Scheiterbach

Scheiterbach

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Schwemmbach
Lage Oberösterreich, Österreich
Länge 35 km
Quelle als Riedlbach im Gemeindegebiet von Waldzell, im Gebiet des SteiglbergesVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe ca. 760 m ü. A.
Mündung oberhalb von Uttendorf in die Mattig48.14779180356713.1258511543277Koordinaten: 48° 8′ 52″ N, 13° 7′ 33″ O
48° 8′ 52″ N, 13° 7′ 33″ O48.14779180356713.1258511543277
Höhenunterschied 250 m
Abfluss über InnDonau
Einzugsgebiet 220 km²

Der Schwemmbach, früher auch „Riedlbach“ oder „Ach-Bach“, etwas später auch noch „Triftbach“, sowie heute noch „Scheiterbach“ genannt, gehört laut Fließgewässer-Grundtypen Österreichs zu den Gewässern des nördlichen Vorlandes und entspringt im südöstlichen Kobernaußerwald in Oberösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Hydrologische Beschreibung

Mündung des Schwemmbachs in die Mattig

Seine Quelle liegt im Gemeindegebiet von Waldzell, im Gebiet des Steiglberges in ca. 760 m Meereshöhe. Er wird ab der Einmündung des Schwarzmoosbaches (Flussordnungszahl FLOZ 3) bei der Ortschaft Hocheck als Schwemmbach benannt und heißt oberhalb dieser Stelle, auch heute noch bei den Einheimischen Riedlbach (FLOZ 3). In diesen Abschnitt münden wiederum einige kleinere Bäche und zwar der Hundstalbach, der Rabenbach, sowie zwei namenlose Gerinne. Im Gewässerverzeichnis des Hydrografischen Dienstes wird aber auch der oberste Abschnitt als Schwemmbach angesprochen.

Ab der Einmündung des Schwarzmoosbaches hat der Schwemmbach die FLOZ 4. Bis zu seiner Einmündung in die Mattig oberhalb von Uttendorf hat er eine Gesamtlänge von 35 km und entwässert ein Einzugsgebiet von rund 220 km².

Zufluss

Wesentliche Zubringer sind der

  • Weißenbach (FLOZ 3), der bei Schneegattern (km 23,9) einmündet, der
  • Hainbach, ein in den Gemeinden Straßwalchen und Oberhofen am Irrsee entspringender eher kleiner aber, durch starke Drainierung seines Quellgebietes, sehr hochwasseranfälliger Bach. Der Hainbach mündet nunmehr in das Hochwasser-Rückhaltebecken Teichstätt bei Fluss-km 16,4. Ende der 1970er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bedrohte dieser Bach verstärkt die Gebiete südlich von Munderfing durch Hochwässer. Ursache waren Regulierungen und Drainagierungen im Bereich des Oberlaufs, sowie die Vergrößerung der versiegelten Bodenflächen. Der Hainbach, ein ehemals kleines Rinnsal ohne Mündung, das bislang spätesten in der Lengauer Ortschaft Bach versickerte, führte immer mehr Wasser und drang 1964 erstmalig über Valentinhaft bis nach Munderfing vor. Im Jahre 1968 wurde er in ein neues Bachbett, der sogenannten Mittelwasserüberführung, verlegt und mündete dann unterhalb des heutigen Rückhaltebeckens in den Schwemmbach. Der Hainbach entwässert ein Einzugsgebiet von 62,4 km² und der Weißenbach eines von ca. 30 km² Fläche.
  • Unterhalb der Untersuchungsstrecke bei Munderfing mündet noch der Schalchener Brunnbach, kurz oberhalb der Schwemmbachmündung in die Mattig mit einem Einzugsgebiet von ebenfalls ca. 30 km².

Der Schwemmbach legt in seinem Längsverlauf einen Höhenunterschied von ca. 250 Höhenmetern zurück, das Gefälle ist über seine gesamte Länge relativ konstant und beträgt durchschnittlich 6,6 %o. Lediglich die obersten 5 km zeigen ein deutlich höheres Gefälle von 15 %o.

Abfluss

Am Schwemmbach werden die Abflussverhältnisse durch drei Schreibpegel des Hydrographischen Dienstes dokumentiert. Am untersten Pegel bei Furth (Fluss-km 2,0) beträgt das mittlere jährliche Niederwasser (MNQ) der Reihe 1981-1989 0,15 m³/s, der mittlere Abfluss (MQ) 0,87 m³/s und das mittlere Hochwasser (MHQ) 6,69 m³/s. Bezogen auf das Einzugsgebiet entspricht der Mittelwasserabfluss beim Pegel Furth einer Wasserspende von nur 4,6 l/s.km². Diese geringe Wasserspende ist aber nicht als Folge geringerer Niederschlagsmengen zu sehen, sondern vielmehr als Folge der Versickerungen in den Untergrund.

