SEAT S.A.

SEAT S.A.
SEAT S.A.
SEAT Logo
Unternehmensform Sociedad anónima (Aktiengesellschaft)
Gründung 9. Mai 1950
Unternehmenssitz Martorell, Spanien
Unternehmensleitung

Dipl.-Ing. Erich Schmitt, Vorsitzender

Branche Automobilhersteller, Automobilindustrie
Website

http://www.seat.com

Seat-Pavillon in der Autostadt Wolfsburg

Seat ist ein 1950 gegründeter Automobilhersteller. Das ehemalige spanische Staatsunternehmen gehört heute zum deutschen Volkswagen-Konzern.

Am 9. Mai 1950 als Sociedad Española de Automóviles de Turismo, S.A. („Spanische Gesellschaft für PKW“) im Industriepark Barcelonas gegründet. Kapitalgeber der 600 Millionen Peseten waren zu 51 Prozent das staatliche Industrieinstitut Instituto Nacional de Industria, zu 42 Prozent spanische Banken und zu sieben Prozent Fiat.

Nach der Werkseröffnung am 5. Juni 1953 lief schon am 13. November der erste Wagen vom Band.

Seit 1986 gehört Seat zum Audi/Volkswagen-Konzern. Der Firmensitz befindet sich in Martorell, rund 35 km von Barcelona entfernt.

Vorstandsvorsitzender von SEAT, S.A. ist Erich Schmitt, der im Oktober 2006 den Posten von Andreas Schleef übernahm. Wie Schleef kommt Schmitt von der Audi AG, bei der er in unterschiedlichen Funktionen tätig gewesen ist. Zuletzt war Schmitt Einkaufsvorstand und Leiter des China Geschäfts der Audi AG. Neben Schmitt sitzen im Seat-Vorstand: Jan Lafrentz (Finanzen), Ramón Paredes (Personalwesen), Wolfram Thomas (Produktion), Berthold Krüger (Vertrieb), Frank Beckemeier (Entwicklung) und Ralf Brandstätter (Beschaffung).

Am 10. März 1983 startete die spanische Marke ihre Verkäufe in Deutschland. Zunächst über eine Importgesellschaft, bis Seat 1986 daraus ein eigenes Tochterunternehmen, die SEAT Deutschland GmbH, machte. Rund 950.000 Seat-Fahrzeuge sind seitdem nach Deutschland importiert worden. Der Fahrzeugbestand beläuft sich heute auf über 750.000 Fahrzeuge.

Seat Deutschland mit Sitz in Mörfelden-Walldorf beschäftigt heute 150 Mitarbeiter. Das Vertriebsnetz umfasst derzeit vier Seat-Niederlassungen in Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin und Stuttgart. Deutschlandweit gibt es derzeit 341 Seat-Vertragshändler und 303 Seat-Servicepartner (Stand: März 2005).

Im Volkswagen-Konzern steht Seat in der Rolle des Autobauers von günstigen, aber modisch designten Fahrzeugen mit sportlichem Anklang.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1950 bis 1979

In dieser Phase war Seat als Staatsunternehmen weitgehend auf den heimischen, bis in die 1970er Jahre hinein durch hohe Importzölle geschützten Markt ausgerichtet, auf dem es unangefochtener Marktführer war. Aufgrund dieser Ausrichtung und der Lizenzauflagen von Fiat war das Exportgeschäft bis Anfang der 1970er Jahre unbedeutend, bevor erste Exporte vor allem in die Benelux-Länder und nach Finnland getätigt wurden.

Seat baute in diesen Jahrzehnten ausschließlich in Lizenz Fahrzeuge von Fiat nach. Das Markenlogo war demjenigen von Fiat nachempfunden, mit dem Unterschied, dass anstatt eines blauen Hintergrundes ein roter Hintergrund verwendet wurde. Die Konkurrenten auf dem heimischen Markt waren allesamt Lizenznehmer bzw. Joint-Ventures ausländischer Unternehmen, u.a. von Renault (in Spanien Fasa), Citroën, Land Rover/Suzuki (in Spanien Santana (Metalúrgica de Santa Ana). Der Grund hierfür lag darin, dass während der Franco-Zeit enorme Zölle und Importkontingente den Import ausländischer Neuwagen beinahe unmöglich machten und der spanische Markt für eigenständig entwickelte Produktlinien sehr klein gewesen wäre. Populärstes Modell von Seat während dieser Epoche war der Seat 600, liebevoll Seiscientos oder im Katalanischen Siscents genannt. Fast alle spanischen Taxis in jener Zeit waren Seat 1500, kurz Milquinientos genannt.

