Savestate

Unter einem Zwischenstand bzw. Savestate versteht man einen Speicherplatz für Programmzustände innerhalb eines Computerprogrammes.

Speziell und in den meisten Fällen bezeichnet man mit "Savestate" die zur Verfügung stehenden Speicher-Slots in Emulatoren, mit denen man schnell ein Speicherabbild des aktuell laufenden Computerspieles erstellen und wieder zurückladen kann. Somit ist es möglich, schnell, durch einen einzigen Tastendruck, zu einem zeitlich vorherigen Zeitpunkt innerhalb des Computerspieles "zurückzuspringen".

Savestates ähneln in ihrer Funktionsweise dem insbesondere von Ego-Shootern bekannten Quicksave. Anders als ein Quicksave besitzt der Savestate jedoch für gewöhnlich einen kompletten Dump des Speichers, also sämtlichen aktuell in der emulierten Hardware vorhandenen Informationen, wie im Speicher liegende Grafiken, Benutzereingaben oder Signalpegel des Line-Out des Audio-DSPs.

Die Möglichkeit der Savestates benötigt im Vergleich zum emulierten Programm einen recht hohen Speicheraufwand, da sämtliche Register, Datenpuffer und Audiosignale wieder "zurückgespult" werden müssen. Für das emulierte Programm, beziehungsweise für die emulierte Hardware scheinen alle vor Zurückladen des Savestates stattgefundenen Ereignisse nicht stattgefunden haben. Für aktuelle, wie auch ältere PCs ist es jedoch überhaupt kein Problem, ältere PC-Spiele zu emulieren, und mit Savestates zu arbeiten, da die emulierte Hard- und Software älterer Spielekonsolen (8- und 16-Bit) im Vergleich zur PC-Infrastruktur bescheidene Dimensionierungen hat.

Innerhalb der meisten Emulatoren findet sich ein Untermenü für Savestates. Hier kann eine Liste von, exemplarisch, zehn "Save-Slots" aufgelistet sein. Mit den Funktionstasten können Savestates noch schneller als durch Menues aufgerufen werden.

Die Technik des Savestates ermöglicht, insbesondere im Bereich der Retrospiele, für gewöhnlich als "unmöglich" zu schaffende Levelpassagen einfach durch regelmäßiges Speichern und bedürfnisorientierten Neuladen zu lösen. So ist es z.B. möglich, dass der letzte Savestate geladen wird, nachdem der Spielecharakter (z.B. Super Mario) versehentlich einen Abgrund heruntergefallen ist. Dadurch vermeidet man, exemplarisch, den nervigen und zeitraubenden Neustart vom Levelanfang.

Für das Speedrunning sind Savestates teilweise die einzige legitime Möglichkeit, noch höhere Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

Interessant am Savestate ist der hohe Geschwindigkeitsvorteil, mit dem man sich durch ein Computerspiel hervortastet. Dadurch geht allerdings auch gegebenenfalls ein korrekter Eindruck des eigentlichen Computerspieles, und dessen Schwierigkeitsgrades verloren. Da durch Savestates zeitlich aufwändige "Re-Runs", wie nach einem "verlorenen Leben", ausgeblendet werden, verliert man schnell ein angemessenes Zeitgefühl für das gespielte Computerspiel. Durch das ständige Neuladen wird das Computerspiel seiner Gesamtheit zerhackt, und ist nur noch schwierig als Ganzes wahrzunehmen. Das Computerspiel wird zum Junk-Food, dessen Ziel es am Ende womöglich einzig ist, bloß schnell bis zum Endbildschirm zu kommen.