Römische Flotte

Römische Flotte

Als römische Marine oder römische Flotte bezeichnet man die Kriegsflotte der römischen Republik und des Kaiserreichs. Sie stellte neben den Legionen und den Auxiliartruppen den dritten Teil des römischen Militärs dar, der sich aus diversen Seeflotten, Flussflotten, Flottillen einzelner Legionseinheiten und eigenen Marineinfanterieeinheiten zusammensetzte.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Grundlegendes

Im Gegensatz zu heutigen Zeiten wurde die Marine nicht als eigenständiger Teil des Militärs angesehen und zusammen mit dem Heer verwaltet. Die Flotte hatte zu allen Zeiten des römischen Reiches eine vergleichsweise geringe Bedeutung.

Die Organisationsstruktur der römischen Marine lässt sich vereinfacht gesagt in drei Teile aufteilen, die beiden strategischen Hauptflotten, die Provinzflotten und die sog. Flottillen.

Die Hauptflotten

Trireme

Die beiden Hauptflotten waren dazu gedacht, das Mittelmeer (mare nostrum) abzusichern und vor allem die italienische Küste gegen eventuelle Angreifer abzuriegeln. Sie wurden jeweils von einem ducenaren Präfekten (das heißt einem Präfekten mit einem jährlichen Gehalt von 200.000 Sesterzen) kommandiert und waren in Misenum im Golf von Neapel beziehungsweise bei Ravenna stationiert. Ein weiterer wichtiger Stützpunkt war Aquileia.

Diese beiden Flotten waren aufgrund der totalen römischen Dominanz im Mittelmeer eher unterbeschäftigt und in der Kaiserzeit hauptsächlich mit der Bekämpfung von Seeräuberei und Schmugglertum beschäftigt. Politische Bedeutung für Rom hatten vor allem die in Misenum stationierten Marineinfanteristen. Da in Italien keine Legionen stationiert sein durften, wurden die Marinetruppen zur einzigen bewaffneten Kraft in der Nähe Roms, die - neben den Stadtkohorten - ein Gegengewicht zu den mächtigen Prätorianern darstellen konnten. In der Tat stellte die Flotteninfanterie in Notzeiten eine Reserve für die römischen Kaiser dar, auf die sie sich verlassen konnten. Ein weiteres Betätigungsfeld fanden die Seeleute kurioserweise im Kolosseum Roms, wo sie manchmal für das Aufspannen der Sonnensegel über den Zuschauertribünen zuständig waren. Ab 330 wurden die Stützpunkte der Hauptflotten aufgelöst. Die Einheiten wurden nach Konstantinopel verlegt und bildeten später die Grundlage der byzantinischen Flotte.

Die Provinzflotten

Wichtiger für militärische Operationen waren die in den Provinzen stationierten Flotten: Sie versorgten und transportierten die kämpfenden Einheiten und ermöglichten eine größere Mobilität. Auch in Friedenszeiten stellten sie einen wichtigen Aspekt für die Provinzialen dar, da ein Großteil der öffentlichen Transporte – vor allem die Versorgung mit Getreide – über sie lief. Mit ihrer ständigen Präsenz sicherten die Provinzflotten private Transportunternehmen vor Piraten und begünstigten somit die wirtschaftliche Entwicklung entlang wichtiger Wasserwege wie beispielsweise der Donau.

Beispiele für die Provinzflotten sind die classis Germanica, die auf dem Rhein, dessen Nebenflüssen und auch in der Nordsee aktiv war, oder auch die classis Pontica, die das Schwarze Meer absicherte. Kaiser Julian Apostata verfügte 363 über 600 Schiffe auf dem Rhein und 1100 am Euphrat. Die Schiffe der classis Seleucena unterstanden dem comes Orientis und sicherten den Orontes. In Gallien lagen Flottenverbände an Rhône, Saône und Seine. In Britannien und an der Kanalküste bei Boulogne lagen die Flottenstationen der classis Britannica.

Die Flottillen

Zuletzt gab es noch die Flottillen; kleine Schiffsverbände, die hauptsächlich auf größeren Binnengewässern eingesetzt wurden. Ab 15 v. Chr. ist etwa eine eigene Flottille auf dem Bodensee überliefert. Seit dem 4. Jahrhundert wurde aufgrund des steigenden Bedarfes an Sicherung der innereuropäischen Flüsse und Seen die Zahl der Flottillen erhöht; so wurden beispielsweise auf dem Comer See und auf dem Neuenburgersee Flottillen eingerichtet, und der Hafen von Marseille erhielt einen eigenen Kriegsschiffsverband zur Verteidigung. Am zahlreichsten waren die sogenannten barcarii an der Donau.

