SBB RABDe 510

SBB RABDe 510
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Zwei Mirages im Zürcher Weinland
Zwei Mirages im Zürcher Weinland
Betrieb
Baujahr 19651967
Betriebsnummern 1101 – 1120
Stückzahl 20
Umbau (R4) 19961999
Betriebsnummern (UIC) RABDe 510 000
– RABDe 510 017
Stückzahl heute 18
Einsatzgebiet S-Bahn Zürich
Ausrangierung unfallbedingt (2)
defekt (1)
Technische Daten
Fahrzeugtyp elektrischer Triebzug
Hersteller Schindler Waggon Pratteln
FFA Altenrhein
BBC Baden
SAAS Genève
Achsfolge Bo'Bo'+Bo'Bo'+Bo'Bo'
Höchstgeschwindigkeit 125 km/h
Leistung 2444 kW
bei 80 km/h
Stundenzugkraft 110 kN
Anfahrzugkraft 239 kN
Masse und Gewicht
Länge über Puffer 73'300 mm
Breite  ? mm
Höhe  ? mm
Gewicht 170 t
Ausstattung
Zugformation RBe-RADe-RBe
Sitzplätze 128
in erster Klasse 56
in zweiter Klasse 72
Sonstiges
Besondere Merkmale alle Achsen angetrieben
Vorgänger BDe 4/4, Be 4/6,
De 4/4, RBe 540
Nachfolger RABDe 8/16, Re 450

Für die Einführung des Halbstundentaktes auf der Goldküstenlinie ZürichMeilenRapperswil SG wurden 1967 20 Triebzüge RABDe 12/12 in Betrieb genommen, um den knappen Fahrplan einhalten zu können. Diese 125 km/h schnellen Züge bestehen aus zwei 2. Klasse-Endwagen sowie einem Zwischenwagen mit Erster Klasse und einem Gepäckabteil. Die Züge hatten ursprünglich – bei den SBB eine Ausnahme – eine weinrote Farbgebung und erhielten Übernamen wie "Goldküstenexpress" (aufgrund ihres Einsatzes an der Goldküste, dem Nordufer des Zürichsees) und "Mirage". Mit der Einführung der S-Bahn Zürich wurden sie von den neuen Doppelstock-Pendelzügen (DPZ) auf andere Linien verdrängt. Die in den 1990ern modernisierten Züge schieden auf Ende 2008 aus dem regulären Betrieb aus und dienen heute nur noch als Reserve[1].

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Die RABDe 12/12 sind mit beidseitigen automatischen +GF+-Kupplungen ausgerüstet, um rationellen Betrieb zu gewährleisten. Die drei Fahrzeuge einer Einheit sind untereinander kurzgekuppelt und können im Normalbetrieb nicht getrennt werden. Weil das Sitzplatzangebot einer Einheit normalerweise nicht ausreichte, waren meist Doppeltraktionen im Einsatz; bis zu vier Einheiten können in Vielfachsteuerung zusammengekuppelt werden.

Unfälle / Umzeichnungen / Umbauten

Von den 20 Kompositionen wurden 1971 bei zwei Unfällen innert zwei Monaten insgesamt vier Kompositionen schwer beschädigt. In Herrliberg kollidierten die Triebzüge 1119 und 1109, in Uerikon traf es die Triebzüge 1117 und 1113. Jede Kollision zog jeweils zwei Endwagen und einen Mittelwagen so schwer in Mitleidenschaft, dass die Wagen dem Abbruch zugeführt wurden. Aus den intakten Teilen und zwei unbeteiligten Kompositionen (1106 und 1111) wurden vier Triebzüge neu zusammengestellt. Dadurch entstanden die "neuen" Triebzüge 1109II und 1113II, während der Triebzug 1120 in 1117II umgezeichnet wurde. Aus dem überzähligen noch verwendbaren Mittelwagen, wurde durch die Hauptwerkstätte Zürich ein Fahrleitungsbeobachtungswagen hergerichtet, welcher 1980 in Betrieb genommen wurde.[2]

Nach 30 Betriebsjahren wurden die verbliebenen 18 Triebzüge (1101 – 1118) ab 1996 einer Totalrevision (R4) unterzogen und gemäss dem neuen Nummernschema als RABDe 510 000 – 510 017 beschriftet. Auffälligste Änderung an den RABDe 510 ist die Neulackierung gemäss dem Farbschema für Regionalfahrzeuge (hellgrau/blau), welches die SBB seit den NPZ ("Kolibri") verwenden. Die Fahrzeuge erhielten bei der Modernisierung gelbe Aussenschwingtüren, analog den NPZ.

Kuriositäten

Die unscheinbare Säule in der Mitte der mittleren Einstiegsplattformen der beiden Endwagen dient nicht primär als Haltegriff für Fahrgäste, sondern führt die 15kV-Fahrstromversorgung zur Hochspannungstechnik unter dem Fahrgastraum. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass alle Achsen dieser Fahrzeuge angetrieben sind, was bei Regionalzügen unüblich ist. Diese Tatsache zusammen mit der hohen Leistung verleihen diesen Fahrzeugen ein sehr hohes Beschleunigungsvermögen, was ihnen den Spitznamen "Mirage" einbrachte (nach dem Dassault Mirage-Jagdflugzeug, welches von der Schweizer Armee zeitgleich beschafft wurde). Für Eisenbahnfans war früher interessant, dass sie zusammen mit den SBB BDe 4/4- und RBe 540-Triebwagen zu den SBB-Fahrzeugen gehörten, bei denen der Fahrgast dem Lokomotivführer über die Schulter schauen und mit seinem Einverständnis im Führerstand mitfahren konnten; seit dem Umbau R4 gilt der Führerstand jedoch als separater Raum, und das Betreten ist somit verboten.

Einsatz

Während die meisten Fahrzeuge der SBB bis in die 1980er Jahre eine tannengrüne Farbgebung hatten, prägten die RABDe 12/12 mit ihrer dunkelroten Farbe das Erscheinungsbild der Rechtsufrigen Zürichseelinie (Zürich–Meilen–Rapperswil). Gelegentlich waren sie auch am linken Ufer des Zürichsees, im st. gallischen Linthgebiet und im Glarnerland anzutreffen. Zuletzt verkehrten die RABDe 510 hauptsächlich auf der Linie S16 der S-Bahn Zürich.

Bilder

Literatur

  • Jakob Rutschmann, Marcel Desponds: Die Vororttriebzüge RABDe 12/12 1101–1120 der SBB.
    Schweizerische Bauzeitung / Band 85 (1967)
  • Claude Jeanmaire: Die elektrischen und Diesel-Triebfahrzeuge schweizerischer Eisenbahnen, Die Triebwagen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). ISBN 3-85649-037-X

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.bahnonline.ch/wp/5884/s-bahn-zurich-ehemaliger-goldkustenexpress-verabschiedet.htm
  2. SBB Nachrichtenblatt 03/1981

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