BBÖ ET 10

BBÖ ET 10
BBÖ ET 10 / ÖBB 4041
Nummerierung: BBÖ: ET 10.001–008
ÖBB: 4041.01–08
Anzahl: 8
Hersteller: ELIN, Krauss/Linz
Baujahr(e): 1928- 29
Ausmusterung: 1973
Achsformel: 3'(Ao1Ao)'
2'Bo' (nach Umbau)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 20.520 mm
Drehgestellachsstand: 3.100 mm
Gesamtradstand: 16.340 mm
Dienstmasse: 72,70 t
Reibungsmasse: 34,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Traktionsleistung: 250 kW
Stundenleistung: 500 kW / 53 km/h
Dauerleistung: 412 kW / 62 km/h
Treibraddurchmesser: 1.140 mm
Laufraddurchmesser: 1.140 mm
Motorentyp: 1~Rs/2
Motorbauart: Einphasenreihenschlussmotor
Nenndrehzahl: 1275/min
Stromsystem: 15 kV / 16 23 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: einseitiger Tatzlager-Antrieb mit gefedertem Großrad
Bremse: Vakuumbremse, später Druckluftbremse
Steuerung: elektropneumatische Gleichstromschützensteuerung
Sitzplätze: 62

Die Reihe BBÖ ET 10 war ein elektrisch angetriebener Triebwagen der BBÖ.

1929 entschlossen sich die BBÖ zur Beschaffung von acht Elektrotriebwagen. Um die Lagerhaltung von Elektrobauteilen gering zu halten, wurden gewisse Bauteile von der Reihe BBÖ 1170 (ÖBB 1045) übernommen. Die Triebwagenreihe bekam die Bezeichnung ET 10 (ET steht für Elektro-Triebwagen).

Da die Radsatzlast für gewisse Strecken zu hoch war, wurden dreiachsige Drehgestelle entwickelt und eingebaut. Diese waren aber sehr störungsanfällig, speziell die mittig angeordnete, etwas kleinere Laufachse. Als die Achslast auf den Hauptstrecken angehoben worden war, wurden daher die mittleren Laufachsen entfernt und die Drehgestelle angepasst. An den Museumstriebwagen kann man noch heute die Achslagerführung der Laufachsen erkennen.

Bei diversen Ausbesserungen wurde eine Vielfachsteuerung eingebaut. Bei Hauptausbesserungen wurden auch die Fahrzeugkästen umgebaut, wobei die Stirnseiten mit umgestaltet wurden.

Das Einsatzgebiet der Triebwagen war die Salzkammergutbahn sowie die flachen Strecken in der Nähe Innsbrucks (SalzburgGolling, WörglKufstein und FeldkirchBregenz, wobei sie ca. 10.000 km per Monat zurücklegten.

1938 ordnete die Deutsche Reichsbahn die Triebwagen als ET 83.01-08 ein. Alle acht Fahrzeuge überlebten den Zweiten Weltkrieg und wurden ab 1953 von der ÖBB als 4041.01–08 bezeichnet. Ab 1949 wurde mit den Fahrzeugen eine Schnellverbindung Linz–Innsbruck geschaffen, die die Triebwagen aber überlastete, sodass sie bald wieder abgezogen wurden. Nach der Elektrifizierung 1952 verkehrten sie kurz in Wien als Pendelzug HütteldorfUnter-Purkersdorf, der zuvor „eingewickelt“ mit je zwei Personenwagen vor und nach einer Tenderlokomotive geführt worden war. Sie wurden von Lokzügen mit Loks der Reihe 1073 abgelöst, die wieder eingewickelt verkehrten. Erwähnenswert sind auch die Einsätze mit zu Triebwagenanhängern umgestalteten Waggons der Bauart HeidenauAltenberg (vgl. das Foto von J.J. Barbieux), die nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich verblieben und die Bezeichnung 7059.01–02 und 101 trugen. Die Fahrzeuge schieden 1973 aus dem Plandienst.

4041.01, 03 und 05 blieben erhalten und waren als Vorheizanlagen in der HW Floridsdorf hinterstellt. Zur 150-Jahr-Feier der ÖBB wurden die Fahrzeuge restauriert, wobei der 4041.03 äußerlich in den Lieferzustand als ET 10.003 zurückversetzt wurde. Ein Steuerwagen der DR wurde dem Triebwagen farblich angepasst. Die Garnitur stand bis zum Jahr 1999 für Sonderfahrten zu Verfügung. 4041.05 ist in Floridsdorf (ÖBB-Nostalgie) stationiert, und dient dort als Ersatzteilspender. 4041.01 und 4041.03 als ET 10.003 sind im Eisenbahnmuseum Strasshof.

Literatur

  • Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4

Weblinks


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