Samtgemeinde Hage

Samtgemeinde Hage
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Samtgemeinde Hage
Samtgemeinde Hage
Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Hage hervorgehoben
53.67.2833333333333
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Aurich
Fläche: 68,64 km²
Einwohner:

10.702 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km²
Verbandsschlüssel: 03 4 52 403
Verbandsgliederung: 5 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Postfach 1060
26519 Hage
Webpräsenz: www.sg-hage.de
Samtgemeindebürgermeister: Johannes Trännapp (parteilos)
Lage der Samtgemeinde Hage im Landkreis Aurich
Baltrum Juist Landkreis Wittmund Landkreis Leer Memmert Norderney Nordsee Emden Landkreis Friesland Landkreis Leer Landkreis Wittmund Aurich Berumbur Berumbur Dornum Großefehn Großheide Hage Hagermarsch Halbemond Hinte Ihlow (Ostfriesland) Krummhörn Leezdorf Lütetsburg Marienhafe Norden (Ostfriesland) Osteel Rechtsupweg Südbrookmerland Upgant-Schott Upgant-Schott Wiesmoor WirdumKarte
Über dieses Bild

Die Samtgemeinde Hage ist ein Gemeindeverband im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Die Samtgemeinde besteht aus den Mitgliedsgmeinden Hage, Berumbur, Halbemond, Lütetsburg und Hagermarsch. Auf 68,64 km² leben dort 10.702 Einwohner, was einer Dichte von 156 Einwohner je km² entspricht. Damit liegt die Samtgemeinde etwas oberhalb des Vergleichswertes für Ostfriesland (148) und leicht unter demjenigen Niedersachsens (168), jedoch klar unter dem Bundesdurchschnitt (230). Die Mitgliedsgemeinde Hagermarsch ist allerdings die am dünnsten besiedelte Gemeinde Ostfrieslands.

Im Ortsteil Berum der Gemeinde Hage befindet sich die Burg Berum, die früher zunächst Häuptlingssitz und später Sitz des Amtes Berum war. Zum herausragenden kulturellen Erbe gehört neben der genannten Burg das Schloss Lütetsburg in der gleichnamigen Gemeinde, das über einen der bedeutendsten frühn Landschaftsgärten Deutschlands verfügt. Schloss und Park befinden sich seit 1581 im Besitz derer zu Inn- und Knyphausen. Die reich ausgestattete St.-Ansgari-Kirche im Flecken Hage wurde um 1220 erbaut. In der Gemeinde Halbemond befindet sich ein Motodrom, das mit 50.000 Plätzen das mit Abstand größte Stadion Ostfrieslands ist, jedoch nur selten für Sportveranstaltungen genutzt wird.

Die Samtgemeinde ist im Vergleich zu anderen ostfriesischen Kommunen stark bewaldet. Die Forsten befinden sich vor allem in der Gemeinde Lütetsburg, aber auch in Hage und Berumbur ist Wald vorzufinden. Gemeinsam mit den Wäldern in der Samtgemeinde Esens bilden diejenigen in der Samtgmeinde Hage die nördlichsten wälder Ostfrieslands und liegen nur wenige Kilometer hinter der Deichlinie.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage und Ausdehnung

Die Samtgemeinde Hage liegt in Ostfriesland im äußersten Nordwesten Deutschlands. Die Mitgliedsgemeinde Hagermarsch grenzt direkt an die Nordsee und damit an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Samtgemeinde gehört politisch zum Landkreis Aurich.

Geologie und Hydrologie

Hof in Hagermarsch: Der Kalkmarschboden ist sehr fruchtbar.

Die Samtgemeinde hat Anteile an den drei typischen Landschaftsformen des ostfriesischen Festlands: Marsch, Geest und Moor. Der Norden der Samtgemeinde, also die Gemeinde Hagermarsch, besteht großteils aus sehr fruchtbarem Kalkmarschgebiet.

Samtgemeindegliederung

Die Samtgemeinde besteht aus den Gemeinden Berumbur (6,42 km², 2542 Einwohner), Halbemond (6,55 km², 1055 Ew.), Hage (16,62 km², 5888 Ew.), Hagermarsch (22,32 km², 436 Ew.) und Lütetsburg (16,73 km², 781 Ew.).

