Satorquadrat

Satorquadrat
Sator-Quadrat

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS ist ein Satzpalindrom mit der Besonderheit, dass es einem Magischen Quadrat so eingeschrieben werden kann, dass es horizontal und vertikal, vorwärts und rückwärts gleichermaßen gelesen werden kann:

S A T O R - „Sämann“
A R E P O - Bedeutung unbekannt, vielleicht ein Name
T E N E T - „hält“/„führt“
O P E R A - „Mühen“/„Arbeiten“
R O T A S - „die Räder", Akkusativ Plural

Aufgrund der seltenen Eigenschaft, ein vierfaches Palindrom zu sein, wurden dem Sator-Quadrat früher Eigenschaften zugeschrieben, es gehört damit zu den verbreitetsten Zauberformeln des Abendlandes. Die Übersetzung und Bedeutung der lateinischen Worte ist umstritten, vor allem das Wort „arepo“ ist nirgends sonst belegt und wird daher für einen Namen gehalten. Manche halten es auch für ein sonst unbekanntes „keltisches“ Wort für Pflug. Das erste Vorkommen dieses Palindroms ist durch Graffiti aus Pompeji auf die Mitte des ersten Jahrhunderts belegt, was seine zahlreichen christlichen Deutungen unwahrscheinlich erscheinen lässt. Das Quadrat wurde auch dazu verwendet, um sich vor Seuchen und Unheil zu schützen.[1] Aus der ersten Hälfte lässt sich der Wortlaut "A PATERNOSTER O", Gottvater zwischen A und O, dem Anfang und dem Ende, formen.

Paternoster-Anagramm
  • Ein weiteres Sator-Quadrat befindet sich am Dom zu Siena.
  • 1902 wurde vom Schulverweser Bartl im Deckengemälde der Peter-und-Paul-Kirche auf dem Westerbuchberg nahe dem Chiemsee ein Sator-Quadrat entdeckt. Die Schnörkel auf dem Rahmen um eine "Anna selbdritt" wurden von Bartl abgezeichnet und von ihm als das Sator-Quadrat erkannt. In gotischen Kleinbuchstaben ist die alte Zauberformel zu lesen. Die Sicht von unten auf das geheimnisvolle Fresko ist heute durch ein später eingezogenes Gewölbe verdeckt.
  • Ein Sator-Quadrat befindet sich auch auf einer Gedenktafel für den Komponisten Anton von Webern, der sich mit ihm in seinem Konzert op. 24 musikalisch auseinandergesetzt hat.

Literatur

  • Alf Önnerfors (Hrsg.): Antike Zaubersprüche, lateinisch/deutsch, Reclam, Ditzingen 1991, ISBN 978-3150086865
  • Altbayerischer Festtags- und Brauchtums Kalender 2008, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, ISBN 978-3-935719-40-7

Referenzen

  1. Google Books - Proceedings, American Philosophical Society (vol. 115, No. 4, 1971), Philadelphia, 1971, p.298 ISBN 1-4223-7129-8

Weblinks


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