Schlagenthin

Schlagenthin
Schlagenthin
Stadt Jerichow
Wappen von Schlagenthin
Koordinaten: 52° 28′ N, 12° 17′ O52.46444444444412.27916666666732Koordinaten: 52° 27′ 52″ N, 12° 16′ 45″ O
Höhe: 32 m ü. NN
Fläche: 20,72 km²
Einwohner: 832 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 39307
Vorwahl: 039348

Schlagenthin ist ein Ortsteil der Stadt Jerichow im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schlagenthin liegt 18 km nordöstlich von Genthin an der Stremme, die zum Einzugsbereich der Havel zählt. Im Norden und Osten grenzt die Gemarkung Schlagenthin an das Land Brandenburg.

Geschichte

Im Jahr 1378 wurde Schlagenthin erstmals urkundlich erwähnt.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich auf dem Gebiet des jetzigen Wohnplatzes Neue Häuser eine Leitfeueranlage für die deutsche Luftwaffe. Sie diente der Richtungsanzeige nach Berlin. Bis 1952 lag Schlagenthin im Landkreis Jerichow II. Nach dessen Auflösung und der Bildung der Bezirke und Kreise in der DDR gehörte Schlagenthin zum Bezirk Magdeburg, Kreis Genthin. Nach der politischen Wende 1989/90 wurde der Kreis Genthin zum Landkreis Genthin. 1994 führte das Land Sachsen-Anhalt eine Verwaltungsreform durch und seit dem gehört Schlagenthin zum neugebildeten Landkreis Jerichower Land.

Bis zum 31. Dezember 2009 war Schlagenthin eine selbständige Gemeinde mit den zugehörigen Ortsteilen Hahnenhütten, Jungviehhof und Kuxwinkel sowie dem Wohnplatz Neue Häuser. Letzter Bürgermeister Schlagenthins war Horst Blasius. Am 1. Januar 2010 wurde Schlagenthin in die Stadt Jerichow eingemeindet.[1]

Bauwerke

Dorfkirche - Ansicht von Westen

Zweiteilige Fachwerkkirche mit massivem Chor und separatem Glockenschauer

  • Schloss Schlagenthin

Ehemaliger Sitz des Gutsherrn des Gutsdorfes Schlagenthin, nach dem 2. Weltkrieg erst als Maschinenausleihstation, später als Kinder- und Jugendeinrichtung genutzt.

  • Kriegerdenkmal am Dorfplatz

Wappen und Flagge

Wappen von Schlagenthin
altes Siegel der Gemeinde Schlagenthin

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch geschaffen und am 11. August 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Im goldenen Schild mit schräglinkem blauen Wellenbalken ein großer silberner Herzschild, darin eine grüne Eiche auf grünem Berg, der Berg belegt mit einer silbern bordierten roten Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern.“

Der blaue Wellenbalken symbolisiert den Fluss Stremme, der in slawischer Vorzeit gewiss ein Grund zur Ansiedlung der Menschen an diesem Ort war.

Die Eiche auf dem Berg nimmt Bezug zum „Eichberg“, der der Sage nach von der mythologischen Frau Harke aufgeschüttet wurde. Frau Harke war erbost über die Christianisierung der Menschen, die sich taufen ließen und Kirchen errichteten. Sie nahm ihre Schürze voller Sand und flog gegen Schlagenthin. Doch zuvor riss ihr Gewand, der Sand fiel herunter und bildete den Eichberg. Dieser war vormals zum Kiesabbau zum Bau der Kleinbahn genutzt und besteht noch heute.

Ebenfalls mit der Sage von der „Rose von Schlagenthin“ ist die im Wappen befindliche Rose verbunden.

Die Farben Schlagenthins sind: Blau - Gold (Gelb).

Die Flagge ist Blau-Gold (Gelb) (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen belegt.

Historisches Wappenbild

Die Gemeinde Schlagenthin führte in Ihrem Gemeindesiegel schon einmal ein wappenähnliches Siegelbild. Dieses wurde im Zeitraum nach der Umgenennung der Landkreises in Genthin ab 1950 bis ca. der Einführung der Bezirke und Kreise in der DDR 1952 benutzt.

Sage von der „Rose von Schlagenthin“

Im Mai 1603 wurde dem Gutsherren Jochen von Treskow eine Tochter geboren und auf den Namen Anne Dorothea getauft, doch man nannte sie allerorts nur „Röschen“. Röschen also verliebte sich in einen zugezogenen jungen Pfarrer Rolf Gerhardt, der ihr bei einem Angriff von Wölfen zuvor das Leben rettete. Die junge Liebe indes war aussichtslos, denn Röschen war einem Herren höheren Standes versprochen. Dennoch trafen sich die Liebenden heimlich und hatten eine gute Zeit. Marodierende Söldner erschlugen eines Tages den jungen Mann, was Röschen nie verwinden konnte. Immer wieder ging sie mit Blumen an sein Grab - so auch an jenem Tag, da man sie tot mit einem Rosenstrauß neben der Ruhestätte ihres Geliebten fand.

Verkehrsanbindung

Zur Bundesstraße 1, die Magdeburg mit Berlin verbindet, sind es in südlicher Richtung ca. 8 km.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

Weblinks


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