Am Schwemmbach zeigt das Abflussregime nach den Angaben des Hydrografischen Zentralbüros verglichen mit anderen Flüssen in Oberösterreich, nur geringe Schwankungen: In den Wintermonaten Dezember bis April liegen die Abflussmittel um bzw. knapp über 1 m³/s, in den Monaten September und Oktober um 0,5 m³/s.

Geschichte und Geologie des Schwemmbaches

Geologisch gehört das Einzugsgebiet des Schwemmbaches zum südlichen Teil des Alpenvorlands, ein vielgestaltiger Naturraum zwischen dem im Haugstein bis 895 m hoch werdenden Sauwald im Norden, der geologisch noch zum kristallinen Grundgebirge der böhmischen Masse gehört und dem 785 m hohen Tannberg, der noch zur Flyschzone und damit zu den Alpen gezählt wird. Die Geologen bezeichnen diesen Raum als Molassezone. In diesen tertiären Sedimentationen sind im Einzugsbereich des Schwemmbaches auch mehrere Lagen Erdgas und Erdöl führender Schotter und Sande eingelagert.

Der Kobernaußer Wald ist der Rest eines riesigen Schwemmfächers, der vor zehn bis zwei Millionen Jahren in das Molassebecken hinein von den aus den jungen Alpen kommenden Flüssen abgelagert wurde. Es ist anzunehmen, dass das gesamte Innviertel ursprünglich von einer zusammenhängenden Decke der Hausruck- und Kobernaußerwaldschotter bedeckt war, diese aber durch eine spätere Landhebung und dadurch bedingte stärkere Erosion sowie die folgliche Entwicklung neuer Entwässerungssysteme über weite Teile unterschiedlich stark erodiert wurde. Im südlichen Teil des Siedlberges und in Teilen des Geinberges sind noch Reste dieser Schotter erhalten. Im Schwemmbachtal und den weiter westlich gelegenen Teilen des Innviertels wurden diese spättertiären Schotter bis in tiefe Lagen abgetragen und sind heute von fluvioglazialen pleistozänen Sedimenten überlagert.

Eiszeitliche Folgen

Die Periode der Eiszeiten, auch Diluvium genannt, beginnt vor etwa zwei Millionen Jahren und gestaltete den westlichen Teil des Schwemmbachtales. Von den vier Eiszeiten findet man im Schwemmbachtal nur Spuren der beiden jüngeren, der Riß-und Würmeiszeit. Die Gletscher stießen, aus den Alpen kommend, bis zu den Endmoränen (bei Palting und Kerschham) vor. Gegen Ende der jeweiligen Eiszeit schmolz das Gletschereis, riesige Wassermengen konnten nun das vom Gletscher transportierte Material weit nach Norden verfrachten und dabei ein breites Tal tief ausschürfen. Als das Schmelzwasser weniger wurde, setzte statt Abtragung Sedimentation ein und weite, ebene Terrassenflächen wurden akkumuliert. In die bestehenden, älteren Terrassenfluren erodierten und akkumulierten dann wieder die jüngeren Schmelzwasserströme. So stammt die ältere und höhere Hochterrasse aus der Rißzeit, die jüngere, tiefere Niederterrasse aus der Würmeiszeit. In jene hat sich seit Ende der Eiszeit schon wieder eine schmale, etwas tiefere Alluvialebene, die Talaue des Schwemmbaches eingetieft.

Regulierung

Der Schwemmbach wurde bereits ab dem Jahr 1765 zum Zwecke der Holztrift umgebaut, welche dem Bach schon damals eine aber noch verträgliche Begradigung und Umlegung bescherte. Der Bau der Triftanlage wurde von der churbayerischen Regierung begonnen. Sie bestand aus den nördlich und nordöstlich von Schneegattern gelegenen vier „Triftklausen“ (= Wasserspeicher), und zwar der Riedlbach-, der Rabenbach-, der Achbach- und der Weißenbachklause. Nach dem das Innviertel 1779 an Österreich gekommen war, wurden die Ausbauarbeiten fortgesetzt und vollendet. Im Jahre 1882 kam die Schwarzmoosklause hinzu. Das Triftgerinne wurde durchgehend breit ausgeführt, um eine konstante Wassertiefe während der Trift zu erreichen. Aus diesem Grund wurde zwischen dem Nordausgang von Munderfing und der Mündung bei Höfen der Schwemmbach entlang der Reichsstraße verlegt, wobei im Bereich von Mattighofen das künstliche Gerinne an die östliche Ortsgrenze geleitet wurde. Der ursprüngliche Schwemmbach ist der „Mitterbach“, der durch Schalchen floss.