1980 bis 1989

Logo ab 1982

Seat führt mit dem blauen Unternehmenslogo eine neue Corporate Identity ein. Ein Produktions- und Wirtschaftsabkommen zwischen Seat und Volkswagen wird unterzeichnet und die Türen in Richtung Europa werden geöffnet. Gleichzeitig kommt es zum Zerwürfnis mit Fiat als der Seat Ronda, der dem Fiat Ritmo baugleich war, als eigenständiges spanisches Modell deklariert wurde. Die Kooperation mit Volkswagen entwickelt sich zu einer 75%-Beteiligung. Der Seat Ibiza wird eingeführt und die Grundsteine in Martorell gelegt. Seat Sport tritt zum ersten Mal in der Motorsport-Szene auf.

1990 bis 1999

Neues Gesicht: Seat bereitet sich auf das 21. Jahrhundert vor: der offizielle Name, die Beteilungsstruktur und nicht zuletzt die Unternehmensphilosophie sind davon grundlegend betroffen. Zum Ausdruck kommt die neue Ausrichtung nicht zuletzt in den Gesichtern der neuen Modelle. Seat Sport wird zu einem eigenen Motorsport-Werk mit 1500 m² Hallenfläche auf einem 6000 m² großen Areal ausgebaut. Volkswagen baut die Beteiligung an Seat auf 99,99 Prozent aus. Namensänderung: aus Sociedad Española de Automóviles de Turismo wird Seat S.A.

2000 bis 2002

Logo ab 1999

Sport & Design. Mit neuem Design und sportlichen Modellen nimmt Seat einen Platz in der Markengruppe Audi ein. 2001 verabschiedet sich Seat mit einem Sieg bei der 3-Städte-Rallye der Deutschen Rallye-Meisterschaft aus dem Motorsport.

2003 bis 2004

58.997 Seat-Neufahrzeuge bei einem Marktanteil von 1,76 Prozent wurden 2003 in Deutschland neu zugelassen. Die höchsten Export-Zuwächse erzielte Seat neben Deutschland auch in Großbritannien, wo mit 35.000 Neuzulassungen (+21 Prozent) ein Rekordergebnis erreicht wurde. In Spanien wuchs Seat mit 148.100 Neuzulassungen um 3,2 Prozent. Erhebliche Zuwächse verzeichnet Seat auch in Kroatien, der Slowakei sowie in Ungarn. Insgesamt produzierte das Unternehmen im Werk Martorell und anderen Produktionsstätten des Volkswagen Konzerns 460.040 Seat Fahrzeuge, das sind 2,1 Prozent mehr als 2002. An Endkunden wurden 460.151 Fahrzeuge verkauft.

Seat kehrte mit dem Toledo Cupra bei den europäischen Tourenwagen-Meisterschaften (ETCC) der FIA zurück in den internationalen Motorsport. Im gleichen Jahr startet Seat ein neues Markenpokal-Konzept. Die Leon-Supercopa-Meisterschaft wird nicht nur im Rundstreckenrennen entschieden, sondern beinhaltet auch Langstreckenrennen und eine Berg-Meisterschaft. Seat erzielte im Geschäftsjahr 2003 einen Gewinn in Höhe von 135 Millionen Euro. Der Altea ist der erste Seat, der seit der Integration der spanischen Marke in die neue Audi-Markengruppe im Jahr 2002 entwickelt wurde.

Mit 61.405 Neuzulassungen im Jahr 2004 liegt die spanische Marke auf Niveau des Vorjahres und erreicht jetzt einen Marktanteil von 1,81 Prozent. Seit 4. Dezember 2004 ist der neue Seat Toledo in Deutschland erhältlich, der wie der Altea auf der Plattform des VW Golf basiert.

2005

Am 1. März 2005 wurde am Automobilsalon in Genf der Prototyp des neuen Seat León mit 147 kW (200 PS)-Antrieb vorgestellt. Besonderheiten des Prototyps sind vier Kameras, deren Bild auf zwei Monitoren im Fahrzeug die Rückspiegel ergänzen und die Rundumsicht verbessern sollen.

Im Mai erzielte die spanische Marke in Deutschland einen Marktanteil von 2,1 Prozent. 6421 Fahrzeuge wurden neu zugelassen, 6,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Mai verzeichnet das KBA insgesamt 24.459 Seat-Neuzulassungen. Der Seat-Marktanteil 2005 liegt bei 1,8 Prozent.