Geschichte

Republik

Modell einer römischen Bireme

Vor dem 1. Punischen Krieg bestand die römische Marine lediglich aus ein paar Schiffen, die entlang der italienischen Meeresküsten und Flüsse patrouillierten. Als im Konflikt mit Karthago plötzlich der Kampf zu Wasser entscheidend wurde, sahen sich die Römer zunächst wehrlos gegen die technologisch viel besser ausgerüsteten und seemännisch erfahreneren Karthager. Erst als, nach der sagenhaften Überlieferung, das Militär einige Kriegsschiffe der Karthager in die Hand bekam, wurden massive Anstrengungen zum Ausbau der Marine nach karthagischem Vorbild unternommen. De facto war die Erfahrung der römischen Verbündeten aus dem griechisch geprägten Unteritalien ausschlaggebend für den Aufbau der römischen Marine.

Die Römer entwickelten zudem eine neue Strategie im Seekrieg, statt die gegnerischen Schiffe mittels Rammstoß zu versenken, übertrugen sie ihre Infanterietaktik auf die See. Mittels einer Enterbrücke, dem corvus, wurden überlegene Entermannschaften an Bord der gegnerischen Schiffe gebracht und dort der Kampf durch zahlenmäßige Überlegenheit entschieden. Die eigenen, römischen Verluste durch Schiffbruch, die sich durch den Aufbau der Enterbrücke erhöhten, finden sich auch in den antiken Quellen.

Pompeius

Schließlich sah sich die feindliche Flotte gezwungen, den römischen, nach eigenem Vorbild erbauten und der neuen römischen Taktik zur See nachzugeben. Auch in den beiden anderen Punischen Kriegen spielte die Marine eine wichtige Rolle. Und bei anderen Eroberungen, besonders im östlichen Mittelmeerraum, war den Flotten eine herausragende Bedeutung beschieden. Als aber das Mittelmeer erst einmal größtenteils unter römischer Kontrolle stand (später wurde es von den Römern als mare nostrum, „unser Meer“, bezeichnet) blieb den Marinestrategen nichts anderes übrig, als sich auf die wild wuchernde Piraterie zu konzentrieren.

Diese stellte vor allem von Kilikien aus eine zunehmende Bedrohung für die römische Wirtschaft dar. Doch als Pompeius schließlich in einem konzertierten Schlag auch diese regelrecht hinwegfegte, blieb im Mittelmeerraum nur noch wenig zu tun. Vor allem in den Provinzen spielten sich nun die wesentlichen Marineoperationen ab. Große Teile der römischen Flotte während der Republik wurden von seefahrtgewohnten, vor allem griechischen Bundesgenossen gestellt.

Augustus

Unter Augustus gab es nach der Eroberung Ägyptens vermehrt Forderungen in der römischen Wirtschaft, den Handel nach Indien auszuweiten. Hinderlich dabei war jedoch die arabische Kontrolle über jeden Seeweg nach Indien. Eine der ersten Marineoperationen unter Augustus bestand dementsprechend aus der Vorbereitung eines Feldzuges auf der arabischen Halbinsel: Aelius Gallus, Präfekt von Ägypten, ließ etwa 130 Transporter erbauen und verfrachtete so rund 10.000 Soldaten nach Arabien. Der anschließende Marsch durch die Wüste auf den Jemen zu scheiterte jedoch, und die Pläne der Kontrolle über die Arabische Halbinsel mussten aufgegeben werden.

Am anderen Ende des Reichs, in Germanien, kam der Marine eine wichtige Rolle bei der Versorgung und dem Transport der Legionen zu. 15 v. Chr. wurde eine eigene Bodenseeflottille eingerichtet. Später nutzten die Militärs Drusus und Tiberius die Marine ausgiebig, als sie versuchten, den römischen Plan einer Ausdehnung der Grenzen bis an die Elbe zu verwirklichen. 12 v. Chr. ließ Drusus eine große Flotte von über 1000 Schiffen erbauen und über den Rhein in die Nordsee segeln. Der überlegenen Zahl, Taktik und Technik der Römer hatten die Friesen und Chauken nichts entgegenzusetzen, als die Römer in die Mündungen von Weser und Ems vordrangen. Die dort ansässigen Stämme mussten sich ergeben.