Wirtschaftliche Nutzung

Die Leitung des Triftwesens, die Aufsicht über Klausen und Rechen, die Bereitung und Zufuhr des Brennholzes sowie die Führung der Verrechnung oblag dem 1812 eingerichteten „Triftamt“ in Weißenbach bei Schneegattern. Erst später wurde unter der österreichischen Herrschaft die Leitung des Betriebes dem k. u. k. Forstamt in Friedburg übertragen. Die Triftstrecke betrug bis Hagenau insgesamt 52 Kilometer, wobei auf den Schwemmbach 28,7 Kilometer und je 6 km auf den Riedl- und Weißenbach entfielen, der Rest entfiel auf die Mattig. Von 1820 bis 1861 wurden jährlich durchschnittlich 7.601 Klafter (à 240 Scheiter) - ein altes Raummaß für Brennholz, 1 Klafter entspricht in Österreich 6,8224 m³, in Weich- und Hartholz getriftet. Die höchste Triftmenge hatte das Jahr 1835 mit 10.795,5 Klafter Holz.

Der Schwemmbach treibt alleine in der Gemeinde Munderfing drei Sägewerke und drei Kleinkraftwerke mit seiner Wasserkraft an. Die dafür nötigen Wehranlagen verhindern die Durchgängigkeit bis heute, da keine Fischwanderhilfen eingebaut wurden. Ebenso wenig wurde bei dem von der öffentlichen Hand gebauten Rückhaltebecken in Teichstätt eine Fischaufstiegshilfe geschaffen.

Fischerei

Aus dem Salbuch der Herrschaft Friedburg aus dem Jahre 1363 geht hervor, dass das Fischereirecht am Schwemmbach dieser Herrschaft gehörte. Später ging das Recht durch Kauf an Private über. Das Fischereirecht an dem von unserem Verein gepachteten Teilstück des Schwemmbachs erwarb eine Familie zusammen mit dem Kauf des Wallnerbauern-Gutes von einem Förster der k. und k. Forstverwaltung um ca. 1900. Fischereilich galt und gilt der Schwemmbach als gutes Forellenwasser wie ein Bericht aus den Jahren um 1930 in der Luxemburger Jagdzeitung „Chasse et Peche“ zeigt.

Hochwasserschutz

Um die Jahrhundertwende wurden im Ortsgebiet von Munderfing die ersten Hochwasserschutz-Maßnahmen gesetzt, welche aber nur kleinräumig ausgeführt wurden. In den Jahren 1969 bis 1971 erfolgten die Regulierungen im Raum Achenlohe und die Regulierungen südlich von Munderfing in den Jahren 1972 bis 1976. In diesem Abschnitt liegt unsere Pachtstrecke. Bei den beiden letzten Regulierungen wurde außerhalb des Ortsgebietes, im kaum bebauten Gebiet, eine Begradigung mit Ufer- und Sohlsicherung (harte Ausführung mit Blocksteinen) durchgeführt. Da auch dieser wesentliche Eingriff in das Gewässer, wie auch nicht anders zu erwarten, die Hochwassergefahr nicht abwenden konnte, wurden in der Gemeinde Lengau zwei Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Diese beiden Becken fassen so viel Wasser, dass sie mit heutigem Stand des Ausbaues mit 50 jährlichen Hochwässern fertig werden. Da diese Hochwasserrückhaltebecken den Abfluss in den Schwemmbach mit 6 m³ begrenzen, ist nunmehr die Hochwassergefahr am Schwemmbach weitestgehend beseitigt. Damit hätte sich der harte Ausbau eigentlich erübrigt, da dieser Abfluss auch über einen naturnah ausgestalteten Gewässerabschnitt abgeführt werden könnte.

Literatur

  • AMT DER OBERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG (1995) Mattig und Schwemmbach, Untersuchungen zur Gewässergüte Stand 1992-1994, Unterabteilung Gewässerschutz (Hrsg.) Gewässerschutz Bericht 10/1995, Linz.
  • BERNER NORBERT, (2007) Projektarbeit, Fischökologische Untersuchungen am Schwemmbach bei Munderfing
  • GEMEINDE MUNDERFING, (Hrsg), Munderfing am Kobernaußerwald, Das neue Heimatbuch (2005), Zusammengestellt von Waltraud Berghammer, Anton Moser, Erwin Moser, Roswitha Probst und Johann Wiener, Gesamtherstellung in Kooperation: Aumayer Druck & Verlags ges mbH &Co KG, Munderfing und Moserbauer Druck & Verlag, Ried im Innkreis

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