Santa Maria della Vittoria (Kirche in Rom)

Santa Maria della Vittoria (Kirche in Rom)
Basisdaten
Patronat: Maria (Mutter Jesu)
Weihetag: 1620
Kardinalpriester: Sean Patrick Kardinal O’Malley
Anschrift: Via XX Settembre, 17
00187 Roma
Fassade von Santa Maria della Vittoria

Santa Maria della Vittoria (lat.: Sanctae Mariae de Victoria) ist eine Barockkirche in Rom. Sie befindet sich an der Via XX Settembre im Norden der Altstadt ca. 500 m östlich vom Quirinalspalast und 150 m nördlich von der Piazza Repubblica. Die Kirche ist die Titelkirche von Sean Patrick O’Malley.

Die Kirche wurde vom Baumeister Carlo Maderno in den Jahren 1608–1620 für den Orden der Unbeschuhten Karmeliter errichtet. Die Fassade aus Römischen Travertin aus Tivoli wurde in den Jahren 1624–1626 von Giovanni Battista Soria (1581–1651) im Auftrag von Kardinal Scipione Borghese angefügt.

Die Kirche ersetzte eine Kapelle, die dem Apostel Paulus geweiht war.

Inhaltsverzeichnis

Das Marienbild

Am 8. November 1620 siegte die Katholische Liga in der Schlacht am Weißen Berg über die Protestanten. Der Legende nach trug der Karmeliterbruder Domenico ein Bild der Heiligen Familie aus dem Schloss Strakonice in die Schlacht, dem von Protestanten bei allen Figuren, außer dem Jesuskind, die Augen ausgestochen waren. Dies erzürnte die katholischen Soldaten so sehr, dass sie mit dem Schlachtruf Santa Maria den Hügel des böhmischen Heeres erstürmten und dieses überrumpelten. Am 8. Mai 1622 wurde das Bildnis, das die Initialzündung zum Sieg am Weissen Berg setzte, in die neue Kirche in Rom getragen, die darauf Santa Maria della Vittoria (Heilige Maria vom Siege) genannt wurde.

Ausstattung

Das Kirchengebäude besteht aus einem einschiffigen Raum mit acht Seitenkapellen. Die inneren Verzierungen der Kirche folgen dem typischen Barockstil, also Stuck, Fries und farbiger Marmor. Das Deckenfresko „Triumph der Heiligen Jungfrau über die Häresie“ stammt von den Brüdern Giuseppe und Andrea Orzi. Die Kapellen bergen zahlreiche Kunstwerke, unter anderem drei Gemälde des Domenichino, die letzten Werke, welche der Künstler in Rom ausführte. Die berühmtesten Werke befinden sich jedoch in den zwei letzten Kapellen vor dem Chor.

In der Cappella San Giuseppe stellt eine Skulpturengruppe von Domenico Guidi den Traum des Heiligen Josef dar. Das Kunstwerk stellt das thematische Gegenstück zur Heiligen Theresa dar. Unter dem Altar liegen die Reliquien der römischem Märtyrerin Victoria.

In der Cornaro-Kapelle findet man eine der schönsten Statuen Berninis, die Verzückung der Heiligen Theresa, welche um das Jahr 1646 ausgeführt wurde. Die Kapelle wurde vom venezianischen Kardinal Cornaro gestiftet. An den Seiten sind Mitglieder der Familie Cornaro wie in Theaterlogen dargestellt, die die Szene der Heiligen Theresa betrachten.

In der Sakristei befinden sich Gemälde, die der Schlacht am Weißen Berg sowie der Schlachten christlicher Armeen gegen die Türken gedenken.

Ein Teil der Innenausstattung wurde bei einem Brand im Jahr 1833 zerstört. Die Glasfenster entstammen den Jahren 1955–1956.

Sonstiges

In Wien und Prag stehen dem gleichen Patrozinium geweihte Gotteshäuser.

Siehe auch

Liste der Kardinalpriester von Santa Maria della Vittoria

Literatur

  • „Santa Maria della Vittoria“, ATS Italia Editrice, Roma 1999. ISBN 88-86542-89-5.
  • Anton Henze: „Kunstführer Rom“, Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, S. 240–241. ISBN 3-15-010402-5

Weblinks

41.90468055555612.4942277777787Koordinaten: 41° 54′ 17″ N, 12° 29′ 39″ O


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