Sachmet

Sachmet
Sachmet in Hieroglyphen
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Sachmet mit Was-Zepter und Anch-Zeichen
Statue im Liebieghaus

Sachmet (auch Sechmet) ist eine Göttin der ägyptischen Mythologie in Löwengestalt und die Schwester und dunkle Seite der Katzen- und Fruchtbarkeitsgöttin Bastet.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Ihr Name bedeutet übersetzt die Mächtige und einer ihrer Beinamen lautet Die Herrin des Zitterns
V30
X1
O34
D46
G1 Z7
(nb.t sd3w) [1].

Bei den alten Ägyptern war sie die Göttin des Krieges, der Krankheit, aber andererseits auch der Heilung. Man fürchtete sie, da sie dem Glauben nach Konflikte, Epidemien und sogar den Tod bringen konnte. Sie wurde als wild, kriegerisch und furchterregend angesehen. Doch falls die Priester sie mit Gebeten besänftigten, würde sie auch alle Drohungen wieder zurücknehmen.

Als Pendant zu Bastet symbolisierte sie das Zerstörerische und Böse des Charakters einer Katze, aber unter ihrem friedlichen Aspekt wurde sie auch wieder zu ebendieser Katzen- und Liebesgöttin. Sie verkörperte außerdem das Auge des Re und wurde auch mit der gefährlichen Uräusschlange des Königs verbunden. In Memphis galt Sachmet als Gefährtin des Ptah und für die Pharaonen war sie ein Symbol für den eigenen Kampfesmut.

Darstellung

Dargestellt wurde diese Göttin als sitzende oder stehende Frau mit einem Löwenkopf. Seit dem Mittleren Reich trägt sie auf dem Kopf die Sonnenscheibe mit dem Uräus und die Schlange speit Feuer auf alle, die die Göttin bestrafen will. In ihren Händen hält die Göttin meist das Lebenszeichen
S34
(Anch) und das Papyruszepter.[1] Gelegentliche Darstellungen zeigen Sachmet auch mit Widder- oder Kuhhörnern. Es gibt aber auch Abbildungen, auf denen sie anstelle des Kopfes den Körper eines Krokodils oder das Auge des Re trägt und wie Min mit erhobenem Arm ein Messer hält[2].

Oft ist sie in ihrer Darstellung nicht von Bastet oder Schesemtet zu unterscheiden, sondern nur durch die hieroglyphischen Beischriften.

Kult und Kultorte

Relief der Sachmet im Tempel von Kom Ombo

Verehrt wurde Sachmet in Memphis, Letopolis, Bubastis, Karnak, Esna und allen großen Tempeln in Nubien. In Memphis bildete sie zusammen mit ihrem Gemahl Ptah und dem Sohn Nefertem seit dem Neuen Reich eine Dreiheit.

Amenophis III. ließ im Mut-Tempel von Karnak etwa 700[3] Statuen der Sachmet aufstellen, wo beide Gottheiten in ihrer Verschmelzung zu Mut-Sachmet löwenköpfig dargestellt werden.

Nach Ansicht einiger Forscher dienten die Statuen dem Kult der Göttin im Jahresverlauf: Vor jeder Statue wurden an den einzelnen Tagen des Jahres zur Besänftigung der Göttin Gebete gesprochen; für jeden Tag war dabei mindestens ein Gebet vorgesehen.

Andere Forscher sind der Meinung, dass dieser Tempel zur Abwehr einer großen Gefahr diente und vermuten dahinter die Pest. Als Beweise für diese Annahme dienen ihnen damals im Lande hastig verscharrte Tote und Pestgebete der Nachbarvölker, in denen kranke Ägypter beschrieben werden.

Zehn dieser Statuen befinden sich heute im Louvre in Paris. Aber auch in seinem Totentempel in Theben-West, von dem heute nur noch die Memnonskolosse erhalten sind, wurde Sachmet verehrt.

In der ägyptischen Mythologie

Statuen von Sachmet im Ägyptischen Museum Berlin

In der ägyptischen Mythologie ist sie die Tochter des Re, die Gemahlin Ptahs und die Mutter des Lotusgottes Nefertem.

Im "Mythos von der Vernichtung der Menschheit" soll Sachmet als Auge des Sonnengottes Re die Menschen bestrafen, die sich gegen Re erhoben haben. Sachmet verschlingt so viele Menschen, dass Re befürchtet, sie werde noch alle töten. Er ruft sie zurück, doch Sachmet bleibt auf der Erde.

Da greift Re zu einer List: Er lässt mit roter Farbe vermischtes Bier auf den Boden gießen, das Sachmet für Blut hält und gierig trinkt. Betrunken kehrt sie zu Re zurück und findet anschließend wieder ihre innere Ruhe.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bonnet: Sachmet, in: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, Nikol Verlag Hamburg 2000 ISBN 3-937872-08-6 S. 643-646.
  • Wolfgang Helck /Eberhard Otto: Sachmet, in: Kleines Lexikon der Ägyptologie, Harrassowitz Verlag Wiesbaden, 1999 ISBN 3-447-04027-0 S. 253.
  • Richard H. Wilkinson: „Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube, Macht, Mythologie“, aus dem Engl. von Thomas Bertram, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. a b Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. S.52
  2. Veronica Ions: Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden. Die Götter und Mythen Ägyptens. S.104
  3. in der Literatur variieren die Angaben hierzu mit 574, mit etwa 600 oder mit über 600 Statuen

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