5 v. Chr. konnten die römischen Kenntnisse über die Nord- und Ostsee im Rahmen eines militärischen Vorstoßes unter Tiberius bis hin zur Elbe deutlich erweitert werden: Plinius beschreibt, dass römische Seeverbände an Helgoland vorbeikamen und sich bis an die Nordostküste Dänemarks vorwagten. Die vielfältigen Meeresoperationen nördlich Germaniens mussten nach der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. größtenteils eingestellt werden.

Julisch-claudische Dynastie

In den Jahren 15 und 16 unternahm Germanicus im Rahmen seiner Germanienfeldzüge mehrere Flottenoperationen entlang des Rheins und bis zur Ems, die jedoch aufgrund des erbitterten germanischen Widerstandes und eines verheerenden Sturmes eingestellt wurden. 28 verloren die Römer zusätzlich noch die Kontrolle über die Rheinmündung infolge eines Aufstandes der Friesen.

Von 37 bis 85 spielte die römische Marine eine eminent wichtige Rolle bei der Eroberung Britanniens. Vor allem machte sich die classis Germanica durch zahlreiche Landeoperationen verdient.

46 unternahm das Militär einen Vorstoß über das Schwarze Meer und befuhr sogar den Don. 57 erreichte ein Expeditionskorps Sewastopol.

Unter Nero gelang es der Marine anscheinend, einige wichtige strategische Punkte für den Indienhandel zu erobern; es ist jedoch keine eigene Flotte im Roten Meer bekannt. Vielleicht waren für die Sicherung des Indienhandels Teile der alexandrinischen Flotte tätig.

Im jüdischen Aufstand von 66 bis 70 sahen sich die Römer gezwungen, jüdische Kriegsschiffe, die von einem Hafen im Gebiet des heutigen Tel Aviv aus operierten, an der israelischen Mittelmeerküste bekämpfen zu müssen. Gleichzeitig kam es zu mehreren Flottillengefechten auf dem See Gennesaret.

Flavische Dynastie, Adoptivkaiser und Severer

Während des Bataveraufstandes des Iulius Civilis (69 - 70) geriet ein Geschwader der Rheinflotte durch Verrat in die Hände der Rebellen, konnte sie jedoch nicht zu einem entscheidenden Schlag gegen die feindlichen Flotten einsetzen. Die noch vorhandenen Schiffe gingen in kaiserliche Hand zurück, als Civilis auf offenem Feld geschlagen worden war.

In den Jahren 82 bis 85 unternahmen die Römer einen Feldzug gegen die Kaledonier im heutigen Schottland. In diesem Rahmen erhöhte die römische Marine ihre Aktivität an der schottischen Ostküste deutlich. Gleichzeitig wurden zahlreiche Expeditions- und Aufklärungsreisen gestartet. Bei diesen konnten die Römer kurzzeitig die Orkneyinseln erobern und erlangte Kenntnisse über die Shetlandinseln. Wahrscheinlich landeten die Römer sogar auf den Hebriden und in Irland.

Unter den Adoptivkaisern operierte die Marine hauptsächlich auf Flüssen; so spielte sie eine wichtige Rolle bei den Eroberungen Trajans in Dakien, und es wurde zeitweise eine eigene Flotte für Euphrat und Tigris gegründet. Auch in den Markomannenkriegen unter Mark Aurel fanden zahlreiche Kämpfe etwa auf der Donau und der Theiß statt.

In der Ägide der Severer fanden die einzigen bekannten militärischen Operationen der Marine unter Septimius Severus statt, der sie bei seinen Feldzügen entlang Euphrat und Tigris sowie in Schottland benutzte. Dabei gelangten römische Schiffe unter anderem in den Persischen Golf und an die Spitze der Britischen Inselgruppe.