Innerhalb der einzelnen Gemeinden gibt es weitere Ortsteile und Wohnplätze. Zu Hage gehören Blandorf-Wichte und Hagerwilde. Berum ist sowohl Teil der Gemeinde Berumbur als auch des Fleckens Hage. Zu Berumbur gehören darüber hinaus Holzdorf und Kleinheide. Hilgenriedersiel, Theener und Junkersrott sind Ortsteile von Hagermarsch. Im Süden von Lütetsburg befindet sich die Ortschaft Moorriege. Halbemond besteht hingegen nur aus dieser Ortschaft.

Nachbargemeinden

Die Samtgemeinde grenzt im Westen an die Stadt Norden, im Süden an die Gemeinde Leezdorf in der Samtgemeinde Brookmerland und im Osten an die Gemeinden Großheide und Dornum. Der Küste vorgelagert ist die Insel Norderney. Alle genannten Kommunen befinden sich im Landkreis Aurich.

Klima

Hage liegt in der gemäßigten Klimazone, hauptsächlich im direkten Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist insgesamt von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt.

Nach der effektiven Klimaklassifikation von Köppen befindet sich Hage in der Einteilung Cfb. C steht für ein warm-gemäßigtes Klima, Cf für ein feucht-gemäßigtes Klima mit warmen Sommern b.

Geschichte

Hage Altes Rathaus

Erste Siedlungsspuren und Hoch-Mittelalter

Hage entstand vermutlich am Ausgang des 12. Jahrhunderts an einem alten Handelsweg aus der Bronzezeit. An dem sogenannten „Hagherweg“ wurden erste Siedlungen nachgewiesen: Hilgenbur und Vnuggenbur.

Bereits im frühen 13. Jahrhundert finden sich Berichte über ein klösterliches Leben in Hage. Zunächst entstand ein Benediktinerinnen-Kloster, allerdings kann die Existenz des wahrscheinlich 1235 verlassenen St.-Annen-Klosters nicht eindeutig nachgewiesen werden. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts folgte den Nonnen ein Mönchskloster der Dominikaner.

Bereits um das Jahr 1250 war die Ansgari-Kirche fertiggestellt. Bis heute beherrscht sie das Ortsbild des Fleckens.

Spätes Mittelalter

Urkundlich erwähnt wird Hage jedoch erst nach 1400 und zwar als Haghene, Hagha oder Haghe, was soviel wie „hoch zusammenhängen“ bedeutet. Zum ersten Mal findet sich der Name Hage im Ostfriesischen Urkundenbuch ca. 1410.

Eine besondere Bedeutung für die Entwicklung des Ortes kommt der ostfriesischen Adelsfamilie Hinkena zu. Mit ihrer Burg, deren Westflügel noch heute zu sehen ist, sicherte sie den alten Handelsplatz Hage. 1466 ging die Burg mit den dazugehörigen Ländereien in den Besitz der Kirche über und diente viele Jahrhunderte der Finanzierung einer zweiten Hager Pastorenstelle, der so genannten Westerpastorei.

17. und 18. Jahrhundert

Im 17. Jahrhundert zog Wohlstand in Hage ein, der bis etwa 1715 andauerte und sich im Sturmflutjahr 1717 (Weihnachtsflut, 2800 Todesopfer in Ostfriesland) wieder schwand. Auch erhielt Hage im Jahre 1656 das Marktrecht und konnte sich fortan „Marktflecken“ nennen. Gemäß der damals verliehenen fürstlichen Urkunde (11. September 1656) durfte Hage zwei Märkte pro Jahr abhalten. Diese Tradition setzt sich bis in die heutige Zeit fort.

19. Jahrhundert

Im frühen 19. Jahrhundert (1817–1819) erhielt Hage erstmalig eine gepflasterte Steinstraße. Wo zuvor nur ein schmaler, mit Bäumen gesäumter und häufig kaum befahrbarer „Hagherweg“ gewesen war, entstand mit Hilfe einer holländischen Straßenbaufirma die neue Straße.

