SMS Stuttgart

SMS Stuttgart
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Königsberg class cruiser diagrams Janes 1914.jpg
Stettin-Klasse aus Jane´s
Baudaten
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse 1. Königsberg-Klasse
Baubezeichnung: Kleiner Kreuzer O
Bauwerft: Kaiserliche Werft in Danzig
Bau-Nr.:
Kiellegung: 1905
Stapellauf: 22. September 1906
Fertigstellung: 1. Februar 1908
Baukosten: 5,488 Mio. Mark
Schiffsmaße
Vermessung: 2500 BRT
1125 NRT
Wasserverdrängung: Konstruktion: 3469 t
Maximal: 4002 t
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:
LKWL: 116,8 m
Lü.a.: 117,4 m
Breite: 13,3 m
Tiefgang: 5,14 m
Seitenhöhe: 7,8 m
Technische Daten
Kesselanlage: 11 Marinekessel
mit Kohlefeuerung
Maschinenanlage: 2 Dreizylinder-
Dreifachexpansionsmaschinen
in 2 Maschinenräumen
Anzahl der Propeller: 2 vierflügelig \varnothing 4,00 m
Wellendrehzahl: 138 min-1
Antriebsleistung: 13.146 PSi
Geschwindigkeit: 23,9 kn
Fahrbereich: 4.120 sm bei 12 kn
Treibstoffvorrat: 400 - 800 t Kohle
Besatzung: 14 Offiziere und 308 Mann
Panzerung
Deck: 20 - 30 mm
Böschungen: 45 - 80 mm
Schächte: 100 mm
Leitstand: horizontal: 20 mm
vertikal: 100 mm
Geschützschilde: 50 mm
Bewaffnung
Seezielgeschütze: 10 Sk - 10,5 cm L/40
1500 Schuss, 122 hm
8 Sk - 5,2 cm L/55
4000 Schuss
Torpedorohre
\varnothing 45 cm:
2 seitlich unter Wasser
mit 5 Torpedos
Verbleib
am 20. Juli 1920 an Großbritannien ausgeliefert und dort abgewrackt.

Die SMS Stuttgart war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine und das dritte Schiff der Königsberg-Klasse.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Stuttgart war einer der drei Kleinen Kreuzer, dessen achterer Schornstein "detachiert" war. Das bedeutete, dass der Abstand zum mittleren Schornstein größer war als jener zwischen dem mittleren und dem vorderen Schornstein. Diese Kreuzer werden meist als Nürnberg-Klasse (erstes vom Stapel gelaufenes Schiff) bezeichnet, seltener als Stettin-Klasse, nach dem zuerst im Dienst befindlichen Kreuzer. Die Königsberg mit ihren gleichmäßig verteilten Schornsteinen aber größer Länge als die ersten Städte-Kreuzer gilt meist als Einzelschiff.

Geschichte

Am 22. September 1906 vollzog Dr. Gauß, der damalige Stuttgarter Oberbürgermeister, die Taufe. Am 1. Februar 1908 wurde das Schiff in Dienst gestellt. Die Erprobungen waren zwar bereits am 9. April 1908 beendet, jedoch mangels Personal musste die Stuttgart für ein Jahr aufgelegt werden.

Friedenseinsätze

Am 16. Februar 1909 wurde der Kleine Kreuzer Stuttgart Schulschiff für Maschinenkanonen bei der Schiffsartillerieinspektion. Er löste damit den Kleinen Kreuzer SMS Nymphe ab. In den nächsten fünf Jahren nahm die Stuttgart - zur Reserveflotte gehörend - an sämtlichen Manövern und Paraden teil. 1913 leistete sie dem gestrandeten Großen Kreuzer SMS Blücher Hilfe.

Kriegseinsätze

Bei Kriegsbeginn lag der Kreuzer Stuttgart in der Kaiserlichen Werft in Danzig. Wieder einsatzbereit, kam er am 7. August 1914 zur IV. Aufklärungsgruppe, die in Wilhelmshaven lag. Einsatz im Vorposten- und Sicherungsdienst sowie bei Minenoperationen. Im Mai 1915 nahm die Stuttgart an Vorstößen in die östliche Ostsee teil. Dabei gab es einige Gefechtsberührungen mit russischen Kriegsschiffen. Nach einer Rückkehr in die Nordsee war das Schiff zwischen Oktober 1915 und Januar 1916 erneut in der Ostsee im Einsatz. Anschließend folgte eine längere Werftliegezeit in Wilhelmshaven.

In der IV. Aufklärungsgruppe (Kommodore Ludwig von Reuter) nahm die Stuttgart an der Skagerrakschlacht teil. Sie blieb dabei unversehrt. Am 15. Dezember 1916 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und seine Besatzung übernahm nun den neuen Kleinen Kreuzer SMS Emden.

Von Februar bis Mai 1918 wurde die Stuttgart bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven zum Flugzeugkreuzer umgebaut [1]. Sie bekam drei Flugzeuge an Bord, zwei davon in Hangars und eines an Deck. Ferner wurden sechs der 10,5 cm Geschütze ausgebaut. Statt dessen erhielt die Stuttgart zwei 8,8 cm Kanonen. Ab dem 16. Mai 1918 versah sie bis Kriegsende Aufklärungsdienste in der Deutschen Bucht.

Nachkriegszeit

Am 17. Dezember wurde die Stuttgart außer Dienst gestellt und am 5. November 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Am 20. Juli 1920 wurde das Schiff an Großbritannien ausgeliefert und dort abgewrackt.

Kommandanten

Fregattenkapitän Georg Schur Februar bis April 1908
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Werner Max Februar bis September 1909
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Moritz von Obernitz September 1909 bis September 1911
Kapitänleutnant Ernst Stever i.V. Dezember 1910
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Otto Rößler September 1911 bis September 1913
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Friedrich Richter 1. Oktober 1913 bis 3. August 1915
Fregattenkapitän Lothar von Gohren August 1915 bis Februar 1916
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Max Hagedorn Februar bis Dezember 1916
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Otto von Alvensleben Mai bis November 1918
unbesetzt November bis Dezember 1918

Literatur

  • Gröner, Erich/Dieter Jung/Martin Maass: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982. (Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Bd. 1) ISBN 3-7637-4800-8
  • Hildebrand, Hans H./Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Schiffsbiographien von Kaiser bis Lütjens. Mundus Verlag, Ratingen o. J. (Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart, Bd. 5)
  • Koop, Gerhard /Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903-1918, Bremen- bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine, Bernard & Graefe Verlag München, 2004, ISBN 3-7637-6252-3

Einzelnachweise

  1. Bild des umgebauten Kreuzers

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