Nach Kritik von Seat-Händlern in Deutschland gibt es folgende Änderungen an der Firmenpolitik: Die Spanier sollen künftig kleinere, sparsamere Modelle bauen und das Jahresziel wurde von 446.000 auf 390.000 Autos gesenkt.

2007

Seat stellt auf dem Genfer Automobilsalon eine neue Studie vor. Ein Geländewagen Namens Altea Freetrack mit 4x4 Allrad-Antrieb. Laut Financial Times Deutschland folgt noch in diesem Jahr das Serienfahrzeug und in spätestens 36 Monaten eine Limousine oberhalb des Seat Toledo, welche auf dem AUDI A4 basieren soll. Zudem investiert der Mutterkonzern VW 4,5 Milliarden Euro in seine Tochter Seat. Das sind auf die nächsten 10 Jahre verteilt jeweils 450 Millionen pro Jahr. Damit entgegnet VW allen Gerüchten, die besagen VW wolle die Tochter Seat an chinesische Investoren abstoßen.

Modelle

Zeitleiste der Seat-Modelle von 1950 bis heute
Typ 19531982 Lizenz-Fahrzeuge von Fiat ab 1982 Kooperation und später Teil von VW
50er 60er 70er 80er 90er 2000
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Kleinstwagen 600 / 600E Panda Marbella
600 D / 800 Arosa
Kleinwagen 850 133
127 Fura Ibiza I
(021A)
Ibiza II
(6K)
Ibiza III
(6L)
Ibiza IV
(6J)
Untere Mittelklasse / Kompaktklasse 124 Córdoba I
(6K/C)
Córdoba II
(6L/C)
128
(3P)
Ritmo Ronda León I
(1M)
León II
(1P)
Mittelklasse 1430 131 Málaga Toledo I Toledo II
(1M)
Toledo III
(5P)
1400 1500 132 Exeo
(B7)
Coupé 1200 / 1430 Sport Coupé Lancia Beta
124 Sport Coupé
Hochdachkombi Terra Inca
(9KS)
Kompaktvan Altea
(5P)
Van Alhambra

Modelle auf Fiat-Basis

Eigenentwicklungen auf Fiat-Basis

Modelle auf VW-Basis

Modelle auf Audi-Basis

Seat Motorsport Modelle

  • Seat León WTCC TDI (Diesel; WTCC ab 2007)
  • Seat León WTCC (WTCC ab 2006)
  • Seat León Supercopa (Seat Markenpokal ab 2003)
  • Seat Toledo Cupra (ETCC ab 2003, WTCC ab 2005)
  • Seat Córdoba WRC (World Rally Championship ab 1999)
  • Seat Ibiza Kit Car (FIA 2-Liter-Klasse ab 1996)
  • Seat Ibiza BiTurbo (Rally Iberia ab 1984)
Seat Tribu Studie auf der IAA 2007

Studien

  • Seat Mallorca (Sportwagen, 1974)
  • Seat Bolero (Sportlimosine, 68. Genfer Auto-Salon 1998)
  • Seat Fórmula (Sportwagen, 69. Genfer Auto-Salon 1999)
  • Seat Salsa (Studie zum Seat León, 70. Genfer Auto-Salon 2000)
  • Seat Salsa emotión (Offroad-Version, 70. Genfer Auto-Salon 2000)
  • Seat Baliza (Funcar 2001)
  • Seat Brisa (Funcar, 2001)
  • Seat Tango (Roadster, IAA 2001)
  • Seat Cupra GT (Rennwagen, Automobilsalon Barcelona 2003)
  • Seat Freetrack (SUV, Genfer Auto-Salon 2006*)
  • Seat Tribu (SUV, IAA 2007)
  • Seat Bocanegra (seriennahe Studie des neuen Seat Ibiza, Genf 2008)

Seat-Umbauten von Emelba

  • Emelba Siete (Van auf Ibiza-Basis, 1984)
  • Emelba Poker (Kastenwagen auf Seat-127-Basis, 1980)
  • Emelba Pickup (Pickup auf Malaga-Basis, 1987)
  • Emelba Chato (Kleinbus auf Marbella-Basis, 1986)

Literatur

  • Alexander Franc Storz: Seat: alle Modelle seit 1953. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02534-5
  • Tests von Seat in auto motor und sport

Weblinks


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