Salam Fajjad

Salam Fajjad
Fayyad mit der israelischen Außenministerin Tzipi Livni, Weltwirtschaftsforum 2008

Salam Fayyad (arabischسلام فياض‎, DMG Salām Fayyāḍ, auch Faiyad; * 1952 in Dair al-Ghussun) ist ein promovierter Wirtschaftswissenschaftler und Politiker der Partei des „Dritten Weges“. Am 18. März 2007 wurde er zum Finanzminister der geplanten Einheitsregierung aus den rivalisierenden Palästinensergruppen Fatah und Hamas ernannt. Dieses Amt bekleidete er zuvor schon von 2002 bis 2005. Nach dem Scheitern der Einheitsregierung wurde Fayyad vom Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, am 14. Juni 2007 zum neuen Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiegebiete ernannt. Er übte zugleich das Amt des Außenministers aus. Sein Machtbereich erstreckte sich trotz nomineller Zuständigkeit für alle autonomen Palästinensergebiete de facto nur auf das Westjordanland.[1] Am 7. März 2009 trat die von Fayyad geführte Regierung zurück, um den Weg für eine Einheitsregierung unter Beteiligung von Fatah und Hamas freizumachen.[2] Präsident Mahmud Abbas hat Fayyad zum Verbleib im Amt aufgefordert, solange die geplanten Verhandlungen keine Ergebnisse liefern.[3]

Leben und Leistungen

Fayyad wurde 1952 in der Ortschaft Dair al-Ghassun bei Tulkarm in den heutigen Palästinensischen Autonomiegebieten geboren, damals Jordanien. Nach seiner Promotion in Wirtschaftswissenschaften in Austin in Texas arbeitete er zunächst als Dozent an der Yarmuk-Universität in Jordanien. Daneben erwarb er ein Ingenieurdiplom der Amerikanischen Universität in Beirut, als er 1987 eine Stelle bei der Weltbank in Washington antrat. Von 1995 bis 2001 arbeitete er in Jerusalem als ansässiger Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Palästina und überwachte die Finanzreformen der Autonomiebehörde.

Im Jahr 2002 wurde er von der damals regierenden Fatah als parteiloser Ökonom zum Finanzminister berufen. Unter seiner Führung wurden grundlegende Reformen des Finanzwesens initiiert, sowie wichtige Maßnahmen in einer Anti-Korruptions-Kampagne vollzogen, für die er internationale Anerkennung erntete. Er schied im Jahr 2005 aus dem Amt aus und gründete später die Partei des „Dritten Weges“.

Am 15. Juni 2007 gab der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas bekannt, er werde Salam Fayyad mit der Führung einer Notstandsregierung beauftragen. Zuvor hatte er den bisherigen Ministerpräsidenten Ismail Haniyya vor dem Hintergrund des bewaffneten Konflikts zwischen Fatah und Hamas für abgesetzt erklärt.[4]

Weblinks

Quellen

  1. Abbas outlaws Hamas armed forces (Englisch) “, Jerusalem Post, 17. Juni 2007. Zugriff am 3. Juli 2009. 
  2. Palästinensischer Regierungschef tritt zurück “, Focus, 7. März 2009. 
  3. Palästinenser-Premier Fajad kündigt Rücktritt an – Abbas dagegen “, Reuters, 7. März 2009. 
  4. Abbas ernennt Fajad zum Notstands-Regierungschef. Spiegel Online (15. Juni 2007).

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