Hager Mühle
Hage

Von 1862 bis 1864 ließ der Gutsbesitzer Edo Friedrich Peterssen das Schloss Nordeck errichten.

Ein weiteres Gebäude, welches das Ortsbild beherrscht, ist die achtstöckige Hager Windmühle, ein achtkantiger Galerieholländer mit fünfstöckigem Ziegelunterbau. Mit ihrer Höhe von 30,20 Metern bis zur Kappenspitze ist sie heute die höchste Windmühle Deutschlands und eine der höchsten Mühlen Europas. Sie wurde 1872/73 erbaut und 1880 nach Brand um eine Etage aufgestockt.

1900–1959

Ende 1914 errichtete die Kaiserliche Marine aufgrund der strategischen Lage unmittelbar nördlich der Ortschaft den Luftschiffhafen Hage, der bis 1915, mit vier großen Luftschiffhallen fertiggestellt war. Hage war einer der Hauptangriffsstützpunkte der Luftschiffe gegen Großbritannien im Ersten Weltkrieg. Im Jahre 1917 wurden die Luftschiffe aufgrund stetig steigender Luftangriffe alliierter Flieger weiter landeinwärts verlegt. Die Hallen mussten 1921 entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages hin abgerissen werden. Das Gelände wurde ab 1937 von der Luftwaffe erneut genutzt.

In der Zeit des Nationalsozialismus existierten auf dem Gemeindegebiet Kriegsgefangenenlager mit Gefangenen unter anderem aus Frankreich und Belgien. Ort eines der Gefangenenlager war das Gasthaus Sophienhof.

1960 bis heute

Einhergehend mit einem Strukturwandel zu Beginn der 1960er Jahre sank der Anteil der Erwerbspersonen in der Landwirtschaft 1961 auf 30,2 Prozent und 1965 auf 26,1 Prozent. Kleine Familienbauernhöfe verschwanden zusehends. Neue Straßen und Wirtschaftswege wurden gebaut und die ersten Windräder zur Stromerzeugung wurden installiert. Im Oktober 1963 erfolgte die Einweihung des neuen Rathauses. 1965 schloss sich Hage mit Berum, Blandorf-Wichte, Lütetsburg und Westdorf zur Samtgemeinde Hage zusammen. Berumbur (mit Holzdorf, Kleinheide, Hagermarsch, Halbemond und Junkersrott) wurde 1971 in die Samtgemeinde Hage eingemeindet. Nachdem sowohl der Personenverkehr der Deutschen Bundesbahn 1983 als auch 1989 der Güterzugbetrieb eingestellt wurde, gründete sich ein Betreiberverein für den Museumszug Küstenbahn Ostfriesland. Diese Museumsbahn hält ab jetzt am ehemaligen Hager Bahnhof.

In den 1980er und 1990er Jahren entwickelt sich Hage zu einem ländlichen Zentrum mit Einkaufs- und Freizeitbereich. 2006 wurde der ehemalige Hager Bahnhof abgerissen, der durch den Brand des Dachstuhls beschädigt war. Im gleichen Jahr begann der Bau der Entlastungsstraße, der 2010 abgeschlossen wurde.

Politik

Samtgemeinderat

Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011. Die Änderungen bei den Sitzen ergeben sich dadurch, dass zuvor Parteilose nicht erneut in den Samtgemeinderat gewählt wurden.

In der jüngeren Vergangenheit gab es einen Vorstoß von Samtgemeinde-Bürgermeister Johannes Tränapp, die Samtgemeinde in eine Einheitsgemeinde umzuwandeln, wie dies 2001 die Nachbarkommune Dornum und die im Landkreis Leer gelegene, ehemalige Samtgemeinde Bunde taten. Die Wählergruppe VBL, die im Lütetsburger Rat die absolute Mehrheit stellt, wies diesen Vorschlag jedoch sofort zurück.

