Scherdel (Brauerei)

Scherdel (Brauerei)
Logo der Brauerei Scherdel

Die Privatbrauerei Scherdel Hof GmbH & Co. KG ist ein eigenständiges Tochterunternehmen der Kulmbacher Brauerei AG. Pro Jahr werden in der Brauerei 100.000 Hektoliter Bier hergestellt.

Geschichte

Georg Matthäus Scherdel kam 1831 mit seiner Familie von Schwarzenbach an der Saale nach Hof. Als Bäcker verstand er sich im Umgang mit Hefe und somit auf den Gärprozess der Bierbrauerei. Seit dieser Zeit widmete er sich intensiv und ausschließlich dem Bierbrauen. Er braute in Kommunbrauhäusern, um die umliegenden Dörfer beliefern zu können. Da ihm die Kommunbrauhäuser nicht immer wie gewünscht zur Verfügung standen, baute er sich 1862 gemeinsam mit seinem Sohn Bernhard Scherdel eine eigene Brauerei, bestehend aus einem Sudhaus und einer Braustätte am Unterkotzauer Weg 9, in dessen Umgebung Scherdel einen Felsenkeller besaß.

Georg Matthäus Scherdel war der erste Hofer Brauer, der seine Biere nach Preußen und Sachsen mit Pferdefuhrwerken und Ochsengespannen exportierte. Dies begünstigte entscheidend die Entwicklung der Stadt Hof zur Bierstadt. Der Betrieb wurde von Generation zu Generation in der Familie weitergeführt.

Mit der Einführung des Pilsner Bieres Scherdel Edelhell begann in den 1930er-Jahren der Aufschwung der Brauerei. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die bisher gute Entwicklung unterbrochen und man verlor vor allem die Absatzgebiete in Ostdeutschland. Dieser Verlust wurde mit einer neuen Ausrichtung nach Süden ausgeglichen.

Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre entwickelte sich die Privatbrauerei zu einem regional bedeutenden Anbieter in Nordostbayern.

Seit über 20 Jahren erhalten die Biere der Scherdel-Brauerei für ihre Spitzenqualität Auszeichnungen bei Wettbewerben der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. So erhielt die Brauerei Scherdel durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG) fünf Gold- und drei Silbermedaillen.

Die Erfolgsgeschichte der Privatbrauerei Scherdel endete Anfang 2003, als sie in finanzielle Schwierigkeiten geriet und Insolvenz anmelden musste. Am 1. Oktober 2003 übernahm die Kulmbacher Brauerei AG im Zuge des Insolvenzverfahrens die Scherdel-Brauerei. Sie wird als eigenständige Brauerei in Hof weitergeführt.

Die Scherdel Brauerei feierte 2006 ihr 175-jähriges Bestehen. Man nahm das Ereignis zum Anlass, die Scherdel-Bierflaschen mit neuen, traditionell gehaltenen Etiketten auszustatten. Zudem wurde auch das Firmenlogo mit seinen traditionellen Elementen umgestaltet. Das Logo der Scherdel-Brauerei soll durch eine wärmere, biertypischere Farbgebung und rundere Formen den Käufer ansprechen. Die Farben Blau und Gold dominieren. In Verbindung mit der ovalen Form der Etiketten erhofft sich die Unternehmensleitung, dass der potenzielle Kunde das Logo mit einem hochwertigen und traditionellen Produkt verbindet. Seit Juni 2007 leitet Michael Krasser (ehemaliger Verkaufsleiter der Kulmbacher Brauerei) als Geschäftsführer die Brauerei Scherdel.

Produktpalette

Das Sortiment umfasst insgesamt 13 Biersorten:

  • Scherdel Premium Pilsner
  • Scherdel Edelhell
  • Scherdel Helle Weisse
  • Scherdel Dunkle Weisse
  • Scherdel Leichte Weisse
  • Scherdel Lager
  • Scherdel Radler
  • Schwarzes Scherdel
  • Scherdel Kristall Weisse
  • Scherdel Light
  • Scherdel Free
  • Scherdel Diät
  • Scherdel Landbier, anl. 175 Jahrfeier

Das in den 1930er-Jahren entwickelte Edelhell verhalf der Scherdel-Brauerei, ihre Position am Markt zu stärken und ihr Absatzgebiet zu vergrößern. Später übernahm das Scherdel Premium Pilsner die Rolle der stärksten Sorte. Auch das würzige Lager gewann im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung.

Das Sortiment wird hauptsächlich im Raum östliches Oberfranken und nördliche Oberpfalz sowie in größeren Städten wie Nürnberg, München, Regensburg und Leipzig vertrieben. In geringem Umfang beliefert die Scherdel Brauerei auch das europäische Ausland wie Frankreich, Italien und Griechenland.

Weblinks


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