, hinter, neben, rechts von).

Das zu lokalisierende Objekt ist im Normalfall deutlich kleiner als das Referenzobjekt, weil sonst eine Ortsangabe mit Hilfe des Referenzobjektes nicht sinnvoll wäre. Niemand würde beispielsweise den Standort eines Domes dadurch beschreiben, dass er sich hinter dem Fahrrad befindet. Daher approximiert man das zu lokalisierende Objekt, sofern es sich nicht unmittelbar bei dem Referenzobjekt befindet, häufig auch durch einen Punkt. Das Referenzobjekt dagegen wird oft durch ein Quader oder Polygon approximiert.

Objektorientierung

Soll die Anwendbarkeit für eine bestimmte Richtungsrelation zwischen verschiedenen Objekten berechnet werden, muss abhängig von der gewählten Relation unter Umständen zuerst die Vorderseite des Referenzobjektes bestimmt werden. Hier unterscheidet man zwischen intrinsischer und extrinsischer Orientierung. Intrinsische Orientierung liegt dann vor, wenn die Orientierung durch das Objekt selbst schon vorgegeben ist, z. B. bei einem Schrank ist die Vorderseite durch seine Türen festgelegt. Von extrinsischer Orientierung spricht man dann, wenn das Objekt selbst keine Vorderseite besitzt (z. B. ein Tisch), aber durch die Umgebung eine Vorderseite auf dieses induziert wird. Beispielsweise bezeichnet man, wenn ein Tisch an einer Wand steht, die der Wand abgewandte Seite des Tisches als Vorderseite. Nachdem die Vorderseite des Objektes bestimmt ist, kann nun ein Richtungsvektor konstruiert werden, der die entsprechende räumliche Relation charakterisiert.

Berechnungsalgorithmus

Ein oft verwendeter Algorithmus zur Berechnung von Richtungsrelationen besteht darin, einen Verbindungsvektor zwischen dem zu lokalisierenden Objekt und dem Punkt des Referenzobjektes, der dem zu lokalisierenden Objekt am nächsten liegt, zu ermitteln. Anhand des Winkels bezüglich des die räumliche Relation charakterisierenden Richtungsvektors kann dann der Anwendbarkeitsgrad für eine bestimmte Richtungsrelation angegeben werden.

Veröffentlichungen

  • Zimmer, Hubert D. and Speiser, Harry R. and Baus, Joerg and Blocher, Anselm und Stopp, Eva: "The Use of Locative Expressions in Dependence of the Spatial Relation between Target and Reference Object in Two-Dimensional Layouts", Universität Saarbrücken 1998
  • Ferguson, R. W., & Forbus, K. D..: "GeoRep: A flexible tool for spatial representation of line drawings." Proceedings of the 18th National Conference on Artificial Intelligence. Austin, Texas: AAAI Press. 2000
  • Ferguson , R.W., Bokor, J.L., Mappus, R.L., & Feldman, A..: "Maintaining spatial relations in an incremental diagrammatic reasoner." Conference on Spatial Information Theory, Ittingen, Switzerland, September 2003

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geosemantik — (im Englischen ist der Begriff geospatial semantics üblich) ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld und befasst sich mit der Bedeutung von Geoinformation. Die Vision des virtuellen Globus Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Lojban — Projektautor Logical Language Group Jahr der Veröffentlichung 1989–1993 Linguistische Klassifikation Konstruierte Sprache Plansprache Loglan Lojban …   Deutsch Wikipedia

  • Lineare Stabilitätstheorie — Die Lineare Stabilitätstheorie (kurz LST) beschreibt physikalisch in einer Strömung das Anwachsen wellenförmiger Störungen mit kleiner Amplitude. Durch Vorgabe eines stationären Strömungsfeldes lassen sich Anfachungsraten und Form der linearen… …   Deutsch Wikipedia

  • Orr-Sommerfeld-Gleichung — Dieser Artikel befasst sich mit dem Anwachsen kleiner Störungen in einem Strömungsfeld. Für weitere Bedeutungen des Begriffs Lineare Stabilitätstheorie siehe Stabilitätstheorie. Die Lineare Stabilitätstheorie (kurz LST) beschreibt in einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Squire-Gleichung — Dieser Artikel befasst sich mit dem Anwachsen kleiner Störungen in einem Strömungsfeld. Für weitere Bedeutungen des Begriffs Lineare Stabilitätstheorie siehe Stabilitätstheorie. Die Lineare Stabilitätstheorie (kurz LST) beschreibt in einer… …   Deutsch Wikipedia

  • Prozess und Realität — Der Essay Prozess und Realität ist ein zuerst 1929 in New York unter dem Originaltitel Process and Reality: An Essay in Cosmology erschienenes Werk des britischen Philosophen und Mathematikers Alfred North Whitehead (1861–1947). Es ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Gravitationsdruck — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Als Stern (lat. stella, ahd. sterno) wird in der Astronomie eine… …   Deutsch Wikipedia

  • PET-CT — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • PET-Scan — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

  • Positronen-Emissions-Tomografie — Die Positronen Emissions Tomographie (von altgr. τομή, tome, „Schnitt“ und γράφειν, graphein, „schreiben“), Abkürzung PET, ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”