Scharfenwiese

Scharfenwiese
Ostrołęka
Wappen von Ostrołęka
Ostrołęka (Polen)
DEC
Ostrołęka
Ostrołęka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Masowien
Fläche: 29,0 km²
Geographische Lage: 53° 5′ N, 21° 35′ O53.08333333333321.5833333333337Koordinaten: 53° 5′ 0″ N, 21° 35′ 0″ O
Einwohner: 54.109 (31. Dez. 2007[1])
Postleitzahl: 07-400 bis 07-417
Telefonvorwahl: (+48) 29
Kfz-Kennzeichen: WO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: SuwałkiWarschau
Nächster int. Flughafen: Warschau
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Janusz Kotowski
Adresse: pl. Gen. Józefa Bema 1
07-410 Ostrołęka
Webpräsenz: www.ostroleka.pl
Rathaus von Ostroleka (2007)
Madalinski-Brücke in Ostroleka (2007)
Glowackiego-Straße in Ostroleka (2007)

Ostrołęka (deutsch Ostrolenka, 1941-45 Scharfenwiese) ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Masowien.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Ostrołęka liegt an den Flüssen Narew, Omulew und Czeczotka.

Geschichte

Im 11./12. Jahrhundert gab es an der Stelle des heutigen Ostrołęka eine Burg und eine Marktsiedlung am linken Ufer der Narew. Es lag strategisch günstig an den Handelswegen zwischen Masowien nach Preußen.
Das Kulmer Stadtrecht wurde am 12. Mai 1373 bestätigt, die erste Vergabe erfolgte wahrscheinlich bereits früher. Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich das Handwerk in der Stadt.
1526 kam die Stadt zusammen mit dem Herzogtum Masowien unter die polnische Krone. Die Bedeutung als Wirtschaftszentrum stieg weiter an, die Stadt wurde vor allem für Tuche und Holzprodukte ein wichtiger Lieferant von Danzig. Die Güter wurden vorwiegend über Flöße dorthin transportiert.
Das Wachstum der Stadt wurde gebremst, als 1563 die Pest ausbrach und kurz darauf ein Feuer große Teile der Stadt vernichtete.
1655 bis 1660 wurde die Stadt durch die Schweden geplündert und zerstört. Unweit der Stadt führten die Kurpen eine Schlacht gegen die Schweden.
1777 lebten 1.674 Menschen in der Stadt, welche damit nach Warschau und Pułtusk die drittgrößte Stadt in Masowien war. Während der 3. Teilung Polens fiel die Stadt an Preußen.
Am 16. Februar 1807 besiegten napoleonische Truppen die russischen Truppen in einer Schlacht. Dieser Schlacht verdankt Ostrołęka einen Eintrag im Triumphbogen in Paris.
1807 kam die Stadt zum Großherzogtum Warschau und 1815 zu Kongresspolen.
1831 kommt es zu einer Schlacht zwischen polnischen und russischen Truppen, in deren Folge Teile der Stadt zerstört werden.
1893 wurde die Stadt an das Schienennetz angeschlossen. Sie erhielt damit direkte Verbindung nach Warschau und Sankt Petersburg.
1897 wurde das Schienennetz nach Tłuszcz erweitert. In der Stadt lebten neben den etwa 8.000 Einwohner noch etwa 5.000 russische Soldaten.
Während des Ersten Weltkrieges und dem sich 1920 anschließenden Polnisch-Sowjetischen Krieg wurde die Stadt stark zerstört und gehörte zu den am stärksten von Zerstörung betroffenen Städten. Im Polnisch-Sowjetischen Krieg wird die Stadt am 7. August 1920 von sowjetischen Truppen eingenommen. Diese müssen die Stadt aber bereits am 23. August verlassen.
Die Stadt gehörte seit Ende des Ersten Weltkrieges wieder zu Polen und dort zur Woiwodschaft Białystok. Anfang 1939 wurde sie Teil der Woiwodschaft Warschau.
Während des Zweiten Weltkrieges wird die Stadt vom Dritten Reich besetzt und es werden Arbeitslager errichtet. Ostrolenka wurde Sitz eines deutschen Landkreises und der Ortsname 1941 in Scharfenwiese geändert. Nach der Befreiung der Stadt durch die Rote Armee wird die Stadt Kreisstadt eines Powiats.
Bei einer Verwaltungsreform 1975 wurde die Stadt Sitz der Wojewodschaft Ostrołęka, bei einer erneuten Verwaltungsreform 1999 verlor die Stadt den Status und wurde Teil der Woiwodschaft Masowien.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
16. Jahrhundert 2.000 1777 1.674 1808 2.036 1829 2.883
1897 7.965 1913 13.500 1915 5.000 1937 13.650
2000 55.818 2005 54.129

Politik

Städtepartnerschaften

  • Meppen (Deutschland), seit 1994
  • Cafelandia (Brasilien), seit 1999
  • Balassagyarmat (Ungarn), seit 2000
  • Alytus (Litauen), seit 2001
  • Masty (Weißrussland), seit 2002

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • eine Pfarrkirche (14. Jahrhundert)
  • ein Bernhardiner-Kloster (17. Jahrhundert)
  • das Postgebäude (19. Jahrhundert)
  • das Rathaus (19. Jahrhundert)

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007

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