Schlan

Schlan
Slaný
Wappen von Slaný
Slaný (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Kladno
Fläche: 3513 ha
Geographische Lage: 50° 14′ N, 14° 5′ O50.23055555555614.081388888889234Koordinaten: 50° 13′ 50″ N, 14° 4′ 53″ O
Höhe: 234 m n.m.
Einwohner: 15.392 (2006)
Postleitzahl: 250 11 - 274 01
Verkehr
Bahnanschluss: Praha–Most
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 10
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Ivo Rubík
Adresse: Velvarská 136/1
274 01 Slaný 1
Website: www.meuslany.cz

Die Königsstadt Slaný (deutsch Schlan) liegt im Gebiet des Schlaner Plateaus, das ein nordwestliches Teil des geomorphologischen Ganzes Prager Plateau bildet. Durch die Stadt, die etwa 25 km nordwestlich von Prag liegt, fließt vom Südwesten zum Nordosten der Rote Bach (Červený potok).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entstehung der Stadt Slaný ist mit der Entdeckung einer Salzquelle um das Jahr 750 verbunden, doch wurde das Gebiet bereits im Neolithikum besiedelt. Ende des 13. Jahrhunderts von Wenzel II. eine Stadt gegründet, die im Jahre 1305 zur Königsstadt ernannt wurde. Die Herrscher aus dem Haus der Přemysliden haben wie auch später der Kaiser Karl der IV. der Stadt nach und nach eine ganze Reihe königlicher Privilegien erteilt. In den Hussitenzeiten war Slaný eines der bedeutendsten Zentren dieser Bewegung. In den folgenden zwei Jahrhunderten blieb die Stadt ein wichtiges, wirtschaftliches Zentrum. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde das gesamte Vermögen konfisziert und an Jaroslav Borsita Graf von Martinic aus Smečno verkauft. 1848 wurde die Stadt wieder selbständig.

Wappen

Das Stadtwappen war ursprünglich da unveränderte königlich-böhmische Wappen, einschließlich der Helmzier. Zur Unterscheidung wurde eine außergewöhnliche Art gewählt: rechts auf der Helmdecke kniet ein nackter Junge, der nach links gewendet mit beiden Händen den Helm hält.[1] In der neueren Form ist er blau gekleidet und die rechte Helmdeckenseite entfiel.

Wirtschaftliche Bedeutung

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutende Industriestadt.

Sehenswürdigkeiten

Modletický-Haus (1587) mit dem Rathausturm im Hintergrund
  • Rathaus, 1378 von König Karl IV. geschenkt
  • Kirche der heiligen Dreifaltigkeit - ursprünglich protestantisch, in den Jahren 1581 - 1602 erbaut. Heute Sitz des Karmeliterordens.
  • Piaristenwohnheim, 1658 gegründet, heute der Sitz der Stadtbibliothek und des landeskundlichen Museums.
  • Tore der Stadtbefestigung - Pražská, Lounská, Velvarská und Fortna - heute nur noch Velvarská erhalten.
  • Schlaner Berg: dominanter Vulkanberg, mit Salzbergwerken.

Ortsteile

Dolín, Želevčice, Lotouš, Blahotice, Netovice, Kvíc, Trpoměchy, Otruby

Einwohner

Der Ort hatte im Jahr 2003 15.754 Einwohner.

Partnerstädte

Es besteht eine Partnerschaft mit Pegnitz (Stadt) in Oberfranken.

Persönlichkeiten

  • Václav Beneš Třebízský - Priester, Schriftsteller
  • Karl Joseph Biener von Bienenberg - Archäologe und Numismatiker
  • Ladislav Čepelák - Maler und Graphiker
  • Jaroslav Fencl (* 1913) - Graphiker
  • Josef Holub - Maler
  • Eduard Hradec - Professor an der Karlsuniversität, Mitbegründer der modernen tschechischen Urologie
  • Jindřich Hulinský - Historiker und Archivar
  • Dominik Kynský - Schriftsteller und Übersetzer
  • Josef Lacina (Pseudonym Kolda Malínský) - Historiker, historische Schriftsteller
  • Jan Malypetr - Politiker
  • František Karel Miltner - Archäologe und Numismatiker
  • Václav Moucha - Archäologe
  • Josef Matěj Navrátil - Maler
  • Václav Nejtek - akademischer Bildhauer
  • Josef Pacák - Professor der organischen Chemie an der Karlsuniversität, Fachpublizist
  • Martin Přibyl - Priester, Königsarchivar in Berlin
  • Karel Scheinpflug - Schriftsteller, Unternehmer
  • Olga Scheinpflugová - Schauspielerin und Schriftstellerin
  • Václav Smetáček - Komponist, Dirigent
  • Miloslav Stiebr - Professor an der Karlsarlsuniversität, Jurist und Rechtshistoriker
  • Jaroslav Suchý - Anthropologe
  • Václav Štech - Schriftsteller, Dramatiker, Mitbegründer des Schlaner Museums
  • Václav Vilém Štech - Kunsthistoriker, Publizist
  • Johann Schulz von Felsdorf - Primator von Kuttenberg
  • Rudolf Urbánek - Historiker, Professor an der Brünner Universität, Fachpublizist
  • Ferdinand Velc - Maler, Kunsthistoriker, Publizist
  • Daniel Vepřek - Autor "des historischen Kalenders" Stadtchroniker
  • Karel Alois Vinařický - Übersetzer klassischer Literatur
  • Karl Wildbrunn - Sänger

Literatur

  1. Milan Buben, Heraldik, Albatros Prag, 1987

Weblinks


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