Sankelmark

Sankelmark
Sankelmark
Gemeinde Oeversee
Koordinaten: 54° 43′ N, 9° 26′ O54.7188888888899.425277777777842Koordinaten: 54° 43′ 8″ N, 9° 25′ 31″ O
Höhe: 42 m ü. NN
Fläche: 20,82 km²
Einwohner: 1.383 (30. Sep. 2007)
Eingemeindung: 1. März 2008
Postleitzahl: 24988
Vorwahlen: 04602, 04630
Karte

Lage von Sankelmark in Oeversee

Sankelmark ist ein Ortsteil der Gemeinde Oeversee und liegt bei Flensburg am Sankelmarker See im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Augaard, Barderup, Bilschau, Juhlschau und Munkwolstrup liegen im Ortsgebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Dänisch-Österreichischen Krieg gab es eine Schlacht im Gemeindegebiet, da sich die Dänen auf den See zurückgezogen hatten und von dort aus nicht weiterkamen.

1974 wurde die selbständige Gemeinde Sankelmark gebildet.

Am 1. März 2008 fusionierte sie mit der Nachbargemeinde Oeversee.[1] Als Name der neugebildeten Gemeinde ist Oeversee vereinbart worden.

Wirtschaft

Die Wirtschaftsstruktur des Ortsteiles ist nicht homogen. Während sie in großen Teilen landwirtschaftlich geprägt ist, befinden sich in Barderup und Munkwolstrup Wohngebiete.

Ortsteile

Augaard

Augaard (dänisch: Ågård) wurde 1337 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet Ort oder Hof am Fluss. In Augaard wurde 1863 die erste dänische Folkehøjskole in Südschleswig (Aagaard Højskole) errichtet. Die Hochschule musste aber bereits 1889 wieder schließen, da die preußischen Behörden den Unterricht in dänischer Sprache untersagten [2].

Barderup

Barderup ist eine Aussiedlung aus Oeversee und wurde 1472 erstmals erwähnt. Der Ortsname bedeutet Aussiedlung der Sänger.

Munkwolstrup

Besondere Bedeutung genießt Munkwolstrup (Munkvolstrup) durch sein Großsteingrab, das eines der größten archäologischen Denkmäler Europas ist. Die jungsteinzeitlichen Megalithanlagen datieren auf ca. 3.500 - 2.800 v. Chr.

Nachdem sie bis ins 19. Jahrhundert als Steinbrüche genutzt und größtenteils zerstört wurden, wurde die Rekonstruktion der bis zu 75 Meter langen Anlagen im Jahre 2003 erfolgreich abgeschlossen. Dazu wurden auch 160 bis zu 3 Tonnen schwere Findlinge aus einer nahe gelegenen Kiesgrube verwendet.

Heute stehen sie unter Denkmalschutz. Der Arnkielpark, in dem sieben Grabanlagen (sechs sogenannte Langbetten und ein Grab im Rundhügel) zu besichtigen sind, ist während der Ausgrabungen entstanden.

Munkwolstrup wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt.

Politik

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Sankelmark

Blasonierung: „Über blauem, mit zwei goldenen Wellenfäden belegten Wellenschildfuß von Blau und Gold schräglinks geteilt, oben eine goldene Pflugschar, unten ein blaues aus vier Tragsteinen und zwei Deckplatten bestehendes Steingrab.“[3]

Tagungszentrum Sankelmark

Akademie Sankelmark

Die Akademie Sankelmark ist eine Erwachsenenbildungseinrichtung, die Seminare und Tagungen zu politischen und kulturellen Themen der Region Sønderjylland/Schleswig, des Landes Schleswig-Holstein und der Bundesrepublik Deutschland anbietet. Dabei geht es vornehmlich um

  • politische Bildung, die Ausgestaltung demokratischen Zusammenlebens,
  • Geschichte, Kultur und Religion, Literatur und bildende Kunst und damit um die ethischen Grundlagen unserer Gesellschaft.