Krise unter den Soldatenkaisern und den Tetrarchen

Unter den Soldatenkaisern erlebte die Marine eine handfeste Krise, als unter Trebonianus Gallus erstmals Germanen am Schwarzen Meer eine eigene, schlagkräftige Flotte aufbauten. Durch zwei Überraschungsangriffe (256) auf römische Stützpunkte am Kaukasus und an der Donau gelangten zahlreiche Schiffe in die Hände der Germanen. Daraufhin wurden die Angriffe bis auf die Ägäis ausgeweitet; Byzanz, Sparta, Athen und andere Städte wurden geplündert und die dort zuständigen Provinzflotten stark geschwächt. Erst durch einen taktischen Fehler der Angreifer konnte der Ansturm aufgehalten werden.

268 erfolgte ein weiterer, um ein vielfaches heftigerer Angriff der Germanen. Ein Teil der Invasionsflotte griff die Mittelmeerinseln Kreta, Rhodos und Zypern an, der andere machte Kurs auf Griechenland. Erneut hatten die Römer diesem Ansturm nichts entgegenzuhalten. Erst als sich die Germanen auf den Weg ins Landesinnere machten, konnte Claudius Gothicus sie besiegen.

286 sah sich das Römische Reich erneut einer großen Bedrohung ausgesetzt, als der aufständische Oberkommandeur der Britannischen Flotte Carausius Britannien und die gallischen Küstengebiete unter seine Gewalt brachte. Da nun mit einem Schlag die gesamte römische Kontrolle über Ärmelkanal und Nordsee verlorengegangen war, sah sich Kaiser Maximian gezwungen, eine komplett neue Nordflotte auszuheben, die jedoch aufgrund mangelnder Übung fast sofort durch einen Sturm vernichtet wurde. Erst unter Constantius Chlorus sah sich die Marine wieder in der Lage, römische Truppen nach Britannien zu befördern. Durch einen Zangenangriff auf London konnte die abtrünnige Provinz wiedergewonnen werden.

Johannes Lydos spricht von 45.562 Marineangehörigen unter Diokletian und den Tetrarchen.

Spätantike

Wie weiter oben schon beschrieben, wurden ab 330 die beiden Hauptflotten nach Konstantinopel verlegt. Klassische Seeschlachten fanden nun kaum mehr statt. Bezeugt sind ein Sieg des Crispus über die Flotte des Licinius 324, die Vernichtung der Boote des Gainas 400 und Flotteneinsätze im Kampf gegen Geiserich im 5. Jahrhundert. Niederlagen der römischen Flotte gegen die Germanen gab es 460 und 468 unter Kaiser Majorian bzw. Anthemius vor der Küste Nordafrikas.

Als im Norden die Völkerwanderung mit voller Wucht auf die römischen Grenzen prallte, konnten die Bemühungen der Marine kaum noch etwas ausrichten. Die römischen Kriegsschiffe wurden bis zum Zusammenbruch des weströmischen Reiches 476 größtenteils nur noch gebraucht, um römische Bürger aus den Krisengebieten zu evakuieren. Die in Ostrom stationierten Flotten wurden zum Grundstock der Marine des byzantinischen Reiches. In dieser wurden noch unter Justinian I. Triremen, zunehmend aber Dromonen verwendet; Konstantinopel selbst wurde von einer Flotte aus Liburnen geschützt. 533 gelang ein Landeunternehmen kaiserlicher Truppen in Nordafrika, das zum Ende des Vandalenreiches führte. Um 550 beherrschten (ost-)römischen Schiffe noch einmal das Mittelmeer, hundert Jahre später verlor man die Seeherrschaft dann in der Schlacht von Phoinix (655) für lange Zeit an die muslimischen Araber, und die kaiserliche Flotte genügte fortan nur noch für den Schutz der Hauptstadt.

Schiffstypen und Entwicklung

Im Vergleich zu den Griechen und Karthagern waren die Römer anfangs keine großen Schiffbauer; sie übernahmen deren Ideen und Konstruktionen und entwickelten sie weiter. Die erste römische Flotte, welche zu Beginn des 1. Punischen Krieges gebaut wurde, bestand aus Kopien einer gestrandeten karthagischen Quinquereme. Zuvor besaß der römische Staat, außer einigen kleineren Schiffen seiner italischen Bündnispartner, keine eigenen Kriegsschiffe.

