Römerkanal-Wanderweg

Römerkanal-Wanderweg
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Der Römerkanal-Wanderweg ist ein Wanderweg entlang der im 1. Jh. n. Chr. von den Römern erbauten Eifelwasserleitung. Er verläuft von Nettersheim über Kall, Rheinbach, Brühl und Hürth nach Köln-Sülz und besitzt eine Länge von 111,3 km. Am Rande des 1988 angelegten Weges informieren 75 Schautafeln über örtliche Besonderheiten und den Bau der Wasserleitung. Wegzeichen ist ein stilisierter Querschnitt des überwölbten Kanals in schwarz auf weißem Grund.

Inhaltsverzeichnis

Sehenswertes entlang der Strecke

Brunnenstube "Grüner Pütz"

Hauptartikel: Grüner Pütz

Man erschloss zuerst die Quellen bei Kallmuth, Urfey und Dreimühlen und erweiterte später in einer zweiten Bauphase dieses System durch einen vierten Leitungsstrang zum „Grünen Pütz“ im Urfttal in der Nähe von Nettersheim. In dieser Brunnenstube ist der Anfang der Ende des 1. Jh. n. Chr. erbauten Eifelwasserleitung, auch Römerkanal genannt. Obwohl es am Grünen Pütz einen Parkplatz gibt, beginnt der Wanderweg eigentlich am Naturzentrum in Nettersheim und geht dann durch das Urfttal zum Grünen Pütz und zu einem interessanten Aufschluss bei der Burg Dalbenden.

Aufschluss der Eifelwasserleitung bei der Burg Dalbenden

Am Nordhang des Urfttales bei der Burg Dalbenden in Urft befand sich ein heute noch vollständig erhaltener Durchlass der an dieser Stelle schon in der Antike für ein kurzes Stück oberirdisch geführten Leitung. Dieser Durchlass sollte den Kanal davor bewahren, durch Wasser eines kleinen Trockentals unterspült zu werden. Der Wanderweg führt nun an der Stolzenburg vorbei über Sötenich, die Wasserscheide von Maas und Rhein in Kall und Keldenich direkt zum Klausbrunnen bei Kallmuth.

Brunnenstube Klausbrunnen

Hauptartikel: Klausbrunnen

In einem weiteren Quellgebiet der Eifelwasserleitung 700 m östlich von Kallmuth kann man heute noch eine weitere rekonstruierte Brunnenstube besichtigen, den Klausbrunnen. Er war vor der späteren Erweiterung des Kanals zum Grünen Pütz der äußerste Punkt der römischen Wasserleitung nach Köln.

Aquäduktbrücke über den antiken Kallmuther Bach

Kurz bevor die Leitung aus dem Quellgebiet von Urfey auf den Kallmuther und Nettersheimer Leitungsstrang traf, überquerte der Kanal über eine kleine heute noch gut erhaltene Aquäduktbrücke den antiken Kallmuther Bach. Dieses Brückenbauwerk befindet sich zwischen den Orten Urfey und Vollem und kann heute wieder besichtigt werden. Da es noch nicht lange touristisch erschlossen ist, ist es leider noch keine offizielle Station des Wanderwegs. Hier gibt es auch eine Parkmöglichkeit.

Sammelbecken in Mechernich-Eiserfey

Hauptartikel: Sammelbecken in Eiserfey

In Eiserfey kann ein rundes Sammenbecken besichtigt werden, in das neben dem Leitungsstrang von Nettersheim (Grüner Pütz), Kallmuth (Klausbrunnen) und Urfey ein zweiter Kanal vom Quellgebiet "Hausener Benden" beim Ort Weyer herkommend einmündete. Von dem Sammelbecken aus wurde das Wasser in der Eifelwasserleitung weiter nach Köln transportiert. Der Wanderweg führt weiter durch das Veybachtal zur Aquäduktbrücke in Vussem.

Aquäduktbrücke bei Vussem

Hauptartikel: Aquäduktbrücke Vussem

Um ein Seitental des Veybaches (Altenbaches) zu überqueren, wurde bei Mechernich-Vussem eine ca. 80 m lange und 10 m hohe Aquäduktbrücke errichtet. Heute ist dort eine Teilrekonstruktion mit drei von ehemals zehn bis zwölf Bögen zu sehen.

Aufschlüsse bei Mechernich-Breitenbenden

Am rechten Hang des Krebsbachtales findet man einen Aufschluss der Eifelwasserleitung mit Einstiegsschächten. Einstiegsschächte waren an diesem Abschnitt der Leitung besonders zahlreich, da es die Römer hier mit geologischen Problemen zu tun hatten, durch die die Leitung reparaturanfällig war. In der Nähe des Römerkanals befinden sich Überreste von römischen Gebäuden.