Vertreter in Land– und Bundestag

Hans-Dieter Haase (MdL)

Die Samtgemeinde Hage gehört zum Landtagswahlkreis 85 Emden/Norden, der aus der Stadt Emden, der Stadt Norden und den Gemeinden Krummhörn, Hinte und Hage besteht. Im Niedersächsischen Landtag (Wahlperiode bis 2013) sind zwei Abgeordnete aus dem Wahlkreis vertreten, beide stammen aus Emden. Das Direktmandat gewann bei der Wahl 2008 der Sozialdemokrat Hans-Dieter Haase. Er ist seit 1998 Mitglied des Landtags. Über die Landesliste seiner Partei zog der FDP-Abgeordnete Roland Riese zum zweiten Mal in den Landtag ein. Das Zweitstimmenergebnis der SPD von 41,8 Prozent war das beste dieser Partei in den 87 niedersächsischen Wahlkreisen.

Bei der Landtagswahl 2008 ergaben sich folgende Verhältnisse:[2]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
SPD 45,5 % Haase 41,8 %
CDU 31,9 % Hegewald 30,8 %
Bündnis 90
Die Grünen
8,7 % Stolz 7,9 %
FDP 4,9 % Riese 6,4 %
Die Linke 9,0 % Joosten 9,0 %
Garrelt Duin (MdB)

Der Bundestagswahlkreis Aurich/Emden umfasst die Stadt Emden und den Landkreis Aurich. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde der Sozialdemokrat Garrelt Duin erneut direkt gewählt. Mit einem Zweitstimmen-Ergebnis von 38,8 Prozent wurde die SPD zwar stärkste Partei, musste jedoch im Vergleich zur vorherigen Bundestagswahl, bei der sie mit 55,9 Prozent das beste Ergebnis aller deutschen Wahlkreise erzielt hatte, deutliche Verluste hinnehmen. Außerdem wird der Wahlkreis von dem Bündnisgrünen Thilo Hoppe aus Aurich vertreten. Dieser zog bei der Wahl über die Landesliste in den Bundestag ein.

Bei der Bundestagswahl 2009 ergaben sich folgende Ergebnisse:[3]

Partei Erststimmen Kandidat Zweitstimmen
SPD 44,4 % Duin 38,8 %
CDU 25,8 % Hegewald 24,6 %
Bündnis 90
Die Grünen
11,1 % Hoppe 10,4 %
FDP 7,1 % Debus 10,4 %
Die Linke/PDS 10,1 % Heilemann 11,5 %

Wappen

Blasonierung: Geteilt von Blau und Gold, oben ein wachsender, rotbewehrter goldener Löwe, unten ein blauer, geflochtener Zaun (Gatter).

Religion

Die Samtgemeinde ist wie das gesamte Norderland überwiegend lutherisch geprägt. Das Samtgemeindegebiet wird von der Ansgari-Kirchengemeinde abgedeckt, die rund 8000 Gemeindeglieder zählt.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Im Flecken Hage sind die Ansgarikirche und die Mühle von 1873/80 (mit 30,8 m Kappenhöhe höchste Windmühle Deutschlands) zu nennen. Das Magda-Heyken-Haus der gleichnamigen Magda Heyken dient mit seiner heimatkundlichen Sammlung als lokales Museum.

Das Schloss Lütetsburg in der gleichnamigen Gemeinde soll auf einen Vorgängerbau aus dem Jahre 1212 zurückgehen und ist nach dem Häuptling Lütet Manninga aus Westeel benannt. Nachdem der Ort Westeel bei einer Sturmflutim 14. Jahrhundert unterging zog die Häuptlingsfamilie auf die Burg, die während der Sächsischen Fehde 1514 zerstört wurde. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1557 bis 1576 unter Unico Manninga. Dessen Tochter Hyma heiratete 1581 den Reichsfreiherren Wiilhelm zu Inn- und Knyphausen. Mit dem Tode Unico Manningas 1588 erlosch das Geschlecht, das Schloss wird seither von der alteingesessenen Familie der Grafen zu Innhausen und Knyphausen bewohnt und kann daher nicht besichtigt werden, wohl aber der zugehörige Park (s. Parks). Nach zwei Bränden in den Jahren 1893 und 1956 wurde das Wasserschloss wieder aufgebaut, jeweils mit zeittypischen Elementen. Es handelt sich um eine dreiflügelige Anlage, von der die Vorburg des Vorgängerbaus von 1557 bis 1576 noch erhalten ist.