Dass die Stärke des römischen Militärs im Landkampf lag, zeigt sich an der einzigen echten Neuerung, die die römischen Techniker während des 1. Punischen Krieges einführten: der Quinquereme mit einem corvus („Rabe“), einem acht Meter hohen Pfahl, an dem eine schwenkbare, zwölf Meter lange Brücke mit einem Eisensporn am Ende befestigt war. Sobald die Quinquereme nahe genug an ein feindliches Schiff kam, ließ die Schiffsmannschaft die Brücke auf jenes fallen, sodass die Seesoldaten das gegnerische Schiff stürmen und entern konnten. Allerdings wurde der corvus offenbar nach kurzer Zeit wieder aufgegeben, da er die Schiffe zu instabil machte.

Trireme

Eine andere Besonderheit der römischen Flotten während der späten Republik waren die Großkampfschiffe, extrem stabile und hochgebaute Schiffe, die allerdings nicht für den Seekampf gebaut waren. Mit diesen Schiffen, die nur schwer zu rammen und kaum zu entern waren, konnten große Massen an Soldaten und schwerem Kriegsgerät transportiert werden. Die auf diesen Schiffen montierten Katapulte vermochten feindlichen Einheiten schwere Schäden zuzufügen.

Zur Fortbewegung wurden vermutlich in erster Linie die Segel eingesetzt, die Ruderer vor allem zum Manövrieren und bei Flaute.

In der Kaiserzeit bestand die römische Flotte vor allem aus folgenden Schiffstypen:

  • Triremen (mittelschwere, dreirangige Schlachtschiffe).
  • Liburnen (leichte Kampfschiffe) mit zwei Reihen von Ruderern, einem illyrischen Schiffstyp nachempfunden.
  • naves actuariae (Flottentransporter).

In der Spätantike kamen die Schiffstypen mit mehreren Ruderreihen (Trireme, Liburne) großenteils außer Gebrauch und wurden durch Schiffe in einreihiger Bauweise (z. B. Navis lusoria) abgelöst.

Besatzungen

Die römische Kriegsmarine bevorzugte generell Freie, um ihre Schiffe zu bemannen. In Ausnahmesituationen wurden gelegentlich Sklaven auf die Ruderbänke gesetzt, denen aber meistens vor oder nach dem Einsatz die Freiheit gewährt wurde. Im Gegensatz zur populären Vorstellung von angeketteten Sträflingen, wie sie durch Spielfilme wie Ben Hur verbreitet wurde, war die Galeerenstrafe für verurteilte Verbrecher im Altertum gänzlich unbekannt.[1]

Literatur

Quellen

Wichtige antike Quellen zur römischen Marine sind

  • Johannes Lydos: De mensibus, Teubner, Stuttgart 1967.
  • Zosimos: Historia nova, Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-05208-3.
  • Flavius Vegetius Renatus: Abriß des Militärwesens, Steiner, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07178-4 (vgl. Sekundärliteratur).
  • Otto Seeck (Hrsg.): Notitia Dignitatum, Minerva, Frankfurt/M. 1983, ISBN 3-8102-0322-X.

Hauptquelle ist die Notitia Dignitatum, in der unter anderem die wichtigsten Flottenstützpunkte der Kaiserzeit genannt werden.

Sekundärliteratur

  • Antike Seefahrt. Ausstellungskatalog, Universitätsbibliothek, Graz 1999.
  • Dietwulf Baatz: Vegetius und die römische Flotte. Habelt, Bonn 1997, ISBN 3-88467-038-7.
  • Alexander Demandt: Geschichte der Spätantike. C. H. Beck, München 1998, S. 228f., ISBN 3-406-44107-6.
  • Olaf Höckmann: Antike Seefahrt. Beck, München 1985 (Beck’sche archäologische Bibliothek), ISBN 3-406-30463-X.
  • Barbara Pferdehirt: Das Museum für antike Schiffahrt. Ein Forschungsbericht des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz 1995, ISBN 3-88467-033-6.
  • Hans D. Viereck: Die römische Flotte. Classis romana. Nikol, Hamburg 1996 (Herford 1975), ISBN 3-930656-33-7.
  • Heinrich Clemens Konen: Classis Germanica. Die römische Rheinflotte im 1.-3. Jahrhundert n.Chr. Scripta-Mercaturae-Verl, St. Katharinen 2000, ISBN 3-89590-106-7

Weblinks

Anmerkungen

  1. Außer einem möglichen Fall im Ptolemäischen Ägypten. Lionel Casson: Ships and Seamanship in the Ancient World. Princeton University Press, Princeton 1971, S. 325–326. 

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