Aufschlüsse bei Euskirchen-Kreuzweingarten

Der Aufschluss an der Straße "Am Römerkanal" ist bekannt für seine mächtigen Kalksinterablagerungen. An einem weiteren Aufschluss in Kreuzweingarten können die restaurierten Grundmauern eines kleinen römischen Gebäudes besichtigt werden. Man vermutet, dass hier ein kleiner Tempel stand.

Die Wasserleitungen in Hürth und der Aufschluss in Hürth-Hermülheim

Schon in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. hatten die Römer ihre etwa 30.000 Einwohner zählende Verwaltungshauptstadt Untergermaniens aus mehreren Quellen am Rand des Vorgebirges (Ville) mit Wasser versorgt. Diese ab Hürth-Hermülheim bestehende Sammelleitung der Quellen vom Vorgebirgshang wurde, da nicht mehr ausreichend zur Versorgung der Stadt, aufgestockt. An der Realschule in Hermülheim befindet sich eine zugängliche Ausgrabungsstelle, die die Vorgehensweise der römischen Ingenieure deutlich erkennen lässt. Innerhalb Hürths verläuft der Weg vom Brühler Wasserturm kommend über Fischenich und Kendenich durch das rekultivierte Gelände der ehemaligen Braunkohlengrube Franziska die Luxemburger Straße querend auf die Trierer Straße zu. Diese führt zum Brabanter Platz. Hier trifft der Weg auf die Trasse der älteren Hürther Leitung aus dem Hürther Tälchen des Duffesbachs. Ein Teilstück der Leitung ist hier aufgestellt. Die Kreuzstraße liegt in der Trasse des ehemaligen Wartungsweges der Leitung. Am Rathaus ist wieder ein ausgegrabenes Teilstück aufgestellt. An der Kirche geht es links in die Deutschherrenstraße zum Burgpark der ehemaligen Burg Hermülheim, an der die Vorgebirgsleitungen zusammengeführt wurden. Von dort geht der Wanderweg am Duffesbach entlang unmittelbar an der freigelegten Leitung an der Realschule vorbei, durch Efferen dann über die ruhigere Koch- und Kolpingstraße (parallel zum kanalisierten Bach unter der Bachstraße) bis zum Kölner Grüngürtel. Der Bach in seinem schnurgeraden Bett ist der Nachfolger der ehemaligen Wasserleitung. Der Bach floss früher in Hermülheim, wo er einen unnatürlichen rechtwinkligen Knick macht, gerade aus und versickerte bei Kalscheuren.

Abschnitt Hürth bis Köln

Ab der Unterführung unter der Bundesautobahn 3 an der ehemaligen Schleifkotten-Mühle, an der der Bach bis zum Militärring wieder oberirdisch verläuft, führt der Weg am Bach entlang bis zur ausgegrabenen und mit einem Schutzdach versehenen Entschlammungsanlage auf der Höhe des Sportparks des 1. FC Köln (Einkehrmöglichkeit).

Die Leitung in Köln

Auf dem Kölner Abschnitt der Berrenrather Straße ist noch ein Pfeilerrest der Leitung aufgestellt. Es folgt ein weiterer Hinweis auf den Römerkanal in Höhe des Manderscheider Platzes an der gegenüber gelegenen Schule. Ein letztes Teilstück der antiken Wasserleitung wurde in Höhe der ehemaligen Einmündung der Berrenrather- in die Zülpicher Straße (bei Nummer 47) aufgestellt. Obwohl die Leitung weiter ins Zentrum der Stadt auf den Marsilstein führte, mag man hier das Ende des Wanderweges setzen.

Wanderherbergen

Von den Wanderherbergen nahe dem Weg sind zu nennen:

  • Jugendgästehaus Nettersheim (betrieben von der Gemeinde Nettersheim)
  • Jugendherberge Naturfreundehaus Kendenich / Villehaus in Hürth (betrieben von den Naturfreunden)
  • Jugendwohnheim Haus Rheinbach (betrieben vom Staatlichen Berufskolleg Glas Keramik Gestaltung)

Literatur

  • Klaus Grewe: Der Römerkanal-Wanderweg: Ein archäologischer Wanderführer. Eifelverein, Düren 2005. ISBN 3-921805-16-3
  • Ingrid Retterath: Deutschland: Römerkanal-Wanderweg. Conrad Stein Verlag, Welver 2008. ISBN 978-3-86686-240-1

Weblinks


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