Neben dem Schloss Lütetsburg sind in der Samtgemeinde noch das 1862 bis 1864 erbaute Schloss Nordeck und die Burg Berum zu finden. Letztere war über Jahrhunderte Sitz des Amtes Berum. Schloss Nordeck befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Die Burg Berum befindet sich zwar ebenfalls in Privatbesitz und ist nicht im Rahmen von Führungen zu besichtigen, allerdings ist darin ein Gästehaus untergebracht.

Parks

  • Schlosspark in Lütetsburg im Stil eines englischen Landschaftsgartens

Sport

Blick ins Rund des Motodroms Halbemond

In der Samtgemeinde befindet sich das Motodrom Halbemond, eine Speedway-Arena, die mit einem Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern eines der größten Stadien Niedersachsens ist. Das Stadion wurde eigens zur Speedway-Weltmeisterschaft 1983 auf seine derzeitige Größe erweitert. Der deutsche Motorsportler Egon Müller nutzte am 4. September 1983 den Heimvorteil und errang als erster und bisher einziger Deutscher den Titel eines Speedwayweltmeisters. Danach blieb das Stadion jahrelang ungenuzt, seit der Jahrtausendwende finden wieder regelmäßig Speedwayrennen statt. Unter anderem werden Länderkämpfe und Prädikatsläufe zur Deutschen Speedwaymeisterschaft ausgetragen. 2008 fand im Rahmen der Junioren-WM erstmals seit 25 Jahren wieder ein WM-Lauf im Motodrom statt. Der MC Norden nutzt noch heute das Stadion. Bei strengen Temperaturen im Winter dient das Motodrom als Eislaufbahn.[5]

Neben dem Schlosspark in Lütetsburg befindet sich seit 2009 eine Golf-Anlage mit einem öffentlichen und einem weiteren für einen Golfclub reservierten Platz, jeweils mit 9 Löchern. Es handelt sich dabei um einen von drei Golfplätzen in Ostfriesland, die anderen befinden sich auf Norderney und in Wiesmoor.

In der Samtgemeinde gibt es mehrere Universalsportvereine, darunter den SV Hage. Er ist mit 1300 Mitglidern der größte der Samtgemeinde.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Hage wird der Hager Markt abgehalten, der auf die alte Markttradition des Fleckens zurückgeht, mittlerweile aber Volksfestcharakter hat. Seit 1981 wird an jedem letzten Juli-Wochenende das Ortsfest mit Live-Musik gefeiert. Seit 1998 findet alljährlich im Winter die Hager Eiswette statt, die sich an der Bremer Eiswette orientiert. Dazu eingeladen werden oft hochrangige Politiker.[6] Bei der sommerlichen Veranstaltung Gartenroute Ostfriesland präsentieren Besitzer von 13 Gärten in den Gemeinden Hage, Großheide, Krummhörn und Hinte ihre teilweise nach Themen geordneten Gärten. Im Jahr 2010 fand erstmals eine Lifestyle-Messe namens Lütetsburger Herbst im Park des Schlosses Lütetsburg statt. Die Aussteller präsentieren Artikel aus den Bereichen Pferd und Hund, Jagd und Fischen, Sport und Freizeit, Garten und Wohnen sowie Mode.[7]

Sprache

Zweisprachiges Ortsschild Lütetsburg/Lütsbörg

In der Samtgemeinde wird Ostfriesisches Platt gesprochen. Unter den Erwachsenen in der Samtgemeinde ist es durchaus Alltagssprache. Auch im Rathaus wird mit den Bürgern Platt gesprochen, Dokumente sind allerdings auf Hochdeutsch auszufüllen. Die Gemeinde Lütetsburg ist seit 2006 berechtigt, ein zweisprachiges Ortseingangsschld zu führen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Kiessee in Berum

In Berum befindet sich ein Ferienpark mit 600 Bungalows und einem angeschlossenen Kurzentrum. Der Ferienpark liegt unmittelbar an einem Kiessee. Ein Freibad ist dort zu finden. Das Gelände wurde 2010 zu einem Kurpark umfunktioniert.[8]

