Sattelkröte

Sattelkröte
Gelbe Sattelkröte
Gelbe Sattelkröte (Brachycephalus ephippium)

Gelbe Sattelkröte (Brachycephalus ephippium)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Sattelkröten (Brachycephalidae)
Gattung: Brachycephalus
Art: Gelbe Sattelkröte
Wissenschaftlicher Name
Brachycephalus ephippium
(Spix, 1824)

Die Gelbe Sattelkröte (Brachycephalus ephippium) ist eine in Brasilien beheimatete Art aus der Familie der Sattelkröten (Brachycephalidae). Es handelt sich um winzige Froschlurche von auffällig gelber Färbung. Sie verfügen über ein stark wirksames Hautgift namens Tetrodotoxin.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Diese Art erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von nur 12,5 bis 19,7 mm. Die Finger und Zehen sind auf drei an jeder Gliedmaße reduziert und verkürzt. Die Hinterbeine sind recht kurz. Am Rücken befindet sich eine sattelförmige Knochenplatte unter der Haut. Die Tiere sind durchgängig leuchtend gelb bis orange gefärbt. Die Augen-Iris ist schwarz.

Vorkommen und Lebensweise

Gelbe Sattelkröten bewohnen die atlantischen Küstenwälder Südostbrasiliens (von Meereshöhe bis maximal 1200 m), wo sie in der Falllaubschicht am Boden leben. Als Nahrung dienen kleine Insekten und andere Wirbellose, etwa Springschwänze und Milben. In Trockenzeiten verbergen sich die Tiere tiefer in der Laubschicht.

Während der Regenzeit erfolgt die Fortpflanzung; dabei zeigen die Männchen ein territoriales Verhalten. Entdecken sie einen Artgenossen, äußern sie Rufe und bewegen einen Arm auf und ab. Handelt es sich bei dem Gegenüber um ein anderes Männchen, kommt es zu einem Ringkampf und der Rivale wird weggedrückt. Als Paarungsrufe dienen kontinuierliche Rufserien von zwei bis sechs Minuten Länge. Beim Rufen richten sich die Tiere auf allen Vieren auf.

Haben sie ein Weibchen angelockt, wird dieses ergriffen, wobei zunächst ein inguinaler Amplexus erfolgt. Danach rutscht das Männchen auf dem Rücken des Weibchens weiter nach vorne (axillarer Amplexus). Das Weibchen sucht eine geeignete Eiablagestelle zwischen Laub oder unter Totholz und legt schließlich über eine Zeitspanne von einer halben Stunde bis zu fünf recht große, gelblich-weiße Eier ab, die dabei vom Männchen besamt werden. Wenn das Männchen den Eiablageplatz verlassen hat, rollt das Weibchen die Eier mit Hilfe seiner Füße, so dass an diesen Erde anhaftet. Damit sollen die Eier vor Fressfeinden getarnt werden. So werden sie schließlich sich selbst überlassen.

Es findet kein aquatiles Kaulquappen-Stadium, sondern eine direkte Entwicklung statt. Aus den Eiern schlüpfen nach etwa zwei Monaten fertig entwickelte Jungkröten – diese weisen noch einen rudimentären Schwanz auf. Sattelkröten benötigen also, anders als die Mehrzahl der Amphibien, kein Gewässer für ihre Fortpflanzung.

Quellen

  1. Information enthalten in der Übersicht zur Familie Brachycephalidae bei amphibiaweb.org

Weblinks


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