S2Cl2

S2Cl2
Strukturformel
Struktur von Dischwefeldichlorid
Allgemeines
Name Dischwefeldichlorid
Andere Namen
  • Schwefelmonochlorid
  • Dichlordisulfan
  • Chlorschwefel
Summenformel S2Cl2
CAS-Nummer 10025-67-9
Kurzbeschreibung Gelbe bis orangefarbene klare Flüssigkeit mit üblem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 135,04 g/mol
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,69 g·cm–3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

−80 °C[1]

Siedepunkt

138 °C[1]

Dampfdruck

15 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

Reagiert heftig mit warmen Wasser, gut löslich in vielen organischen Lösemitteln

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Ätzend Umweltgefährlich
Giftig Ätzend Umwelt-
gefährlich
(T) (C) (N)
R- und S-Sätze R: 14-20-25-29-35-50
S: (1/2)-26-36/37/39-45-61
MAK

noch nicht eingestuft[1]

WGK 3[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dischwefeldichlorid ist eine chemische Verbindung die vor allem als Sulfidierungs- und Chlorierungsmittel eingesetzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

S2Cl2 wird erzeugt durch Chlorierung von elementarem Schwefel:[3]

\mathrm{S_8 + 4 \ Cl_2 \longrightarrow 4 \ S_2Cl_2} (ΔH = −58.2 kJ/mol)

Mit überschüssigem Chlor reagiert das Produkt zu Schwefeldichlorid weiter:

\mathrm{S_2Cl_2 + \ Cl_2 \longrightarrow 2 \ SCl_2} (ΔH = −40.6 kJ/mol)


Industriell erfolgt die Chlorierung kontinuierlich bei 240°C. Das Nebenprodukt Schwefeldichlorid wird durch Zugabe von Schwefel in das Dischwefeldichlorid überführt.

Eigenschaften

Die gelb bis orangene Flüssigkeit reagiert heftig mit Wasser zu einer Vielzahl von Produkten wie Schwefel, Chlorwasserstoff, Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff und Thiosulfat.

Chemische Eigenschaften

Dischwefeldichlorid ist ein Sulfidierungs- und Chlorierungsmittel, das sich einerseits wie gelöstes Chlor verhält, andererseits aber mit einer Vielzahl (organischer) Verbindungen Sulfidbindungen bilden kann.

Verwendung

Dischwefeldichlorid wird industriell verwendet zur Herstellung von:

  • Additiven für Hochdruckschmiermittel und Schneidöle
  • Kautschuk-Vulkanisationsmitteln
  • Schwefeldichlorid, Schwefeltetrachlorid und Thionylchlorid
  • anderen organischen Schwefelverbindungen die ihrerseits zur Herstellung von Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln, Farbstoffen und Kautschuk verwendet werden.

Es dient auch als Katalysator bei Chlorierungsreaktionen, z.B. Chlorierung von Essigsäure.

Sicherheitshinweise

Dischwefeldichlorid ist ein Ausgangsstoff zur Herstellung von chemischen Kampfstoffen und steht deshalb unter Ausfuhrkontrolle[4].

Quellen

  1. a b c d e f Eintrag zu Dischwefeldichlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 5.1.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 10025-67-9 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 371-2.
  4. Ausfuhrkontrolle

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