An einem nahe gelegenen See in Blandorf-Wichte ist ein Vier-Sterne-Campingplatz geplant, der 2012 in Betrieb gehen soll.[9]

Bildung

Im Flecken Hage befindet sich eine Kooperative Gesamtschule mit der Möglichkeit, das Abitur zu erwerben. Grundschulen finden sich im Flecken und in Berumbur.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Samtgemeinde

Im Bereich der Politik ist Edo Friedrich Peterssen (1827-1900) zu nennen, Reichstagsabgeordneter aus Berum, der auch das Schloss Nordeck erbauen ließ. Der CDU-Politiker Hermann Dinkla (* 1943), derzeit Präsident des Niedersächsischen Landtags, wurde in Hage geboren. Die Verlegerin Elisabeth Allmers (* 1930), geb. Büttger, stammt ebenfalls aus Hage.

In der Wissenschaft und Theologie sind der Prediger Johann Diederich Deimann (1731–1783), der deutsch-niederländische Mediziner und Chemiker Johan Rudolph Deiman, der Geograph und Kulturhistoriker Friedrich Arends sowie der Ägyptologe Hans-Werner Fischer-Elfert (* 1954) zu nennen.

Der Fußballer Ralf Ewen (* 1972) war während seiner Karriere unter anderem kurz beim VfL Bochum aktiv. In Hage wurde 1957 auch der Musiker und Schauspieler Still Jürn geboren. Gebürtig aus Hage stammt ebenfalls der Liedermacher Jan Cornelius.

Von lokaler Bedeutung sind die Chronistin Magda Heyken (1895–1972), der ehemalige Gemeindedirektor Udo Backer (1924–1988) und der erste Samtgemeindebürgermeister Gerhard Bolt.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Der Fußballer Dieter Eilts wurde 1964 in Upgant-Schott in der benachbarten Samtgemeinde Brookmerland geboren und begann seine Karriere beim SV Hage. Dort wurde er von Scouts von Werder Bemen entdeckt. Der Krimiautor Theodor J. Reisdorf (* 1935) lebt in Berum. Der in Hannover geborene ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Carl-Edzard Schelten-Peterssen (1921–1995) lebte ebenfalls in Berum.

Literatur

  • Gerhard Canzler: Schloss Lütetsburg. Risius Verlag, Weener 2007, ISBN 978-3-88761-105-7.
  • Johann Haddinga, Martin Stromann: Luftkurort Hage. Mit den Ortschaften Blandorf-Wichte, Berum, Berumbur, Hagermarsch, Halbemond, Lütetsburg. Verlag SKN, Norden 2002, 92 S., ISBN 3-928327-55-0.
  • Magda Heyken: Chronik des Fleckens Hage. Verlag SKN, Norden 1976.

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Wahlkreis 85 Emden/Norden, Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik.
  3. Wahlkreis 25 Aurich/Emden, Quelle: Der Bundeswahlleiter.
  4. www.kirchenkreis-norden.de: Kirchengemeinde Hage, abgerufen am 10. Juli 2011.
  5. Tatjana Gettkowski: Halbemond – Premiere: Schöfeln auf der Speedwaybahn. In: Ostfriesen-Zeitung, 9. Dezember 2010. Abgerufen am 20. Juli 2011. 
  6. Wettpate Dinkla ging auf Mini-Kreuzfahrt, Ostfriesen-Zeitung, 13. Februar 2011, abgerufen am 10. Juli 2011.
  7. Mehr als 7000 Besucher beim "Lütetsburger Herbst", Ostfriesen-Zeitung, 20. September 2010, abgerufen am 10. Juli 2011.
  8. Kurpark am Kiessee ist beschlossene Sache, Ostfriesen-Zeitung, 17. April 2010, abgerufen am 10. Juli 2011.
  9. Bau des Campingplatzes in Hage verzögert sich, Ostfriesen-Zeitung, 16. Oktober 2010, abgerufen am 10. Juli 2011.

Weblinks


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