Die Akademie Sankelmark wurde im Jahr 1952 eröffnet, um als Ort „freier geistiger, politischer und kultureller Auseinandersetzung […] Brücke [zu] sein zu einer echten Verständigung der Völker". So der Wortlaut in der Gründungsurkunde. Träger der Akademie ist der gemeinnützige Deutsche Grenzverein e. V., deren Mitglieder aus den Kreisen und Gemeinden des Landesteils Schleswig stammen.

Europäische Akademie Schleswig-Holstein

Die Europäische Akademie Schleswig-Holstein bietet Seminare und Tagungen zu politischen und kulturellen Themen Europas mit dem besonderen Akzent auf dem Ostseeraum an. Die Arbeit ruht auf drei Säulen:

  • Die Europa-Akademie konzentriert sich vornehmlich die Europäischen Institutionen und Politik, Kultur und Alltagsleben unserer europäischen Nachbarstaaten.
  • Die Europäische Justiz- und Rechtsakademie des Nordens wendet sich mit Fachseminaren speziell an Juristen.
  • Die Europäische Akademie für Angelegenheiten der Minderheiten informiert über Minderheitenprobleme und Lösungsansätze für diese Probleme.

Die Europäische Akademie Schleswig-Holstein wurde 1974 gegründet. Sie wechselte ihren Standort im Jahr 1999 aus der damaligen Heimvolkshochschule in Leck nach Sankelmark. Träger der Akademie ist der gemeinnützige Verein Europäische Akademie Schleswig-Holstein e. V. Seine Mitglieder sind Institutionen aus Deutschland, Dänemark und Belgien.

Die Veranstaltungen beider Akademien sind für alle Interessierten offen und finden im Tagungszentrum Sankelmark statt. Die Idee einer solchen „Grenzakademie“ stammte bereits aus den 1930er Jahren, wurde jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklicht. Die Initiative zum Bau ging von dem damaligen Landrat und späteren Ministerpräsidenten Friedrich Wilhelm Lübke aus, der zugleich auch Vorsitzender des Deutschen Grenzvereins war, dem Bauherrn und Eigentümer der Akademie. Seit 1952 haben mehr als 400.000 Gäste an Veranstaltungen der beiden Akademien in Sankelmark teilgenommen.

Quellen

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2008
  2. Grænseforeningen, Aagaard Højskole
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sankelmark — is a former municipality in Schleswig Holstein in Germany. It is about 5 miles south of Flensburg. There was a battle there in the Second War of Schleswig (1864). On March 1, 2008 Sankelmark was incorporated into Oeversee.External links*… …   Wikipedia

  • Sankelmark — Original name in latin Sankelmark Name in other language Sankelmark State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 54.71803 latitude 9.42344 altitude 36 Population 1358 Date 2012 07 04 …   Cities with a population over 1000 database

  • Munkwolstrup — Sankelmark Gemeinde Oeversee Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Oversø — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schleswigscher Ortsnamen — Diese Liste enthält die deutschen, dänischen und friesischen Varianten schleswigscher Ortsnamen. Die friesischen Varianten werden inzwischen auch in Atlanten und auf Ortsschildern mitaufgeführt. Nordschleswig Die dänischen Varianten stehen an… …   Deutsch Wikipedia

  • Schleswigsche Ortsnamen — Diese Liste enthält die deutschen, dänischen und friesischen Varianten schleswigscher Ortsnamen. Die friesischen Varianten werden inzwischen auch in Atlanten und auf Ortsschildern mitaufgeführt. Nordschleswig Die dänischen Varianten stehen an… …   Deutsch Wikipedia

  • Second Schleswig War — Part of the wars of German unification The Battle of Dybbøl by Jørgen Valentin Sonne, 1871 …   Wikipedia

  • Oeversee — Oeversee …   Wikipedia

  • Ferdinand-Tönnies-Arbeitsstelle — Die Ferdinand Tönnies Arbeitsstelle (FTA) ist eine soziologische Forschungsstätte an der Universität Klagenfurt. Sie besteht seit 1982. Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Geschichte 2.1 Hamburg 1982–2002 …   Deutsch Wikipedia

  • Gluecksburg — Glücksburg (Ostsee) (dänisch: Lyksborg) ist eine Stadt in Schleswig Holstein an der Flensburger Förde in der Landschaft Angeln, nahe dem Oberzentrum Flensburg. Sie ist die nördlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”